Meine Frau hatte ihren Sex abgeschaltet, zum Teil bedingt durch Betablocker. Auf dem Beipackzettel stand auch deutlich, dass der Libido beeinträchtgt wird.
Ich war aber -hier darf ich das hoffenlich sagen ohne verlacht zu werden- scharf auf Sex, damals, vor 25 Jahren.
So tat ich, was Männer seit Menschengedenken tun und versuchte es mit dem ältesten Gewerbe. Ich wählte ein edles Bordell mit edlen Preisen. Ich wählte eine Prinzessin, die den heimischen Dialekt sprach um nicht den Frauenhandel mit russischen Universitätsabsolventinen, denen man falsche Aussichten gestellt hatte, weiter zu befeuern.
Sie setzte sich mit nackten Schenkeln auf die meinen, an der Kontaktbar, und später, auf dem Zimmer, freute ich mich über das Herzchen, das sie sich ins Haardreieck barbieren hat lassen. Doch mein Kleiner wollte sich ganz einfach nicht mitfreuen. So verstrich der von mir bezahlte 20 Minuten Zeittakt ganz ohne jegliche Innigkeit. Hinterher, im Auto stand er dann plötzlich da und machte dem Schaltknüppel Konkurrenz.
500 Mark hat mich damals ein Besuch gekostet, was damals mehr wert war als heute 500Euro. Es gab damals auch kein Internet, über das man sich hätte ausheulen können.
Nach wiederholten Anläufen, als ich den Preis für einen Gebrauchtwagens verzockt (von wegen ver"jubelt") hatte, gab ich's auf. Als ich dann bei einem Psychotherapeuten meine Wut rausschreien wollte, dass ich nicht einmal eine Nutte vögeln kann, bekam ich nur Termine nach einigen Monaten Wartezeit.
Damals brachten Edelzeitschriften Berichte von vertrauenserweckenden Sexworkerinnen, doch die gab's anscheinend nur in Hamburg und Berlin im katholischen München waraußer "Sex mit Gleichgesinnten" im sündteueren Starnberg nichts zu finden.
Dann begann ich mit Affären und zerstörte so meine Ehe.