du meinst...
... wohl eine D&S-Beziehung (wenn ich das richtig verstanden habe)...
dann gibts hierzu was interessantes zu lesen [quelle: papiertiger/datenschlag]
Klassifizierende Begriffe
Um Diskussionen zu vereinfachen, wird der Sadomasochismus seit einiger Zeit in den USA und dem Internet in zwei grosse Bereiche oder Strömungen unterteilt. Diese Unterteilung hat sich für Teile des Papiertigers bewährt und wird deshalb hier übernommen.
Mit SM (ausgeschrieben "Sadism and Masochism") wird eine Gruppe von Vorlieben bezeichnet, die auf direkte Sinneswahrnehmungen oder auch körperliche Empfindungen beruhen. An erster Stelle steht hier eine Vorliebe für das Zufügen oder Erleiden von Schmerzen, aber auch z.B. Hitze und Kälte gehören hier hin. Wichtig ist, daß diese Empfindungen als Selbstzweck zugefügt oder erlitten werden und nicht, um damit z.B. eine Statusänderung zu demonstrieren. Damit entspricht SM fast der klassischen, schmerzzentrierten Definition des Sadomasochismus, ohne daß die gängigen Theorien über die Gründe oder für das Entstehen einer solchen Neigung akzeptiert werden. Mehr dazu in den entsprechenden Einträgen des Papiertigers.
In einem SM-Zusammenhang wird der Top speziell als Sadist bezeichnet, der Bottom als Masochist. Da im Papiertiger versucht wird, diese Begriffe gänzlich zu vermeiden, werden sie auch hier nur selten benutzt.
Mit DS ("Dominance and Submission") wird eine Gruppe von Vorlieben bezeichnet, die auf das Herbeiführen oder Annehmen von Statusänderungen zielen. Klassischerweise wird hier die Erniedrigung gesehen, aber Status wird auch anderen Begriffen wie Dressur, Unterwerfung oder Beherrschung vorgezogen, weil es besser die Themen verschiedenster Rollenspiele wie Pseudozoophilie (also z.B. Ponyspiele) oder auch unartiges Kind - strenge Mutter unter einen Hut bringt. Unter DS fallen so gut wie alle Machtspiele im Sinn des Machtaustauschs.
In einem DS-Zusammenhang wird der Top speziell als Dom bezeichnet (Kurzform von Dominant), der Bottom als Sub (von Submissive).
Eine Darstellung zu dieser Unterteilung könnte so aussehen:
Sadomasochismus (BDSM) mit
(Allgemeine Begriffe)
Top und Bottom
DS mit
Dominant und Submissive
(Dom/Sub)
SM mit
Sadist und Masochist
(Top/Bottom)
(Spezielle Begriffe)
Das Verhältnis zwischen den Beiden wird als unabhängig aber untrennbar bezeichnet. Unabhängig soll sagen, dass eine Zunahme oder Abnahme einer Vorliebe für eine Strömung nicht die Vorliebe für die andere beeinflußt. Untrennbar unterstreicht, dass diese Aufteilung künstlich ist und die ausschließliche Zuordnung zu dem einen oder anderen Bereich in der Praxis nie möglich ist. Anders gesagt kann man zwar gut diese Vorlieben unterscheiden, sie aber nie isolieren.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu erwähnen, daß Praktiken nicht objektiv der einen oder anderen Richtung zugeordnet werden können. Ihre Bedeutung in Richtung SM oder DS entsteht rein aus der Interpretation der Beteiligten. Als Beispiel dafür kann jede Züchtigung dienen: Während der Top mit dem Ziel der Schmerzzufügung agiert (also sich im SM Rahmen sieht) kann der Bottom den Schmerz als Zeichen der Macht des Tops interpretieren (also in einem DS Rahmen).
Die Einführung der Begriffe SM und DS ist nicht zuletzt wegen ihrer möglichen Mehrdeutigkeit umstritten. Sie werden daher eher zögerlich in dieser Version des Papiertigers verwendet.
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Wie unter Sadomasochismus beschrieben existiert seit Mitte der 90er Jahre eine begriffliche Trennung des Sadomasochismus in zwei Hauptrichtungen von Vorlieben, SM und DS, wobei DS auf eine Vorliebe für Spiele bezieht, die sich um Statusänderungen drehen. Insbesondere fallen unter den Begriff der Statusspiele solche, bei dem der Bottom erniedrigt, dressiert, unterworfen oder beherrscht wird, aber auch Formen der Pseudozoophilie wie z.B. Ponyspiele.
DS wird oft als Spiel mit und über die Hierarchien und Machtverhältnisse des täglichen Lebens gesehen und wird deswegen von vielen Feministinnen (s. Eintr.: Feminismus) als Übernahme patriachalischer Machtverhältnisse abgelehnt, eine Sicht, die besonders unter vielen Lesben zu einer Ablehnung des gesamten Sadomasochismus geführt hat. Andererseits sind diese Parallelen gerade das, was für viele Vanilla (s. Eintr.: Vanille)s den DS-Teil des Sadomasochismus zugänglicher macht als den SM-Teil. Es existieren eine Reihe von Modellen, die diesen Zweck gut erfüllen, wie das Machtmodell (s. Eintr.: Machtaustausch), Feudalmodell und Kitzelmodell.
Besonders in den USA haben sich viele sadomasochistische Organisationen das Power Exchange (s. Eintr.: Machtaustausch) zu ihrem zentralen Motto gemacht, was zwar den Umgang mit der Öffentlichkeit erleichtert, aber die Rolle des Schmerzes für einige Sadomasochisten völlig unterschlägt.
Charakteristika des DS sind schwer objektiv zu erfassen, wenn auch einfacher als für SM und für einen Konsens unter Sadomasochisten dürfte der Begriff zu neu sein.
Die Betonung liegt auf der Form der Beziehung zwischen Top und Bottom. Die Erfüllung, die im Spiel gesucht wird wird meist weniger als bei SM mit Begriffen aus der Mystik oder Esoterik zu erklären versucht. Dafür sind Begriffe aus der Geschichte, historische Titel und teilweise romantische Anklänge beliebt.
Autoerotische Handlungen scheinen auch etwas seltener zu sein. Subjektiv berichten Tops, die hier speziell als Dominants (kurz Doms) bezeichnet werden, dass sie durch die Kontrolle und Macht über den Bottom (hier auch Submissive, kurz Sub genannt) erregt werden. Bei den Bottoms kommt in vielen Fällen das sich Fallenlassen können, ein Abgeben der Verantwortung, dazu, das auch von Vanillas bei einfachen Fesselspielen angegeben wird.
Sadomasochisten, die zögerlich gegenüber DS Spielen sind, geben Bedenken über psychische Schäden und ein (möglicherweise unbewusstes) Übertragen der Statusänderung in Bereiche des täglichen Lebens, die zu Abhängigkeiten führen könnte, an. Sadomasochisten, die regelmässig an Spielen mit grossem DS-Anteil teilnehmen, geben meist keine Probleme bei der Trennung von Spiel und Realität an oder wünschen ausdrücklich ein Übergreifen in ihr Alltagsleben.
Spezifische emotionale Gefahren bestehen, wenn der Top in einer DS-Beziehung eine fürsorgliche, beschützende Funktion einnimmt und dieser aufgrund eigener Probleme nicht mehr nachkommt. Dieser Verlust kann beim Bottom Unsicherheiten und Orientierungslosigkeit auslösen.
Der Bereich, der von DS abgedeckt wird ist sehr weit. Er reicht von situativen Spiele zwischen Switchern (EPE (s. Eintr.: Erotic Power Exchange))über Beziehungen mit einer klaren Statusverteilung zu 24/7- und Total Power Exchange-Beziehungen. In den Grauzonen des konsensuellen Sadomasochismus finden sich mit Femsupremacy (s. Eintr.: Female superiority) und teilweise wirren Phantasien über "natürliche Dominanz" der Männer auch Themen aus dem DS-Bereich wieder.
Gruß Bianca