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Traumberuf noch Wirklichkeit?

*****ter Frau
3.575 Beiträge
Oh was wollte ich so gerne Erzieherin werden. Saß Nächtelang da um meine Mittlere Reife zu machen, war es ja nur damit möglich...
Dann der langersehnte Tag und Antritt meines einjährigen Praktikums....


Dies ist nun 25 Jahre her und ich wurde KEINE Erzieherin.... Und ich bin unendlich glücklich mich weder mit den meist unerzogenen Chayennes und Kevins noch mit den nervtötenden Helikopter Eltern rumschlagen zu müssen...

Über Umwege habe ich MEINEN Beruf gefunden, bei dem ich tagtäglich im Einsatz für Menschen bin, die ihren Alltag nicht mehr alleine stemmen können und die ich dabei unterstützen darf. Ich bin Hauswirtschafterin, Einkaufshilfe, Fahrdienst, Kaffeetrinkgesellschaft, Seelsorge und ich LIEBE meinen Beruf.
Meine Eltern hatten für mich vorgesehen das ich den Betrieb übernehme.
Mit 15 Jahren war mir klar das meine soziale Ader sehr ausgeprägt ist und ich Altenpflegerin werden wollte.
Suchte mir die Fachschule und durchlief einen langen Bewerbungsprozess und ich bekam die Zusage.
Dann hieß es Butter bei de Fische und meinem Vater gesagt das ich den Schulplatz habe und er für 12 Monate 300 Mark Schulgeld entrichten muss.
Herrje war das ein Theater zuhause....
Also bin ich tagsüber von 8-16 Uhr zur Schule und ab 18 Uhr stand ich im Restaurant um mein Schulgeld zu verdienen.
Jetzt 35 Jahre später arbeite ich immer noch im sozialen Bereich und leite eine Wohngruppe von trockenen Alkoholikern.
Direkte Altenpflege kann ich aufgrund von Rückenproblemen leider nicht mehr ausüben.
Meine Entscheidung habe ich nie bereut.
*********Noob Mann
1.730 Beiträge
Jetzt nach sieben Jahren Studiumversuch und nun in der zweiten Ausbildung, weis ich das es meinen "Traumberuf" nicht gibt. Ich weis für mich das iche es langfristig nicht an der selben Stelle aushalte. Als mit Ende der Schulzeit Berufswahl anstand, hab ich fleißig die dicken Kataloge vom Arbeitsamt gelesen. Bei jedem Beruf kam der Gedanke: das erwartet mich jetzt jeden Tag bis zur Rente!? Hilfe! Ich suche mir jetzt lieber interessante "Aufträge". Ich lerne Bewerbung schreiben. Und wandere dann von einer interessanten Firma zur nächsten.
*********erker Mann
11.916 Beiträge
Traumberuf...
ok, ich hab einen Beruf erlernt der mir Spaß macht... nur leider bescheiden bezahlt wird. Damals gabs nur noch einen Lehrberuf wo man noch weniger verdient hat.
Ich hab dann zumindest noch meinen Meisterbrief bekommen und 10 Jahre selbstständig gearbeitet.
Und heute...
heute denke ich oft darüber nach, ob ich nicht doch lieber einen künstlerischen und kreativen Beruf hätte ergreifen sollen.
Meinen Beruf möchte ich nicht mehr machen, aber da ich eigentlich nie einen Tag etwas anderes gemacht habe, nachdem ich aus der Schule raus bin, stecke ich leider ein bisschen in der Sackgasse...
Aber ich möchte nicht undankbar sein... mein Leben ist ja nun nicht schlecht verlaufen und vielleicht komme ich ja beruflich noch ein bisschen dorthin, wo ich mich gerne sehen würde... *g*
Ich habe Industriekaufmann gelernt, damals in den 60iger Jahren nannte man das noch so. *gg* heute heisst es Industriekauffrau. Eigentlich wollte ich Verkäuferin werden, aber meine Mutter hat es mir ausgeredet. Ich bin sehr kommunikativ und wollte mit vielen Leuten zu tun haben und nicht ins Büro.

Nach der Lehre kam ich als Nachwuchssekretärin in die Verkaufsdirektion. Das gefiel mir wirklich gut und dort blieb ich dann 10 Jahre. Ich wechselte dann in ein schwedisches Industrieunternehmen und wurde dann Vorstandssekretärin.
Dort blieb ich auch 10 Jahre.

Zwischenzeitlich hatte ich geheiratet und ich gab meinen Beruf auf, um mit meinem Mann zusammen in seinem Beruf tätig zu werden. Er war selbstständiger Einzelhandelskaufmann und Auktionator. Dort hatte ich dann Beides, Büro und Verkauf und konnte mich da mit viel Elan erfolgreich einbringen. Wir waren beruflich ständig auf Reisen , es war ein interessantes Leben. Mit Höhen und Tiefen, viel Stress aber dennoch habe ich es nicht bereut.

Als mein Mann dann ernsthaft erkrankte, habe ich noch 2 Jahre alleine weiter gemacht, dann aber wieder einen festen Job als Angestellte angenommen, um vor Ort bleiben zu können.

Ich habe dann 8 Jahre als Küchenplanerin gearbeitet. Das hat mir gut gefallen, ich hatte viel Kundenkontakt, musste organisieren, planen mit größter Präzision und Kreativität.

Mein Mann verstarb während dieser Zeit und ich habe bis zu meinem 65. Lebensjahr Vollzeit weiter gearbeitet.

Es war ein flexibles, interessantes Berufsleben und ich habe es nicht bereut, diesen Weg gegangen zu sein.

Heute organisiere ich mein Privatleben
*smile* freue mich darüber gesund zu sein und denke gerne zurück.

Das ein Ausschnitt aus meinem Berufsleben.

Vorab vielen Dank für die bisherigen wirklich sehr privaten Beiträge.
Ich bin schon neugierig auf weitere berufliche Lebenslinien.

Ich wünsche wirklich sehr in diesen Zeiten, nachdem leider so viele Existenzen weg brechen, dass alle wieder eine Perspektive finden, um beruflich wie privat ihren Weg zu finden.
*****ron Mann
1.402 Beiträge
Ohne dass es mir lange Zeit bewusst war bzw. ich dies angestrebt hätte, komme ich meinem Berufswunsch als Kind ziemlich nahe, einfach ohne den damals stark romantisierten Teil.
Meine Erfüllung fand ich jedoch noch nie in der Arbeit, mehr als Brötchen verdienen war es nie, was jedoch völlig in Ordnung ist. Die aktuelle Situation ist für mich allerdings schwierig, weil ich in einer Grossfirma arbeite, bei welcher sich Führungspersonen vor Corona aufgrund vom guten Geschäft ohne sich rechtfertigen zu müssen, ziemlich zurücklehnen konnten. Jetzt greift bei denen die Angst rum, weil nun die oberste Etage nachschaut, wer nun eigentlich was macht und welche Stelle obsolet ist. Dies hat zur Folge, dass sich die bis anhin faulen Personen in einfach alles einmischen wollen, nur damit sie "gesehen" werden. Das tönt nicht nur mühsam und demotivierend, sondern ist es auch. Uns gehts ja nicht so schlecht, weil wir Fachspezialisten einen schlechten Job gemacht haben, sondern weil der Umsatz massiv eingebrochen ist. Wir machen unsere Arbeit immer noch gleich gut wie vor Corona, nur will unsere Produkte gerade Niemand mehr.
*******ter Frau
5.047 Beiträge
Einen wirklichen Traumberuf hatte ich nie.
War da immer sehr ambivalent und habe mich immer wieder von neuen Ideen inspirieren lassen. Die wichtigste Motivation einen Beruf zu erlernen war wohl die: Nie wieder Hausaufgaben machen zu müssen.

Ein Hauptgrund meiner Ambivalenz war, dass ich nie so eine rechte Vorstellung davon hatte, worauf es in den jeweiligen Berufen ankommt. Auch konnte ich mir nicht vor stellen, Tag ein Tag aus das gleiche zu machen.

Und die Frage: Was ich denn mal werden will? Wurde ab der 7. Klasse immer häufiger gestellt. Das schreiben von Bewerbungen war ein fester Bestandteil das Deutschunterrichts.

Mit der Patenbrigade besuchten wir Betriebe in und um Berlin und am Ende wusste ich ganz genau, was ich nicht werden wollte.

Erschwerend kam hinzu, dass ich in meinen Wünschen nie bestärkt wurde. Ganz im Gegenteil. Und so wurde die Verunsicherung immer größer und größer.

Am Tag x wurde mir dann gesagt, was ich mit einer 5 in Russisch alles nicht werden könne. Kunstlehrerin, Bühnenbildnerin, Bühnentischlerin, Sattlerin ...

Ich wurde Fa. für Zerspanungstechnik und statt wie erhofft mit Qualifizierungen, in der Feinmechanik (Modell- und Lehrenbau) zu landen, war ich im Schiffs- und im Schwermaschinenbau tätig. Da war ich sowas von deplatziert!

Über einen Umweg landete ich dann schließlich doch noch in der Pädagogik, hatte ein Café, wechselte in die Medizin, trat ins Kloster ein und ging wieder zurück in die Pädagogik.

Die Frage nach dem Traumberuf ist noch immer nicht abschließend geklärt.
Würde ich noch einmal wechseln können, egal wohin, könnte ich mich mich nicht zwischen Fahrzeugdesign, Architektur und Landschaftsplanung entscheiden.

Und selbstverständlich muss dann noch so viel Zeit sein, meine Hobbys zu pflegen. Malerei, Fotografie, Kunst/ Geschichte, Reiten, Radfahren, Wandern, Wassersport ...
*puh*
******_wi Paar
8.305 Beiträge
Zitat von *******ter:
Am Tag x wurde mir dann gesagt, was ich mit einer 5 in Russisch alles nicht werden könne. Kunstlehrerin, Bühnenbildnerin, Bühnentischlerin, Sattlerin ...
Schlimm, und für einen Wessi völlig unvorstellbar, welche Repressalien so etwas mit sich zieht. 5 in Russisch war möglicherweise als Ungehorsam eingestuft.
*******ter Frau
5.047 Beiträge
@******_wi
Das war es nicht, aber es wurde so empfunden. Da es gerade Berufe mit Verantwortung waren in denen eine gewisse "Ausrichtung" Voraussetzung war, um auch für andere leuchtendes Vorbild sein zu können.

Ich empfinde es heut nicht weniger diskriminierend wenn jemand mit schlechten oder durchschnittlichen Noten in Englisch, Mathe und Physik nicht Arzt werden kann.
*******r_73 Mann
4.152 Beiträge
Mein Traumberuf/e hab ich nicht erlernt, weil das keine richtigen Berufe sind. Der Beruf den ich habe, bringt mir Geld, ödet mich nicht an, und ich kann meine Hobby's ausüben, also alles gut.
*******paar Paar
903 Beiträge
Als Kind wollte ich (Er vom Hypnosepaar) immer eine Firma haben und "Chef" sein. Viele Zeit verbrachte ich in Kindheit und Jugend mit meinen Hobbys Karate und Judo, was später noch wichtig werden sollte.
Mein ursprünglicher Berufsweg sah dann so aus:
  • Studium der Psychologie
  • Banklehre (verkürzt auf 18 Monate)
  • 13 Jahre als Nahkampfausbilder bei einer Spezialeinheit
  • Währendessen auch 2 Jahre Weiterbildung im Nahkampf bei Einheiten in Israel (Krav Maga)
  • Nebenberufliche Ausbildung in mod. med. und in klassischer Hypnose

Jedoch war ich nie glücklich damit, dass andere in meinem Beruf die Entscheidungen getroffen haben, mit denen ich oft nicht einverstanden war und ich entschloss mich selbst die Verantwortung zu übernehmen und mich selbständig zu machen.

Selbstständigikeit:
  • Eröffnung einer eigenen Praxis für Hypnose
  • 1995 Gründung einer Selbstverteidigungsschule für Opfer von körperlicher, sexueller und sexualisierter Gewalt
  • 1996 Gründung eines Beratungsunternehmens für IT-Sicherheit, IT-Forensik und Datenschutz
  • 2012-2014 Mitautor der DSGVO (GDPR)

Ich bin heute mit meinen Berufungen sehr glücklich, auch wenn mich mein Beratungsunternehmen nicht mehr täglich benötigt, aber ein Leben als "Seniorchef" und Entscheider im Hintergrund ist auch sehr schön.

Die operative Leitung habe ich inzwischen in die Hände meines ältesten Sohnes gelegt. Ich sehe meine Mitarbeit nur noch als Hobby und fühle mich beruflich auf dem Zenit meiner Leistungsfähigkeit. Es macht mehr Spass als je zuvor.

Viele Reisen zu den Kunden (oft auch mit Partnerin), tolle Städte kennenlernen, alles mit Urlaub und Freizeit verbinden und dafür auch noch sehr gut bezahlt zu werden... was gibt es Schöneres?

Auch wenn ich etwas kürzer trete und mehr das Leben geniesse, die Hypnose, die SV-Schule und der Datenschutz werden mich ein Leben lang begleiten, denn diese Dinge sind meine Berufung.

Ich habe es geschafft meine Träume von finanzieller und persönlicher Unabhängigkeit zu verwirklichen und ich würde alles wieder so machen.

Doch ich bin auch nicht der Typ um jetzt die Hände in den Schoß zu legen. Für die nahe Zukunft habe ich ein Geschäftskonzept entwickelt und möchte vor den Hintergrund der Pandemie eine Freizeit- und Gesundheitseinrichtung für Paare verwirklichen, dessen Probelauf seit Anfang 2021 alle meine Erwartungen übertrifft und nun an zwei Standorten im großen Stil aufgezogen werden soll.
****oni Frau
393 Beiträge
Meinen Traumberuf konnte ich so nicht aussuchen. Zu der Zeit, als ich eine Lehrstelle gesucht habe, musste
ich mir noch den Spruch anhören: "Zuerst kommen die Männer, weil die eine Familie ernähren müssen. Als
Frau bräuchte ich das ja nicht, weil ich mal Kinder bekommen würde und zu Hause bleibe. Im technischen
Bereich waren damals noch nicht viele Frauen unterwegs.

Ich hab musste die Lehrstelle nehmen, die ich bekam. Erst später habe ich bemerkt, das ich in einem
Bereich gelandet bin, in welchem Fachkräftemangel herrscht. Nur deshalb haben sie mich genommen. Mittler-
weile bin ich ganz glücklich geworden und ich mache meine Arbeit gerne. Durch den Fachkräftemangel
ist mein Lohn auch so gut, dass ich meine 5-köpfige Familie alleine damit ernähren konnte.
******_wi Paar
8.305 Beiträge
Zitat von *******ter:
Ich empfinde es heut nicht weniger diskriminierend wenn jemand mit schlechten oder durchschnittlichen Noten in Englisch, Mathe und Physik nicht Arzt werden kann.

Ja, das Thema den numerus clauses hat uns, die geburtenstarken Jahrgänge, ja sowieso besonders getroffen. Wenn Heerscharen an Jugendlichen auf die Studienplätze verteilt werden sollen, die in Ignoranz der seit 18 Jahren bekannten Zahlen nicht erhöht wurden, muss halt irgendwie ausgesiebt werden. Die jungen Männer konnten mit ihrem Pflichtwehrdienst eine Zeitschleife drehen, es musste ja irgendwann sowieso sein.

Dass alle Fächer - egal, was der Berufswunsch war - gleichermaßen dafür zählten, war mir schon immer unverständlich.

Mit dem heutigen Verständnis würde ich bei den von dir genannten Fächern es nicht ganz so kritisch sehen. Englisch braucht man, um manche Fachartikel lesen zu können, Mathe und Physik können für die Eignung zu einem naturwissenschaftlichen Studium, zu dem ich Arzt zähle, am Rand noch aussagefähig sein. Bei Geschichte, Sport, Erdkunde, Politik, Kunst und Musik, etc. fehlt mir dagegen jedes Verständnis.

Auch heute scheint es nicht viel anders zu sein. Die eigentlich sehr ehrgeizige Tochter einer Freundin (auch Medizinerin) hat vor wenigen Jahren den Notendurchschnitt für ein Medizinstudium in Heidelberg nur knapp verfehlt (was heißt, Wartezeit oder an einer anderen Uni studieren) und hat dann beschlossen, sich für 12 Jahre bei der Bundeswehr zu verpflichten. Auf diesem Weg studiert sie sofort in Heidelberg.

Bei der Berufswahl verstehe ich zunächst den sozialistischen Ansatz, dass die Berufe nicht unterschiedlich bezahlt werden sollen, sondern dass nach Qualität der geleisteten Arbeit gezahlt werden soll. So macht man am Ende auch gerne das, was man gut kann. Um die erhöhten Ausbildungserfordernisse zu honorieren, gibt es halt einen entsprechenden Aufschlag auf die Basisbezahlung. Wer Qualifikationen auch ohne Ausbildungsnachweis erfüllt, darf nach Prüfung den gleichen "Titel" führen. Manche sind autodidaktisch gut drauf, andere brauchen einen Lehrer und Ausbilder. Aber spätestens die Globalisierung macht solche idealistischen Gedanken zunichte und es greift der freie Wettbewerb.

Nur eines muss zwingend geändert werden: Es kann nicht sein, dass man bei Vollbeschäftigung in welchem Beruf auch immer, nicht genug verdient, um seine Grundbedürfnisse zu decken, sprich: Hartz IV nach Abzug der Wohnungskosten muss immer überschritten werden. Und das ist in den teuren Großstädten bei vielen Jobs nicht der Fall. Dazu muss auch verboten werden, dass dauerhafte Arbeitsplätze ausschließlich mit 450-Euro-Jobbern besetzt werden.

Ebenso halte ich es für falsch, dass in manchen Berufen Trinkgeld üblich ist, erwartet wird (vom Empfänger versteuert werden muss, vielleicht mit den Kollegen zu teilen ist) und deshalb der Lohn niedrig gehalten wird. Warum verdient ein angestellter Friseur so wenig? Von mir - Männerkurzhaarschnitt, dauert keine 15 Minuten - wird pro Stunde über 60 Euro verlangt. Materialeinsatz vernachlässigbar.

Eine Putzkraft bekomme ich nicht unter 15 Euro die Stunde. Schwarz, auf die Hand, versteht sich. Wie kann Mindestlohn darunter sein? Oder sind die Putzkräfte unverschämt? Aber sie kommen damit durch.

-----------

Einer meiner Klassenkameraden wurde von all seinen Mitschülern gehasst. Er war nie im Unterricht, kam zu den notwendigen Arbeiten und ... schrieb gute Noten! Mündlich 0 Punkte, schriftlich 10 Punkte, reichte ihm für 5 Punkte überall, um das Abi zu bestehen. Das brauchte er für sein beabsichtigtes Jura-Studium. Sein Credo: Warum soll ich mir mehr Arbeit machen, als ich muss, um mein Ziel zu erreichen? Ich bin kein Teamplayer, also interessiert mich auch die Klasse nicht. Heute hat er eine gut gehende Anwaltskanzlei...

------------

Einen möglichen Traumberuf habe ich erst viel zu spät identifiziert: Fluglotse. Darauf bin ich einfach nicht gekommen. Und dann war ich längst auf vermeintlichem Karrieretrip in der Bank, hatte auch viele Monitore vor mir mit schnell veränderlichen Anzeigen und Englisch war keine unübliche Kommunikation...
*****le8 Paar
1.737 Beiträge
@******_wi !
👍
Der Traumberuf und die Realität.

Subjektiv stell ich für mich fest, das 85% der Berufe von Personen ausgeführt werden, die nicht wirklich bestens dafür geeignet sind und die eigentlich am liebsten was ganz anderes machen würden.

Also warum machen die das dann eigentlich nicht? Und hier liegt der Hase dann im Pfeffer oder eben der Hamster im Rad.

Und so machen Menschen etwas was ihnen nicht wirklich liegt und Spass macht, und sie nicht erfüllt. Eigentlich eine traurige Geschichte. *nixweiss*
Profilbild von mir
*********ker54 Mann
305 Beiträge
Mein Traumberuf, der anfangs ungeliebt und begonnen nur zum Geld verdienen, hat sich erst nach vielen Jahren und kontinuierlichem weiterlernen/spezialisieren/weiterentwickeln als Traumberuf herausgestellt.

Ich konnte als "Spezialist" nicht nur mehrfach einige Jahre in verschiedenen Ländern von Nordamerika über Europa bis Südostasien leben, sondern dazu auch ab und zu mein (ebenfalls gelerntes) Hobby nebenberuflich ausüben.

Leider waren einige gescheiterte Beziehungen der Preis für die Karriere *snief*

Nun ist mein Hobby zum Traumberuf geworden. *knips*
*****le8 Paar
1.737 Beiträge
Zitat von *******m77:
Der Traumberuf und die Realität.

Subjektiv stell ich für mich fest, das 85% der Berufe von Personen ausgeführt werden, die nicht wirklich bestens dafür geeignet sind und die eigentlich am liebsten was ganz anderes machen würden.

Also warum machen die das dann eigentlich nicht? Und hier liegt der Hase dann im Pfeffer oder eben der Hamster im Rad.

Und so machen Menschen etwas was ihnen nicht wirklich liegt und Spass macht, und sie nicht erfüllt. Eigentlich eine traurige Geschichte. *nixweiss*

Beim ersten Absatz und dritten Absatz sind wir bei dir, auch wir haben diese Beobachtung gemacht!

Zweiter Absatz: nun warum machen die das nicht-also jene Arbeit die sie gerne machen würden?
Weil sie gewisse Voraussetzungen nicht erfüllen wie fehlende Ausbildung, körperliche/physische Defizite haben, Schulzeugnisse nicht zu Aufnahmsprüfungen berechtigen, die Zeit und Geld für Aus und Weiterbildung fehlt uvm!
Wenn ich beispielsweise den LKW Fahrer hernehme der nicht weiß wann und ob er abends nach Hause kommt, kann schwer Abendkurse für Weiterbildung in Anspruch nehmen, auch Schichtarbeiter sind davon betroffen. In Österreich kann man zB die Matura/Abitur nur dann nachholen, wenn man einen erfolgreich abgeschlossenen Lehrberuf hat. Wer keine Lehre hat, ist vom zweiten Bildungsweg Abitur/Studium ausgeschlossen.
Natürlich, wer seine angenehme Bürotätigkeit in der Zeit von 8-16 abwickelt, tut sich da viel leichter, denen fehlt dann aber auch schon mal der Blick dafür dass es Jobs gibt bei denen es nicht geht.
Tja, und so stehen viele Leute morgens mit dem Grausen des bevorstehenden Tages auf und müssen einen Job machen den sie gar nicht wollen.
Leider gibt es Zustände, wo man nie gefördert wurde. Alles wurde durch Ehrgeiz und Durchhaltevermögen selbstständig erzielt.
Im Grunde hatte ich kein Plan. Wie auch?
Mir wurden Wege einfach zunichte gemacht.
Bin aber meinen Weg gegangen. Extreme Umwege inklusive.

Mein Traum war es, an die Börse nach Frankfurt zu gehen oder im Bundestag zu sitzen.
*******sch Mann
207 Beiträge
Also mein Traumberuf war immer, das mich ein Milliardär adoptiert und als Erbe einsetzt....hat nicht geklappt.....

Generell finde ich es unheimlich schwer, als junger Schulabgänger, einen beruflichen Weg zu finden. Man hat Vorlieben und Interessen, evtl. ein Praktikum hinter sich, aber so richtig Ahnung, was man jetzt ein Leben lang machen will, hat wohl keiner.

Bei mir war es klassisch Ausbildung zum Industriekaufmann, danach Bundeswehr, FachAbi (wollte studieren, war zu faul zum studieren...), erste Anstellung als techn. Sachbearbeiter, danach zu einem grossen Autovermieter, erste Vertriebsberührungen......und dann ging es einen komplett anderen Weg.

Auf einmal war ich komplett im Vertrieb, im Medienbereich, und so hat es sich dann weiterentwickelt, bis dann wieder ein Bruch kam und durch private Vorkommnisse, ich mich selbständig machte, um mehr Zeit bzw. die Zeit besser einteilen zu können, zur Pflege meines Vaters zu haben. Das waren dann auch wieder 6 Jahre.

Und jetzt wieder angestellt. Was für mich entscheidend ist, Du musst manchmal Mut haben, Chancen erkennen und ergreifen, ansonsten nutzt es jemand anders.

Und was gar nicht geht ist jammern, wenn Dir etwas nicht gefällt, ändere es....oder Dich..

Ein Funfact zum Schluss....zumindest für mich, ich habe in meinem ganzen Berufsleben, genau eine Bewerbung geschrieben. Ich weiss, das ist nicht normal, finde es dennoch immer lustig, wenn ich darüber nachdenke.
Profilbild von mir
*********ker54 Mann
305 Beiträge
@*****le8
Das ist zu pauschal. Zugegeben, manches an Weiterbildung geht nicht obwohl man will, aber manches würde gehen wenn man den Arsch hoch kriegt und "bei der Stange bleibt".

Ich selbst hab viele Jahre die "harte Tour" gemacht:
In der Freischicht 4Std Abendschule, nach der Frühschicht 4Std Abendschule, vor der Nachtschicht 4 Std Abendschule, viele Spätschichten zu Früh und Nacht weg getauscht für 4Std Abendschule, 5mal die Woche und 6 Jahre lang

Gute langfristig bezahlte Karrieren und Traumberufe bekommt man nicht geschenkt, sondern basieren auf harter Arbeit.

Gruß und wech
******_wi Paar
8.305 Beiträge
Manche können den Traumberuf Sohn / Tochter bis zur Rente durchhalten, weil sie zufällig reiche Eltern haben. Meine haben ihr Geld ausgegeben und ich musste selbst sehen, wo ich bleibe. Ohne, dass wir zerstritten waren. Ihr Rentnerdasein war einfach zu teuer.

Milliardär sein... Ich kenne einen Selfmade-Milliardär. Hat sich in der Lehre gedacht: "Das kann ich auch, nur besser", und hat nach der Lehre seine eigene Firma aufgemacht. Er entwickelte und stellte her: Hightechgeräte für Hersteller von Leiterplatten. Kurz darauf den Kompagnon rausgekauft und expandiert. Ende der 90er an die Börse gebracht. War daraufhin DM-Milliardär. Nächstes Ziel: Euro-Milliardär. Doch dann platzte die Dot-Com-Blase und er verlor alles, da zeitgleich die Fernost-Konkurrenz sehr stark wurde. Die Banken haben ihm gerade soviel gelassen, dass er leben konnte. Kurze Zeit später starb er (er lebte seit Jahrzehnten extrem ungesund). Heftig. Sein Sohn dachte bestimmt auch sein ganzes Leben lang, dass das seine Zukunft wäre...

Ich selbst arbeite an meiner vierten Million. Leider ist aus den ersten drei nichts geworden.
******986 Frau
3.157 Beiträge
Zitat von **C:
Zitat von *****pud:
Könnte Reinigungskraft dann nicht auch ein Traumjob sein? M

...dann doch lieber Chef einer Reinigungsfirma... ;-)

Ne da hat man ja den größten Stress 😂
*********kend Paar
14.058 Beiträge
Als Kind wollte ich immer Arzthelferin werden und im Labor arbeiten weil mir selbst damals fast jede Woche Blutabgenommen wurde. Danach wars die Maskenbildnerin beim Film und zum Schluß wäre ich gerne Reiseverkehrskauffrau geworden.

Und mein beruflicher Werdegang real? Ich wurde Arzthelferin aber nie im Labor und mein Traumjob wars trotzdem nicht. Eher die Gelegenheit denn in den 80-ern waren Ausbildungsstellen schwer zu ergattern.

Zwischendurch arbeitete ich bei einer Krankenkasse, einem privaten Briefpostunternehmen und jetzt in einem Lager eines großen Gesundheits- und Hygieneartikelherstellers. Auch nicht mein Traumjob doch ich gestalte die Arbeit so dass ich mir dauernd bewusstmache wie wichtig auch dieser Job für die vielen Patienten ist. Die warten dringend auf ihre Bestellungen.

Wie sehr sie warten sah ich an einer alten Dame die in der Weihnachtszeit von ihrer Wohnung in Ulm mit dem Zug nach Heidenheim gefahren ist um ihre Artikel abzuholen. Das alles in einem dünnen Blüschen.
Sie bekam einen Teil aus unserem Bestand und wurde danach kostenlos mit dem schnellen BMW der Werkgarage direkt vor ihre Haustüre gefahren.

Ich sag mir egal welchen Job ich mache sollte ich mir niemals weismachen lassen das bestimmte Arbeiten niedrigwertiger sind als andere. Wir sind alle kleine Rädchen in einem großen Uhrwerk und jeder von uns ist wichtig.

g/w
*******en_X Frau
4.367 Beiträge
Ich habe mir nie die Frage gestellt, ob ich meinen Traumberuf habe. Ich weiß noch, dass ich in der 2. Hälfte der 80‘er einige Bewerbungen schreiben durfte und letztendlich eine Ausbildung zur Industriekauffrau gemacht habe. Während der Ausbildung rutschte ich in den Bereich Zoll-und Außenwirtschaft. Das ist bei den meisten eher ein ungeliebtes Stiefkind von wegen moderne Wegelagerei oder Exportverhinderungsmaßnahme. Aber mir macht es wirklich Spaß. Kaum ein Tag ist wieder andere. Ich habe viel Kontakt zu Menschen und ich lerne ständig dazu. Dazu habe ich tolle Kollegen, gute Arbeitszeiten und auch ein zufriedenstellendes Gehalt. Einen kurzen Weg zur Arbeit habe ich auch.
Natürlich ist nicht jeder Tag toll, Überstunden gibt es auch immer wieder. Aber die gibt es woanders auch.
Nachdem ich über die Textilbranche in die Polstermöbel und auch in den Stahlbau gewechselt bin, bin ich jetzt im Anlagenbau und da geht es mir ziemlich gut. Höher, schneller, weiter will ich gar nicht. Es ist genug Zeit für Privatleben und Hobbys. Also ist das für mich schon so eine Art Traumjob.
Zitat von ******_wi:
Eine Putzkraft bekomme ich nicht unter 15 Euro die Stunde. Schwarz, auf die Hand, versteht sich. Wie kann Mindestlohn darunter sein? Oder sind die Putzkräfte unverschämt? Aber sie kommen damit durch.

Verstehe ich nicht. Ist doch ok.
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