„„Sorry, die Verantwortung kommt nicht über Nacht.
Warum nicht?
Weil ich diese These in den Raum gestellt habe, möchte ich mich gerne dazu äußern, wie ich es gemeint habe.
Also natürlich: nach 9 Monaten Schwangerschaft ist da plötzlich das Baby da und dann geht es los.
Ich fand gerade diese allerersten Jahre auch tatsächlich für mich am anstrengenden, die schlaflosen Nächte, das schreien, das oft nicht wissen, was das Kind gerade will, und natürlich das gezeter, wenn es nicht bekommen hat, was es gerade will. Alles nicht unbedingt einfach.
Und dennoch sehe ich die "Verantwortung " , die ich in dieser Phase zu tragen hatte, noch vergleichsweise als gering an zu der Aufgabe, die Kinder dann später Stück für Stück ins eigene Leben zu begleiten und zu entlassen.
Am Anfang müssen Elterm einfach da sein, Liebe geben, Nähe geben, behüten. Das ist wahnsinnig anstrengend, aber das war nie etwas, was mich von der Verantwortung her überfordert hat.
Dagegen genieße ich jetzt die Zeit mit meinen größer werdenden Kindern viel mehr, aber sie bringt auch viel häufiger nun Situationen mit sich, von denen ich mich auch mal kurzzeitig überfordert fühle (ich meine so konplexere Dinge, wie die Frage, wie handelt man richtig, wenn Kinder Konflikte in der Schule haben, wie sehr mische ich mich bei Problemen ein, wieviel muss ich auch einfach mal loslassen und das Kind seinen Weg gehen lassen usw.)
Rein von der "Verantwortung " her empfinde ich diesen Teil als viel schwieriger, weil komplexer, wohingegen ich der Meinung bin, dass man in den ersten Jahren eigentlich nicht soviel verkehrt machen kann, solange man sich liebevoll kümmert (diese ganzen streitfragen, ob tragen oder Kinderwagen, stoffwindeln oder Pampers, stillen, Flasche, brei usw. Halte ich letztlich für ziemlich irrelevant für eine gute Entwicklung des Kindes).
Daraus folgt mein Fazit, dass die Verantwortung (in ihrem vollen Umfang) eben nicht über Nacht kommt, sondern man da langsam reinwächst.