Aus der schwulen Ecke:
Nein, ich habe nie spontan Analsex, weil ich es eklig finde, hinterher das Kondom mit allem, was dran ist so rauszuziehen und dann irgendwie entsorgen zu müssen.
Schwule haben in der Regel nie spontanen Analsex. Es wird sich vorher in der Regel immer auf den Schlauch gesetzt. Diese Prozedur ist nervig und zeitraubend und wird nur von Männern verstanden, die zumindest beides beim Ficken sind: aktiv und passiv. Rein aktive Männer sind dann oft so verwundert, dass es dann mal wieder etwas länger gedauert hat, bis du beim Date ankommst. Klar, du hast dich gespült, denkst "alles wunderbar; auf geht's zum Date", läufst die vier Stockwerke runter und unten auf der Straße meldet sich der Darm.
Also, wieder rauf auf den Pott.
Wenn mich jemand besucht und wir haben das vorher nicht geklärt, fände ich es voll nervig, wenn ich mich erstmal für 30 Minuten im Bad einsperren muss. Bekannterweise mag der Darm keinen Stress und das merkt er, wenn man unter Zeitdruck ist. Normalerweise wird die Prozedur meinerseits eine Stunde vorm Date erledigt. Damit es dann noch Zeit gibt, wenn nicht alles so (raus)gelaufen ist, wie geplant. Dazwischen kann man sich enthaaren und duschen, oder mit dem Gegenüber kurz weiterchatten.
Im Übrigen wird es auch nicht als besonders geil betrachtet, wenn man nicht vorher geklärt hat, wer wen fickt, man sich für alle Eventualitäten gespült hat, und es dann nicht zum Analsex kommt.
Dies ist nicht nur meine Sicht der Dinge, sondern beruht auf Austausch mit anderen Männern.
In meiner Beziehung schaffe ich es, mich nach Möglichkeit auch vorher zu spülen, um den Sex nicht zu unterbrechen. Ansonsten geht das aber auch schneller, weil es mir vor meinem Mann weniger unangenehm ist, diese Aktion auszuführen, als wenn jemand Fremdes im Haus ist. Und somit mit weniger Stress verbunden.
In den Gaysaunen (Pendant zu Swinger-Clubs) gibt es mittlerweile überall eine Französische Toilette mit Analspülung und Desinfektion. Der eigene Aufsatz dafür kann vor Ort erworben werden oder mitgebracht werden.
Ist vielleicht auf für diejenigen wichtig, die am Mixed-Day (straight, gay, bi, trans) vorbeikommen und nicht die Zeit haben, das alles vorher zu erledigen.
Aufgrund der Hockstellung ist dieses Procedere in der Sauna deutlich schneller ausgeführt als zu Hause, wo man zwischen Dusche und Kloschüssel pendelt, was zusätzlichen Stress für den Körper und den Darm bedeutet.
Ich habe nur ein Mal mit jemanden bewusst auf das Spülen vor dem Analsex verzichtet, weil wir mehrmals am Tag kurze Intermezzos
hatten und da keine Lust auf ewig lange Aufenthalte im Bad. Diese Person mochte ich sehr gerne und wir haben uns ja sowieso darauf geeinigt, mit Kondom Sex zu haben, so dass ich das ausnahmsweise dieses eine Mal vertreten konnte.