Blätter im Wald rauschen, das Meer rauscht und Foddos auch.
Früher nannte man das "Korn", beim Foto.
Unter- sowie Überbelichtung verstärken das Rauschen, ebenso wie eine hohe Lichtempfindlichkeit (ISO-Wert).
Es gibt noch weitere Faktoren die das Bild- (Farb-) Rauschen beeinflussen, aber das ginge zu sehr ins Detail.
Man sollte sich jedoch immer vor Augen führen, das sowohl Film, wie auch Sensoren Grenzen haben.
Ein Belichtungsmesser z.B. sagt ja nicht; "hey, jetzt belichte ich richtig", sondern sagt uns nur; "... hier vereinen sich alle gemessenen und verteilten Tonwerte zu einem 18% Grauton (Normgrau)."
Und das wird zum Problem, wenn wir aber kein 18%Grau haben wollen.
Ein Hautton kommt der Sache ebenso wenig nahe, wie ein schwarzer BH.
Beides zusammen gemessen ergibt dann einen schönen Matsch (keine Tiefen- und Lichter mit Zeichnung), aller versinkt im Grau.
Film und Sensor hingegen sagen sich; "... pah, lass die Messfunzel mal labern, das bekommen wir schon hin. Schließlich können wir einen Kontrast bis zu 16 Lichtwerten (LW/EV oder Belichtung- Blendenwerten) einfangen."
Ja schon, aber nur wenn die Tonwerte richtig verteilt sind und wenn richtig gemessen wurde.
Spooky wird die Angelegenheit dann noch, wenn der Fotograf versucht mit eine Funzel in der Stärke eines Teelichtes einen Flugzeughangar auszuleuchten und erwartet das eine harmonische Tonwertverteilung erzielt wurde.
Film und Sensor erkennen nun einen afroamerikanischen (Neger wollte ich jetzt nicht tippen) Boxkampf im Kohlenkeller, die (Belichtungs-) Messung hingegen sagt; "... ist alles Grau".
Ja schöner Mist. Um aus diesem Schlamassel heraus zu kommen gilt es das Licht richtig zu setzen, dieses gezielt zu messen und immer im Hinterkopf zu halten; "... wo in diesem Motiv versteckt sich ein mittleres Grau?"
Habe ich das im Griff, dann minimiert sich das Rauschen sowohl in den Tiefen, wie auch in den Lichtern, denn diese Tonwerte wurden an ihrem Platz verwiesen.
Doch bei aller Theorie sollte man auch nicht vergessen, das am Bildschirm das Rauschen immer um ein vielfaches höher erscheint als später im Druck, belichtet oder ausgepieselt.
Und was haben wir heute gelernt?
Na, das das Bild (Farb-) Rauschen oft vollkommen überbewertet wird.
Und das die tollste Technik keinen Pfifferling wert ist, wenn man nicht weiss wie diese einzusetzen ist.
Das nachträglich Rauschentfernen (wie auch immer man das interpretiert) geht immer auf Kosten der Bilddetails und der Bildschärfe.
Da gilt es zu entscheiden ob nicht ein "Korn" gestalterisch eingesetzt werden kann, dafür aber die Spitze am BH noch schön zu erkennen ist, oder ob ich es vorziehe eine glatte Fläche zu erzeugen (überspitzt ausgedrückt) und dabei auf manches Bilddetail zu verzichten.