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Intimität - woher kommt der individuelle Unterschied?

******978 Paar
2.155 Beiträge
Themenersteller 
Intimität - woher kommt der individuelle Unterschied?
Sie fragt;

Aufgrund eines anderen Threads "lasst ihr Sexpartner bei euch übernachten" ist mir die Frage gekommen;

WOHER kommt wohl die Entwicklung der individuellen Gefühle bezüglich Intimität?

Das Intimität jede Person anders für sich definiert, schon allein durch das unterschiedliche Leben von Beziehungen (offen, monogam, polyamorie) ist mir bewusst. Aber mich würde interessieren, welche Thesen oder Überlegungen ihr habt, WOHER diese individuelle Einordnung "Intimität" kommt?

Erziehung? Bildung? Schlechte/gute Erfahrungen?

Ich freue mich über eure Beiträge - ich werde sicher im späteren Verlauf meine eigene Vermutung zum Thema kundtun. 💋
*****ven Frau
7.597 Beiträge
Ich denke, dass individuell empfundene Intimität wahrscheinlich mehrere Einflussebenen hat.

• Individuelle Besetzung des Begriffes "intim". Schon hier werden die Auffassungen wahrscheinlich auseinander gehen. Bedeutet intim nun, dass etwas "schambehaftet" (dafür sollte man sich nach individueller Auffassung schlecht fühlen) "besonders" (im Sinne von: teilt man nur mit engem Kreis ... wer sagt dann mit welchem und welchen Kriterien), "selten" (im Sinne von: mache ich nicht oft, bin deshalb unsicher damit), etc.

• Beziehung zum eigenen Körper: Ich würde vermuten, dass die Frage, wie die Empfindungen mit dem eigenen Köper sind auch einen Einfluss auf das Gefühl von Intimität hat. Was ich damit meine: Wenn ich etwas an mir als z.B. nicht so schön empfinde werde ich es möglicher Weise intimer finden, es mit jemandem im Scheinwerferlicht zu teilen, als wenn ich darauf gar keinen Gedanken verschwende.

• Wertesystem (Erziehung + was man dann daraus gemacht hat): Ich behaupte, dass wir bezüglich unseres Emfpindens von Intimität eine Menge "Programm" von außen aufgespielt bekommen. Wenn wir z.B. beigebracht bekommen, dass diesesundjenes von uns per se "rar" gemacht werden soll, da es uns sonst als moralisch verwerfliche Person enttarnt, werden wir das tunlichst so machen und unser Bewusstsein wird uns dafür eine Erklärung finden lassen, um es als stimmig zu empfinden.

• Erfahrung. Und hier in unterschiedlichen Sinnen. Etwas, was man häufig tut, verliert ziemlich sicher über die Zeit an "Intimität" (also bei mir ist das zumindest so) und gewinnt an "Normalität". Schlechte Erfahrungen mögen auch Menschen zur Verhaltensänderung bewegen im Sinne von "das mache ich besser nicht mit jedem, da das schon schief gegangen ist". Ob das jedoch tatsächlich auch das Empfinden verändert und nicht nur die Handlungsstrategie, vermag ich nicht einzuschätzen.

Und vielleicht .... ist das alles auch ganz anders. Und wahrscheinlich für unterschiedliche Menschen ganz unterschiedlich. *g*
Erziehung? Bildung? Schlechte/gute Erfahrungen?

Wenn ich jetzt mal Bildung durch Verstand ersetze.
Eine Mischung aus genau den Punkten plus Geilheit.
*****ven Frau
7.597 Beiträge
Uiiii .... jetzt ist mir noch was eingefallen:

Für mich persönlich hat es stark damit zu tun, ob mich jemand durch etwas verletzen kann. Also ICH empfinde als intim eher Dinge, durch die ich verletztlich bin, die mich also irgendwie in "Gefahr" bringen.
******978 Paar
2.155 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****ven:
Uiiii .... jetzt ist mir noch was eingefallen:

Für mich persönlich hat es stark damit zu tun, ob mich jemand durch etwas verletzen kann. Also ICH empfinde als intim eher Dinge, durch die ich verletztlich bin, die mich also irgendwie in "Gefahr" bringen.

Das trifft bei mir den Nagel auf den Kopf.
*****ven Frau
7.597 Beiträge
Zitat von ******978:
Zitat von *****ven:
Uiiii .... jetzt ist mir noch was eingefallen:

Für mich persönlich hat es stark damit zu tun, ob mich jemand durch etwas verletzen kann. Also ICH empfinde als intim eher Dinge, durch die ich verletztlich bin, die mich also irgendwie in "Gefahr" bringen.

Das trifft bei mir den Nagel auf den Kopf.

Aber WAS das genau für WEN ist und WARUM .... kann sich aus meiner Sicht schon mit den von mir davor angeführten Punkten erklären.
Für mich ist Intimität eine feste Bindung auf emotionale Ebene.
Sexuell wird damit die körperliche Vereinigung gemeint, die auch (zumindest für mich) absolute Vertrauen in einer Person voraussetzt.
Mit Menschen, die mir in Wesen sehr ähnlich sind, entsteht diese Art von Bindung spontan, mit anderen im Folge einer bewusste Entscheidung. Entweder einseitig oder beiderseits.

Soweit ich mich erinnern kann, war es bei mir immer so. Ich kann nicht behaupten, dass meine Gefühlswelt durch die Erziehung oder besondere Erfahrungen beeinflusst wurde.
*****_54 Frau
11.811 Beiträge
Für mich bedeutet Intimität, einer anderen Person ganz nahe zu sein, körperlich und seelisch. Das kann, muss aber nicht, mit Sexualität verbunden sein.

Je nachdem, ob mir der andere vertraut und sympathisch ist oder eben nicht, empfinde ich Intimität als angenehm oder unangenehm.
Menschen, die ich ablehne, erzeugen bei mir ein ungutes Gefühl, wenn die physische Distanz geringer als meine Armlänge ist.

In tiefer Intimität gibt man sich unverfälscht und lässt die Fassade fallen, frei von Angst vor Verletzungen, das erzeugt sehr starke und innige Gefühle.
Wird Intimität aber durch unempathisches und respektloses Verhalten des Gegenüber grob gestört, kann das im schlimmsten Fall traumatische Folgen haben.

Sex ohne wahre Intimität, ohne innere Verbundenheit, ist für mich nicht wirklich befriedigend und eher mit Wellness oder Sport vergleichbar.
Intimität fängt für mich da an wo ich das Gefühl bekomme gemeint zu sein.Da wo man mir Dinge offenbahrt die nicht mit jedem gemacht werden.
******978 Paar
2.155 Beiträge
Themenersteller 
Sie schreibt; ehrlicherweise habe ich mir früher, als ich noch monogame Beziehungen geführt habe und mich bewusst fürs "Fremdgehen" entschieden habe, nicht ansatzweise so viele Gedanken über derartige Themen gemacht.

Heute, bzw vor nicht ganz 2 Jahren habe ich mich bewusst für einen anderen, ehrlicheren Weg (feste Beziehung mit offenen Anteilen) entschieden und merke, dass dieser Weg für mich wesentlich emotionaler, situativ schwer zu erarbeiten, aber auch verletzlicher macht, ist.

Vielleicht durch mein Elternhaus (fremdgehen war ein Teil meiner Herkunftsfamilie) und mein eigenes Leben (Fremdgehen von meiner Seite war usus) empfinde ich Sex nicht so intim, wie zB mich emotional öffnen oder bestimmte liebevolle Gesten.

Intimität empfinde ich nur Menschen gegenüber, denen ich mich emotional stark verbunden fühle, dies können auch Freundinnen sein. Ich teile bestimmte Gedanken, Gefühle nur mit genau diesen Menschen, denn damit mache ich mich auch verletzlich. Ich bin mir dessen bewusst und kann im Umgang damit auch genau unterscheiden, wer möchte mich bewusst verletzen und wer macht es, ohne zu wissen, dass es mich verletzt.

Mein FAZIT meiner eigenen Frage ist;

mein Empfinden bezüglich INTIMITÄT kommt aufgrund meiner Erziehung, meines eigenen Verstandes (im Laufe meiner Entwicklung habe ich mir Sachen angehört und angenommen, mit denen ich mich identifizieren kann und mich wohlfühle), meiner Erfahrungen und meines Wissens und Wollens einer Beziehung (ob romantischer Natur oder im freundschaftlichen Kontext) und damit verbundenen Gefühlen und mein eigener Wunsch nach Erfüllung meiner Bedürfnisse. *kuss2*
****oha Mann
957 Beiträge
Ich denke größtenteils würde ich mich @*****ven anschließen.

Wenn ich Intimität mit Annährungsgrenzen verbinde, dann gibt es ja schon viele persönliche Unterschiede.
Wir haben zu beginn unsrer Ausbildung (Krankenpflege) mal so nen schönes Menschenbild angemalt, dabei ging es um Intimssphären und wo es für uns ok ist, wo uns andere anfassen. ( Gab eine Kollegin, die erstmal alles grün(ok) angemalt hat *ggg* )

Es kann intim sein Geschichten zu teilen, aber manche Leute stocken schon bei normalen persönlichen Informationen. Manche Leute lassen/können sich nicht anfassen (lassen). Für manche ist das Gesicht intim und für andere ist das auch nur Berührung.
Manch einer heult wenn er sich danach fühlt, andre würden alles tuen, damit es keiner mitkriegt.
Nicht ohne Grund heißt der Intimbereich Intimbereich, abgesehen von der hohen physikalischen Verletzlichkeit.

Manchmal sind Dinge auch von Moment zu Moment anders.

Ich habe kein Problem damit Leute zu umarmen die das sowieso anbieten (auch wenn ich dann manchmal meinen Kopf ausschalten muss, weil Überwindung einer Angewohnheit) aber bei verschlossen/ Leuten wo es nicht so deutlich ist, empfinde ich das ganze als intimer.
Das ist ganz klar ne Erziehungssache bei mir, aber es ist faszinierend, wie man umschalten kann. Das krasse an der Sache ist, ich bin ne ziemliche touchy-feely-Person, wenn ich andere an mich ran lassen kann.
Und da kommt auch der zweite Punkt, ich kann fast alle Informationen mit anderen Teilen, sofern der Kontext stimmt, allerdings ist die Art und Weise der Mitteilung manchmal intimer,obwohl die Informationen die selben sein können.
Da sehe ich auch ein bissl arg Erziehung und Erfahrung als größten Faktor, aber meine Veranlagung sagt mir Ehrlichkeit ist immer gut und nur durch Offenheit bekommt man Offenheit zurück.

Ich denke die größte Intimität ist wirklich das verbunden sein , bzw. für jemanden zu fühlen.

In gewisser Weise sind nur die Leute wirklich wichtig, für dich ich viel Gefühle zulasse.
Viele Leute sind uns eigentlich ja egal und viele lassen wir an unsrer Freude oder unsrem Frust teilhaben, aber ich persönlich lasse nicht jedem wirklich viel Platz in meiner Gefühls- und Gedankenwelt und das sind wohl die Menschen, die den meisten Zugang zu uns haben.
Ich kann meine tatsächlichen emotionalen Sorgen für Personen an einer Hand abzählen ( ich zähle da jetzt keine Probleme mit ). Es gibt wirklich wenige Momente wo ich jemanden mit in Momente reinnehme, die mich wirklich faszinieren ( auf emotionaler Ebene ) und es gibt noch weniger Momente, wo ich jemanden so berühre und so fühle, als wäre diese Person grade das wichtigste in diesem Moment.

Das ist für mich Intimität, Offenheit trotz Verletzlichkeit und gleichzeitig ein Gefühl von absoluter Richtigkeit.

Und dafür muss man die Verletzlichkeit spüren und sich dennoch sicher sein, dass der Moment so sein soll.
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