Oft wundert man sich, wozu der Partner bereit und offen ist, wenn er nur mal mitbekommt daß da ein echtes Interesse besteht.
Aus dem Blauen gemachte, vermeintlich gesellschaftskonforme, Beteuerungen werden auch mal aus eigener Scham oder aus Unwissenheit geäußert. Wenn man mitbekommt, beim Gegenüber ist da wider Erwartens ein Wunsch, können sich frühere Schutzbehauptungen plötzlich relativieren oder werden in diesem neuen Licht neu bewertet. Bei mir war es zum Beispiel das Spiel mit dem Machtgefälle, was ich als Feminist immer in die Abteilung "pure Männerfantasien die dem Patriachat nachtrauern" gesteckt habe und mich darum nicht interessiert haben, ich gar abgelehnt habe. Als ich jedoch von vielen Frauen gehört habe, daß sich unterwerfen und "einfach nehmen/benutzen lassen" sehr wohl Teil ihrer sexuellen Fantasien seien können, konnte ich diese Art von Spiele ganz anders bewerten und wurde aufgeschlossener solche Wünsche auch mal umzusetzen. Auch wenn ich selbst keinen "Machtfetisch" habe, also die Machtposition mir persönlich nichts bringt, finde ich diese Spielart heute interessanter weil es mir potenziell eine neue Möglichkeit gibt Freude zu bereiten. Da ich das als reine Sexfantasie einordnen kann, musste ich nicht einmal mein Welt/Frauenbild ändern um den Gedanken in meine Fantasien aufzunehmen.
Vielleicht kann man das Thema erst mal hypothetisch anschneiden:"Ich habe festgestellt, wenn ich an xxx beim Masturbieren denke, macht mich das schon sehr an." Den Wunsch, das dann auch in die Tat umzusetzen kann man dann ja äußern wenn man das Blitzen in seinen Augen sieht, oder eben erstmal nicht. Manchmal braucht auch ein Samen etwas Zeit bis er angeht. Aber setzen kann man ihn ja schon mal, ganz unverbindlich. So gibst Du ihm auch die Chance Dich irgendwann mal zu überraschen.