„„Und noch eine Bitte, speziell an
@*****a_S: Bitte nicht "Coming-out" schreiben und "Outing" meinen. Das ist von der Bedeutung her nicht dasselbe. Ein Coming out hat man, wenn man sich selber seiner Neigung bzw. Veranlagung bewusst wird und auch sich entscheidet danach zu leben. Ein Outing hat man anderen gegenüber. Danke.
Er von Drachenliebe schrieb
Lieber Drachenliebe, DEINE Begriffsverwendung ist falsch. Ein Outing bedeutet nämlich streng genommen, dass man von jemand anderem geoutet wird. Ein Coming-Out macht man selbst und aktiv. In beiden Fällen aber wird es anderen Menschen gesagt. Beim Outing über Dritte, beim Coming-Out von einem selbst. Siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Outing
https://de.wikipedia.org/wiki/Coming-out
Diese ursprüngliche Verwendung ist in den letzten Jahrzehnten etwas verwässert worden, sodass auch Leute sagen, sie hätten sich geoutet, oder "ich hatte ein Outing" und damit aber eigentlich ein Coming-Out gemeint haben. Aber selbst diese verwässerte Variante weicht ab vor der von
@********iebe, die es so nicht gibt, bzw, die nur dieser so verwendet.
Der Unterschied, den
@********iebe meint, wird mit "inneres Coming-Out" und "äußeres-Coming-Out" versprachlicht, und meint im Grunde die beiden Schritte, die Leute bei einem Coming-Out üblicherweise gehen, teils weit hinter einander, teils gehen sie nur den ersten.
Okay. Erst mal Entschuldigung, dass ich dich korrigieren wollte, obwohl ich selber falsch lag.
Für mich den Anstoß gebend war, dass die TE meinte, sie würde sich gegenüber ihrer Mutter "outen", was ich dann unhinterfragt übernommen habe. Dass man das eigentlich auch als (äußeres) Coming-Out bezeichnet, wusste ich gar nicht. Also genau diese "verwässerte Variante", die du ansprichst.
Ich hab mir jetzt die Links ein paar Mal durchgelesen. Tatsächlich scheint es da eine Verschiebung in der Wortwahl und den Bedeutungen gegeben zu haben, die man auch hier im Thema merkt. Du bist bei der ursprünglichen geblieben, die ein inneres und ein äußeres Coming-Out unterscheidet und ein Outing nur mehr oder weniger unfreiwillig durch andere kennt.
Für mich (und andere hier) ist es dagegen eher so, wie auch in den Wikipedia-Links erwähnt wird, dass man das Coming-Out nur sich selber gegenüber hat (also das innere), ein Outing hingegen durch jede Person stattfinden kann, also auch durch die geoutete Person selber.
Wollen wir uns nicht streiten. Es macht auf deine oder auf meine Art Sinn. Jeder verteidigt halt das, was er gewöhnt ist und selber gebraucht.
Bei zwei der drei Bedeutungen sind wir uns ja einig, nämlich beim (inneren) Coming-Out sich selber gegenüber, und beim Outing durch andere. Es bleibt daher nur das übrig, dass man sich selber gegenüber anderen als einer Gruppe zugehörig mit einer bestimmten Neigung erklärt, und die einen bezeichnen das als äußeres Coming-Out, die anderen als Outing (durch sich selber). Es mag Nuancen in der Bedeutung geben, die einen Unterschied begründen würden, aber so viel Wert würde ich dann auch nicht auf Semantik legen. Ich würde einfach beide Sprachgebräuche nebeneinander stehen lassen.
Meinen Vorwurf an dich aus dem früheren Posting ziehe ich aber mit dem Ausdruck des höchsten Bedauerns zurück.
Drachenliebe/Er
PS.
@****tb
Sorry, dass ich noch mal darauf eingegangen bin. Ich wollte das aber gerne geklärt haben. Halte es auch nicht für unwichtig für die Diskussion, dass diese beiden Begriffe diskutiert und geklärt werden.