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Traumberuf noch Wirklichkeit?

*********kend Paar
14.059 Beiträge
Unser ganzes Schulsystem produziert viel zuviele Verlierer. Die vielgepriesene Durchlässigkeit existiert auch nur auf dem Papier. Was eigentlich richtig schade ist. Und was ich auch schade finde ist dass die Lehrer Kindern von Akademikern weitaus öfter zutrauen das Gymnasium erfolgreich abzuschließen als z.b. Kindern von Arbeitern.

Okay in Ba-Wü wurde vor einigen Jahren die verbindliche Grundschulempfehlung abgeschafft aber wenn die KlassenlehrerIn den Eltern ans Herz legt Junior doch lieber in die leichtere Schulart zu schicken ist das doch im Grunde nichts anderes.

g/w
**********Tigre Paar
1.212 Beiträge
Solange elitäre Gymnasiallobbyisten nicht bereit sind, sich von alten Zöpfen zu trennen wird das leider auch so bleiben.
**C Mann
12.702 Beiträge
Zitat von *********kend:
Okay in Ba-Wü wurde vor einigen Jahren die verbindliche Grundschulempfehlung abgeschafft aber wenn die KlassenlehrerIn den Eltern ans Herz legt Junior doch lieber in die leichtere Schulart zu schicken ist das doch im Grunde nichts anderes.

...ist es aber nicht auch so, dass viele Eltern gar keinen Plan haben, wie es um die schulischen Leistungen und Lernvermögen ihrer Sprösslinge steht? Die sind doch alle hochbegabt und es sind nur die Lehrer, die deren Potenzial nicht erkennen und fördern. Dass die Gofen keinen Bock auf Schule haben, wird gerne übersehen. Wieso sollen die Lehrer den Eltern solcher Kinder nicht vorschlagen, die passendere, leichtere Schulart zu wählen? Wir brauchen nicht nur Akademiker, sondern auch jede Menge junger Menschen, die in handwerklichen Berufen ihre Zukunft sehen. Mancher "einfache" Handwerker hat eine bessere Zukunft als ein mittelmäßiger Akademiker, der sich durch X Semester geschleppt hat...
*********kend Paar
14.059 Beiträge
@**C im Grunde hast du ja völlig Recht. Doch es ist nunmal heutzutage das Abitur das dir den Universalschlüssel für alle Berufe in die Hand gibt. Mit dem Abi hast du viel größere Chancen auf diverse, auch handwerkliche Berufe. Und ich vermute das die Eltern das inzwischen kapiert haben und deswegen unentspannter sind als meine Eltern damals zb.

g/w
*****le8 Paar
1.737 Beiträge
Er vom Paar
Man müsste eigentlich fragen, was ist der Traumberuf? Ist es der Beruf der ein Traum bleiben wird und unerreichbar bleibt. Ist es der Beruf den man sich wünscht weil man Vorstellungen und Ziele damit verbinden kann? Ist der Traumberuf leistbar, leistbar von den Ausbildungskosten her oder die andere Seite gesehen, kann man davon sein Leben bestreiten oder bleibt es nur ein professionelles Hobby? Fragen über Fragen...

Ich bin froh dass ich mich der Frage des (Traum)Berufes nicht mehr stellen muss, auf alle Fälle wird in immer mehr Bereichen der Arbeitsdruck, das Arbeitstempo so hoch, dass viele Traumjobs sich zum Albtraum entwickeln, noch viel öfter in Jobs die einfach nur gemacht werden müssen ob man (den) will oder nicht.

Was mir auffällt, dass bei Stellenausschreibungen immer mehr Zeugnisse verlangt werden und erforderlich sind. Auch für einfache Tätigkeiten. Mir nicht immer verständlich, weil letztlich die Arbeitsleistung, das Interesse und die Motivation zählt, und keine Schulnoten.
Bei uns in der Nähe gibts eine Autowerkstatt die einem Mechaniker gehört, der schulisch eine Niete war, keinen Lehranschluß, jedoch handwerklich ein Ass ist. Er hat sich einen Geschäftsführer geangelt der die Konzession besitzt und er arbeitet in der Werkstatt und tunt erfolgreich Sport und Luxuswägen.
Erfolgreich ohne Zeugnisse, auch das gibts.
*********kend Paar
14.059 Beiträge
Zitat von *****le8:
Man müsste eigentlich fragen, was ist der Traumberuf?

Vor allem gibt es Hunderte Berufe die so gut wie niemand kennt aber vielleicht dem Titel Traumberuf entsprechen würden.

g/w
Bitte recht freundlich
********mmer Mann
2.334 Beiträge
Für mich hat Traumberuf was mit Leidenschaft zu tun.

Ich bin ein Tausendsassa und habe viele Traumberufe *g*
in einem mache ich jetzt meinen Meister nach. Einfach weil ich es für mich will und das sogar im Handwerk.

Ich hab in der Industrie Meß- und Regelelektroniker bzw. Prozeßleitelektroniler gelernt. Danach Abi nachgeholt und Selbstständig in der IT Branche gearbeitet. Dann Nachrichtenrechnik ein bisschen studiert bis das Geld ausging. In einem mittleren Systemhaus eine Technikabteilung aufgebaut und dann auf Kundenseite gewechselt, was sehr viel Spaß gemacht hat. Und weil mich der Glasfaserausbau in Deutschland interessiert als Consultant in den Bereich gegangen... Durch Corona dann mal hinter die Kulissen von Stadtwerken geblickt und jetzt wieder in der alten Branche. Nebenbei bau ich gerade mit meiner Frau zusammen die 2. Firma auf, die sich primär mit erneuerbaren Energien und der eMobilität auseinander setzt.

Manches hab ich durch einen Traum zu meinem Beruf gemacht. *g*

P.S. die Fotografie mach ich teilweise als Hobbie... aber auch als Job *ja* Aber ich muss zum Glück nicht davon leben.
Seit dem keiner mehr "arbeiten" will und es an Handwerker mangelt ist es wieder mein Traumberuf.
Ich lasse mich gerne anbeten und bestechen das ich in anderleuts zuhause Hand anlege.
Top Job zur Zeit
*spitze*
*********kend Paar
14.059 Beiträge
Ich bin Klempner von Beruf ein Dreifach Hoch auf der den dies goldne Handwerk schuf. Sang schon Reinhard Mey.

g/w
*****kua Frau
4.565 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von *****pud:
Könnte Reinigungskraft dann nicht auch ein Traumjob sein? Mann hat viele Kontakte mit anderen Menschen. Und man ist da tätig, wo andere Urlaub machen.

Ist sicherlich auch stressig und voller Herausforderungen.

Meine südafrikanische Hausdame arbeitet tagsüber tatsächlich als Reinigungskraft. Selbstgewählt und mit großer Freude.

Ich wollte immer Ärztin werden und wusste im Prinzip schon mit fünf oder sechs Jahren die Fachrichtung, auch wenn ich sie damals noch nicht benennen konnte. Und bin in dem Beruf heute glücklicher und erfolgreicher denn je. Das Hadern, dass vielen Kollegen inne ist, ist mir erspart geblieben. Es gelingt mir sogar, Beruf und Privates gut zu führen. Glück gehabt.
Zitat von *****una:
Traumberuf noch Wirklichkeit?

Wie kann man es wieder schaffen, dass Arbeit nicht nur Geld verdienen ist , sondern einen auch befriedigt und einen rundum zufrieden macht?


Die beste Möglichkeit ist denke ich mal wenn man das eigene Hobby, das man mir Freude schon lange Zeit betreibt, zum Beruf macht.

Das Problem beim Traumberuf liegt doch meistens darin, dass man sich wenig darüber informiert bzw keine Vorstellung vom typischen Alltag hat. Auch so ein Praktikum über paar Wochen oder Monate schafft nur einen kleinen Einblick in den Alltag. Als Praktikant kriegt man ja die volle Bandbreite und Vielfalt des Berufs gezeigt und es werden keine Anforderung an dich als Praktikant gestellt.

Der Alltag beschränkt sich dann in der Regel nur auf einen kleinen Bruchteil der Aufgaben. Öde Standardkost, Tag für Tag und man muss liefern, liefern liefern. Deswegen stellt sich bei vielen der Traumberuf nach einiger Zeit als Enttäuschung heraus. Hängt natürlich alles vom Beruf und Tätigkeit ab.
******a96 Frau
278 Beiträge
Mein ehemaliger Traumjob und meine tatsächlichen Talente lagen ziemlich weit auseinander. Jetzt mache ich etwas, in dem ich gut bin. Das sorgt für Erfolge, die mich wiederum zufrieden machen. Ich denke, man sollte gucken, was einem Spaß macht, was man relativ gut kann und womit sich Geld verdienen lässt. In der Mitte dessen findet sich der Beruf, den man im besten Fall ausübt. Aber: man kann sich sein Leben lang neu erfinden und ausprobieren.
**C Mann
12.702 Beiträge
...mir wurde mit meinen 77 Jahren diese Woche ein Job angeboten. Ein Bereich, mit dem ich bisher noch nie in Berührung gekommen bin, außer dass er auch mit Menschen zu tun hat. Ich freue mich schon auf diese Herausforderung....
**C Mann
12.702 Beiträge
Zitat von *********kend:
Mit dem Abi hast du viel größere Chancen auf diverse, auch handwerkliche Berufe.

...in meinem Bekanntenkreis gibt es einige Handwerker: Maler Elektriker, Klempner.
Die alle würden mit Handkuss einen jungen Menschen als Lehrling nehmen, der bereit
ist, die Lehrzeit auch durchzuziehen. Meistens wird nämlich abgebrochen, weil es
denen doch keinen Spaß macht, man regelmäßig Arbeiten muss und es halt anstrengender ist, als vor dem Computer zu zocken. Denen ist der Schulabschluss völlig egal und Abitur ist keine Voraussetzung. Im Gegenteil, weil gemäß deren Erfahrung Abiturienten bereits eine Art Höhenflug haben und sich nicht gerne mit "niederen" Arbeiten beschäftigen...
******_wi Paar
8.305 Beiträge
Zitat von *****pud:
Guck mal in den unteren Gehaltsstufen, ob man körperlich das bis zur Rente durchstehen kann. Reinigungskräfte, Pflegekräfte usw. schaffen es seltenst bis ins Rentenalter den Job zu tun.

Wir dürfen nicht nur jammern, sondern auch schauen, wo wir herkommen. Als das heutige Rentensystem gestartet wurde, haben nur 20% der Leute das Rentenalter überhaupt erlebt. Die anderen sind vorher gestorben. Heute sind es 80% und leben als Rentner länger als je zuvor. Wer heute in Rente geht, ist auch so fit wie nie zuvor.

Viele Jobs wurden körperlich extrem leichter. Vieles ergonomisch. In der Produktion, sogar auf dem Bau. Vieles, was heute mit dem Kran oder Bauaufzug gehoben wird, wurde früher geschultert und in die höheren Stockwerke getragen. In der Automobilproduktion reichen entsprechende Maschinen die Elemente in Montagehöhe, etc. Nur ein Fliesenleger muss immer noch auf die Knie, um mal ein Beispiel zu nennen. Da tat sich wenig. Okay, die Fliesen wurden größer, was vielleicht insgesamt Zeit spart...

Zitat von *****pud:
ist das für mich ein "Prinzessin"-Argument, das man für eine langwierige Ausbildung entschädigt werden müsste.
Wenn ich als Geselle den gleichen Lohn wie ein Meister bekäme, warum sollte ich mir dann die Meisterschule antun? Als Handwerker möchte ich vielleicht gar nicht eine Schule besuchen, was lernen, sondern - deshalb habe ich ja das Handwerk gewählt - praktisch arbeiten.

Es reicht nicht, wenn nur ideologisch höhere Posten gesucht werden. Talent und Hirn wird dann vergeudet. Andererseits sollte Einsatz und Fleiß, qualitativ und quantitativ immer belohnt werden. Sonst sind wir der Planwirtschaft nahe.

Andererseits sind heute die Anforderungen an die jeweiligen Jobs viel höher als früher. Früher haben hunderte Hafenarbeiter die Schiffe gelöscht und beladen. Die mussten ncihts mitbringen als ihre Muskelkraft. Heute bedient statt dessen ein hochgradig spezialisierter Mensch den Containerkran und ersetzt so vielleicht 100 ungelernte Leute. Wenn der die Ausbildung nicht hätte, könnte er diese Tätigkeit nicht machen.

Ein Krankenwagen war früher einfach quasi ein Taxi mit Blaulicht, wo man liegend aufgeladen wurde, um schnell ins Krankenhaus befördert zu werden. Medizinisch war für die Besatzung nur ein Erste-Hilfe-Kurs gefordert. Heute braucht man dafür eine 3-jährige Ausbildung, die so gut ist, wie nie zuvor. Die Qualität der Tätigkeit hat immens zugenommen.

Ein Landwirt muss heute studiert haben, um seinen Betrieb optimal zu führen. Die Kenntnisse kann man heute nicht mehr von der vorigen Generation übernehmen. Das reicht nicht.

Nicht alles muss man durch ein Studium mitbringen müssen. Die Betriebe sollten auch intern die Leute weiterbilden, damit man unten einsteigen kann und sich bessere Positionen intern ergeben. Das fördert die Identifikation mit dem Betrieb. Das wissen viele, nicht alle von ihnen bieten das so an. Selbst für den jahrzehntelang identischen Job muss man sich oft weiterbilden, weil die Welt sich so schnell dreht.

Und in mancher Hinsicht sind die Schüler heute auch viel schlauer als früher. Sollte auch so sein, weil durch die Ganztagsschule, schon ab der Grundschule, ja auch mehr Zeit vorhanden ist. Sie lernen heute den Umgang mit Office-Software, wie man es früher nur bei Studenten feststellte, während manche Eltern das nicht können. Dafür wird es aber in jedem Büro gefordert.

Zitat von *****pud:

Und prekär sind folgende Jobs (tatsächlich 2x erlebt) : du rufst (Mo-Sa) jeden (!!!) Tag um 10 Uhr an, und bekommst gesagt, ob du arbeiten kommen musst oder nicht. Musst du nicht arbeiten, was dir um 10 Uhr erst gesagt wird, hast du einen Urlaubstag zu nehmen. Wenn du arbeiten musst, dann ist die Arbeitszeit an dem Tag zu Ende wenn alles erledigt ist, wann immer das auch ist. Lohn: 450€
Das kann man nach ALG II Regularien nicht ablehnen, weil es die Hilfebedürftigkeit vermindert. Raus kommst da eher nicht, weil du nichtmal deine Urlaubstage nicht frei wählen kannst, und du jedes Vorstellungsgespräch nur mit dem Risiko eingehen kannst, das du vielleicht doch arbeiten musst, was du ja nie weißt.
Das würde ich tatsächlich mal einen Arbeitsrechtler überprüfen lassen. Ob diese Handhabung - selbst oder gerade, wenn es so im Vertrag verankert wäre - dem Gesetz entspricht. Ich weiß es nicht. Mein Rechtsempfinden hält es für kaum möglich, aber mangels Expertise soll das der Fachmann beurteilen. Dass Arbeitgeber gerade bei 450 Euro Jobs machen, was sie wollen, ist hinlänglich bekannt. Mit dem Argument, es handele sich ja um Aushilfs-Arbeitsverhältnisse, die für flexible Arbeitszeiten gedacht sind, werden z.B. sehr gerne jegliche (bezahlten!) Urlaubsansprüche unterschlagen, etc.

Zitat von *****pud:
Entweder du fokussierst dich auf das schlechtreden deiner Person, damit du unvermittelbar bist. Und damit die prekären Jobs nicht machen musst.
Oder du hast sehr, sehr gute Chancen auf einen Job deiner Wahl.

Bekommst du diesen Job nicht, bekommst du JEDEN Job aufgedrückt.
Auch hier, zum Glück keine Selbsterfahrung. Es kommt vielleicht auch auf die Gegend an. Vielleicht sind die auch wirklich alle arbeitsunwillig. Keine Ahnung.

Mir ging es aber um die in solchen Haushalten aufwachsenden Kinder. Die kennen nichts anderes, wenn das lange Zeit so ist. Die Eltern lungern zu Hause herum, haben nichts zu tun, und das Leben funktioniert. Wo also ist der Anreiz für den Jugendlichen, wenn er nicht angesichts anderer Vorbilder hungrig ist, für ein paar hundert Euro mehr den ganzen Tag arbeiten zu gehen und zuvor in der Hoffnung darauf dass das klappt eine langwierige Ausbildung zu machen? Manche können sich dazu nicht aufraffen.
*********kend Paar
14.059 Beiträge
Zitat von ******_wi:
Wenn ich als Geselle den gleichen Lohn wie ein Meister bekäme, warum sollte ich mir dann die Meisterschule antun?

Eine Weile war das ja möglich. Bis man die Meisterpflicht in einigen Handwerken wieder eingeführt hat. Aber den Meister zu machen kostet doch auch einiges. Und das stemmt nicht jeder.

g/w
******_wi Paar
8.305 Beiträge
Zitat von *********kend:
Ich bin Klempner von Beruf ein Dreifach Hoch auf der den dies goldne Handwerk schuf.
Ist immer noch die sichere Bank für Schwarzarbeit als Zubrot, wenn Not am Mann ist. Und es hat das größte Potenzial, sonst fremd zu vergebende Arbeitskosten einzusparen, wenn man es selbst kann.

Als Beamter, Banker, in der Produktion oder Bürohengst kann man das kaum von sich behaupten.
******_wi Paar
8.305 Beiträge
Zitat von *********kend:
Zitat von ******_wi:
Wenn ich als Geselle den gleichen Lohn wie ein Meister bekäme, warum sollte ich mir dann die Meisterschule antun?

Eine Weile war das ja möglich. Bis man die Meisterpflicht in einigen Handwerken wieder eingeführt hat. Aber den Meister zu machen kostet doch auch einiges. Und das stemmt nicht jeder.

g/w
Und genau deshalb muss es sich hinterher finanziell lohnen.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Nachbemerkung dazu:


Im öffentlichen Dienst oder bei Beamten ist das oft so, dass Ballungsraumzulagen gezahlt werden oder Dienstwohnungen angeboten werden.

So verbreiten sich Märchen. Ja, es gibt Ausnahmen, aber eben sehr sehr wenige, in denen Mietkosten gelindert werden, aber oft eher in ländlichen Bereichen, wo es gar nicht dramatisch ist. So sind bei scheinbar identischen Beamtengehältern die Nettokosten extrem unterschiedlich, verliert ein Polizist in Stuttgart einen viel höheren Teil seines Gehalts an Miete als einer auf der Alb im gleichen Dienstrang. Und der auf der Alb hat eher eine Dienstwohnung als der in Stuttgart.
Bitte recht freundlich
********mmer Mann
2.334 Beiträge
Zitat von *********kend:


Eine Weile war das ja möglich. Bis man die Meisterpflicht in einigen Handwerken wieder eingeführt hat. Aber den Meister zu machen kostet doch auch einiges. Und das stemmt nicht jeder.

g/w

Ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin froh, dass man die Meisterpflicht wieder eingeführt hat. Was ich schon für Elektroinstallationen gesehen habe... nee...nee...

Und so teuer ist die Meisterschule nicht. Zumindest in Rheinlandpfalz, zahlt man kein Schulgeld. *g*

Man muss nur die Bücher kaufen und für die Meisterprüfung/ das Material stellen. Das kostet gerne mal 3-5000€

Ansonsten gibt es das Meisterbafög, das meistens zum Großteil als Zuschuss gewährt wird. Das einzige, was ich bescheiden finde, dass man ein Wochenende für den Bafögantrag einplanen muss... Wenn man gut ist, schafft man es wohl in 5-6 Stunden *wow*

Hab ich dieses Wochenende vor *ja*
******_wi Paar
8.305 Beiträge
Zitat von *****lnd:
Nachbemerkung dazu:


Im öffentlichen Dienst oder bei Beamten ist das oft so, dass Ballungsraumzulagen gezahlt werden oder Dienstwohnungen angeboten werden.

So verbreiten sich Märchen. Ja, es gibt Ausnahmen, aber eben sehr sehr wenige, in denen Mietkosten gelindert werden, aber oft eher in ländlichen Bereichen, wo es gar nicht dramatisch ist. So sind bei scheinbar identischen Beamtengehältern die Nettokosten extrem unterschiedlich, verliert ein Polizist in Stuttgart einen viel höheren Teil seines Gehalts an Miete als einer auf der Alb im gleichen Dienstrang. Und der auf der Alb hat eher eine Dienstwohnung als der in Stuttgart.

Bei meinem Schwiegervater war es so. Mittlerer Dienst beim Zoll am Flughafen Frankfurt.

Gegenüber dem vorigen Dienst beim Bundesgrenzschutz an der innerdeutschen Grenze wurde für Frankfurt eine Ballungsraumzulage gezahlt. Höhere Kollegen des Finanzministeriums hatten Reihenhäuser als günstig gemietete Dienstwohnungen.

Auch die Bundesbank hat heute noch Dienstwohnungen in Laufnähe. Dies gilt auch für die Angestellten der Verkehrsgesellschaft Frankfurt, die die U- und Straßenbahnen bereitstellt, etc.

Als Märchen würde ich es nicht abtun. Es mag jedoch sein, dass mittlerweile das Angebot an Dienstwohnungen reduziert ist und dass nicht immer der richtige drin wohnt.

Das gilt ja auch für so manche große Privatunternehmen, die seinerzeit mit Dienstwohnungen die große benötigte Zahl an Mitarbeitern anlocken wollten.
*******006 Mann
90 Beiträge
ich bin schreiner aus leidenschaft.....gelernt, selbstständig gemacht und noch heute geniesse ich jeden tag im job.
Zitat von ******_wi:
Es kommt vielleicht auch auf die Gegend an. Vielleicht sind die auch wirklich alle arbeitsunwillig. Keine Ahnung.

Touristengegend. Gute Jobs sind rar gesät aber der Niedriglohnsektor knallt, wegen den Touristen. Dieses Jahr ist das erste, wo Händeringend Leute gesucht war.
Der Anreiz von ALG II war ja nicht dich in gut bezahlte unbefristete Arbeit zu bringen, sondern dich zu vermitteln, gern mehrmals im Jahr. Ist gut für die Statistik. Und am besten so, das du noch aufstockend in ALG II bleibst.
Vor Corona hatte ich einen Job, der gutes Potential hatte mich auszuschöpfen. Den hab ich mir in drei Jahren Kampf gegen das System ALG II erkämpft. Sonst hätt ich den nicht bekommen. Noch nie ging es uns finanziell so gut.
Leider kam Corona dazwischen. Ich war zwei Jahre unabhängig von jeglichen Amt. Ein cooles Gefühl. Ob ich da noch mal hinkomme, ich weiß es nicht. Ich glaub es irgendwie nicht.

Jetzt bin ich von ALGII unabhängig. Aber knapp. Mit hohem Aufwand. Ich mag es, mit meiner Kreativität etwas zu schaffen. Ich bin aber schon zu alt um nochmal ganz neu anzufangen, zudem örtlich gebunden. Ich denke, ich werde lernen mich mit dem zugrieden zu geben, was ich habe.
*********kend Paar
14.059 Beiträge
Zitat von ******_wi:
Zitat von Gleichdenkend:„Zitat von saboli_wi:„Wenn ich als Geselle den gleichen Lohn wie ein Meister bekäme, warum sollte ich mir dann die Meisterschule antun?
Eine Weile war das ja möglich. Bis man die Meisterpflicht in einigen Handwerken wieder eingeführt hat. Aber den Meister zu machen kostet doch auch einiges. Und das stemmt nicht jeder.

g/wUnd genau deshalb muss es sich hinterher finanziell lohnen.

Ganz ganz früher - lange bevor der Deutsche Fußballverband gegründet wurde - so im Mittelalter musste sogar Lehrgeld dafür gezahlt werden wenn der Meister den Junior ausbildete.

g/w
**C Mann
12.702 Beiträge
Zitat von *********kend:
Ganz ganz früher - lange bevor der Deutsche Fußballverband gegründet wurde - so im Mittelalter musste sogar Lehrgeld dafür gezahlt werden wenn der Meister den Junior ausbildete.

...ja, das war die gute alte Zeit. Da gingen die Gesellen auch noch auf die Walz...
*g*
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