Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BDSM & BONDAGE BAYERN
1106 Mitglieder
zur Gruppe
Femdom&Malesub
955 Mitglieder
zum Thema
Sub/Dom Beziehung - Wo sind die Grenzen?108
Ich bin ganz neu in der Szene und hab meinen Dom über das Internet…
zum Thema
Doms - Welche Gefühle entstehen in eurer Führungsposition?6
Ist nun an die Doms gerichtet! Für einen Bondageworkshop, möchte ich…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Dom/dev Beziehungen und Grenzen

*******itt Frau
22 Beiträge
Themenersteller 
Dom/dev Beziehungen und Grenzen
Hallo,
da ich zu diesem Thema gar nichts finden konnte, beginne ich hiermit neu:

wer hat Erfahrungen mit dominant/devoten Beziehungen?
Kann man steuern, inwieweit sich der devote Teil aufgibt? Gehört das dazu, wenn man die Beziehung voll auslebt oder sollte man da für sich im Vorfeld einen Strich ziehen an dem man auf jeden Fall stoppt - auch wenn es einem sehr schwerfällt..?
Die subtile SM-Beziehung ist sehr spannend, aber auch gefährlicher als die andere?
Es ist klar, dass man immer nur soweit gehen sollte, wie es beiden guttut und gefällt - doch gibt es da eine Grenze?
Ich hab noch so viele Fragen zu dem Thema.. - vielleicht kann ja der eine oder andere seine Meinung hierzu beisteuern -allgemeingültige Antworten gibt es hierzu nicht, denke ich..
du meinst...
... wohl eine D&S-Beziehung (wenn ich das richtig verstanden habe)...
dann gibts hierzu was interessantes zu lesen [quelle: papiertiger/datenschlag]

Klassifizierende Begriffe

Um Diskussionen zu vereinfachen, wird der Sadomasochismus seit einiger Zeit in den USA und dem Internet in zwei grosse Bereiche oder Strömungen unterteilt. Diese Unterteilung hat sich für Teile des Papiertigers bewährt und wird deshalb hier übernommen.

Mit SM (ausgeschrieben "Sadism and Masochism") wird eine Gruppe von Vorlieben bezeichnet, die auf direkte Sinneswahrnehmungen oder auch körperliche Empfindungen beruhen. An erster Stelle steht hier eine Vorliebe für das Zufügen oder Erleiden von Schmerzen, aber auch z.B. Hitze und Kälte gehören hier hin. Wichtig ist, daß diese Empfindungen als Selbstzweck zugefügt oder erlitten werden und nicht, um damit z.B. eine Statusänderung zu demonstrieren. Damit entspricht SM fast der klassischen, schmerzzentrierten Definition des Sadomasochismus, ohne daß die gängigen Theorien über die Gründe oder für das Entstehen einer solchen Neigung akzeptiert werden. Mehr dazu in den entsprechenden Einträgen des Papiertigers.

In einem SM-Zusammenhang wird der Top speziell als Sadist bezeichnet, der Bottom als Masochist. Da im Papiertiger versucht wird, diese Begriffe gänzlich zu vermeiden, werden sie auch hier nur selten benutzt.

Mit DS ("Dominance and Submission") wird eine Gruppe von Vorlieben bezeichnet, die auf das Herbeiführen oder Annehmen von Statusänderungen zielen. Klassischerweise wird hier die Erniedrigung gesehen, aber Status wird auch anderen Begriffen wie Dressur, Unterwerfung oder Beherrschung vorgezogen, weil es besser die Themen verschiedenster Rollenspiele wie Pseudozoophilie (also z.B. Ponyspiele) oder auch unartiges Kind - strenge Mutter unter einen Hut bringt. Unter DS fallen so gut wie alle Machtspiele im Sinn des Machtaustauschs.

In einem DS-Zusammenhang wird der Top speziell als Dom bezeichnet (Kurzform von Dominant), der Bottom als Sub (von Submissive).

Eine Darstellung zu dieser Unterteilung könnte so aussehen:


Sadomasochismus (BDSM) mit

(Allgemeine Begriffe)
Top und Bottom


DS mit
Dominant und Submissive

(Dom/Sub)

SM mit
Sadist und Masochist

(Top/Bottom)
(Spezielle Begriffe)



Das Verhältnis zwischen den Beiden wird als unabhängig aber untrennbar bezeichnet. Unabhängig soll sagen, dass eine Zunahme oder Abnahme einer Vorliebe für eine Strömung nicht die Vorliebe für die andere beeinflußt. Untrennbar unterstreicht, dass diese Aufteilung künstlich ist und die ausschließliche Zuordnung zu dem einen oder anderen Bereich in der Praxis nie möglich ist. Anders gesagt kann man zwar gut diese Vorlieben unterscheiden, sie aber nie isolieren.

In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu erwähnen, daß Praktiken nicht objektiv der einen oder anderen Richtung zugeordnet werden können. Ihre Bedeutung in Richtung SM oder DS entsteht rein aus der Interpretation der Beteiligten. Als Beispiel dafür kann jede Züchtigung dienen: Während der Top mit dem Ziel der Schmerzzufügung agiert (also sich im SM Rahmen sieht) kann der Bottom den Schmerz als Zeichen der Macht des Tops interpretieren (also in einem DS Rahmen).

Die Einführung der Begriffe SM und DS ist nicht zuletzt wegen ihrer möglichen Mehrdeutigkeit umstritten. Sie werden daher eher zögerlich in dieser Version des Papiertigers verwendet.


~

Wie unter Sadomasochismus beschrieben existiert seit Mitte der 90er Jahre eine begriffliche Trennung des Sadomasochismus in zwei Hauptrichtungen von Vorlieben, SM und DS, wobei DS auf eine Vorliebe für Spiele bezieht, die sich um Statusänderungen drehen. Insbesondere fallen unter den Begriff der Statusspiele solche, bei dem der Bottom erniedrigt, dressiert, unterworfen oder beherrscht wird, aber auch Formen der Pseudozoophilie wie z.B. Ponyspiele.

DS wird oft als Spiel mit und über die Hierarchien und Machtverhältnisse des täglichen Lebens gesehen und wird deswegen von vielen Feministinnen (s. Eintr.: Feminismus) als Übernahme patriachalischer Machtverhältnisse abgelehnt, eine Sicht, die besonders unter vielen Lesben zu einer Ablehnung des gesamten Sadomasochismus geführt hat. Andererseits sind diese Parallelen gerade das, was für viele Vanilla (s. Eintr.: Vanille)s den DS-Teil des Sadomasochismus zugänglicher macht als den SM-Teil. Es existieren eine Reihe von Modellen, die diesen Zweck gut erfüllen, wie das Machtmodell (s. Eintr.: Machtaustausch), Feudalmodell und Kitzelmodell.
Besonders in den USA haben sich viele sadomasochistische Organisationen das Power Exchange (s. Eintr.: Machtaustausch) zu ihrem zentralen Motto gemacht, was zwar den Umgang mit der Öffentlichkeit erleichtert, aber die Rolle des Schmerzes für einige Sadomasochisten völlig unterschlägt.

Charakteristika des DS sind schwer objektiv zu erfassen, wenn auch einfacher als für SM und für einen Konsens unter Sadomasochisten dürfte der Begriff zu neu sein.
Die Betonung liegt auf der Form der Beziehung zwischen Top und Bottom. Die Erfüllung, die im Spiel gesucht wird wird meist weniger als bei SM mit Begriffen aus der Mystik oder Esoterik zu erklären versucht. Dafür sind Begriffe aus der Geschichte, historische Titel und teilweise romantische Anklänge beliebt.
Autoerotische Handlungen scheinen auch etwas seltener zu sein. Subjektiv berichten Tops, die hier speziell als Dominants (kurz Doms) bezeichnet werden, dass sie durch die Kontrolle und Macht über den Bottom (hier auch Submissive, kurz Sub genannt) erregt werden. Bei den Bottoms kommt in vielen Fällen das sich Fallenlassen können, ein Abgeben der Verantwortung, dazu, das auch von Vanillas bei einfachen Fesselspielen angegeben wird.

Sadomasochisten, die zögerlich gegenüber DS Spielen sind, geben Bedenken über psychische Schäden und ein (möglicherweise unbewusstes) Übertragen der Statusänderung in Bereiche des täglichen Lebens, die zu Abhängigkeiten führen könnte, an. Sadomasochisten, die regelmässig an Spielen mit grossem DS-Anteil teilnehmen, geben meist keine Probleme bei der Trennung von Spiel und Realität an oder wünschen ausdrücklich ein Übergreifen in ihr Alltagsleben.

Spezifische emotionale Gefahren bestehen, wenn der Top in einer DS-Beziehung eine fürsorgliche, beschützende Funktion einnimmt und dieser aufgrund eigener Probleme nicht mehr nachkommt. Dieser Verlust kann beim Bottom Unsicherheiten und Orientierungslosigkeit auslösen.

Der Bereich, der von DS abgedeckt wird ist sehr weit. Er reicht von situativen Spiele zwischen Switchern (EPE (s. Eintr.: Erotic Power Exchange))über Beziehungen mit einer klaren Statusverteilung zu 24/7- und Total Power Exchange-Beziehungen. In den Grauzonen des konsensuellen Sadomasochismus finden sich mit Femsupremacy (s. Eintr.: Female superiority) und teilweise wirren Phantasien über "natürliche Dominanz" der Männer auch Themen aus dem DS-Bereich wieder.



Gruß Bianca
******_by Frau
32 Beiträge
Grenzen...
@ Duozudritt:

Ich habe Erfahrung mit d/s Beziehungen und kann dir nicht sagen, wo Grenzen sind. Ich lasse mich drauf ein, lass mich fallen und schau wohin die Reise geht. Das ist doch auch gerade das Spannende daran.

Früher hatte ich im Kopf klar festgelegte Grenzen, mittlerweile nicht mehr - und darüber bin ich sehr froh. Ich gehe so weit, so weit es mir gut tut - und ab und an einen Schritt darüber hinaus *rotwerd*

Du schreibst von "Aufgeben" - ich spreche von Hingeben. Da ich diese Art von Beziehung leben und mich meinem Top hingeben kann, ist es mir möglich ein vollständiger, freier und glücklicher Mensch zu werden. In diesem Sinne gebe ich nichts auf sondern bekomme sehr, sehr viel.

Ich freue mich auf regen Austausch.

Sonne1
Wieso muss eigentlich jedesmal wenn hier eine Frage dieser Art auftaucht jemand mit den leidigen Begriffsdefinitionen ankommen ?

Nur mal so angemerkt, ich habe keine "reine" D/s Beziehung und betitle mich dennoch als Dom...


Iwan Grosny
nicht sehr hilfreich jetzt,aber musste sein
*********os_hb Frau
2.126 Beiträge
*lachen muss *
@ Iwan...

Damit die Schubladen auch noch groß genug sind, daß ausgewachsene, gestandene Männer wie Du dort hineinpassen *lol*
****et Mann
35 Beiträge
Udo Bölts: „Quäl dich, du Sau!“
geschätztes duozudritt,

Kann man steuern, inwieweit...

Ich persönlich sehe da keinen Unterschied zu anderen Formen von Partnerschaft oder Freundschaft oder Liebe.

Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich - trotzdem will ich ein Szenario herbei ziehen, was weit ab jeglicher DS-Beziehung ist:

Ich treffe mich zweimal die Woche mit einer Nachbarin zum gemeinsamen Joggen. Wir haben beide Spass am Joggen, und haben beide Freude daran, am Dienstag und am Freitag die Strecke gemeinsam zu laufen. Punkt. Soweit okay.

Was für Gefühle bei mir ihr gegenüber entwickeln - kann ich die "steuern"? - Ihre Gefühle, die bei ihr mir gegenüber entstehen - kann sie die "steuern"?

Ja und nein -"nein", denn gottseidank haben Gefühle ein gewisses Eigenleben und "ja", denn nicht alles, was jemand fühlt, muss auch in Handlungen umgesetzt werden.

Wenn mir die Dienstags- und Freitags-Termine nicht mehr passen - was hindert mich dran, zu anderen Zeiten zu joggen?

Wenn ihr die gemeinsame Laufstrecke nicht mehr zusagt- wie will ich sie daran hindern, wo anders joggen zu gehen?

Und nun, das Thema "Joggen" etwas subtiler:

Wenn ich nun mein Tempo beim gemeinsamen Joggen mehr und mehr erhöhe - wie wird sie drauf reagieren? Wird sie mitziehen, obwohl ihr eigenes Tempo ein anderes ist? Ist ihr das gemeinsame Joggen wichtiger, als ihr eigenes Tempo? Oder wird sie mich davonziehen lassen und beim nächsten Termin sagen: "Wenn du weiterhin so ein Tempo hinlegst, wirst du in Zukunft ohne mich durch den Wald rennen!"

Alles eine Angelegenheit menschlicher Entscheidungsfähigkeit und Kompromissfähigkeit. Warum sollten diese beiden Fähigkeiten ausgerechnet in einer DS-Beziehung ausser Kraft gesetzt sein? Meines Erachtens gibt es keinen Grund dazu...

Kleiner Seitenblick auf die Tour de France:

Radprofi Udo Bölts hat in den "Alpe d'Huez" Jan Ullrich mit einem „Quäl dich, du Sau!“ Feuer unterm Hintern gemacht.

Soweit bekannt ist, pflegen die beiden keine DS-Beziehung... (oder in etwa doch?) *lol*

mit zimtscharfen Grüßen

Zimmet
@Zimmet
Du hast einen sehr guten Vergleich gezogen. Jede Beziehung durch das Erleben beider Partner. Es kommt doch erst zu einer Beziehung, ob D/S der nicht, wenn sich zwei Menschen aufeinander einlassen.

Mein Verständnis einer Partnerschaft geht da etwas suptilere Wege, da ich an Liebe nicht glaube, da dieses kein greifbares Gefüjl
@Zimmet
Du hast einen sehr guten Vergleich gezogen. Kompliment, der bringt es auf den Punkt.


Jede Beziehung lebt und wächst durch das Erleben beider Partner. Es kommt doch erst zu einer Beziehung, ob D/S der nicht, wenn sich zwei Menschen aufeinander einlassen.

Mein Verständnis einer Partnerschaft geht da etwas suptilere Wege, da ich an Liebe nicht glaube, da dieses kein greifbares und beständiges Gefühl ist.

Vielmehr lebt meiner Meinung nach eine Beziehung durch die Achtung und das Vertrauen gegenüber dem zweiten Partner. Beide ergänzen sich irgendwann, dass sie ein perfektes, eingespieltes Team sind, dass sich gegenseitig weitertreibt und zusammen entwickelt. Ist ein Partner zu schnell, will er zuviel in zu kurzer Zeit, oder geht er andere Wege,muss der andere sich anpassen, oder das Gefüge bricht und es kommt zwangsläufig zur Trennung.

In einer D/S-Beziehung geht das Ganze, denke ich, ebenso, nur sind die Gefühle, das Zusammenverbundensein tiefer greifend.

Da ich diese Beziehung nicht mit meinem Mann lebe, kann ich da nur Vermutungen aufstellen, die keine Allgemeingültigkeit besitzen und keine Lehrabhandlungen darstellen sollen.
intensive Momente
*****_ni Paar
3.175 Beiträge
Warum ...
... müssen ständig Grenzen definiert werden, wenn Menschen mit Hirn und Verstand in der Lage sein sollten eine Kommunikation über den Sinn der Ausübung zu führen?

Warum ...
... wird ein Stopp-Wort nur in einer Session eingesetzt - eine durchgehaltene Session ist z.B. ein 24/7, sonst macht es keinen Sinn.

Warum ...
... wird Hingeben mit Aufgeben gleichgesetzt, ohne die ürsprünglichen Sinn der Worte zu hinterfragen?

Warum ...
... fragt hier niemand nach dem Sinn der Macht- oder Unterwerfungsausübung?

Wer den Sinn erkennt, der kann sich darin bewegen, weil der Überganz zwischen Sinn und Sinnlos die Grenze ist.

Michael
(von Trout)
*********os_hb Frau
2.126 Beiträge
Uhhh
@ Michael von Trout. Mein Kompliment.

Gute Stichpunkte. Und alles genau auf den Punkt gebracht. Wer sich diese Fragen beantworten kann für sich, dem wird sich die Eingangsfrage wohl auch nicht stellen.

*meinheld*
*******itt Frau
22 Beiträge
Themenersteller 
Gedanken in eine andere Richtung gelenkt
Ich danke allen für die Beiträge. Einige davon haben mir sehr weitergeholfen und ich freue mich, die Fragestellung nun von anderen Seiten betrachten zu können.
Manchmal gibt es Zeiten, da ist man festgefahren und es ist schön, wenn man dann Antworten bekommt, die einen wieder für neue Gedanken öffnen.

Dieses Forum lebt wirklich- durch die Community - nochmals tausend Dank *g*
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.