Interessanter Thread.
Ich habe Geschichte studiert und im Studium erfährt man ganz viel darüber, was (einige wenige) Männer so über die Jahrhunderte getrieben haben - dieses Land erobert, in jenen Krieg gezogen, diese Entscheidung getroffen etc. Irgendwann dachte ich mir: Was haben eigentlich Frauen die ganze Zeit gemacht?
Das liegt natürlich daran, dass Frauen in der Öffentlichkeit praktisch unsichtbar waren (und kommt mir jetzt nicht mit Königin Elisabeth I. oder Katharina der Großen, bittedanke). Innerhalb der Familie und für die Gesellschaft spielten sie natürlich immer eine wichtige Rolle.
Jedenfalls habe ich mich gefragt, wie es eigentlich dazu kommen konnte, dass Frauen über Jahrhunderte quasi flächendeckend unterdrückt wurden. Und ich - wie viele andere auch, die sich mit dieser Thematik beschäftigen - bin ebenfalls auf den Gedanken gekommen, dass es etwas mit Sexualität und Fortpflanzung zu tun haben könnte.
Es gibt die These, dem Mann sei die Gebärfähigkeit der Frau unheimlich gewesen bzw. sei er neidisch darauf gewesen und habe die Frau deshalb unterworfen. Das war mir schon immer zu einfach gedacht.
Ich selbst (und das sind jetzt wirklich rein subjektive Erfahrungen, die keinerlei wissenschaftlichen Anspruch erheben) habe die Erfahrung gemacht, dass der Großteil der Männer den ersten Schritt macht. Egal ob online oder im richtigen Leben. Daher habe ich schon viele Körbe verteilt, weil ich einfach nicht an jedem Mann Interesse hatte, der mir "den Hof machte".
Auf Online-Dating-Plattformen wie dieser hier hört man allenthalben die gleiche Leiher: Frauen beschweren sich darüber, dass Männer sie ständig (wahllos) anschreiben, Männer beschweren sich darüber, dass Frauen nie antworten.
Ich selbst habe ebenfalls absolut kein Interesse an Männern, die alles angraben, was bei drei nicht auf den Bäumen ist. Meine bewusste Erklärung: Dann fühle ich mich wie ein Objekt und nicht als Mensch wahrgenommen. Die vielleicht unbewusste Erklärung: Auch ich halte nach dem Alpha-Mann Ausschau, der es gar nicht nötig hat, alle Frauen anzugraben, sondern sich nur die Tollsten aussucht (und wenn der mich dann angräbt, dann muss ich zu den Tollsten zählen).
Ebenfalls habe ich mich gefragt, woher denn dieser Männerüberschuss auf Online-Dating-Plattformen, in Discos, in Swingerclubs etc. kommt. Was machen Frauen denn die ganze Zeit?
Meiner Meinung nach bleiben Frauen lieber alleine, als weniger als den "Alpha-Mann" (in ihren Augen) zu nehmen. Männer sind meiner Erfahrung nach viel kompromissbereiter in der Partnerwahl (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel). Zudem scheinen Männer auch mehr an der Beziehung zu hängen, wenn man bedenkt, dass die meisten Trennungen von Frauen ausgehen.
Männer sind ja außerdem keine gefühllosen, triebgesteuerten Wesen, sondern sehnen sich mindestens genauso nach Nähe, Liebe, Zuneigung, Wärme etc. Das ist das, was beim Sex mit dranhängt und was man in der Diskussion nicht unterschätzen sollte.
Naja, lange Rede kurzer Sinn: Ich selbst hatte vor Jahren schon mal den Gedanken, ob Frauen (wenn sie frei sind) nicht die sexuelle Macht innehaben (und immer innehatten) und das zu einem gewissen Frust unter Männern geführt hat (wie immer, wenn jemand anderes die Macht hat) und es so zur systematischen Unterdrückung der Frau kam. Sehr vereinfacht dargestellt.
Und immer dachte ich, dass ich mich mal intensiver mit dem Thema beschäftigen müsste, allerdings hatte ich nie die Zeit und Muße dafür und jetzt gibt es dieses Buch, das ich auf jeden Fall lesen werde.