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Meine Frage richtet sich an Paare, die eine in Anspruch genommen haben, sofern ihr darüber sprechen möchtet.
Wie sind Eure Erfahrungen?
Hat euch eine geholfen?
Wann und warum habt ihr euch dazu entschieden?
Würdet ihr anderen eine empfehlen, wenn die Beziehung in der Krise steckt?
Ich habe in der Vergangenheit zweimal professionelle Hilfe dieser (oder ähnlicher) Art in Anspruch genommen.
Das erste Mal ging ich tatsächlich zu einer richtigen Paar- und Familienberatung. Dabei gab es einmal die Baustelle 1) Gemeinsames Kind und das sich Einigen (und auch dran halten!) von gemeinsamen Erziehungsregeln, und einmal die Baustelle 2) Paarkommunikation.
Bei der Paarkommunikation konnte uns durchaus sehr geholfen werden. Für die Sache mit den Erziehungsregeln wendete ich mich zusätzlich nochmal an zwei Pädagogen des Sozialpädiatrischen Zentrums, das unsere Tochter zu der Zeit besuchte. Für mich hat das leider hier überhaupt nicht gefruchtet, was nichtmal zwingend an den Pädagogen lag, sondern daran, dass mein Partner die beiden Fachleute derart manipulierte (und hinterher sogar noch stolz darauf war), dass mein Anliegen als "Lächerlichkeit" geframed wurde und sie sich beide auf die Seite meines Partners schlugen.
Und ganz egal, wie amüsant mein Partner das hinterher fand, biss ihn die Torpedierung letztendlich über die Jahre irgendwann zunehmend in den Arsch, als KiTa und Schule uns zu genau dem ermahnten, was mein ursprüngliches Anliegen war: Unser autistisches Kind braucht(e) klare Strukturen, auf die wir uns einigen und an die wir uns beide als Eltern halten und die er nicht umgehen kann, nur damit seine Tochter ihn lieber hat als mich.
Das zweite Mal war vor wenigen Jahren, als ich Hilfe bei meiner Psychiaterin suchte, weil das Verhalten meines Partners (Gaslighting) mich sehr belastete, besonders zu dem Zeitpunkt, als ich mich von einer manischen Episode mit psychotischen Zügen erholte und frisch eine Medikation angefangen hatte und daher psychisch noch nicht stabilisiert war. Als sie ein gespräch zu Dritt anbot, warnte ich sie aber auch vor dem Charme und der Manipulationskunst meines Partners, die damals bei den Pädagogen des SPZ so gut gefruchtet hatten.
Sie wusch ihm gehörig den Kopf. Das war an sich keine Paarberatung, zu dem Zeitpunkt war sie aber die Ansprechpartnerin, die für mich am schnellsten greifbar war. Es hat auch eine Weile funktioniert, nach ein paar Monaten aber schleichend wieder angefangen. Im Grunde hat es erst nach unserer Trennung aufgehört.
Ich bin aber dabei, die Familienberatung, die ich vor etwa sechs oder sieben Jahren mal in Anspruch genommen habe, heute wieder in Anspruch zu nehmen. Obwohl mein Mann und ich nun schon seit über eineinhalb Jahren getrennt sind, zeigte er über die Jahre hinweg immer extremes Verhalten, das sich nun schon seit einer Weile sehr negativ auf sein engstes Umfeld auswirkt. Er schadet diesem immer massiver. Da ich nicht weiß, wie ich ein freundschaftliches Verhältnis zu ihm halten soll, da ich die Befürchtung habe, dass etwas psychisch mit ihm nicht stimmt und er Hilfe braucht, sonst sitzt er womöglich eines Tages im Gefängnis, möchte ich mich erstmal für mich beraten lassen, wie ich damit umgehen kann und hoffe, dass ich ihm dadurch nahelegen kann, sich helfen zu lassen.