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Gelten für BDSM einige Ausnahmen innerhalb einer Beziehung?

*******bw1 Frau
3.621 Beiträge
Zitat von ****ody:
Man möchte fast glauben, dass die Zeit zu wertvoll ist, um sie in das Kämpfen um eine gemeinsame Sache zu investieren. Manchmal denke ich, dass der einfache Ausstieg als Plan immer griffbereit vorliegt. Die Achtsamkeit im Loslassen. Und wie das Kämpfen überhaupt geht, das weiß man auch nicht, man hat das nicht mehr im Gefühl. Hat man überhaupt schon einmal gekämpft, um etwas Wichtiges kämpfen müssen?


Die Zeit ist nicht zu wertvoll, die Menschen werden immer egoistischer. Vielleicht gerade deswegen und auch weil unsere Generation und die nachfolgende nie um was kämpfen musste und immer alles zu haben ist/war, sind wir schlichtweg zur Wegwerfgesellschaft geworden. Meine/unsere Großeltern hatten das nicht. Sie mussten es reparieren wenn was kaputt ging oder mussten zweimal überlegen ob was Neues angeschafft wird so auch meine Eltern. Das ist heute alles nicht mehr….
Boahhj, jetzt driftet das aber arg ins "früher war alles besser"-Klischee.
Mir fehlt dabei des Öfteren der Kontext zur damaligen Zeit. Die Frage ist, hätten sie es anders gemacht, wenn sie die Möglichkeit dazu gehabt hätten?

Manche Dinge mussten einfach gemacht werden, weil es keine andere Möglichkeit gab.
Ich stimme @*******s80 zu.
Man kann auch nicht behaupten, Paare hätten zwangsläufig an ihrer Beziehung gearbeitet. Viele, bei denen die Beziehung schlecht war, haben halt einfach resigniert und aneinander vorbei gelebt. Oder man blieb zwar zusammen, hat einander aber das Leben zur Hölle gemacht. Trennung war gesellschaftlich oft keine Option.
*******dor Mann
6.051 Beiträge

*******dor Mann
6.051 Beiträge
Nein, es geht nicht um bessere Zeiten. Sondern das Verschüttgehen partnerschaftlicher Grundtugenden unter dem Druck von hedonistischem und YOLO-Gequake. Das ist durch das Netz der Netze bedingt, aber sicher nicht notwendig bedingt. Also das Verschüttgehen.
Da muss man argumentativ nicht gleich in die ungewollten gegenteiligen Verläufe wechseln: Hasssymbiosen, Selbstaufgaben, 60er-Jahre-Muff. Gottseidank haben wir alle Möglichkeiten.
*******bw1 Frau
3.621 Beiträge
@****wen und @*******s80

ja klar früher waren alle unterdrückt und bescheuert. Heute sind alle emanzipiert und voll schlau. *aua*

Ich sag ja nicht dass früher alles besser war, sondern lediglich, dass nicht alles sofort ausgetauscht/weggeworfen wurde wie es heutzutage ist.

Oder nur als Beispiel, repariert von Euch einer nen kaputten Schrank? Da wird in nächsten IKEA gefahren nen neuen geholt und auf dem Weg dahin der Alte grad beim Recycling abgegeben…

Und so ist das bei (vielen) Beziehungen bei denen „sich auseinandergelebt“ wurde. Da wird nichts geredet oder versucht zu reparieren sondern direkt weggeschmissen. Ist ja auch einfacher… Und bevor ihr mich auseinandernehmen wollt, das muss nicht bei allen so sein, aber größtenteils ist es so….
*******der Mann
24.979 Beiträge
Einigen wir uns doch darauf: Früher war alles anders *lach*
Zitat von *******bw1:
@****wen und @*******s80

ja klar früher waren alle unterdrückt und bescheuert. Heute sind alle emanzipiert und voll schlau. *aua*

Ich sag ja nicht dass früher alles besser war, sondern lediglich, dass nicht alles sofort ausgetauscht/weggeworfen wurde wie es heutzutage ist.

Oder nur als Beispiel, repariert von Euch einer nen kaputten Schrank? Da wird in nächsten IKEA gefahren nen neuen geholt und auf dem Weg dahin der Alte grad beim Recycling abgegeben…

Und so ist das bei (vielen) Beziehungen bei denen „sich auseinandergelebt“ wurde. Da wird nichts geredet oder versucht zu reparieren sondern direkt weggeschmissen. Ist ja auch einfacher… Und bevor ihr mich auseinandernehmen wollt, das muss nicht bei allen so sein, aber größtenteils ist es so….

Ich hab nicht gesagt, sie wurden unterdrückt.

Die Frage, hätten sie den Schrank repariert, wenn es schon Ikea gegeben hätte und sie die Möglichkeit hatten, einfach einen neuen zu kaufen?
*******bw1 Frau
3.621 Beiträge
Zitat von *******s80:
Zitat von *******bw1:
@****wen und @*******s80

ja klar früher waren alle unterdrückt und bescheuert. Heute sind alle emanzipiert und voll schlau. *aua*

Ich sag ja nicht dass früher alles besser war, sondern lediglich, dass nicht alles sofort ausgetauscht/weggeworfen wurde wie es heutzutage ist.

Oder nur als Beispiel, repariert von Euch einer nen kaputten Schrank? Da wird in nächsten IKEA gefahren nen neuen geholt und auf dem Weg dahin der Alte grad beim Recycling abgegeben…

Und so ist das bei (vielen) Beziehungen bei denen „sich auseinandergelebt“ wurde. Da wird nichts geredet oder versucht zu reparieren sondern direkt weggeschmissen. Ist ja auch einfacher… Und bevor ihr mich auseinandernehmen wollt, das muss nicht bei allen so sein, aber größtenteils ist es so….

Ich hab nicht gesagt, sie wurden unterdrückt.

Die Frage, hätten sie den Schrank repariert, wenn es schon Ikea gegeben hätte und sie die Möglichkeit hatten, einfach einen neuen zu kaufen?

Vermutlich wäre repariert worden weil die Erziehung damals schon ganz anders war und sich die Wegwerfgesellschaft erst später entwickelt hat. Gehört zwar nicht hierhin aber ich antworte trotzdem…
Irgendwie sind wir dennoch beim Thema.

Vermutlich…..

Es mag sich vielleicht anfühlen, dass heutzutage die Dinge schneller weggeworfen werden, vielleicht aber auch teile, weil aus der Vergangenheit gelernt wurde.

Ich nehme mal diesen Threat. Als ichbezogen erstellt habe, hatte ich einen anderen Eindruck, den ich revidiert habe. Das Leben verändert sich nunmal.
******ane Frau
758 Beiträge
Aber da ist doch das Potential zum Wachstum. Zuhören, austauschen, Meinungen revidieren oder eben auch nicht. Und am Ende ist man schlauer.

Es ist doch auch nicht gesagt, dass jede Beziehung erhaltenswert ist. Manchmal entwickeln sich zwei Menschen auseinander, wollen in verschiedene Richtungen. Dann kann es nach ausreichender Klärung der richtige Weg sein, sich zu trennen. Wenn es einfach nicht mehr passt.

Wie auch immer es ausgeht, aus meiner Sicht gibt es keine Alternative zur Authentizität und Offenheit. Egal ob Lebens- oder Spielbeziehung. Mein Leben ist zu kurz für Heuchelei.
*******bw1 Frau
3.621 Beiträge
@*******s80
Aus dem Grund „vermutlich“ weil ich diesbezüglich 75 Jahre zu spät auf die Welt kam um es selber miterleben zu können. Ich kenne es nur von Erzählungen dieser Zeitzeugen und ich glaub nicht dass allesamt was zusammen gesponnen haben.

Natürlich verändert sich das Leben und auch die Menschen sonst würden wir wahrscheinlich immer noch in Höhlen leben.

Aber dennoch gibts heute noch Menschen, Paare die vor z.B. 30 Jahren geheiratet haben und immer noch zusammen sind. Sind die in dem Fall stehen geblieben dass sie nach so langer Zeit noch zusammen sind oder was ist an denen so besonders im Vergleich zu anderen, die nach, was weiß ich, 15 Jahren auseinander rennen nur weil sie sich verändert haben… 🤔

Ich weiß noch in den 80-igern wurden Familien schräg angeschaut wenn sie sich getrennt haben, heute ist es schon fast schräg, wenn die Leute zusammen bleiben. ist nicht böse gemeint, falls das jemand denkt. Ich frag mich einfach nur….
Das ist ein guter Punkt, den ich meinte. Sie wurden schräg angeschaut, weil das macht man doch nicht.

Ich persönlich denke manchmal, wir sind noch nicht soweit, wie wir gerne wären.

Gefühlt immer komplett das Gegenteil, wie es einmal war. Mir fehlt teilweise der Mittelweg, auch in der Wahrnehmung.
*******bw1 Frau
3.621 Beiträge
Zitat von *******s80:
Das ist ein guter Punkt, den ich meinte. Sie wurden schräg angeschaut, weil das macht man doch nicht.

Ich persönlich denke manchmal, wir sind noch nicht soweit, wie wir gerne wären.

Gefühlt immer komplett das Gegenteil, wie es einmal war. Mir fehlt teilweise der Mittelweg, auch in der Wahrnehmung.

Ja das mag wohl so sein und wenn eine Beziehung wirklich nicht mehr funktioniert ist eine Trennung bestimmt das Beste, nur finde ich, das soviele B. nicht mehr ernsthaft funktionieren sollen bezweifle ich einfach. Ich denke, manche machen es sich da vielleicht wirklich nur einfach weil es ihnen zuviel Mühe kostet daran zu arbeiten. 🤷‍♀️ Keine Ahnung…
Zitat von *******bw1:
Zitat von *******s80:
Das ist ein guter Punkt, den ich meinte. Sie wurden schräg angeschaut, weil das macht man doch nicht.

Ich persönlich denke manchmal, wir sind noch nicht soweit, wie wir gerne wären.

Gefühlt immer komplett das Gegenteil, wie es einmal war. Mir fehlt teilweise der Mittelweg, auch in der Wahrnehmung.

Ja das mag wohl so sein und wenn eine Beziehung wirklich nicht mehr funktioniert ist eine Trennung bestimmt das Beste, nur finde ich, das soviele B. nicht mehr ernsthaft funktionieren sollen bezweifle ich einfach. Ich denke, manche machen es sich da vielleicht wirklich nur einfach weil es ihnen zuviel Mühe kostet daran zu arbeiten. 🤷‍♀️ Keine Ahnung…

Das kann natürlich auch sein. Ich wollte es auch nicht per se bestreiten. Sorry, wenn das so rüber kam.
*****666 Mann
6.423 Beiträge
Ein heute 30jähriger Mann hatte im Schnitt mehr Beziehungen in seinem Leben als ein heute 70jähriger Mann in seinem Leben.

Innerhalb der Beziehungen war der heute 30jährige Mann aber sehr viel treuer als der 70jährige Mann.

Reparieren oder wegwerfen?

Aus ökologischer Sicht ist es klar.

Aber möchten wir ökologisch korrekt lieben?



Kirk ende
********e_82 Frau
2.126 Beiträge
Das ist ein sehr guter Punkt von @*******irk : die Qualität der Beziehungen bezieht in so einer Rechnung eigentlich nie jemand mit ein ... *gruebel*
Zitat von *******bw1:
@*******s80
.....
Aber dennoch gibts heute noch Menschen, Paare die vor z.B. 30 Jahren geheiratet haben und immer noch zusammen sind. Sind die in dem Fall stehen geblieben dass sie nach so langer Zeit noch zusammen sind oder was ist an denen so besonders im Vergleich zu anderen, die nach, was weiß ich, 15 Jahren auseinander rennen nur weil sie sich verändert haben… 🤔
….
Das Besondere ist in meinem Fall, dass wir eben nicht "stehen geblieben sind", sondern weiter gegangen sind wenn wir vor dem Abgrund standen. So haben wir einen gemeinsamen Erlebensraum und ein gemeinsames geistiges Universum geschaffen, das ich mit keiner anderen Frau mehr haben könnte, weil die verbleibende Zeit nicht mehr reicht. Das ist keineswegs rosarote Liebespoesie, sondern schlägt sich ganz konkret z.B. in einer Enzyklopädie mit fast 300 Essays und einer Sammlung von 600 Aphorismen, Gedichten, Zeichnungen und Musik und vielem Anderen nieder.
Dennoch glaube Niemand, so etwas wäre umsonst zu haben. Wir haben uns gar nichts geschenkt, die Ehe an die Wand gefahren, unsere Eltern vom Sockel gezerrt und sind jahrelang durch alle Höllen seelischer Abgründe gegangen. Keineswegs immer gemeinsam, aber nah genug um die Tränen der Wut und der Verzweiflung im Gesicht des Menschen zu sehen, den man am meisten liebt. Wir haben das auch im Sex durchgespielt und ihn verloren - was der Kummer meines Alters ist. Dennoch oder vielleicht deswegen habe ich erst vor kurzem gelernt mich selbst zu lieben und mich meines Lebens zu freuen. Liebe und Treue sind nicht das, was die Kirchen und die Unterhaltungsindustrie uns verkaufen - Liebe ist das größte Abenteuer welches das Leben zu bieten hat - wenn man den Mut dazu aufbringt. Und der größte Schrecken ist nicht das Sterben und schon gar nicht der Tod - der größte Schrecken ist der Abschied - der Tag an dem man von der Beerdigung nach Hause gehen muss. Wenn Du deine Frau liebst dann versprich ihr, dass nicht sie diejenige ist, die das ertragen muss.
Zitat von *******irk:
Ein heute 30jähriger Mann hatte im Schnitt mehr Beziehungen in seinem Leben als ein heute 70jähriger Mann in seinem Leben.

Innerhalb der Beziehungen war der heute 30jährige Mann aber sehr viel treuer als der 70jährige Mann.

Reparieren oder wegwerfen?

Aus ökologischer Sicht ist es klar.

Aber möchten wir ökologisch korrekt lieben?



Kirk ende
Selten so gelacht, aber die Jugend hat immer recht.
...dark
****ody Mann
13.334 Beiträge
Der Sex, der einmal ein Fest war mit unglaublich großer Intimität, Vorfreude, unplanbar vom mehr oder weniger zufälligen Zusammentreffen ausgehend, mutiert doch gerade zum Allerweltsding. BDSM befindet sich mittendrin in diesem Trend, vielleicht mehr als alle anderen Verbindungsformen. Morgen habe ich ein Treffen mit diesem und mach ein bisschen rum, nächste Woche dann gebe ich mir die Kante mit einer anderen, einem anderen, da habe ich frei und kann ausschlafen. Auf mehreren Kanälen werden Optionen sondiert, damit es nicht zu viel Leerlauf gibt. Die Bereitschaft, sich mit Fastfood (beziehungslosem Sex) über Wasser zu halten, erscheint mir aktuell sehr groß. Das kriegt man hin. Kaum noch jemand stellt sich ein paar Stunden in die Küche und kocht noch richtig. Nein, das ist übertrieben. Aber es macht auf mich den Eindruck, dass die Beschränktheit der letzten eineinhalb Jahre (es gab ja einen Grund, bzw. es hätte einen Grund gegeben) noch einmal Argumente für diverse Geschlechtskontakte statt exklusiver Zuwendung zu einem Menschen liefern würde.

Kaum noch jemand beherrscht die Sprache von Beziehung und Intimität. Vielleicht konnten das die voreiszeitlichen Höhlenbewohner besser als wir heute, die wir Kommunikation über alles setzen und alles erreichen wollen, nur nichts mehr aushalten.

Zum EP, das heutige BDSM hat eigene Regeln, davon bin ich überzeugt und es sind Regeln einer Szene. Je mehr man da eintaucht, desto eher nimmt man sich dieser Regeln an. Ich gebe auch noch zu bedenken, dass sich die Türen für Szene und Lifestyle nicht für jeden gleichermaßen leicht öffnen. Ich finde das in einigen Beziehungsgeschichten auch wieder. Es gibt Unterschiede nach Geschlecht und Alter, auch die Neigungsposition spielt eine Rolle. Für wen ist Sex leichter verfügbar, wer empfindet den größeren Sog, wer sehnt sich mehr nach Hirnfick, wer ist leichter verführbar?

Betrachte ich Beziehungen im BDSM allein anhand dieser Fragen, erklären sich für mich einige Besonderheiten relativ leicht. Beziehung hat es schwer im BDSM. Die Belege dafür, dass es doch geht, sind erfreulich. Sie sind aus meiner Sicht aber kein Trend.
@****ody
Manchmal frage ich mich, in was für einem Umfeld Du Dich bewegst.
Dieses "heute sind alle nur noch oberflächlich" zu jedem Thema immer und immer wieder, fällt auf.
...dark
****ody Mann
13.334 Beiträge
Manchmal frage ich mich, ob Du Dir nicht einmal jemanden anderes zum Reiben aussuchen kannst. Das törnt ab.
*******bw1 Frau
3.621 Beiträge
@****wen

Na so Unrecht hat er auch gar nicht. Wobei ich nicht behaupten würde dass es alle sind. Aber ein Großteil bestimmt. Zudem ist das seine Meinung und Du hast Deine, da sagt ja auch keiner was dagegen.
Reibe ich mich an Dir? Das wäre dann ein Versehen. Und es ist hier auch nicht mein Ziel, jemanden anzutörnen.

Mir fällt einfach Dein Kulturpessimismus in jedem Thread auf. Und da ich das anders sehe, frage ich mich halt, ob sich vielleicht unser persönliches Umfeld so stark unterscheidet, oder ob es am Ende einfach die persönliche Wahrnehmung ist.

Aber wenn Du das nicht hinterfragen magst, dann ignorier meinen Kommentar einfach.
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