Rein biologisch, ist es nicht nur bei uns Menschen so und nicht nur psychologisch.
Zuletzt gab es auch eine mehr oder weniger anerkannte Studie, die belegen konnte, dass auch die menschliche weibliche Eizelle mitentscheidet, welche Spermie/n den Weg zu ihr findet/n bzw. welche sie durchlässt.
Im Tierreich gibt es da andere Konstellationen, die dasselbe Verhalten nach sich ziehen.
Selbst bei primitivster Zellteilung von vor Millionen von Jahren, hat sich bis heute nichts verändert.
Wer die größeren Konsequenzen trägt, entscheidet.
Egal ob Du eine größere ausbrütendere Eizelle, ein Mensch, oder ein Tier bist.
Bei den Seepferdchen werden die Männchen schwanger. Sie werden dann zwar meist vergewaltigt, aber letztlich, ist das Prinzip trotzdem ähnlich.
Oder um das schöne Beispiel von Vera F. Birkenbihl vom männlichen Beißschreck heranzuführen:
Der männliche Beißschreck verliert beim Sex, ein Viertel seines Gewichts.
Das ist der Samen den er abgibt.
Das dient dem schwangeren Beißschreckweibchen und ihren Nachkommen für lange Zeit als Nahrung.
Das macht der nur einmal in seinem Leben. Danach ist er tot.
Sie kann das hingegen öfter.
Also entscheidet hier der männliche Part, mit wem und wann.
Außerdem denken Menschen heutzutage aus irgendeinem Grund immer noch, dass Selektion das Tollste ist, was Mensch zu Wege bringen kann.
Das hatte biologisch gesehen früher auch wichtige Gründe.
Nicht nur damit Männer in den letzten Jahrhunderten sichern konnten, kein Kuckuckskind großzuziehen.
Es ging reinbiologisch auch ums auffallen. Sieht man ganz fantastisch am männlichen Laubenvogel.
Der muss beeindrucken und aus der Masse heraus stechen, damit er dem Weibchen überhaupt auffällt und in Frage kommt.
Größere schwere Eizelle, kann dagegen in Ruhe abwarten, was des Weges kommt, bei immer noch sehr vielen Millionen Spermien auf einmal
(Wohlgemerkt: Es geht hier immer noch rein biologisch um Sex und Vermehrung. Sonst nichts!)
Jetzt kommen noch ein paar Millionen Jahre Evolution und Gehirnentwicklung dazu.
Da sind die Möglichkeiten natürlich etwas breiter gefächert, um Konsequenzen und evtl. Nachteile auszugleichen.
Selektion ist heutzutage nur noch eine Notwendigkeit, um zumindest die schlimmsten Nachteile abzuwenden.
Das Tollste ist immer noch unsere Schöpferkraft, unsere Intelligenz und unsere Empathie.
Nur das bringt auch uns Weibchen in die Position, dass wir inzwischen auch mehr auffallen müssen/können, ohne gleich 18 Jahre unseres Lebens zu opfern und das auch Männer mehr Möglichkeiten und Auswahl haben, an Sex zu kommen.
Sofern sie keinen Kinderwunsch haben.