Mmh, nach Mitlesen hier mein Gedanke zur Eingangsfrage: Wieso so missverständlich gestellt? Oder besser mißverstehbar...
Das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung hat jeder, unbestreitbar in unserer Gesellschaft.
Das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung beinhaltet das persönliche Recht auf Sex. Denn niemand hat die Befugnis, jemanden Sex absprechen zu dürfen.
Das Recht auf persönliche n Sex kollidiert dann, wenn es auf das Recht eines anderen stößt. Also wie grundsätzlich in unserer Gesellschaft, ein Recht des einen hört da auf, wo es in das Recht eines anderen eingreift.
Im Ergebnis gibt es daher keine Auswahl, entweder das eine oder das andere, wie es die Fragestellung impliziert.Vielmehr existiert beides nebeneinander und kann Mal zu einer gemeinsamen Rechtsausübung führen...oder auch nicht.
Vieles, was diskutiert wurde, geht auf Misstände ein, die zu Recht benannt werden können. Selbst sehe ich diese aber nicht grundlegend durch die gestellte Wahl verursacht. Vielmehr ist die Notwendigkeit der Betonung von women choice für mich der Hinweis darauf, dass das Recht Woman choice ebensowenig selbstverständlich ist wie das Recht auf Sex🤔
Und da ist ein Punkt, der mich nachdenklich macht: weswegen fällt es so schwer, beide Rechte anzuerkennen? Nur weil beide existieren, bedeutet es nicht, dass deswegen die genannten Ungerechtigkeiten aufgetreten sind und auch weiter existieren. Vielmehr ist es für mich ein Zeichen, dass es bisher weder zu der einen noch zu der anderen Seite ein ausgeglichenes Verständnis und zwar gegenseitig existiert.
Ein Incel, der von seiner Denke, seinem Empfinden erzählt, hat es ebenso schwer, Respekt zu erhalten wie das AfD Mitglied, was verbal erniedrigend im Netz unter Beifall Andersdenkender menschenverachtend angegriffen wird. Für mich ist da die Tragik, denn es zeigt mir das Missverständnis zum Respekt dem Menschen gegenüber, was nicht bedeutet, dass die Akzeptanz des Vorgebrachten vorhanden sein muss.
Women choice ist als Regel unserer Gesellschaft anerkannt, sie ist aber noch nicht in allen Köpfen unserer Gesellschaft verankert. Ich denke, dass das die Problematik umreißt. Denn wenn ich das Recht anerkenne, ergibt sich anderes auch von selbst.
Natürlich gibt es vieles, wo ich mich am Kopf kratze, wenn es um die Frage der gerechten Behandlung geht. Und ob nun Trikots, Besetzung von Positionen, gläserne Decke oder anderes, allein die Diskussion zu führen, wird zu einer langfristigen Änderung führen. Meine Töchter erleben schon jetzt viel mehr Freiheiten und Möglichkeiten, auch in den Köpfen anderer, im Vergleich zu dem, was bei mir vor 30 Jahren noch existierte. Es wird ein Kampf weiter bleiben. Es ist aber auch schon vieles erreicht, so jedenfalls mein Eindruck. Wär hätte vor 30 Jahren an 16Jahre mit Mutti gedacht, wo wir doch gerade zig Jahre Birne hatten 🤭