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Paartherapie sinnvoll?

Sich jemanden anvertrauen, sich öffnen bedarf auch einer gewissen Sympathie, sich aufgehoben und verstanden zu fühlen.

Ich sehe dann ein wenig die Problematik, wenn zu spät hingegangen wird, da im Grunde dann keine Zeit mehr bleibt, ggf. zu wechseln.

Oder wie wohl auch geschehen, die Einigkeit, dass die Beratung nicht passt schweißt zusammen. ☺️
*******ter Frau
5.124 Beiträge
Wenn das Ziel ...
... die ehrliche Rettung einer Ehe sein soll ja. Aber ...

Oft ist die Ehe schon über Jahre ein führerloser Zug, der über Täler ohne Brücken rauscht.
Die Kinder müssen als Ausrede herhalten und sind, wenn nicht sowieso an allem Schuld, oft Werkzeug und Mittel zum Zweck. Das sie die wirklichen Leidtragenden sind wird gern weg geleugnet. Man sieht was man sehen will.

Das die Paartherapie meist von Frauen eingefordert wird, die "IHRE" Ehe retten wollen, sollte stutzig machen.
Denn das ist Teil eines perversen Planes sich als Opfer, unschuldig, Hilflos aber bemüht darzustellen.
Das Ziel die Ehe zu retten steht nur auf dem Papier.
Scheidung, Sorgerechtsklagen, Unterhaltsforderungen, Vorwürfe der Untreue, nichts scheint zu abwegig zu sein, um es nicht mit empörter Mine und unter Tränen vor zu tragen.
Wenn ihr Männer wüsstet, wie eure Frauen über euch reden ...

All das kann man sich ersparen, wenn man sich gleich trennt.
Zitat von *******ter:
Wenn ihr Männer wüsstet, wie eure Frauen über euch reden ...

Vermutlich genauso wie viele Frauen auf einem Haufen über andere Frauen.
Da gibt es eine Hackordnung, Missgunst, Manipulation und sonstwas.....

So schnell erschüttert einem nichts mehr, wenn man im Job von Frauen umzingelt ist.
Es geht hier aber um Erfahrungen diesbezüglich und nicht um die Bewertung von Geschlechtern und deren Verhaltensweisen.
Wenn man es nicht gelernt hat Verhaltensweisen des anderen Geschlechtes einzuordnen, kann es helfen gemeinsamen Therapeuten aufzusuchen. Männer kommen vom Mars, Frauen von der Venus

*rotwerd*
Zitat von *****pud:
Wenn man es nicht gelernt hat Verhaltensweisen des anderen Geschlechtes einzuordnen, kann es helfen gemeinsamen Therapeuten aufzusuchen. Männer kommen vom Mars, Frauen von der Venus

*rotwerd*

Natürlich. Aber über Frauen herziehen war damit nicht gefordert. 😉
Wenn man erlebt, wie vier Frauen lautstark sich unterhalten "Das hat ihr nicht zugestanden, sie hat sich diese Position nicht erarbeitet!" Und kurz zuvor ""Sie wollte ihm ein Kuckuckskind unterschieben"..... Dann fühlt man sich auf Arbeit auch wie in einem Rosenkrieg. Und wünscht sich den Therapeuten herbei.
*******er66 Mann
383 Beiträge
@********n_84
Danke für deine Worte. Das Verhalten der Beraterin damals empfand ich vom Bauchgefühl her als Abstempelung und Einordnung in diverse Schubladen. Letztendlich wäre es die Frage der Supervision der Dame gewesen, warum sie sich so verhalten hat und weswegen/womit ich evtl. bei ihr einen Trigger angestoßen hatte. Das soll meine damalige Haltung/Einstellung als solches aber nicht entschuldigen, die zu einer Überforderung von mir und damit auch meiner Frau geführt hat.

Mit dem Darstellen dieser Situation ging es mir auch darum, aufzuzeigen, dass trotzdem eine Beratung, eine Therapie weiter sinnvoll ist, auch wenn es Rückschläge für einen selbst gibt. Zum Glück gab es Therapeuten/innen später, da ziehe ich noch heute den Hut vor.

Wichtig war und ist für mich die Erkenntnis gewesen: ich brauche Hilfe und muss danach fragen, bitten. Egal wie schwer das ist. Für mich war es irre schwer, mir das einzugestehen. Die eigentliche Einzeltherapie, die geht bei mir tatsächlich ans Eingemachte. Aber das ist ein anderes Thema und führt weg von der Frage, wie sinnvoll die Paarberatung oder auch Paartherapie ist.

Den Denkanstoß, eine Paarberatung zu machen, gerade auch wenn es gut läuft, auch dann in längeren aber regelmäßigen Abständen, halte ich für sinnvoll. Wenn ich überlege: was gibt es denn wirklich an Vorbereitung auf die feste Partnerschaft, auf die Ehe, auf das Zusammenwachsen und Großziehen mit Kindern, den Unbillen, die von Außen einprallen, Ängsten und und und. Ebenso wie es keinen Baby-und Kinderführerschein gibt, sondern per Gesetz jeder als dann Elternteil da ran darf, egal wie geeignet oder ungeeignet der Einzelne gerade ist, so gibt es auch keine Vorbereitung darauf, wie gehe ich denn um mit dem Thema Partnerschaft. Im Konzern, bei der BW, in der Kirche, in der Schule, überall gibt es tolle Menschenführungsseminare, Seminare zur Persönlichkietsentwicklung, tolle Hinweise auf Bücher. Und ich habe mich auch für jemanden gehalten, der angeblich viel mitbekommen hat, viel weiß und alles geschaukelt bekommt... Pustekuchen. Das ging bei mir sowas von in die Hose, zum Leidwesen der direkt Betroffenen. Und da denk ich dann auch: was kannst du denn deinen eigenen Kindern als Vorbild geben oder sein? Du selbst hast es ja nicht gebacken bekommen. Daher: dieses Thema Paarberatung halte ich, sofern Interesse an einer stabilen Partnerschaft besteht, die es vielleicht schafft, durch alle Wetterlagen mit Wassereinbruch, Sturmschäden klarzukommen, für eines der wichtigsten Themen. Das ist auf mindestens Augenhöhe wie zum Beispiel die gegenseitige finanzielle Absicherung wie auch die der Kinder. Die gehe ich ja auch zu einem Zeitpunkt an, in der das Meer noch glatt und ruhig ist, die Sonne für alle lacht. *g*

Und es hat auch mit Erinnerung zu tun, eventuell auf einen zukommende Probleme vorab mit Unterstützung Dritter durchzusprechen. Daran kann ich mich später entlang hangeln: wie wollten wir das angehen, lösen, was hatten wir uns eventuell vorgenommen. So wie ein typisches Worst-Case-Szenario, was ich super besprechen, Gedanken mir dazu machen kann, solange das Kind noch nicht in den Brunnen gefallen ist. Wobei, das Zerbrechen der Beziehung war bei uns eher ein langsames, immer weiter anwachsendes Zerbrechen des Kruges mit unserem Vertrauenswasser, so versuche ich das mal bildlich zu beschreiben. Denn der Krug kann auch wieder geflickt wie auch wieder mit Wasser befüllt werden, wenn nach einer Vertrauenskrise langsam dieses sich wieder einstellt.
********n_84 Frau
6.196 Beiträge
@****ody
Das ist natürlich ein grundsätzliches Problem, wenn man zu sich selbst nicht ehrlich ist. Und auch seine Fehler und Schwächen nicht sehen will. Wie soll man dann ehrlich und konstruktiv mit anderen kommunizieren?

Dennoch bin ich mir manchmal auch nicht sicher, ob völlige Ehrlichkeit für zwischenmenschliche Beziehungen überhaupt gut ist. Uns wurde z.B. der Tipp gegeben, dass man sich, wenn man dem Partner etwas mitteilt fragt, ob es überhaupt wichtig und relevant ist; und dabei durchaus die Gefühle und Verletzlichkeit des anderen berücksichtigt.
Grundsätzlich finde ich es vom Ansatz her am sinnvollsten Lösungen und Kompromisse zu suchen. Und nicht nur zu analysieren.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von *******s80:

Meine Frage richtet sich an Paare, die eine in Anspruch genommen haben, sofern ihr darüber sprechen möchtet.

Wie sind Eure Erfahrungen?
Hat euch eine geholfen?
Wann und warum habt ihr euch dazu entschieden?
Würdet ihr anderen eine empfehlen, wenn die Beziehung in der Krise steckt?

Ich habe in der Vergangenheit zweimal professionelle Hilfe dieser (oder ähnlicher) Art in Anspruch genommen.

Das erste Mal ging ich tatsächlich zu einer richtigen Paar- und Familienberatung. Dabei gab es einmal die Baustelle 1) Gemeinsames Kind und das sich Einigen (und auch dran halten!) von gemeinsamen Erziehungsregeln, und einmal die Baustelle 2) Paarkommunikation.

Bei der Paarkommunikation konnte uns durchaus sehr geholfen werden. Für die Sache mit den Erziehungsregeln wendete ich mich zusätzlich nochmal an zwei Pädagogen des Sozialpädiatrischen Zentrums, das unsere Tochter zu der Zeit besuchte. Für mich hat das leider hier überhaupt nicht gefruchtet, was nichtmal zwingend an den Pädagogen lag, sondern daran, dass mein Partner die beiden Fachleute derart manipulierte (und hinterher sogar noch stolz darauf war), dass mein Anliegen als "Lächerlichkeit" geframed wurde und sie sich beide auf die Seite meines Partners schlugen.
Und ganz egal, wie amüsant mein Partner das hinterher fand, biss ihn die Torpedierung letztendlich über die Jahre irgendwann zunehmend in den Arsch, als KiTa und Schule uns zu genau dem ermahnten, was mein ursprüngliches Anliegen war: Unser autistisches Kind braucht(e) klare Strukturen, auf die wir uns einigen und an die wir uns beide als Eltern halten und die er nicht umgehen kann, nur damit seine Tochter ihn lieber hat als mich.


Das zweite Mal war vor wenigen Jahren, als ich Hilfe bei meiner Psychiaterin suchte, weil das Verhalten meines Partners (Gaslighting) mich sehr belastete, besonders zu dem Zeitpunkt, als ich mich von einer manischen Episode mit psychotischen Zügen erholte und frisch eine Medikation angefangen hatte und daher psychisch noch nicht stabilisiert war. Als sie ein gespräch zu Dritt anbot, warnte ich sie aber auch vor dem Charme und der Manipulationskunst meines Partners, die damals bei den Pädagogen des SPZ so gut gefruchtet hatten.
Sie wusch ihm gehörig den Kopf. Das war an sich keine Paarberatung, zu dem Zeitpunkt war sie aber die Ansprechpartnerin, die für mich am schnellsten greifbar war. Es hat auch eine Weile funktioniert, nach ein paar Monaten aber schleichend wieder angefangen. Im Grunde hat es erst nach unserer Trennung aufgehört.


Ich bin aber dabei, die Familienberatung, die ich vor etwa sechs oder sieben Jahren mal in Anspruch genommen habe, heute wieder in Anspruch zu nehmen. Obwohl mein Mann und ich nun schon seit über eineinhalb Jahren getrennt sind, zeigte er über die Jahre hinweg immer extremes Verhalten, das sich nun schon seit einer Weile sehr negativ auf sein engstes Umfeld auswirkt. Er schadet diesem immer massiver. Da ich nicht weiß, wie ich ein freundschaftliches Verhältnis zu ihm halten soll, da ich die Befürchtung habe, dass etwas psychisch mit ihm nicht stimmt und er Hilfe braucht, sonst sitzt er womöglich eines Tages im Gefängnis, möchte ich mich erstmal für mich beraten lassen, wie ich damit umgehen kann und hoffe, dass ich ihm dadurch nahelegen kann, sich helfen zu lassen.
Meine Intension hierzu war, dass ich diesem Thema einen eigenen Platz und Raum geben wollte.

Für mich kommt es teilweise zu kurz, wenn das Thema im Forum aufkommt, dann geht eher darum, ob man Befürworter oder Gegner ist.

Daher freue ich mich, wie offen und ehrlich hier die Begegnungen geschildert werden.

Erfahrungen, Erkenntnisse von Paaren/Menschen, die einfach auch mal ein Gehör finden sollte.

Vielleicht kurz zur Erklärung.
********n_84 Frau
6.196 Beiträge
@****yn
Das hört sich nach einer heftigen Geschichte an bei dir; vor allem ist es besonders schwierig und ernst, wenn ein Kind mit im Spiel ist.
Da du Gaslighting erwähnst, gehe ich davon aus, dass destruktiver Narzissmus bei deinem Ex-Mann im Raum steht. Das übersteigt natürlich völlig die Möglichkeiten einer normalen Paar-/Familienberatung. Das beste was dabei herauskommen hätte können, wäre die Einsicht und Bereitschaft deines Ex-Mannes gewesen sich in Einzeltherapie zu begeben. Leider tun das Narzissten äusssert selten, da die Einsicht und Selbstkritik fehlen. Bei den Geschichten, die ich kenne, blieb da auch die Trennung die einzig gesunde und gute Option.

Ich finde es sinnvoll, sich auch durchaus alleine beraten zu lassen. Das habe ich auch schon vereinzelt getan.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von ********n_84:

Da du Gaslighting erwähnst, gehe ich davon aus, dass destruktiver Narzissmus bei deinem Ex-Mann im Raum steht.

Das weiß ich nicht. Persönlich finde ich, dass ein paar Dinge dafür, aber auch einige sehr dagegen sprechen. Ich erlaube mir da keine Vermutung.

Er hat sehr viele, wirklich absolut tolle Eigenschaften und er bedeutet mir viel. Ich wünsche mir einfach, dass er aufhört, sich selbst und Nahestehenden so zu schaden. Ich möchte mit ihm in guter Verbindung bleiben und ihn nicht irgendwann mit unserem Kind hinter Gittern besuchen müssen, oder sämtlichen Kontakt - zumindest zu mir - auf das lediglich absolut nötigste Minimum herunterfahren.
********n_84 Frau
6.196 Beiträge
@****yn
Das weiß ich nicht. Persönlich finde ich, dass ein paar Dinge dafür, aber auch einige sehr dagegen sprechen. Ich erlaube mir da keine Vermutung.

Ah ok; klang erst so.
Wenn es sich aber tatsächlich um Gaslighting und destruktive Manipulation handelt, ist es definitiv eine psychische Störung und therapiebedürftig. Die Bereitschaft dazu, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
(damit es jetzt nicht anmaßend wirkt, ich habe eine therapeutische Ausbildung; arbeite aber nicht (mehr) in dem Bereich).

Ich hoffe für dich, dass du es schaffst eine gesunde und positive Verbindung zu erhalten, die dir und deinem Kind nicht schadet!
Für den Therapeuten ist täglich Brot die wohl kniffligsten Fragen, die Partnerschaft betreffen:

Wieviel "ich" verträgt ein stabiles "wir"?
Wieviel "wir" verträgt ein "ich" ohne das Individualität ausgelöscht wird.

Es ist oft ein unterschiedliches Nähe-Distanz empfinden, was Kern vieler Konflikte bildet.
...dark
****ody Mann
13.327 Beiträge
Meine damalige Frau hatte, nachdem sie über zwei oder drei Jahre lang Therapie- und Gesprächsangebote immer abgelehnt hatte, einer Trennungsberatung zugestimmt, weil das Jugendamt (wegen unserer Kinder) diese für dringend erforderlich hielt.

Sie, die sonst extrem zurückhaltend und wortkarg war, begann das Gespräch als Monolog, noch bevor wir und die Beraterin uns einander überhaupt vorstellen konnten. Ich wäre ein gewalttätiger Mensch, ich hätte sie und die Kinder jahrelang vernachlässigt, dann kamen Sturzbäche von Tränen und die Beraterin schüttete Beschimpfungen über mich aus. Ich sprach in diesem Gespräch einzig Worte des Dankes für die Mühe der Vermittlungsarbeit, verabschiedete mich und ging.

Sie musste sich nicht über ihre Borderline-Erkrankung unterhalten, nicht über den heimlichen Liebhaber, von dem ich seit Monaten wusste und der mich überhaupt nicht gestört hatte, nicht über die ignorierten Familientherapiewünsche von mir, nicht über die Vielzahl an Heimlichkeiten.

Da das Jugendamt in persona des zuständigen Umgangsmitarbeiters und einer Assistentin aber längst zu einer anderen Einschätzung gelangt war, blieb dieser Termin folgenlos und führte später zu einer Aussprache mit der Beraterin ohne die Teilnahme meiner Frau.

Ihr Glück war aber trotzdem grenzenlos, sie war für ein paar Wochen regelrecht umgänglich. Die Angst vor diesem Gespräch war massiv gewesen. Eine kleine, graue Maus in Menschengestalt, beschädigt, misstrauisch ohne Ende. Dabei hätte sie wissen müssen, dass sie mich mit ihren Problemen ganz lange im Boot hatte und dass ich ihr die Kinder niemals genommen hätte. Angst ist so ein scheiß Berater. Auch heute noch, 11 Jahre danach, macht sie aus allem ein Geheimnis. Selbst die Kinder wissen fast nichts über ihr Privatleben. Meine mittlerweile erwachsene Tochter ging mit mir, die ersten Tampons kaufen und besprach mit mir die Probleme mit dem ersten festen Freund.

Gespräche bergen immer das Risiko, ein anderes Bild zu ergeben als das, was man gerne von sich produzieren würde und natürlich auch das Risiko der Offenlegung einer komplexen Problematik. Ohne Gespräche geht das Lügen und Heimlichtun aber immer weiter. Ihr Leben ist immer eines dicht am Abhang. Sie findet niemals zu sich selbst. Sie versteht bis heute nicht, dass es nicht ums Gewinnen oder Verlieren ging.

Mir haben therapeutische Sitzungen geholfen, den schwierigen Kontakt mit ihr der Kinder wegen halten zu können. Das war kein leichter Weg für mich. Wir feiern seit vier Jahren sogar wieder den Heiligabend mit den Kindern zusammen, worauf ich sehr stolz bin.
*******r_s Mann
856 Beiträge
@****ody

Mir haben therapeutische Sitzungen geholfen, den schwierigen Kontakt mit ihr der Kinder wegen halten zu können. Das war kein leichter Weg für mich. Wir feiern seit vier Jahren sogar wieder den Heiligabend mit den Kindern zusammen, worauf ich sehr stolz bin.
Magic echt Magic *top*
Sich einzugestehen, dass man nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems ist, ist nicht einfach.

Mir hat es geholfen, mich besser verstehen zu lernen und auch Grenzen zu setzen, für die ich andere zum Teil verantwortlich gemacht habe. - sie überschreiten meine Grenzen.

Nur das sie nicht wissen konnten, dass es meine Waren, weil ich sie nicht kommuniziert habe. In Selbstreflexion bin ich mittlerweile ein Profi, ob das ein Vor- oder Nachteil ist, weiß ich noch nicht so ganz.
********n_84 Frau
6.196 Beiträge
@****ody
Sie, die sonst extrem zurückhaltend und wortkarg war, begann das Gespräch als Monolog, noch bevor wir und die Beraterin uns einander überhaupt vorstellen konnten. Ich wäre ein gewalttätiger Mensch, ich hätte sie und die Kinder jahrelang vernachlässigt, dann kamen Sturzbäche von Tränen und die Beraterin schüttete Beschimpfungen über mich aus. Ich sprach in diesem Gespräch einzig Worte des Dankes für die Mühe der Vermittlungsarbeit, verabschiedete mich und ging.

Sie musste sich nicht über ihre Borderline-Erkrankung unterhalten, nicht über den heimlichen Liebhaber, von dem ich seit Monaten wusste und der mich überhaupt nicht gestört hatte, nicht über die ignorierten Familientherapiewünsche von mir, nicht über die Vielzahl an Heimlichkeiten.

Leider ein weiteres Negativbeispiel, was das Verhalten der Therapeutin angeht.
Faire und gleiche Redeanteile und Sortieren und Einordnen der Gedanken sind wichtig. Beide Sichtweisen und die Gefühle diesbezüglich von beiden Seiten zur selben Sache zu hören.

Offenbar fällt es einigen Therapeuten und Beratern schwer neutral zu bleiben. Ich hörte tatsächlich auch schon häufig, dass weibliche Therapeutinnen/Beraterinnen sich auf “die Seite” der Frau stellten. Zufall!??
Ich halte das für unprofessionell. Auch darf es keine Bewertung seitens des Therapeuten geben; die Bewertung darf nur von den Klienten kommen. Schade.

Aber schön, @****ody , dass es trotz der Schwierigkeiten auch wieder eine Annäherung gab.
...dark
****ody Mann
13.327 Beiträge
Ich will das nicht auf die ganze Gilde der TherapeutInnen beziehen. Diese Dame, das habe ich später erfahren, war für einen extrem rückwärts gerichteten Feminismus bekannt und sie war keine Therapeutin sondern eine weitergebildete Sozialpädagogin.
Das gehört doch aber auch zu einer Erfahrung erzählen dazu. Ich persönlich habe jetzt nicht den Eindruck gewonnen, dass du alle Therapeuten meinen könntest.
********n_84 Frau
6.196 Beiträge
Ich will das nicht auf die ganze Gilde der TherapeutInnen beziehen. Diese Dame, das habe ich später erfahren, war für einen extrem rückwärts gerichteten Feminismus bekannt und sie war keine Therapeutin sondern eine weitergebildete Sozialpädagogin.

Natürlich sind Pauschalisierungen grundsätzlich erstmal unangebracht. Ich stelle trotzdem fest, dass ich wirklich schon sehr oft gehört habe Frauen ergreifen bei Paar- und Sexualkonflikten Partei für Frauen. Und setze da einfach mal ein interessiertes Fragezeichen.
Ich selbst bin mit weiblichen Therapeutinnen und Beraterinnen ebenfalls noch nie auf einen grünen Zweig gekommen, da mir die Herangehensweise nicht sachlich genug war.

Ich selbst habe bei mir auch gemerkt, dass ich bei Klienten (hauptsächlich Kinder und Jugendliche) bei der Beratung emotional (im Inneren) reagiere und mich gewisse Dinge auch richtig mitnehmen und nicht loslassen; mir fehlte da auch die Fähigkeit zur Distanzierung; weswegen ich diesen Berufsweg nicht mehr verfolgte.
Ich hatte gefühlt alles schon dabei. Gefühlte völlige Unfähigkeit, eine der ich auf ewig dankbar bin und der Versuch, der Abzocke.

Der Weg jemanden zu finden der oder die passt, ist gefühlt schwieriger, als hier jemanden zu finden und das ist schon nicht einfach 😁
*******er66 Mann
383 Beiträge
Ich möchte noch auf einen Aspekt eingehen, bei dem sich aus meiner Sicht eine Paarberatung schon in sehr frühem Stadium bezahlt macht: bei Patchwork-Beziehungen.

Tatsächlich denke ich aufgrund meiner Situation/Erfahrung heute so, dass wir die daraus resultierenden absehbaren Felder im Vorhinein mit professioneller Beratung hätten angehen sollen. Mittlerweile weiß ich, dass es für diese spezielle Familiensituation Hilfe gibt.
Bei mir wurde es ja leider nichts mit einer Paarberatung oder Paartherapie...
Ich hätte für den Fall aber tatsächlich einen Mann als Berater/ Therapeuten gewählt.
Zum einen, weil ich dachte, dass die Hürde für meinen Ex- (und genaugenommen Noch- Mann) dann niedriger ist;
und zum anderen, weil ich in unserer Kommunikation den Stil hatte, der aus irgendwelchen Gründen meist Männern zu- und Frauen tendenziell abgesprochen wird.
Sachlich, lösungsorientiert, nüchtern.
Was eben auch ein Teil der Probleme war.

Geht es um Einzeltherapie oder die Wahl Arztbesuche, bevorzuge ich Frauen.
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