Hämorrhoiden
Wie hier ja schon zutreffend erwähnt wurde, handelt es sich bei Hämorrhoiden um erweiterte Venen im inneren Analbereich. Ein Venengeflecht ("Venenpolster") ist an dieser Stelle ja von Natur aus IMMER vorhanden - gäbe es das nicht, wäre zumindest Feininkontinenz die Folge, da das Geflecht den inneren Schließmuskel unterstützt. Sind einzelne Venen erweitert und machen Beschwerden, liegt ein Hämorrhoidalleiden vor.
Die Ursachen sind weitgehend ungeklärt, allerdings gibt es gesicherte Risikofaktoren (falsche Ernährung, Bewegungsmangel ...) - vermeidet man diese, gibt es zwar immer noch keine Garantie für lebenslange Beschwerdefreiheit, aber die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung ist natürlich geringer. Das mit den "kalten Steinen" als Ursache ist nach heutigem Erkenntnisstand allerdings ein Ammenmärchen.
Abhilfe ... im Extremfall eine Operation, wobei es heute allerdings neben der "klassischen" Methode auch bereits schonendere OP-Techniken gibt (etwa die nach Longo, wo der Darm "geliftet" wird, oder die in Japan entwickelte HAL, "Hämorrhoidal Arterien Ligatur"). Die Nachhaltigkeit kann bei der "klassichen" Methode freilich keineswegs garantiert werden, oft tritt nach der OP Inkontinenz auf ... und bei den neueren Techniken fehlen noch Langzeiterfahrungen.
Bleiben an ärztlich durchführbaren Maßnahmen also noch: Gummibandligatur (wurde in groben Zügen bereits weiter oben beschrieben), thermische Beseitigung mittels Infrarot oder schließlich Verödung durch Injektion in die betroffene(n) Vene(n). Welches die Methode der Wahl ist, muss der Arzt im Einzelfall entscheiden.
Und natürlich sind auch die bewährten Hausmittel keineswegs gering zu schätzen. Hämorrhoidensalbe, Eichenrindenextrakt ... All das kann bei regelmäßiger Anwendung sehr wirksam sein und erspart weitere Maßnahmen!
Hoffe, ein wenig zur Information beigetragen zu haben.
st