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Paartherapie sinnvoll?

Selbst wenn nur einer hingeht und Input mit nach Hause bringt. In der Regel ist meine Erfahrung, dass dies rational und sachlich ist.

Meine war super, war zwar keine Paar, aber sie hat mir geschickt den Kopf gewaschen. Ich bin jedes Mal darauf „reingefallen“ und hab über die Dinge nachgedacht.
*******ant Frau
31.183 Beiträge
@****_99
*blumenschenk*.
Einfach mal so.
******tes Paar
570 Beiträge
Zitat von ****ody:
Es braucht manchmal nicht mehr als drei Gespräche, hat mir eine sehr liebe Therapeutin verraten. Dann weiß man, ob es an den allseits beliebten Kommunikationsproblemen liegt, die es sehr, sehr oft sind.

John Gottman behauptet sogar er kann das in 5 Minuten in seinem Institut richtig einschätzen.
Möglicherweise reicht das.

Wir als Familie sollten da mal eine Art Wippe. Ziel war es die Balance zu bekommen, dafür mussten wir uns auf der riesenplatte richtig positionieren. Da sieht man schnell, wie Macht verteilt ist.
Da reichen fünf Minuten um festzustellen, das es in unserer Familie ein Machtproblem gibt. So auch bei uns als Paar. Das haben wir nie lösen können, nur ein harmonischen Umgang incl. Kollateralschäden gefunden. Es klappt super, aber glücklich macht es mich nicht.
********n_84 Frau
6.195 Beiträge
@******tes
Möglich. Mit genug Berufserfahrung und Menschenkenntnis. Mein “erster Eindruck” ist auch meistens richtig 😉 Aber man sollte stets offen für Überraschungen sein.
Ich kenn viele persönlich, die sich hochgearbeitet haben. Haben nebenbei geputzt, MC doof gearbeitet, Regale eingeräumt. Tja.
Sie haben Karriere gemacht aber mit extremen Umwegen, weil sie keine Helikoptereltern hatten.
Falscher Thread 😅
Huch... Stimmt... Mist.
Falsche Taste 🤭
****ody Mann
13.088 Beiträge
Ein Fehler, den viele von uns machen, ist das Aufsparen von Beziehungskommunikation bis auf den letzten Drücker. Dann agieren wir, als müsste endlich mal etwas raus. Wir sind emotional. Ich gestehe, die gewaltfreie Kommunikation in der Theorie zu beherrschen. Wenn ich angepisst bin, klappt das aber nicht immer, ich sage verkürzt und frontal, was ich denke und erkenne die verletzende Wirkung nicht. Das Gute, das man für jemanden empfindet, verliert an Überzeugungskraft. Es kommt lieblos an.

Auf der anderen Seite empfinde ich Schweigen wie eine Bestrafung. Situatives Schweigen und Heimlichtun grundsätzlich, was natürlich auch Gründe hat, die Furcht vor der Dynamik einer verbalen Auseinandersetzung und vielleicht auch tiefergehende Gründe. Es bedingt sich leider oft.

Wenn eine Beziehung gesund ist, streitet man ja auch nur, wenn es eine Situation hergibt. Für geplante Gesprächsbegleitungen sollte man sich vor Augen führen, wie oft es Konsens oder erfolgreiches aufeinander Zugehen gab und wie viele nicht gut gelöste Streitmomente es über die gemeinsame Zeit hatte. Wie viele Konflikte konnte man vielleicht sogar selbst lösen? Gab es Heilungsprozesse, weil die Liebe stark genug ist?

Ich vermute, dass viele Paare, ich bringe da meine eigenen Erfahrungen mit ein, in der Beziehungskommunikation nur wenige Entwicklungsschritte tun und erst durch einen massiven Crash "wach werden". Hochintelligente Menschen, die anderenorts komplexe Lösungsstrategien entwickeln können, hinsichtlich der Beziehungssprache zu schönen Anlässen schönreden und zu problematischen zu unausgegorenen Teenagern mutieren.

Kommunikation ist immer das, was jemand von sich gibt und was davon wie ankommt. Ist erstaunlich wie unterschiedlich das sein kann. Geleitete Gespräche können das aufzeigen und dass es in der Regel an beiden liegt. Ich finde das nicht schlimm. Wir werden auf vieles im Leben strukturiert vorbereitet, Beziehung bleibt aber immer auch ein bisschen Abenteuer.
Schweigen setzt den Anderen in Ohnmacht. Was, ja was soll man tun?
Also probiert man hin und her, alles ist irgendwie falsch, man fühlt sich ungenügend was man auch tut. Und dann stellt man die Tätigkeiten ein, bringt ja eh nix.

Gefährlich sind die Situationen, wo man unglücklich ist, aber nicht rechtzeitig steuern kann, weil man auch nicht so recht weiß, woran es liegt. Und man schweigt, weil man ja nichts zur Ursache zu kommunizieren hat.
****ody Mann
13.088 Beiträge
Ist immer die Frage, ob man jemanden ins Boot holt, wenn es innen drunter und drüber geht oder ob man zum Einsiedler wird, weil man denkt, der andere versteht mich sowieso nicht, weil ich selbst verstehe mich ja auch gerade nicht. Dabei sind das die Momente, in denen Transparenz unglaublich viel bewirken könnte. Man hat Angst, den anderen zu verlieren, wenn man etwas Problematisches offenbart und verliert ihn erst recht, weil man ihn draußen lässt. Verfixte Angst.
Zitat von ********n_84:
Es kann auch an der (mangelnden) Qualität und Professionalität des Therapeuten oder am falschen Ansatz liegen. Meistens - so wage ich zu behaupten - liegt es aber an den betroffenen Personen. Die Therapie zeigt bestenfalls mögliche Wege, gibt Impulse und stellt die richtigen Fragen - gehen muss man den Weg selbst und über sich und den anderen nachdenken und reflektieren.
Ich denke, dass es oft an der mangelnden Kompetenz des Beraters oder Therapeuten liegt, wenn Therapie als sinnlos empfunden wurde. Das ist für mich eine seiner ersten Aufgaben seinen Kunden zu vermitteln, was er für diesen Kunden leisten kann und was nicht und zwar klar und deutlich.

An dem Punkt der Qualität sehe ich den größten Haken bei der Paartherapie, wie findet ein Paar einen passenden Paartherapeuten und das in einer Situation, die bereits eine gewisse Eskalationsstufe innerhalb der Paarbeziehung erreicht hat.

"Die Berufsbegriffe rund um Paartherapie und Familientherapie, beispielsweise "Paartherapeut“, "Paarberatung", "Familientherapeut“ oder "Familienberatung" sind gesetzlich nicht geschützt. ",
https://www.therapie.de/psyc … artherapie-familientherapie/

Die Kosten sind der nächste Punkt, ca. 80 bis 150 Euro pro Sitzung, nach oben offen.
Die Zeit, die man dort verbringt kann verschwendete Zeit sein.
Hier im Thread waren ein paar Beispiele zu lesen, dass die Beratung/Paartherapie eher geschadet hat als geholfen.

Ich glaubte damals, dass meiner Ehe eine Paartherapie helfen könnte, mein Mann hat das abgelehnt.
Wir hatten beide keine Kraft mehr und das Gespräch über die Möglichkeiten sich Hilfe zu suchen u.a. in Form einer Paartherapie hat das deutlicher gemacht, die Scheidung selbst war entspannt.
****_99 Mann
1.162 Beiträge
Schon mal ein schlechtes Haushaltsgerät oder Auto gekauft und dann gesagt: Eine Waschmaschine oder ein Auto - nie wieder, braucht kein Mensch!? Niemand käme auf die Idee, wegen ein paar fauler Äpfel eine ganze Branche zu diskreditieren, bei Beratung/Coaching/Therapie geht das ohne Aufwand und wird gern betrieben. Die Argumente sind freilich wenig überzeugend:

Zitat von *****ain:
Das ist für mich eine seiner ersten Aufgaben seinen Kunden zu vermitteln, was er für diesen Kunden leisten kann und was nicht und zwar klar und deutlich.
Kenn ich aus keinem Beratungssetting anders, wird m.E. von allen seriösen Beratern gemacht. Dass es wie in allen Sparten auch Esos und Quacksalber:innen gibt, geschenkt. Das riecht aber, wer halbwegs bei Groschen ist, 5 Meilen gegen den Wind. Wer es anders will, darf auch das versuchen, sollte sich aber nicht beschweren, wenn dabei nur Eso rauskommt.

Zitat von *****ain:
An dem Punkt der Qualität sehe ich den größten Haken bei der Paartherapie, wie findet ein Paar einen passenden Paartherapeuten und das in einer Situation, die bereits eine gewisse Eskalationsstufe innerhalb der Paarbeziehung erreicht hat.
Xing, Linkedin, oder einfach an die nächste örtliche Beratungsstelle wenden. Auch ein Portal mit Qualitätsstandards könnte hilfreich sein, z.B. https://paartherapeut-finden.de. Letztendlich müssen der direkte Kontakt, also Telefonat und/oder Erstgespräch überzeugen. Ja, das ist für Menschen in Krisen anspruchsvoll. Aber es ist auch nicht unmöglich.

Zitat von *****ain:
Die Kosten sind der nächste Punkt, ca. 80 bis 150 Euro pro Sitzung, nach oben offen. Die Zeit, die man dort verbringt kann verschwendete Zeit sein.
Kann, könnte, hätte,. wollte. Es geht um eine Beziehung, oft ein Familiensystem. Da würde ich mal Scheidungskosten gegenrechnen. Auch dass es viele günstigere oder sogar kostenfreie Angebote bei Caritas, ProFamilia, AWO und regionaler Träger gibt, ist ja hier schon oft geschrieben worden.

Zitat von *****ain:
Hier im Thread waren ein paar Beispiele zu lesen, dass die Beratung/Paartherapie eher geschadet hat als geholfen.
Was soll das genau besagen? Hier haben Menschen über Eso-Beratungen ebenso geschrieben wie darüber, dass die Beziehung eh schon im eimer war und die Beratung das nicht kitten konnte. Tja, wo ist da der größere Schaden durch seriöse Fachkräfte?

Zitat von *****ain:
Ich glaubte damals, dass meiner Ehe eine Paartherapie helfen könnte, mein Mann hat das abgelehnt. Wir hatten beide keine Kraft mehr und das Gespräch über die Möglichkeiten sich Hilfe zu suchen u.a. in Form einer Paartherapie hat das deutlicher gemacht, die Scheidung selbst war entspannt.
Na, dann ist doch alles schick, soweit! Aber andere überlegen sich vielleicht etwas früher, sich Hilfe zu holen und können vielleicht noch was retten. aber das geht ohnehin auch nur, wenn es beide wollen. Auch schon ein paarmal gesagt.
****ody Mann
13.088 Beiträge
Manchmal sind ja auch Wünsche und Erwartungen an Paargespräche geknüpft, die sich so gar nicht einstellen, wo sich plötzlich ein ganz anderes Bild ergibt. Ein unbeeinflusster Blick auf eine Problematik muss nicht jedem gefallen. Und dann fühlt man sich verkannt und die Paargespräche sind schnell als untauglich erklärt.
*****le8 Paar
1.736 Beiträge
Er vom Paar
Ob Therapeuten gut oder weniger gut sind, ob Therapeuten helfen können oder nicht, vermag ich so nicht zu sagen, ich vergleiche es etwas mit Alternativmedizin und Sparte Heilpraktiker. Leute die an diese Sachen glauben, werden eher einen Erfolg bestätigen als Skeptiker oder Verneiner, ob es jetzt tatsächlich Besserung gibt oder nicht, sei dahingestellt.
Für mich persönlich sind bestimmte angebliche therapeutische Erfolge nicht greifbar, ausgenommen in der Physiotherapie.
Was ich bei unserer Paartherapie und bei meinen Psychotherapien wegen des Jobs an Therapeuten erlebt habe, da fragte ich mich öfter ob der Therapeut/die Therapeutin den Mist selber glaubt.
Wie eingangs erwähnt, ob Therapie gut ist oder nicht, soll jeder für sich entscheiden.
@****_99
Ich will keinen überzeugen, ist das bei dir anders ?

Um eine "Paartherapie" zu empfehlen, das ist das Thema des Threads, braucht es für mich u.a. einen Berater, die ihre Arbeit leisten (Qualität), ist in jeder Branche das Gleiche.
Da ist es schlüssig über Berufsbezeichungen und über die Frage, wie findet man überhaupt einen passenden Berater nachzudenken.
Wenn das für dich so leicht ist, dann hilft das ja nur dir, oder ? *zwinker*
und mir wurde heute schon geholfen, früher oder später, kriegen die lieben Nachbarn einen. *ggg*
******s_X Mann
1.066 Beiträge
Um bei bestehenden Problemen sich Hilfe in Form einer Außensicht zu holen ist wenn die Bereitschaft auf beiden Seiten besteht zuzuhören meisten insofern von Erfolg gekrönt, das man gemeinsam zu einer Lösung kommt. Die Lösung kann natürlich auch darin bestehen anzuerkennen, das es das Beste ist sich zu trennen. Das aber mit Verständniss für den anderen.

Die Außenansicht ist auch dabei wichtig, weil der Mensch dazu neigt, wenn etwas nicht in seinem Sinne ist sofort gegenüber dem Partner der was sagt auf Stur zu schalten. Je nichtiger das Thema desto Sturer wird der Mensch.
********rauh Frau
1.027 Beiträge
Auch interessant...

Paarberatung für Affären-Paare bzw. Nebenbeziehungen durch einen Theologen

https://www.einzelundpaarthe … beziehung-und-nebenbeziehung
****_99 Mann
1.162 Beiträge
Zitat von ********rauh:
Auch interessant...

Paarberatung für Affären-Paare bzw. Nebenbeziehungen durch einen Theologen

https://www.einzelundpaarthe … beziehung-und-nebenbeziehung
Danke für die Info! Es ist gut, dass dies explizit beschrieben wird, da es ja schnell sowas Ilegitimes bekommen kann...
****sac Mann
1.162 Beiträge
Ich halte es generell für wichtig sich jedwede Hilfe zu holen / nehmen, die gebraucht werden kann, um einander zu verstehen. Abhauen kann jeder, jedoch nur die wenigsten verstehen das u.U Hilfe von außen, ein Ausweg aus einer schwierigen Situation sein kann.

Ich für mich habe mir immer Hilfe gesucht, wenn ich mich in Situationen befand, die ich nicht selbst lösen konnte, weil mein Hirn einfach blockiert hat. Dies war und ist unabhängig, ob ich nun liiert war oder nicht. Ich finde es elementar wichtig sich seinen Schwächen zu stellen und sie anzunehmen. Und wenn es dann heißt, „du, wir haben hier ein Problem, dass müssen wir angehen“ dann auch gern von außen.
****ody Mann
13.088 Beiträge
Vielfach ist die Opferrolle bereits stabil eingenommen, andere Sichten deshalb gefährlich, schmerzhaft. Das zurückliegend Schöne verblasst schnell. Entweder wird nicht an die Wirkung von Therapie oder gecoachten Gesprächen geglaubt, oder es wird sogar befürchtet, sie könnten Licht ins Dunkel bringen. So oder so, unglaublich viele Hilfsangebote werden abgelehnt.

Ich habe einmal eine Moderation im beruflichen Umfeld mitgemacht, die extrem erkenntnisreich war und sogar zerrüttete Freundschaften wiederhergestellt hat. Da war jeder investierte Euro Gold wert, Kollegenschaften sind nicht viel anders als Ehen. *g*
****sac Mann
1.162 Beiträge
Zitat von ****ody:
Ich habe einmal eine Moderation im beruflichen Umfeld mitgemacht, die extrem erkenntnisreich war und sogar zerrüttete Freundschaften wiederhergestellt hat. Da war jeder investierte Euro Gold wert, Kollegenschaften sind nicht viel anders als Ehen. :)

Kannst Du etwas näher eingehen? Um welches Thema ging es? Wer war der Veranstalter etc.?
****ody Mann
13.088 Beiträge
Schlechte Kommunikation, Konkurrenz, Misstrauen, Neid etc. Und ich als Mann in einem Viererteam mit drei Kolleginnen, die sich solidarisierten. Die Stimmung war am Boden. Ich gab das Signal und die "Geschäftsführung" engagierte eine Teampsychologin. Das ging dann sehr schnell. Es dauerte ein paar Sitzungen, bis alle den Sinn der Gespräche akzeptierten, es flossen auch Tränen.
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