Manipulation
Manipulation als alltägliches Beeinflussen
Mitunter wird die
These vertreten (unter anderem in der neurolinguistischen Programmierung), dass
Menschen einander manipulierten, sobald sie miteinander kommunizieren (Wittgenstein: „Sprache ist Verhexung des Geistes“).
Es gibt verschiedene Ausprägungen in Form und Stärke. Die minimale Manipulation bestehe bereits darin, den anderen zum Zuhören zu bewegen. Dies gilt somit nicht nur auf zielgerichtete Kommunikation, sondern auch für einfache Unterhaltungen.
Jeder manipuliere somit jederzeit jeden Anderen, mit dem er zu tun hat (vgl. auch Walther G. Pinecoke).
Auch im einfachen Kommunikationsmodell hat der Sender eine Absicht, die er erreichen oder sogar durchsetzen will.
Selbst der augenscheinlich Manipulierte sorge eigentlich erst mit seiner Haltung dafür, dass der Manipulierende sich so verhält. Er manipuliere in diesem Sinne den eigentlich (objektiv/subjektiv) als aktiv gesehenen Manipulator (devot/dominant).
Wer Manipulation zulasse, gestalte sie mit.
Manipulation wäre also eine alltägliche Vorgehensweise und stelle lediglich Beeinflussung dar und sei demnach nicht negativ zu bewerten. Erst der Zweck und die Eindringlichkeit der Manipulation, z. B. in Form einer Botschaft der Konsumwerbung, könne eine Wertung ermöglichen. Der Soziologe Herbert Marcuse war einer der schärfsten Kritiker von Werbemanipulation, die seiner Ansicht nach den Menschen völlig eindimensional auf Konsumverhalten hin konditioniert.
Befürworter manipulativer Praktiken, z. B. aus den Bereichen Vertrieb, Werbung und Propaganda, halten den Vorwurf von Unfairness und die Gefahr von Machtmissbrauch für vernachlässigbar. Es sei ein Vorurteil, gegen das die Manipulation zu kämpfen hat.
Manipulation sei ein natürliches menschliches Verhalten.
Problematik
Demgegenüber wird eingewendet, dass die
Wahl der Mittel für eine Wertung bedeutsam ist. Eine Manipulation, die auf
gezielter Täuschung beruht, sei problematisch.
Im negativen Sinn bedeutet Manipulation z. B. die Verminderung der Willensfreiheit bzw. Kontrolle des Opfers bzw. seitens des Täters eine Wahl unfairer, intransparenter oder täuschender Mittel, welche eine Gegenwehr erschweren.
Oft wird negativ von Manipulation gesprochen, sobald sich jemand als Opfer einer Manipulation betrachtet.
Aufgeklärtheit und Unmündigkeit stehen in Bezug auf die Manipulierbarkeit in einem Kontrast zueinander. Die alltägliche Anwendung von Manipulation unterscheidet sich dabei nicht sehr von Formen
professioneller Beeinflussung von Menschen. Letztere birgt jedoch die
Gefahr von Machtmissbrauch.
http://de.wikipedia.org/wiki/Manipulation#Manipulation_als_allt.C3.A4gliches_Beeinflussen