Sex ist (laut Duden) ein aus dem Englischen entlehntes Synonym für
Geschlechtsverkehr.
Die These, Geschlechtsverkehr beginne im Kopf, halte ich für ziemlich unsinnig, wenn man das Wort nicht überstrapazieren möchte.
Flirten (wörtlich:
Liebelei) ist ein rein kommunikativer Vorgang, der erstmal nichts mit Geschlechtsverkehr zu tun hat. Man kann auch schriftlich flirten (z.B. Briefe, eMails, Chats usw.). Ich erinnere mich nicht mehr so ganz an alle stilistischen Mittel, aber
Schriftlicher Geschlechtsverkehr klingt für mich fast nach einem Oxymeron.
Mit dem Petting beginnt sicherlich ein Grenzbereich.
Petting bedeutet zunächst einmal nur
Streicheln, wird in der eingedeutschten Bedeutung aber meines empfindens nach eher für Streicheleinheiten verwendet, bei denen der Intimbereich eindeutig mit einbezogen ist.
Wenn man den Intimbereich aussen vor lässt, ist Petting sicherlich kein Geschlechtsverkehr. Sonst hätte man ja jedes Mal dann Geschlechtsverkehr, wenn man jemanden liebevoll streichelt. Ich möchte mir gar nicht vorstellen mit wem oder was man nach dieser Begriffsauffassung dann eigentlich dauernd Sex haben würde.
Intensives Küssen (z.B. mit Zunge) hat eindeutig eine sexuelle Konnotation, aber es gibt beispielsweise Kulturen, in denen Mütter ihre Kleinkinder noch Mund zu Mund füttern (was oft als ein Vorläufer des Kusses zwischen Liebenden Geschlechtspartnern angesehen wird).
Klar könnte man jetzt wieder einwerfen, es hänge davon ab, was man jeweils im Kopf mit der körperlichen Handlung verbinde. Also beispielsweise Streicheln ist dann eine Form des Sex, wenn man es persönlich als sexuell empfindet, wenn man aber nichts sexuelles dabei empfindet (z.B. wenn man eine Katze streichelt), dann wäre es kein Sex.
Nun, diese Argumentation müsste man dann auch umkehren können.
Dann wäre durchaus ein Koitus denkbar, bei dem es sich nicht um Sex handelt. Wie absurd wäre das.
Alles in allem bleibt für mich nur eine Definition von Geschlechtsverkehr und somit auch Sex übrig: der körperliche Kontakt zwischen zwei Menschen, der der physischen sexuellen Befriedigung dient. Das schließt z.B. Oralsex oder andere Befriedigungsformen ein, schließt Selbstbefriedigung aber aus. Die das Geschlecht charakterisierenden Merkmale müssen ebenfalls involviert sein, sonst wäre es keine "
Geschlechtsverkehr".
Es gibt übrigens auch strenge Auslegungen, bei denen nur das als Sex gilt, was auch der biologischen Erhaltung der Art dient - also der Koitus. Selbstbefriedigung ist dabei ebensowenig Sex wie ein homosexueller Kontakt. Diese Ansicht erscheint mir jedoch zu eng gefasst.