Meine Frau hat eine Änderung an sich festgestellt

@*******_by sehr sehr gerne - es freut mich, wenn Du den Text als positiv empfindest. Er ist absichtlich so geschrieben, dass Du / Ihr daran noch bischen Eure Gedanken weiterschupsen könnt.

So komisch ist das nicht. Es gibt viele Frauen, die erst relativ spät ihre Zuneigung zu Frauen entdecken. Sogenannte "Late Bloomers". Das kann unterschiedliche Gründe haben. Vielleicht, weil sie es tatsächlich vorher nicht gemerkt haben oder weil sie es verdrängt haben, weil es ja nicht so sein konnte (aufgrund von prägenden Wertvorstellungen vlt.).
Ich habs auch erst vor drei Jahren geschnallt, dass ich bi bin und nicht - so wie immer angenommen - hetero. Die Erkenntnis kam langsam, aber sie kam. Und in der Retrospektive habe ich persönlich viele Momente/Situationen ausmachen können, in denen ich es schon viel früher hätte merken können.

Lieber TE,

ich kann dir vielleich ein wenig die Sorgen nehmen. Mir geht es wie deiner Frau. Ich habe vor drei Jahren, mit 39, für mich erkannt, dass ich bi bin. Die Erkenntnis kam langsam, aber sie kam. Am Anfang fand ich das alles auch sehr verwirrend, inzwischen fühlt sich diese Erkenntnis einfach nur gut und rund und richtig an.
Seit über 10 Jahren bin ich mit meinem Mann zusammen. Heißt, die Erkenntnis kam während unserer Ehe. Und sie hat ihr NICHT geschadet. Ich liebe und begehre meinen Mann noch genauso wie vor dieser Erkenntnis. Mein Gefühls- und Begehrensspektrum hat sich lediglich erweitert.

Es ist nicht so ungewöhnlich, dass Frauen erst Ü30 oder Ü40 diese Neigung erkennen. Ich glaube, DA ist sie irgendwo schon immer, aber viele - dazu gehörte ich auch - können sich das halt einfach nicht vorstellen. Da spielt auch viel Kindheitsprägung, vermittelte Werte, etc. mit hinein. Wenn man sich davon innerlich mal befreien kann (auch wenns unbewusst passiert), dann erkennt man solche verborgenen Dinge plötzlich. Für mich persönlich fühlt es sich wie eine Komplettierung meines Selbst an, dass ich diesen Aspekt verstanden habe.

Vertraue auf deine Frau. Sie hat dich in ihre Gefühle mit einbezogen. Ich denke, das ist schon ein sehr gutes Zeichen, dass du dir keine großen Sorgen machen musst.

Genau deshalb

Lieber TE, ich möchte dir mit meinem Post hier auch etwas Mut zusprechen. Mir ging es ähnlich wie deiner Frau. Den Gedanken mit einer Frau intim zu werden ließ mich vor gut 3 Jahren nicht mehr los weshalb ich mit meinem Mann darüber sprach. Haben uns dann geeinigt in einen SC zu gehen. Gleich am ersten Abend konnte ich meinen Wunsch in die Tat umsetzen. Habe seitdem ein paar Erfahrungen sammeln können. Was soll ich sagen, ist in dem Moment schön und geil ja, aber nichts was ich zum Leben bräuchte. Hat mich gelehrt das ich trotzdem Schwanz brauche 🤪 nur Mut, lass sie ausprobieren und hab keine Angst davor das sie nicht mehr zurück kehrt 😉

Der Vorteil von Bi (klingt komisch, empfinde ich aber tatsächlich so) ist, dass man beide Geschlechter begehren kann.

Ich kenne es von einigen Bekannten, dass sie nicht zwingend auch mit beiden eine Beziehung führen möchten. Oftmals gibt es eine Hauptbeziehung, den anderen Part leben sie ab und zu mit aus. Es zu verdrängen, unterdrücken tat ihnen nicht gut, aber „mehr“ brauchen sie nicht. Sie lieben und begehren ihren Partne*in.

Soweit ich das lese, bezieht sich diese Vorstellung bei deiner Frau auch hauptsächlich auf Sex und nicht auf den Wunsch, eine Beziehung führen zu wollen.

Bisher habe ich auch nur die Erfahrungen, wie deine Frau, im Teeniealter erlebt. Aber auch ich bin so gespannt darauf wie es mit einer Frau ist und möchte es sehr gerne mal erleben.

Glaube es liegt daran, dass ich mich sexuell sehr viel weiter entwickelt habe und ich gerne ausprobiere ob mir noch mehr gefällt. Dennoch würde ich nicht komplett auf Männer verzichten. Dafür fehlen mir dann doch auf Dauer die starken Arme, große Hände, der Schwanz, die Kraft des Mannes und einiges mehr.

Vielleicht werde ich Bi, aber bisher würde ich mich noch nicht dazu zählen, da es noch unter Probierphase bei mir läuft. Es gab bisher auch erst wenige Frauen, mit denen ich mir hätte was vorstellen können oder die in mir ein Kopfkino ausgelöst haben.

An deiner Stelle würde ich deine Frau die Erfahrungen machen lassen. Das muss nicht gleich bedeuten, dass sie dann lesbisch wird oder sich verliebt. Doch wenn der Wunsch so stark bei ihr ist, wird sie es früher oder später soweiso ausleben und dann notfalls mit vorprogrammierter Trennung von dir.

Und kleiner Tipp, löse dich von der Vorstellung das gleich ein FFM daraus wird. Rede mit ihr und überlass ihr die Entscheidung ob sich dich miteinbeziehen möchte. Ein Clubbesuch ist eine gute Idee, weil du dann zuschauen könntest und dabei wärst, siehst wie sie reagiert, wenn sie dabei ist. Allerdings gibt es bestimmt auch Männer die dann an deiner Frau interessiert sein könnten und da weiß ich nicht wie du mit sowas klar kommst, falls auch mit denen was passiert.
Rede mit ihr mal deutlich wie sie sich das mit einer Frau so vorstellt, also den Ablauf und wo, ob mit dir oder ohne dich....

Ich drücke dir ganz fest die Daumen, das ihr beide einfach nur Spaß habt und eurer Beziehung nicht schadet

was hältst du von dem Gedanken, wenn sie sich hier mit einem eigenen Account anmeldet und evtl. hier noch zusätzlich zu ihren Fragen Antworten bekommt?
Oder ein Paar-Account?
Toll finde ich, dass du hier für dich Antworten suchst, aber vielleicht findet sie hier selbst auch welche?
Euer Vertrauen und eure Liebe scheint mir so groß, dass sie dadurch nicht gleich auf und davon läuft

@*******_by

Nein, die Erkenntnis hat mich zwar am Anfang etwas irritiert, aber mich oder unsere Beziehung nie im negativen Sinne beeinflusst. Beim Sex mit meinem Mann sind diese Gedanken auch eigentlich nicht präsent. Und selbst wenn sie doch mal kommen, ist das okay. Aber eigentlich haben wir da andere Fantasien, die wir teilen. Negativ hat sich die Erkenntnis bei uns nie ausgewirkt. Bei mir ist es sogar so, dass es eine konkrete Frau gibt, zu der ich seit zwei Jahren eine große Hingezogenheit empfinde. Auch das weiß mein Mann und es ist kein Problem für ihn, weil er weiß und spürt, dass ihm das nichts wegnimmt.

Ausgelebt wurde die Neigung vor Corona ab und an im Swingerclub. Ich denke auch, dass das für euch vielleicht eine Option wäre, wenn es wieder geht. Da kann man sich relativ gefahrlos an solche Dinge herantasten.

Insgesamt denke ich, dass das einzig Konstante im Leben der Wandel ist. Menschen ändern sich / entwickeln sich, ebenso die Beziehungen. Und das ist auch gut so. Es kommt dann darauf an, dass man das wahrnimmt und was man dann daraus macht. Jeder für sich und am besten auch gemeinsam. Gerade lange Beziehungen, dann noch mit Kindern, leiden häufig irgendwann einmal an sexuellen Ermüdungserscheinungen. Kürzlich habe ich dazu erst einen interessanten Podcast einer rennomierten Sexualtherapeutin angehört. Da war tastsächlich die Aussage: Lange Beziehungen sind der Tod der Lust, weil sich das menschliche Hirn schnell langweilt und auch, weil es eben eine gewisse Routine gibt, weil man zu wenig Körperkontakt (nicht-sexuellen) pflegt, weil man den anderen im Gewusel des Alltags irgendwann als selbstverständlich erlebt. Da ist es klar, dass der Reiz eines neuen Gefühls wieder kickt.
Natürlich kann man da gegensteuern, indem man offen ist für Neues, die eingefahrene Routine über Bord wirft, neugierig bleibt.
Dass die Fantasie bezüglich einer Frau euer Sexleben belebt, ist also normal. Ich würde es aber nicht persönlich nehmen und nicht als Bedrohung sehen.