„Nein, das Recht auf Sex gibt es quasi nur für die oberen 20%. Die sogenannten Chads, während andere Männer schlicht leer ausgehen. Ich bin da ein gutes Beispiel: Ich sehe eher jung aus und bin nur 1,68m klein. Ergo: beschissene Gene. Du kriegst keinen Sex. Geh sterben du kleiner Pisser! Das nennt sich auch Hypergamie und ist wesentlicher Bestandteil der BlackPill bewegung. Sex gibt es nur für den 1,90m Muskel-Hakan vom McFit.
DAS, meine Damen und Herren, ist 1A Incel-Sprech. Und ich meine "Incel" hier nicht als Beleidigung, sondern ich weise darauf hin, dass insbesonders die frauenfeindliche Incel-Bewegung (abfällige) Bezeichnungen wie "Chads" für attraktive Männer verwendet und genauso extremistisch argumentiert ("Sex gibt es NUR für den 1,90m Muskel-Hakan vom McFit").
Ich würde daher sehr genau aufpassen, in welchen Kreisen du dich rumtreibst und welche Informationen du da aufsaugst und verinnerlichst. Denn selbstverständlich haben auch die "20% Chads" KEIN Recht auf Sex in dem Sinne, dass sie sich diesen einfach nehmen können, ohne dass die anderen Beteiligten da ein Mitspracherecht hätten.
Der Grund, warum man mit einer solchen Einstellung und Rhetorik Probleme hat, Frauen für Sex mit sich zu begeistern, liegt, glaube ich, ziemlich auf der Hand.
@******_wi
Genstudien, welche die demografische Verteilung der Varianzen innerhalb NRY Sequenzen (männlich) und mtDNA Sequenzen (weiblich) aufschlüsselten (primär zum Zwecke einer Nachvollziehbarkeit der Völkerwanderung von vor ca. 70.000 Jahren) haben tatsächlich ergeben, dass sich unterm Strich etwa 20% der Männer mit etwa 70% der Frauen fortgepflanzt haben. Diese Zugehörigkeit der sexuellen Ökonomie zum "Pareto Prinzip" wird sowohl für historische Populationen, als auch für aktuelle Populationen bestätigt (zum Beispiel durch Mark Regnerus oder Mark Stoneking).
Das bedeutet in erster Linie, dass sich tatsächlich der Großteil der Frauen, aber nur eine Minderheit der Männer fortgepflanzt hat. Kinderlose Männer haben aber in aller Regel trotzdem im Laufe ihres Lebens irgendwann mal Sex (von wegen du kriegst keinen Sex, nur die Chads kriegen Sex, blabla).
„Du hast da nicht zufälligerweise Quellen dazu?
Klar.
Einerseits ist es seit dem Aufkommen von Onlinedating um ein Vielfaches einfacher geworden, Daten auszuwerten, die sich damit beschäftigen, wie Frauen Männer und Männer Frauen bezüglich ihrer Attraktivität bewerten, aber auch, welche sie überwiegend kontaktieren. So gut wie jedes Datingportal wertet diese Daten aus und bisher ergibt sich bei allen im Großen und Ganzen dasselbe Bild (ich habe hier jetzt Daten von zwei der größten Portale genommen, Tinder und Ok Cupid, siehe Bilderanhang):
Männer finden in der Regel nur einen geringen Prozentsatz an Frauen extrem unattraktiv, aber auch nur einen kleinen Prozentsatz extrem attraktiv. Die meisten Frauen werden als durchschnittlich attraktiv empfunden. Das Kontaktverhalten zeigt aber, dass Männer dennoch am häufigsten versuchen, die extrem attraktiven Frauen zu kontaktieren.
Frauen wiederum empfinden gut 80% der Männer als unterdurchschnittlich attraktiv. Dennoch gibt es bei Frauen eine größere Bereitschaft, diese Männer trotzdem zu kontaktieren.
"Attraktivität" wird hier eher an Optik bemessen und der Grund für die größere Bereitschaft von Frauen, für sie auch optisch eher nicht so attraktive Männer zu kontaktieren, liegt vermutlich daran, dass Frauen insgesamt weniger auf Optik fixiert sind (was nicht heißt, dass sie ihnen egal ist), und dass Männer mehr dazu neigen, Kontakt nur zu Frauen aufzunehmen, mit denen sie sexuell intim werden wollen.
Diese Studie hier (für Nicht-Mitglieder gibt es leider nur den Abstract, auf ResearchGate ist es aber möglich, den vollständigen Artikel herunterzuladen) zeigt, dass sich Männer unterm Strich eher darin einig sind, welche Frauen "attraktiv" sind, es bei Frauen aber eine größere Varianz gibt, weil der soziale Status mit in die Rechnung kommt. Das Level der Einigkeit variiert innerhalb der Geschlechter einerseits durch den sozialen Status von Männern (Männer, die von Frauen als "Low-Status" eingestuft wurden, waren sich weniger einig), als auch durch die monogame oder polygame Orientierung von Frauen (monogame Frauen waren sich weniger einig, als polygame). Der soziale Status der Frau schien nirgendwo eine große Rolle zu spielen.
https://link.springer.com/article/10.1023/A:1024570814293
Dadurch sollte sich ergeben:
Männer finden mehr Frauen attraktiv, als Frauen Männer. Männer finden tendenziell eher dieselben Frauen körperlich attraktiv, bei Frauen variiert dies stärker.
Was die Frage anbelangt, welche Männer von vielen Frauen als attraktiv empfunden werden, so gibt es zwar Studien, die aufzeigen, welche Merkmale bei vielen Frauen in die Rechnung fallen, aber ich halte das insgesamt für sehr viel schwieriger zu konkretisieren. Ich sah mal ein Video, wo Frauen/Mädchen zwischen 5 und 75 Jahren gefragt wurden "Wer ist der attraktivste Mann?"
Neben der häufigsten Antwort ("MEIN Mann"), wurde George Clooney auffällig häufig genannt. Allerdings lautete die Antwort auch recht oft "Mein Vater", vor allem bei den Jüngeren, also naja.