Ok, einmal tu ich es mir noch an
... dann laß ich es, weil das hier Sisyphos gleicht.
Squalen ... mag zwar in der Natur vorkommen (hauptsächlich in Haien, daher der Name) , das eine hat aber mit dem anderen überhaupt nichts zu tun.
Das eine hat mit dem anderen absolut was zu tun.
Squalen ist die Bezeichnung für ein Molekül, daß
a) kein Eiweiß ist und als solches von Antikörpern nicht erkannt werden KANN. Nur in Verbindung mit speziellen Verbindungen ist eine Erkennung überhaupt möglich, diese Verbindung muß man erstmal herstellen und ist in den Impfstoffen nicht enthalten - und auch nicht im Körper.
b) in Lebensmitteln, der Haut, dem Blut etc etc vorkommt und vom Körper gezielt gebildet wird, um daraus Hormone herzustellen.
Antikörper werden vom Organismus auch selbst produziert und können ihm dennoch schaden, das sind die Autoimmunerkrankungen.
Das stimmt, die Frage ist nur, wogegen. Normalerweise gibt es einen Schutzmechanismus, nämlich werden die zur Antikörperbildung benötigten T-Helferzellen danach aussortiert, ob sie (mit etwas ähnlichem wie einem Antikörper auf der Oberfläche) etwas erkennen, was körpereigen ist. Tun sie das, bekommen sie ein Selbstmordsignal. Wenn eine B-Zelle (die Antikörper produzieren sollen/können) mit ihrem Oberflächenrezeptor etwas erkennt, wird sie erst zur Antikörperfabrik, wenn eine T-Helferzelle das Molekül AUCH erkennt. Sprich doppelte Testung, zur Sicherheit. Dummerweise rutschen manchmal T-Helferzellen durch die Erkennungstestung und überleben, obwohl sie potentiell EIN bestimmtes (!) körpereigenes Molekül erkennen und damit eine entsprechend passende B-Zelle aktivieren könnten. Die Wahrscheinlichkeit, daß jemand die nötige Verbindung aus Squalen, Trägereiweiß, passender B-Zelle und T-Zelle hat, ist winzig. Da ist die Wahrscheinlichkeit, durch eine echte Virusinfektion (alles körperfremd, aber teilweise sogenannte Superantigene, die T-Zellen auch aktivieren, wenn sie das eigentlich nicht erkennen) Autoimmunerkrankungen zu bekommen, leider sehr viel größer.
Fakt ist, daß exogenes (also nicht im Organismus hergestelltes) Squalen zur Bildung von Antikörpern führen kann, die dann auch das endogene (also im Organismus gebildet) Squalen angreifen und damit entsprechende Schäden an den Zellstrukturen insbesondere von Nervenzellen eben hervorrufen können. Dies wurde im Tierversuch eindeutig nachgewiesen.
Den Fakt möchte ich gerne sehn, ich habe nämlich extra Pubmed (die Onlinedatenbank aller biomedizinischen Forschungsergebnisse weltweit) bemüht, um nachzuschlagen und keinerlei Publikation gefunden. Aber ich würde sie gerne sehn, weil ich immer dazulernen möchte, schick mir die Pubmed-ID bitte per CM, wenn Du da was haben solltest.
Ich kenne diese Publikationen (Zitat Paul Ehrlich Institut):
Im Jahr 2000 wurde über den Nachweis von Antikörpern gegen Squalen im Serum von an GWS erkrankten Golfkriegsveteranen berichtet (Asa PB et al. Exp Mol Pathol 2000; 68:55-64). Der Impfstoff gegen Milzbrand (Anthrax), den viele dieser Soldaten erhielten, wurde als mögliche Quelle vermutet. Gleichzeitig wurde berichtet, dass in manchen Chargen des Anthrax-Impfstoffes Spuren von Squalen gemessen wurden. Dieselbe Arbeitsgruppe fand bei 8 von 25 geimpften Soldaten, die nicht am Golfkrieg teilgenommen hatten, wohl aber Anthrax-Impfstoff erhalten hatten und zum Teil über GWS-ähnliche Symptome klagten, ebenfalls Squalen- Antikörper im Blut (Asa et al. Exp Mol Pathol 2002; 73:19-27). Es zeigte sich kein signifikantes Ergebnis, da sich auch bei 3 von 19 nichtgeimpften, beschwerdefreien Kontrollpersonen Antikörper fanden. Bemerkenswert ist auch, dass bei 5 Soldaten mit GWS-ähnlichen Beschwerden keine Antikörper gefunden wurden
D.h. dort hatten geimpfte und ungeimpfte Leute manchmal Antikörper gegen Squalen im Blut, Leute die am Golfkriegssyndrom erkrankt waren hatten die manchmal auch, Leute die völlig gesund waren, ebenfalls - und wie gesagt, Squalen ist ständig im Körper.
Squalen wird seit 1997 in Impfstoffen eingesetzt und über 40 Millionen Dosen sind seitdem damit verabreicht worden. Zu behaupten, daß Squalen ein Problem darstellt, ist absurd, dann häute Dich bitte, stoppe Deine Hormonproduktion, entziehe Dir jegliches Lebensmittel mit Squalen. Ich habe den Verdacht, daß es Dir ohne Squalen im Körper deutlich schlechter geht als mit.
Venice, das "Hinterherhinken" ist ein Effekt, der bei jeder Infektion auftritt. Erst mit dem erstmaligen Identifizieren des Antigens durch Makrophagen kann die Produktion der entsprechenden Antikörper beginnen, nur wenige Impfungen hinterlassen einen dauerhaften und langanhaltenden Antikörpertiter und diesen auch erst nach mehrmaliger Boosterung. Die einmalige Grippeschutzimpfung kann eine solche Titerstärke nur in Ausnahmefällen generieren.
Also laß mich das mal auftrennen. Wenn ein neuer Erreger auftritt, hängt es vom Erregertyp ab, ob die Immunabwehr sofort mit voller Wucht loslegen kann oder ihre volle Stärke erst langsam erreicht. Bei Influenza sind die Antikörper (IgM) von vornherein da, aber diese sind sehr unspezifisch und schwach in der Wirkung, bis sich die reifen Antikörper und -fabriken (B-Zellen zu Plasmazellen) entwickeln, dauert es etwas, das stimmt, ca. 10-14 Tage. Makrophagen fressen Viren nicht, es sei denn, sie sind durch Antikörper markiert, da die IgM diese Markierung aufgrund ihres Baus aber nicht vornehmen können ... stimmt Dein Modell so nicht. Das paßt so bei Bakterien (die sind groß genug zum Fressen) und spät in der Infektion, wenn das Immunsystem bei Viren schon voll aktiv ist, anfänglich aber nicht. Von Crosspriming will ich garnicht anfangen.
Der Satz, daß Impfungen nur selten einen dauerhaften hohen Antikörpertiter hinterlassen, ist vollkommen richtig, wäre auch tödlich, wenn dem so wäre und wir von jeder Impfung diese Antikörpermassen ewig mit uns rumschleppen würden. Wobei "dauerhaft" so eine Sache ist, Impfungen werden danach entwickelt, bestimmte Antikörpermengen im Blut hervorzurufen und diese sind meist auch 10 Jahre lang noch hoch genug, um einen Virus sofort zu erledigen.
UND: wenn einmal Plasmazellen entstanden sind, die die hochspezifischen und sehr stark wirkenden Antikörper bilden, wird ein Teil von denen zu Gedächtniszellen. Diese behalten die Fähigkeit zur Antikörperbildung und scannen die ganze Zeit das Kreislaufsystem, ob "ihr" Virus wieder auftaucht. Und wenn das geschieht, vermehren sie sich explosionsartig und produzieren wieder entsprechende sehr hohe Mengen Antikörper. Da hat ein Virus zeitlich keine Chance und es gibt auch kein "Hinterherhinken".
Es ist richtig, daß manche Impfungen in einmaliger Gabe nicht ausreichen, um genügend hohe Antikörpermengen zu erzeugen. Deswegen werden diese Impfungen auch als Mehrfachimpfungen vorgeschrieben (3x z.B. bei Hepatitis B). Bei der Influenzaimpfung ist das nicht der Fall, ursprünglich wurde angenommen, daß man 2 Impfungen bräuchte im Fall der Schweinegrippe, das ist mittlerweile eindeutig widerlegt worden. PMID: 19883538 gibt einen guten Überblick und ist auch frei zugänglich für jederman.