Absprache der Vorlieben vor erstem Treffen: Wie macht ihr´s

Ich kann mit jedem über alles reden. Meine Vorlieben (und die eines Gegenübers) eingeschlossen. Was ich dabei oft als schwierig wahrnehme ist, wie das Gegenüber meine Offenheit interpretiert bzw. dass dadurch bei manchen Menschen Erwartungshaltungen entstehen, die ich an dieser Stelle als unpassend und etwaige Erwartungshaltungen als wahnsinnig unattraktiv empfinde.

Daher stellt sich für mich viel öfter nicht die Frage OB sondern die Frage WIE.

Wenn es um Austausch geht, möchte ich nicht mit extensivem Kopfkino einseitig und ungefragt überschüttet werden und ich habe keine Lust darauf, dass andere meine Vorlieben als "zur Verfügung stehende Dienstleistungsliste" verstehen.

Ich habe da keine feste Vorgehensweise. Oftmals ergibt sich Vieles schon vorab im Gespräch, manchmal beim ersten Date oder auch erst später. Mir persönlich ist das auch recht egal, da es mir auch im sexuellen Kontext primär um den Menschen an sich geht.

Gut, BDSM spielt für mich bei Dates hier oftmals eine zentrale Rolle, so dass es thematisch von ganz alleine in Gesprächen in diese Richtung geht - im Regelfall meist vor dem Date. Ganz wichtig ist mir aber, dass dies auf eine natürliche Art und Weise im Gesprächsfluss geschieht. Was ich gar nicht mag, ist es, irgendwie hölzern entsprechende Fragen zu stellen und mit Gewalt zu versuchen, ein Gespräch in eine gewisse Richtung zu lenken. Ich finde, dass sich sowas ergeben muss - und da ich mich per se gerne unterhalte, kamen irgendwann auch ganz automatisch die Themen / Vorlieben auf den Tisch, die mir wichtig sind.

Ein Gespräch über solche Dinge ist dann einfach viel entspannter, wenn es sich ergibt und nicht erzwungen wird. Im Regelfall gibts dann auch weniger "Widerstände", sondern eher ein neugieriges Interesse, sollte eine Vorliebe bei meinem Gegenüber nicht bekannt sein (was aber noch nicht heißt, dass ein Interesse zwingend so weit gehen muss, dass es ausprobiert werden sollte). Aber die Grundeinstellung zum Thema ist ne andere und das ist schon viel wert.

Es ist doch grade das Spannende beim Kennenlernen, Neigungen und Vorlieben nach und nach zu entdecken.

Also ich falle sicher nicht mit der Tür ins Haus, sondern taste mich langsam an die Geheimnisse meines Gegenübers heran.

Und wenn ich dann mal irgendetwas ausprobieren möchte, was sie von sich aus (noch) nicht macht, dann schlage ich ihr das in angemessener Weise einfach vor...

So ein Profil sagt meistens schon genug aus, so dass man das erste Kennenlernen offline für anderes nutzen kann. Sonst wirds meiner Meinung vermutlich eher unrund.
Ich glaube nicht, dass man sich beim ersten Date beeilen sollte.
Aber wenn das Gespräch in diese Richtung geht, wir treffen uns ja vermutlich schon häufig "mit Kontext", warum nicht. Solange es kein Drehbuch für den Ablauf gibt.

Bei mir kommt es nicht gut an, über sexuelle Neigungen und Vorlieben angesprochen zu werden, bevor man sich persönlich kennen gelernt hat.
Auch gleich beim ersten Date macht es mir keinen guten Eindruck.
Vorlieben und Neigungen sind schon im Profil angegeben und mich interessiert erst zu wissen, ob der potentieller Partner und ich erst auf menschliche Ebene überhaupt kompatibel sind. Sonst wird es sowieso nichts.
Dreht sich das Gespräch um das eine, mache ich Schluss schon im Voraus.

Ich möchte das schon ansprechen und falle gerne mit der Tür ins Haus. Wenn sich ein Blümchen und Hardcore SMler treffen ist es vermutlich für beide wenig befriedigend - somit spart man sich schon gewisse Dates 😋

Das glaub' ich so überhaupt nicht. Wenn du wüsstest, wie schnell manche Männer mit klaren Ansagen diesbezüglich überfordert sein können und wie easy manche Frauen damit umgehen können.

Ich meine, es hat mit der Persönlichkeit und dem eigenen Grad an Selbstsicherheit zu tun

Aber wenn ein Mann mit einer offensiven Frau Probleme hat, dann war sie ja wohl auch zu unsensibel

Aber das kann man jetzt geschlechterunabhängig so sehen, wie man will

Also in Details gehe ich vorher so gut wie nie. Damit habe ich nämlich auch schon ähnliche Erfahrungen wie andere hier gemacht, dass mein Gegenüber plötzlich ne Erwartungshaltung hat. Auch ist meine Vorliebenliste nicht vollständig ausgefüllt deswegen.

Klar klopfe ich im Vorfeld grobe Dinge ab: BDSM und insbesondere welche Facetten davon.

Aber interessanter finde ich dann doch den Charakter beziehungsweise wie mein Gegenüber schreibt. Kann er nur über Sex schreiben, finde ich zwar seine Offenheit nett, aber bin auch schnell gelangweilt. Ich will mich nämlich über mehr unterhalten können.

Einmal habe ich mit einem geschrieben und erzählt, dass ich durchaus gerne Dominanz ausübe und auch den Mann gerne anal verwöhne. Daraufhin hat er mir ein Bild seines Anus gezeigt
Ich hab ihm dann versucht zu erklären, dass ich nicht so visuell funktioniere wie er und Zurückhaltung durchaus seinen Charme hat.

Sollte ich ein sexuelles Date wünschen und gar online stellen, werden daraus meist meine Wünsche klar. Sollte ich mich nicht deutlich ausgedrückt haben, darf gerne nachgefragt werden.
Dennoch findet ein erstes Treffen für mich meist non sexuell statt. Da geht es um Sympathie und das berüchtigte "sich riechen können".

Das trifft es meiner Meinung nach auf den Punkt. Ich bin auch für Klarheit. Liebe ein klares Nein, als lange hin und her Schreiben. Indianer kennen doch keinen Schmerz

Über das Profil hat man ja schon einen ganz guten Eindruck. Da ich lange schreibe bevor ich mich treffe, hat man das Thema meist schonmal irgenwie gestreift und ich habe schon eine Vorstellung wie der andere so drauf ist und in welche Richtung es geht.

Die wirklichen "Spezialgeschichten" kommen dann ohnehin später, wenn man sich schon besser kennt.

Aufgrund des intensiven Schreibens im Vorfeld überspringe ich tendenziell das Kaffeedate. Wäre es aber ganz klassisch im Café/Restaurant hätte ich überhaupt keinen Bock mich darüber zu unterhalten und mag es auch gar nicht wenn die Kommunikation im Vorfeld immer schon stark in diese Richtung abdriftet und ich seitenweise mit Fantasien "beglückt" werde.

Der Austausch vorab sollte so gestaltet sein, dass die Vorlieben nicht zurück gehalten werden. Voraussetzung natürlich das die Konversation nicht oberflächlich und nicht nur von ein paar Tagen oder Wochen vollzogen wurde.
Man kann sehr viel über einen Menschen erfahren durch die Zeilen, hier und da beginnt auch das Spiel vor dem Vorspiel 🙃Beim ersten Treffen selbst sind Vorlieben unwichtig, weil es bis auf Ausnahmen um andere Dinge geht, soweit es kein reines Sexdate ist. Wenn bei der ersten Begegnung der Funke nicht zündet, löst sich der sexuelle Faden sowieso auf.
Genau deshalb sollte zumindest der Rahmen der ersten Begegnung stimmen, damit beide etwas Gutes davon haben.

Grundsätzlich bin ich aufgeschlossen, wenn es um die Kommunikation sexueller Vorlieben geht. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass Männer, die mit der Tür in's Haus fallen und mit bildschirmerotischen Aktivitäten in die Unterhaltung starten (bevor sie überhaupt meinen Namen, geschweige denn mich persönlich kennengelernt haben) maximal an einem ONS interessiert sind. Ich aber nicht.

Außerdem gehe ich davon aus, dass ein Mann mein Profil angesehen hat. Es ist kein Abitur notwendig, um herauszulesen, dass es z.B. für einen BDSM geneigten Menschen oder Menschen für eine Vorliebe für High Heels zwecklos ist, mich anzuschreiben, wenn er/sie an mehr außer einer Unterhaltung interessiert ist. Das ist leider nur die Theorie...

Bei einem Treffen ergeben sich bei mir Unterhaltungen über sexuelle Themen meist spontan, aufgrund einer Vertrauensbasis und gemeinsamer Wellenlänge. Wenn es sich natürlich anfühlt, dann ist es auch der richtige Zeitpunkt.

Ist wie mit vermutlich allem im Leben: Es kommt stark auf meine Gegenüber an, WIE ich* Vorlieben kommuniziere und welchen Erfahrungshorizont meine Gegenüber hat. Sprich: Mit einer erfahrenen sub kann man z.B. anders reden, als mit einer Newbie in diesem Metier (BDSM).

Bei den ersten Treffen gehe ich in der Regel nicht so sehr ins Detail, sondern sondiere in wie weit die Angaben im Profil und die Realität eine Schnittmenge haben, spreche über mögliche Treffmöglichkeiten und -Locations und das Drumherum (Partner/verheiratet/Job etc.). Dabei entwickelt sich auf beiden Seiten ein Bauchgefühl dafür, ob man sich sympathisch und eine Session realistisch ist.

Ist ein gewisses Vertrauensverhältnis hergestellt, kann man auch tiefer einsteigen und detailierter über Vorlieben, Wünsche oder Fantasien sprechen. Sollten danach irgendwelche Fragen oder Unsicherheiten ergeben, klärt man das online oder bei einem weiteren Treffen.


*Vorsicht Meinungsäußerung: Das oben stehende stellt meine ganz persönliche Meinung dar. Darunter versteht man eine von direkter Betroffenheit, individuellen Wertvorstellungen, Geschmack und/oder Gefühlen geprägte Einstellung eines Menschen gegenüber einem bestimmten Sachverhalt. Meinen unterscheidet sich grundlegend von Glauben und Wissen. Auch erhebe ich diese, meine Meinung nicht zum Dogma oder zum kategorischen Imperativ.

Im schriftlichen Austausch, mit einem fremden Mann niemals

Auch fürs erste Kennenlerntreffen, nicht mein Thema

Wie du schriebst, können, es einige nicht lassen, trotz Hinweise und Ansage

Da schisst sich der Herr selbst ins Aus bei mir

LG Mo 🙂

Nun da ist jeder anders. Ich bin da nicht so verkrampft.
Und stimme da Outis voll zu

Was nützt es mir das auszuklammern? Beim dritten Date stelle ich dann fest man ist sexuell überhaupt nicht kompatibel. Vertane Zeit.