Also ich würde Manipulation so definieren, dass man jemanden durch Verschweigen von Dingen oder durch zweideutige Aussagen und Handlungen ganz bewusst in eine Situation bringt, von der man weiß, dass jemand diese Situation nicht haben will. In dem Fall hier ist das aber glaube ich nicht so klar. Das, was sie mit ihrem ONS erlebt hat, wollte sie ja erleben. Sie wollte eben, dass es weiter geht, er wollte sich nicht festlegen. Manipulation ist es finde ich nur, wenn er wusste, wie weit sie sich schon auf ihn festgelegt hat. Ob er das wusste, wird aus dem Beitrag nicht wirklich klar. Dagegen spricht finde ich, dass er danach ganz selbstverständlich von weiteren Dates erzählt hat - also ich glaube, dass hätte er nicht gemacht, wenn er gewusst hätte, dass sie den ONS als Beginn einer Beziehung sieht, oder wenn, dann hätte er das bestimmt mit einer Art Entschuldigung verbunden.
Für mich sieht es eher nach einem Missverständnis aus, das ja zwischen zwei Singles leicht passieren kann. Beziehungen sind am Anfang einfach unglaublich fragil und es kann immer sein, dass sich einer wieder zurückzieht. Das hat glaube ich nichts mit Manipulation zu tun, sondern liegt beim frühen Stadium des sich Kennenlernens einfach in der Natur der Sache.
Was anderes wäre es z.B. gewesen, wenn sie gebunden gewesen wäre und er genau gewusst hätte, dass sie Wert auf Treue legt und richtig in innere Schwierigkeiten kommt, wenn sie sich auf einen ONS einlässt und er es unter diesen Voraussetzungen, vielleicht noch in Verbindung mit ein bisschen zu viel Alkohol, gezielt drauf angelegt hätte in dem Wissen, dass die paar Minuten Spaß, die er hat, eine Beziehung kaputt machen können - da würde ich dann auch sagen, das ist Manipulation. Aber zwischen zwei Singles, da ist es aus meiner Sicht eigentlich nur der gescheiterte Versuch einer Beziehungsanbahnung.