So weit, wie @*******kull, dass es Sapiosexualität überhaupt nicht gibt, würde ich nicht gehen.
Das gibt es sicherlich, ich behaupte aber, dass es nicht so viele Leute sind, wie sie es behaupten,
und dass es eben nicht schon Sapiosexualität ist, wenn man sich eine gewisse geistige Grundlage wünscht.
Also: Wer tatsächlich die Intellektualität des anderen deutlich vor allen anderen Kriterien der Partnerwahl stehen hat und immer wieder auch Partner wählt, die neben der Intellektualität nicht so richtig passen oder als attraktiv gelten, die/den kann man sicherlich sapiosexuell nennen.
Denn ähnlich geht es ja zB oft BDSMer*innen. Wenn BDSM das Hauptkriterium der Wahl ist und man (in Ermangelung der eierlegenden Milchsau und des schimmelreitenden Traumprinzen) öfter auch Partner wählt, die zwar BDSM-mäßig passen, aber ansonsten könnte es besser sein (Alter, Wohnortentfernung, äußerliche Attraktivität), dann kann man sich ja auch mit Fug und Recht BDSMer*in nennen, weil einem BDSM ja nun wirklich wichtig ist.
Ich habe aber den Eindruck bei vielen Menschen, die sich sapiosexuell nennen, dass es ihnen im Grunde nur darum geht, dass der Partner intellektuell passen muss, quasi in der gleichen Liga spielen soll, eben damit man sich unterhalten kann. Und das reicht mMn aber nicht dafür, dies eine ...sexualität und Neigung zu nennen.
Denn wenn ich zB darauf achte, dass meine Partnerin in etwa meinen BMI und Sportlichkeit hat, dann ist das kein Körper- oder Sport-Fetisch, sondern einfach mein Geschmack und Wunsch nach Passung. Wenn jemand auf schöne Brüste steht, braucht man dafür kein Fremdwort für eine sexuelle Neigung. Gleichwohl gibt es natürlich Brust-Fetischisten. Aber nicht jeder, der auf schöne Brüste steht, ist einer.