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Shy, shy, hush, hush! Schüchternheit ein Nachteil im Netz?

*******dDay Frau
4.708 Beiträge
Zitat von ********c_hh:
...
Da hast du sicher Recht. Man muss nur erstmal wahrgenommen werden, das ist schon oft nicht einfach, denke ich. Darum geht's mir, nicht darum, ne Show abzuziehen - das rächt sich sowieso.

Naja, wahrgenommen wirst Du, wenn Du Dich an Diskussionen beteiligst. *g*

Aber, Frauen mit interessanten Profilen anzuschreiben, hilft natürlich auch.
********c_hh Mann
22 Beiträge
Zitat von *******dDay:
Naja, wahrgenommen wirst Du, wenn Du Dich an Diskussionen beteiligst. *g*

Aber, Frauen mit interessanten Profilen anzuschreiben, hilft natürlich auch.

Just gettin' started! *mrgreen*
**********tones Mann
552 Beiträge
Zitat von ******ool:

• wie kann ein mehr oder weniger junger Mensch (Mann oder Frau oder divers) den vermeintlichen Mangel an Selbstsicherheit ausgleichen?

Nehmen wir mal an, man erkennt für sich selbst einen Mangel an Selbstsicherheit, dann glaube ich nicht, dass man den wirklich ausgleichen kann. Das läuft alles nur auf Überspielen hinaus, und ist dann halt am Ende nicht "echt" und wird früher oder später auffliegen.
Der Ansatz sich mehr Selbstsicherheit zu holen, erscheint mir langfristig am sinnvollsten und erfolgversprechendsten. Muss ja deswegen niemand vom Paulus zum Saulus werden, und schon gar nicht von heute auf morgen.
Am Ende ist halt nichts so wirksam wie "Erfolg", wie immer man den auch persönlich für sich definieren mag. Und dafür muss man halt ggf. ein bisschen aus seiner Komfortzone rauskommen.

Hier glaube ich aber tatsächlich, dass es nicht schlecht ist "digital" zu starten. Hier kann man sich viel mehr ausprobieren, kann sich mit Antworten ein bisschen Zeit nehmen, nochmal drüber lesen etc.
Und wenn mans mal verbaselt oder trotz gutem Ansatz einen Korb kriegt, sollte das eigentlich bei weitem nicht so frustrierend sein wie "draußen". Zumindest mal rational gedacht.


- was sind die besonderen Stärken der Schüchternen im Vergleich zu denen, die ganz selbstverständlich und laut virtuell oder real auf sich aufmerksam machen?

Im Durchschnitt(!) sind introvertierte und/oder schüchterne Menschen meiner Erfahrung nach empathischer als der Lautsprecher.
Natürlich gibt es sehr empathische Partyclowns und Mauerblümchen, die soviel Empathie haben wie eine Burgmauer. Aber im Schnitt kommt die Wendung "Stille Wasser sind tief" mMn nicht von ungefähr.


- wie kann die Schüchternheit, die keinen Mangel sondern einfach eine andere Wesensform ausmacht, demjenigen zum Vorteil verhelfen?


Schüchternheit direkt vielleicht nicht, aber ausgehend vom vorherigen Absatz könnte ich mir schon vorstellen, dass hier im JC bessere Anschreiben rauskommen.
Es wird ja oft von Frauen geklagt, dass die Männer sich keine Mühe geben, Profile nicht lesen, die Anschreiben unpersönlich und beliebig sind. Da könnte ein postuliertes Mehr an Empathie durchaus zum Vorteil gereichen, im Vergleich zum gemeinen dick pic.

Umgekehrt könnte ich mir vorstellen, dass ein postuliertes Mehr an Empathie nicht gerade beim Idioten detektieren schadet.
Die Klagen der holden Weiblichkeit, dass sie mal wieder an einen Vollpfosten geraten sind, sind legion, sei es hier im JC, sei es zumindest in meinem Umfeld auch im echten Leben. Und oft hat man(n) das Gefühl, dass das eigentlich eine Erkenntnis mit Ansage war, sprich, hätte man auch vorher wissen können.
Ein bisschen feinere Antennen können helfen, sich manchen Ärger und Verdruss zu ersparen.


Am Ende bleibt halt bei mir ein kleines Fragezeichen.
Ich glaube schon, dass sich jeder Mensch zumindest bis zu einem gewissen Grade ändern kann. Er muss es aber halt wollen, muss dann für sich doch irgendwo einen Mangel erkennen. Und dann sehe ich die Hilfestellung doch eher im ersten Absatz: raus aus der eigenen Komfortzone. Im eigenen Tempo, aber raus.
Oder man ist mir sich zufrieden. Spricht ja überhaupt nix dagegen z.B. eben schüchtern und/oder introvertiert zu sein. Völlig OK damit zufrieden zu sein. Dann braucht man aber ja keine Hilfestellung.
Oder?
****go Mann
940 Beiträge
• wie kann ein mehr oder weniger junger Mensch (Mann oder Frau oder divers) den vermeintlichen Mangel an Selbstsicherheit ausgleichen?

Wenn man einer Situation ausgesetzt wird, in der man sich vorher noch nie befand, ist es normal erst mal unsicher zu sein. Wer in einer solchen Situation "Selbstsicherheit" vorgibt, spielt es meiner Meinung nach nur vor.
Ich versuche mich regelmäßig in solche Situationen zu bringen. Das eigene "sichere" Fahrwasser zu verlassen, zeigt einem viele Möglichkeiten und Sichtweisen, die man vorher gar nicht kannte. Selbst wenn es schiefläuft, lernt man damit umzugehen, auch das wird einem Selbstsicherer machen.

• was sind die besonderen Stärken der Schüchternen im Vergleich zu denen, die ganz selbstverständlich und laut virtuell oder real auf sich aufmerksam machen?

Ganz ehrlich, die lauten, extrovertierten Knaller haben sich bisher als... Langweilig entpuppt. Je älter ich werde, umso mehr Schätze ich die unscheinbaren, die einfach das tun, was sie geil finden ohne es jedes mal als das großartigste auf Erden an zu sehen. Das gilt für alle Bereiche im Leben.
Eine Freundin hilft einmal im Monat beim kochen in einem Obdachlosenheim und hat mal eine Freundin mit genommen die sehr auf Instagram aktiv ist. Nach einer Stunde haben Sie die rausgeworfen, da Sie die ganze Zeit Fotos von sich gemacht hat, wie Sie den armen etwas kocht...

• wie kann die Schüchternheit, die keinen Mangel sondern einfach eine andere Wesensform ausmacht, demjenigen zum Vorteil verhelfen?

Schüchternheit ist kein Nachteil. Es ist mehr ein abwägen der Situation. Bin ich neu in einem Club unterwegs, schaue ich mir auch erst mal die Leute an, lasse die Stimmung auf mich wirken und irgendwann verliert sich die Schüchternheit, spätestens wenn man auf der Matte landet *omm*


Natürlich ist mir klar, dass ein starkes Alphamännchen gehabe viel mehr Aufmerksamkeit auf sich zieht (alles schon ausprobiert) ABER grade das verhindert die wirklich aufregenden Menschen kennen zu lernen.

Achtung: Alles nur meine Meinung und es wird kein Paradoxon im Raum- Zeit Kontinuum geben, wenn jemand anderer Meinung ist *nixweiss*
**********lstic Frau
104 Beiträge
HILFE *panik*
INTROVERSION IST UNGLEICH SCHÜCHTERNHEIT *alarm* bitte nicht in einen Topf werfen. Das wird leider noch zu oft gemacht, auch wenn die Persönlichkeitsmerkmale oft mit schüchtern sein einher gehen.

Wenn das klar getrennt wird, können wir über Weiteres sprechen... 😉

P. S. Ich habe KEINE Antwort gelesen, falls es sich wiederholt 😉
********ette Mann
2.388 Beiträge
Zitat von *********uMir:
HILFE *panik*
INTROVERSION IST UNGLEICH SCHÜCHTERNHEIT *alarm* bitte nicht in einen Topf werfen. Das wird leider noch zu oft gemacht, auch wenn die Persönlichkeitsmerkmale oft mit schüchtern sein einher gehen.

Wenn das klar getrennt wird, können wir über Weiteres sprechen... 😉

P. S. Ich habe KEINE Antwort gelesen, falls es sich wiederholt 😉
Nein, keine Sorge, es ist vor deinem Beitrag erst 7 mal klargestellt worden. Ich halte das für eine akzeptable Anzahl an Wiederholungen.


Anhand dessen was in der erwähnten Gruppe öffentlich zu lesen ist, gehe ich davon aus, dass sich viele Gruppenmitglieder selbst eher als schüchtern und unsicher, denn als introvertiert bezeichnet haben.

wie kann ein mehr oder weniger junger Mensch (Mann oder Frau oder divers) den vermeintlichen Mangel an Selbstsicherheit ausgleichen?
Meine Selbstsicherheit musste ich mir über die letzten Jahre erst mühsam aufbauen und sie steht weiterhin auf einem wackeligen Fundament. Zum einen wurde ich in meiner Jugend viel gehänselt (zuerst als "Ossi" und später aufgrund meines Gewichts) und zum anderen fehlte es mir sehr lange einfach an Erfahrung im Umgang mit dem anderen Geschlecht, weil ich bis fast 40 nur eine (dafür langjährige) Beziehung hatte.

Geholfen hat es, dass ich anfing Sport zu treiben, also etwas für meinen Körper zu tun, und dass ich für mich entdeckt habe, dass ich nicht nur Schwächen, sondern auch Stärken habe, die ich unter anderem hier im Joyclub in einem eher abgeschirmten Umfeld ausprobieren konnte.

Nach und nach kam dann mit der Anerkennung durch Andere auch mein Selbstwertgefühl und damit auch Sicherheit zurück.
********Bond Mann
457 Beiträge
Ein interessantes Thema und ich bedanke mich dafür sowie für viele der tollen Beiträge, die ich hier schon gelesen habe.

Ich werde im Folgenden aber lediglich auf das Eingangspost eingehen (können):

Zur Kernfrage, ob Schüchternheit ein Nachteil im Netz wäre, muss ich leider mit einem Ja antworten und ergänzen, dass es nicht nur ein Nachteil im Netz, sondern zumeist ein grundsätzlicher Nachteil ist.
Ergänzend dazu lässt sich feststellen, dass auch Introversion gegenüber der Extroversion tendenziell nachteiliger ist, denn wir leben in einem eher extrovertiert-geprägten Gemeinschaftsgefüge.
Anmerken lässt sich an dieser Stelle außerdem, dass sowohl Schüchternheit, als auch Introversion beim männlichen Teil der menschlichen Weltbevölkerung stärker negativ bewertet wird, als bei dem weiblichen Teil.

Oftmals kann man eine gewisse Fehldeutung erfahren, wenn Schüchternheit und Introversion gleichgesetzt werden, obwohl dies zwei grundverschiedene Eigenschaften sind. Lediglich von „außen“ mögen sie schwerer voneinander zu unterscheiden sein, weil das daraus resultierende Verhalten nach außen vergleichbar wahrgenommen werden kann. Ist jemand also zurückhaltend, dann kann der Grund dafür eine Introversion, Schüchternheit oder eine Kombination aus beidem sein.

Doch während Introversion ein Merkmal eines Charakters ist, der wiederum laut derzeitigem Stand der Wissenschaft zu einem nicht unerheblichen Teil von genetischen Faktoren bestimmt wird, so basiert Schüchternheit auf Ängsten sozialer Natur, die zumeist unbewusst und nur antrainiert wurden. Und während die Wissenschaft derzeit davon ausgeht, dass sich der Charakter eines Menschen nicht wesentlich und ab einem gewissen Alter gar nicht mehr verändern würde, so lassen sich Ängste jeglicher Art mittels Training überwinden, um so zu mehr Selbstsicherheit zu erfahren – und das unabhängig vom Alter.

Leider würde ich persönlich nicht behaupten wollen, dass Schüchternheit eine besondere Stärke wäre und demnach sehe ich auch keine relevanten Vorteile, wenn jemand selbstunsicher ist. Es mag eine gewisse Vorliebe bei ein paar anderen Menschen geben, die eine leichte Portion an Selbstunsicherheit bzw. Schüchternheit „süß“ finden, doch da sehe ich die Vorteile auch schon erschöpft. In den allermeisten Fällen wird Schüchternheit aufgrund unseres eher extrovertiert-geprägten Gemeinschaftsgefüges wohl leider eher massive Nachteile haben, die traurigerweise nicht zuletzt zu Einsamkeit führen können.

Einem introvertierten Charakter lassen sich durchaus Stärken und relevante Vorteile zuordnen, denn ein solcher Mensch ist – auch wenn es manche Extrovertierte hin und wieder vielleicht denken mögen – kein Opfer von Selbstunsicherheit, sondern verbirgt oftmals ungeahnte Kraftreserven in sich, welche in ganz anderen Situationen alle extrovertierten Kräfte überflügeln können. Unser eher extrovertiert-geprägtes Gemeinschaftsgefüge „belohnt“ zwar introvertierte Charaktere tendenziell seltener als extrovertierte, doch bietet das Leben letztendlich reichlich Möglichkeiten dafür festzustellen, dass situativ völlig unterschiedlich Introversion oder Extroversion Vorteile genießt.

Und um vielleicht besser wahrnehmen zu können, wie sich Unterschiede zwischen Schüchternheit und Introversion bemerkbar machen:
  • Aufgrund von Schüchternheit werden viele dazu verleitet, soziales Miteinander aufgrund von Angst vor Zurückweisung zu vermeiden. Ist man einfach „nur“ introvertiert, dann hat man schlichtweg ein natürliches Ruhebedürfnis.

  • Schüchternheit lässt etliche Betroffene dazu tendieren, Erwartungen anderer nachzugeben, um Akzeptanz zu begünstigen. Introvertierte mit Selbstbewusstsein kennen ihren Wert und machen diesen nicht vom äußeren Druck bzw. der Meinung anderer abhängig.

  • Schüchternheit führt oft zu einer traurigen Blockade, die einen Betroffenen davon abhält, ein Leben mit sozialem Miteinander zu führen, obwohl sie es sich wünschen. Wer zu den introvertierten Charakteren gehört ist mit anderen Stärken bedacht, als jene, die experimentiert sind, und kann diese persönlichen Stärken mit großen Lebenserfolg nutzen.

Mein Fazit:
Bist du introvertiert, dann ist das eine Charaktereigenschaft, für die du dich nicht schämen solltest, denn sie bringt genauso besondere Stärken mit sich, wie sie andersgeartet auch die Extroversion zu bieten hat. Lerne sie kennen und wisse sie zu nutzen!
Nicht jeder findet introvertierte Charaktere toll, aber auch nicht jeder mag extrovertierte Charaktere. Mal passt es und mal eben nicht, und rechtmachen kann man es sowieso niemals allen, also besser erst gar nicht versuchen.

Bist du schüchtern, dann ist das in erster Linie für dich persönlich nicht schön. Dafür, dass du Ängste fühlst, auf welchen deine Schüchternheit basiert, kannst du häufig nichts, denn zumeist steckt ein unterbewusster Lernprozess dahinter. Nichtsdestotrotz sollte ganz oben auf deiner Agenda stehen, dich von diesen Ängsten nicht weiter von dem Leben abhalten zu lassen, welches du eigentlich gerne führen wollen würdest, wenn die aus Ängsten geborene Schüchternheit nicht wäre. Lass dich dabei gerne auch professionell unterstützen, denn das ist keine Schande, sondern lediglich eine richtige Handlungsweise.
*****les Mann
1 Beitrag
Also wie viele andere interessante Beiträge hier kann ich leider nicht so viel dazu beitragen.
Wenn dann kann ich es aus meiner Sicht erzählen, ich bin sehr schüchtern und ich denke das ich auch introvertiert bin, ob das zusammen hängt kann ich nicht beurteilen.
Auf jeden Fall habe ich Probleme im echten Leben mich mit anderen Menschen zu unterhalten, es sei denn es geht um meine Arbeit. Im Internet fällt es mir genau so schwer anderen die erste Nachricht zu schreiben und falls mich mal jemand anschreibt bin ich sehr oft mit der Antwort überfordert und ich ändere meine Nachricht öfters bevor ich sie anschicke.
Auch diesen Beitrag habe ich ein paar mal überflogen.
Ich frage für die, die gewissermaßen ihre Erfahrungen als Teenager noch nicht überwunden haben.
Ich habe beobachtet/gelesen, dass es für manche introvertierten Menschen schwierig ist, in Flirt und *date* und *love* und Beziehung in der Zeit als Jugendliche oder junge Erwachsene gute Erfahrungen zu machen.


Ich würde mich zu der Gruppe zählen. Ich war als Teenager und junger Erwachsener wirklich krankhaft schüchtern. Dementsprechend auch erst mit 24 meinen ersten Kuss gehabt.
Das waren eben gute 10-12 Jahre in denen ich nichts sehnlicher wollte als Anerkennung durch Mädchen/Frauen. Die blieb aus, also fühlte ich mich während dieser gesamten Zeit vollkommen abstoßend, ekelhaft, ungewollt und war überzeugt, dass es für eine Frau absolut beängstigend sein muss mich in irgend einer Weise als sexuelles Wesen zu sehen. Das ist besser geworden, aber hat definitiv "Macken" hinterlassen die heute noch großen Einfluss auf mich haben.

Es gibt dann als schüchterner Mann auch recht wenig auf dem man aufbauen kann. Komplimente? Offen gezeigtes Interesse? Angesprochen werden? Auf ein Date eingeladen werden? Passiert alles, aber eben ausschließlich von schwulen Männern. Glück für den homo- oder bisexuellen Mann. Für Heteros hilft es nur bedingt.

Der Nachteil den ich erlebt habe ist eben der, dass ich als Mann nicht schüchtern sein darf. Ich muss anschreiben oder ansprechen, muss das Date planen, muss die Unterhaltung am Laufen halten, muss Körperkontakt herstellen und muss auch im Sex die Führung übernehmen. Für Schüchternheit ist da schlicht kein Platz.

Hier ist gleichzeitig der Vorteil des Netz. Ohne Datingplattformen hätte ich meine Jungfräulichkeit nicht mit 25 verloren sondern hätte sie heute noch. Schüchternheit sehe ich daher auch im Netz noch als Nachteil, aber nicht annähernd so gravierend wie in der echten Welt.
*******uld Mann
2.020 Beiträge
Wer extrovertiert ist, wird sich vielleicht weniger schüchtern verhalten, hat ab er genauso mit Unsicherheiten zu kämpfen, wie andere auch. Statt dann in sich zu gehen, wird aber der extrovertierte Mensch eher dazu neigen, die Unsicherheit zu übergehen, hinter anderem zu verstecken. Das verspricht durchaus auch erstmal Erfolg. Allerdings ist dieser Erfolg nicht immer sicher, weil dieses Übergehen bzw. Verstecken ab und zu von anderen erkannt wird. (Lebenserfahrung und/oder eine eher introvertierte Art können mMn helfen, dieses Übergehen bzw. Verstecken besser zu erkennen.) Zu forsches Auftreten kann dann möglicherweise genau das Gegenteil erreichen: Ablehnung.

Schüchternheit oder große Unsicherheiten bedeuten für mich, sich nicht ausreichend zu trauen, seine eigenen Möglichkeiten zu nutzen. Man traut sich nicht das Erreichen seiner Ziele zu, weil man sich nicht für gut genug dazu hält.
Dies ist überall ein Nachteil - im Netz wie auch außerhalb dessen. Je nach den vorhandenen Möglichkeiten kann man nur jedem Betroffenen wünschen, dass derjenige seine Möglichkeiten erkennt und nutzt - aber genauso auch das, was nicht in den eigenen Möglichkeiten liegt. Außerdem, dass er nicht aufgibt und sich - soweit vorhanden - Hilfe holt.
Findet man zu seiner Art, findet man zu seinen Möglichkeiten.
Damit erreicht man dann manche Menschen wohl immer noch nicht, will es dann aber eventuell auch gar nicht mehr.
******yes Frau
2.417 Beiträge
Bin auch schüchtern. Das Internet ist ein tolles Medium für introvertierte Leute, die "da draussen" nie mit jemandem ins Gespräch kommen oder angesprochen werden.
Hier finde ich Anschluss, ohne gleich zuviel Nähe zulassen zu müssen.
Hallo liebe Community,

dies ist mein erster Beitrag, denn ich bin mehr oder weniger jünger und bin Schüchtern. Ich teile mich eigentlich nie mit aber heute.. Heute versuche ich es mal.

Nun zu den Fragen:

• wie kann ein mehr oder weniger junger Mensch (Mann oder Frau oder divers) den vermeintlichen Mangel an Selbstsicherheit ausgleichen?

Das Gefühl nicht wertvoll zu sein oder letzte Wahl zu sein beraubt einem das Selbstwertgefühl. Beruflich beschreibe ich mich als zielstrebig, selbstbewusst uns als Macher obwohl ich mich zu eben diesen Menschen zähle, die schüchtern und erwartungslos Kennenlerngesprächen mit Frauen aus dem weg geht. Wenn ich über diese Frage so nachdenke während ich hier schreibe, fallen mir hunderte Dinge ein die das auslösen aber keine wie man da raus kommt. Ich denke am Ende wird es eine Art Erkenntnis sein, wenn man versteht, wie toll man selber ist. Ist man mit sich selber im reinen und stolz darauf wer man ist, behaupte ich, wird ein Ausgleich stattfinden.


• was sind die besonderen Stärken der Schüchternen im Vergleich zu denen, die ganz selbstverständlich und laut virtuell oder real auf sich aufmerksam machen?

Ein klarer Vorteil ist die Entwicklung des Verstandes durch Beobachtungen. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. So wie man dazu in der Lage ist, seine Schwächen als Stärke zu nutzen, können auch Stärken zu Schwächen werden. Jemand extrovertiertes führt ebenfalls Beobachtungen durch, entwickelt auch seinen Verstand, vielleicht nicht auf eben diese Weise aber eben auf seine eigene Weise. Dafür lernt er viel zwischenmenschliches durch das Feedback seiner hohen interaktionsfreudigkeit - sowohl zu- als auch Abneigung. Das sind schließlich auch wichtige Erfahrungen. Meine Mutter hat mir immer gesagt: "wenn du möchtest, dass sich etwas verändert, verändere etwas!". Woraus ich ableite, dass schüchtern zu sein nur dann eine echte Stärke haben kann, wenn es auch das ist was ich sein möchte.


• wie kann die Schüchternheit, die keinen Mangel sondern einfach eine andere Wesensform ausmacht, demjenigen zum Vorteil verhelfen?

Wenn man seine Wesensform an diesem Punkt anerkennt und Wert schätzt. Dann wird diese Schüchternheit zu Respekt vor Menschen, Religionen, Geschlechter und dem Leben im Grundsätzlichen. Ist es nicht das was wir verstehen müssen? Ich denke aus bedingungslosem selbstverständlichen Respekt heraus zu handeln ist es, was Schüchternheit zum Vorteil macht.
****re Frau
2.763 Beiträge
Ich denke das schüchterne Menschen oft von extrovertiert en Menschen überrollt werden.

Sie übernehmen die Führung, was der andere Mensch noch verstärkt in seiner Hilflosigkeit

Treffe ich Menschen die so sind wie ich bin

Ist das Miteinander, wohlwollender und Verständnissvoller

Schüchternheit besteht oft aus Angst missverstanden zu werden

Ich bin auch forsch, lebendig und offen
Habe kein Problem auf fremde Menschen zuzugehen

Aber bei intimeren Aktionen die tiefer gehen, bin ich auch sehr schüchtern mich anzuvertrauen

Habe es in kleinen Schritten lernen können, mit Unterstützung
Bin aber noch im ersten Drittel von dem was für mich gut ist

Meine Sicht


LG Mo 🙂
**********audia
4.889 Beiträge
Schüchternheit kann im extrem negativen Falle auch durch Traumata bedingt zu sozialen Phobien oder auch zu selektivem Mutismus führen.
Bei mir war es aber umgekehrt. Ursprünglich war ich als Kind nicht so wirklich schüchtern, aber durch ein Trauma, mit negativen Erlebnissen bereits im Kindergarten, wurde ich immer mehr zu einem eher schüchternen Menschen. Da liegt meine damalige "soziale Phobie" begründet, welche damals nicht erkannt wurde und mit welcher ich dann viele Jahre leben musste. Kindergarten und Schulen waren für mich als Heranwachsender "schreckliche Orte", mit welchen ich nur unangenehme Erlebnisse verbinde. Dazu kommt eben noch die Tatsache, das es staatlich auferlegte "Zwangsgemeinschaften" darstellen, welchen man sich als Kind sowieso nicht so leicht entziehen kann.
Eines ist ja wohl klar: Kein Mensch würde sich freiwillig in eine Gemeinschaft von Menschen begeben wollen, welche in einem selbst nur Unbehagen auslöst.
Ich will damit mal illustrieren, was für verschiedene Faktoren und Begebenheiten zu Verhaltensänderungen führen kann, welche einen selbst sehr beeinflussen können.

Kurz noch mal zur Begriffserklärung:
"Soziale Phobie" - Ist eine Angststörung / Angsterkrankung in bezug mit der Interaktion mit Mitmenschen, kurzum, man verspürt Angst vor seinen Mitmenschen. In meinem Falle waren "Schulklassen-Situationen" für mich schwer auszuhalten.
"Selektiver Mutismus" - Ist eine Verhaltensauffälligkeit in Verbindung mit angstverursachenden Situationen, hier im Beispiel eben Teil einer Schulklasse zu sein, in welcher man sich eben unwohl fühlt. Die verbale Kommunikation wird komplett eingestellt, obwohl man dazu ja fähig ist und den Unterrichtsstoff mitverfolgen kann. Nur kann man sein erlerntes Wissen nicht mündlich beweisen. Beim sog. selektiven Mutismus wird bewusst die verbale Kommunikation mit den umgebenden Menschen eingestellt. Dadurch schwindet der seelische Druck von einem selbst, da man, wenn man eh nichts sagt, auch nichts falsches sagen kann, um dann in einen negativen Focus der anderen Mitmenschen zu kommen. Siehe Spott und Hohn, Auslachen usw. So war es eben bei mir.
Konsequenz:
Das hatte mir in der Vergangenheit nur mittelmäßige bis schlechte mündliche Noten eingebracht. Die Lehrer hatten es damals nicht erkannt, obwohl sie genau wussten, das ich den Lehrstoff beherrsche. Die psychologische Komponente wurde nicht erkannt oder für wichtig erachtet. PP. Persönliches Pech o.ä.

Mit psychologischem Fachwissen, konnte ich diese beiden emotionalen Baustellen bei mir recht gut beheben. Aber man muss auch dazu sagen, das ich hier einen Zeitraum von ca. 40 Jahren beschreibe. Vor 40 Jahren war die Psychologie wohl noch nicht so weit und Lehrer wurden dahingehend auch noch nicht geschult. Zu meinen Schulzeiten gab es auch noch keine Vertrauenslehrer o.ä.

Um nun auf die klare Fragestellung des TE zurückzukommen:
NEIN, ich glaube im Netz ist es kein grosser Nachteil schüchtern zu sein, denn es ist ja eine räumliche Distanz feststellbar, eben durch die Technologie begründet. Es gibt ja keine angstmachende "Klassenraum-Situation" oder ähnlich gelagerte angstmachende Rahmenbedingungen. Man kann hier als schüchterner Mensch ruhig "frank und frei" in die Tasten hauen, wenn man mal was fragen oder beisteuern will, eben in nonverbaler Form.
Also mir selbst macht das garkeine Angst und es erzeugt in mir auch kein Unwohlsein, obwohl ich damals ein psychologisch recht schwieriges Leben gelebt habe.
****re Frau
2.763 Beiträge
Gut aber nach deiner These, kann ich mit einem schüchtern Menschen kein positives reales Treffen haben

Weil er sich dann hier anders darstellt
Als er wirklich ist

Habe solche Treffen gehabt und fande sie schrecklich
LG Mo 🙂
@****re

Wie ist ein Mensch denn "wirklich"? Ist sein Auftreten in einem Bereich in dem er sich komplett wohlfühlt das wirkliche Ich? Oder die 1:1 Situation mit einem anderen Menschen währed eines Dates? Oder ist er nur dann wirklich er selbst wenn er sich in einer Gruppe zeigt? Oder wenn er ein Date mit einer anderen Person innerhalb einer größeren Gruppe hat, wie beispielsweise im Club?

Für mich wären all das nämlich andere Situationen in denen die Schüchternheit anders zum Tragen kommt. Aber ich selbst könnte dir nicht sagen, welches jetzt das wirkliche ich ist. Ich würde behaupten, dass mein Ich eben die Summe aus all diesen Situationen ist.
*******uld Mann
2.020 Beiträge
Ist es nicht so, dass verschiedene Menschen verschiedene Reaktionen bei uns hervorrufen?
(Dass sie verschiedene Seiten in uns "ansprechen".)
Dass wir zwar durchaus typische, wiederholte Reaktionen haben aber andererseits ab und zu auch unterschiedlich reagieren, weil auch das Gegenüber entsprechend unterschiedlich ist oder uns erscheint?
Das sind dann verschiedene Seiten des eigenen Ichs, verschiedene Reaktionsweisen - aber immer der gleiche Mensch.
(Mit Sich-Verstellen hat das nichts zu tun. Vielleicht aber mit einem Sich-Schützen oder einem Sich-nicht-trauen bei schüchternen Menschen.)

Dadurch muss auch bei Schüchternheit sich diese nicht jedem gegenüber gleich auswirken.
(Eine ggf. wechselnde Tagesform kann da auch noch eine Rolle spielen.)
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