Auch das hab ich bisher anders gelesen. Zwar ist die aktuelle "Schweine"-Grippe tatsächlich eine Kombination, die "möglicherweise" vom Schwein stammt, da die genetische Charakteristika auf keinen aktuellen Grippestamm passt, allerdings ist aber meines Wissens ein Nachweis dieses Stamms beim Hausschwein als Übertragung Schwein -> Mensch noch nicht festgestellt worden.
Die meisten H1N1-Subtypen haben ihren Ursprung im Schwein.
Aus diesem Grunde ja auch die Vermutung, daß die Neukombination von Genen bevorzugt im Schwein stattfindet. Meiner Meinung nach aber findet diese wohl eher schon im Menschen statt
aber das ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen
Passender wäre allerdings "Mexico-Grippe", da die historischen Grippepandemien nach dem 'Ursprungsland' bezeichnet wurden.
Das wäre nicht nur passender, sondern eigentlich die einzig richtige Bezeichnung.
Um die Erkenntnis auszudrücken, dass Influenzaviren über Artgrenzen hinweg übertragen werden können, setzte die Weltgesundheitsorganisation ab 1980 eine Nomenklatur durch, die sich an den beiden wichtigsten Oberflächenantigenen Hämagglutinin (= H) und Neuraminidase (= N) orientiert. Auf die Wirtsart wird dabei keine Rücksicht mehr genommen.
Wie schon in dem obigen Beispiel wird jetzt nur noch der Influenza-Typ (A,B,C) , Ort der ersten Isolierung und H/N Antigen als Bezeichnung verwendet.
ABER - Mexiko-Grippe ist für die Medien ein denkbar ungünstiger Begriff insbesondere bei der gerade durchgeführten "Panikmache".
Mexiko interessiert uns nicht, liegt am anderen Ende der Welt und die Grippe dort kommt doch niiiieee zu uns.
Schweinegrippe dagegen, davor kann jeder Angst bekommen, denn Schweine sind wir doch alle - sorry... Schweine werden hierzulande von den meisten Leuten gerne gegessen und daher zahlreich gezüchtet. Schweinegrippe das klingt nach "vor der Haustüre" und ultimativ "gefährlicher". Aus diesem rein pragmatischen Grund hat sich der Begriff Schweinegrippe durchgesetzt. Mexikogrippe ist die derzeitige Pandemie, Schweinegrippe der Medienhype darum.
Es wird aber bereits vermutet, dass dieser Stamm schon einmal Berührung mit dem Menschen hatte, da weniger 60+jährige daran erkranken als erwartet und auch in dieser Gruppe einige Resistenzen gegen diesen Stamm nachgewiesen wurden.
Die Menscheit scheint also mit diesem Stamm durchaus schon Bekanntschaft gemacht zu haben.
So ist es, und zwar vor genau 60 Jahren, in den 40er Jahren. Aufgrund des Krieges wurde diese "kleine" Pandemie damals wissenschaftlich kaum beachtet, aber genau dieses Resistenzphänomen und die auffälligen Gemeinsamkeiten (höheres Infektionsrisiko und schwererer Verlauf bei jungen Menschen) deuten darauf hin, daß es sich hier um einen zyklischen Verlauf zu handeln scheint. Insofern ist ein Teil des Virus sicherlich schon bekannt.
Im Grunde genommen müsste man aber auch mal logisch ansetzen - warum sollte gegen einen H1N1 Subtyp keine Immunantwort bestehen, wenn doch seit Jahr und Tag gegen H1N1 geimpft wird?
Schliesslich sind das die beiden wichtigsten und zahlreichsten Oberflächenantigene des Virus, also muß da mit Sicherheit eine Immunantwort erfolgen. Der hauptsächliche Unterschied der Subtypen besteht im Erbgut, und dagegen gibt es keine Antikörper.
Ich denke daher eher, daß das Influenza-Virus einfach die Immunabwehr durch seine Geschwindigkeit erfolgreich austrumpfen kann. Es kann sich so rasend schnell vermehren, daß die Antikörperproduktion des Immunsystems immer ein wenig hinterherhinkt.
Welchen Sinn dann eine Impfung ohne Boostereffekt macht, ist mit Sicherheit fraglich.
Der Boostereffekt kommt ja durch die ausreichend starke Antigenmenge in mehreren Impfungen zustande. Dadurch wird das Immunsystem nicht nur mit dem Antigen "bekanntgemacht", sondern direkt und mehrfach "herausgefordert" was zu einer immer stärkeren Immunantwort führt. Bei den Influenza-Impfungen wird aber traditionell nur einmal geimpft, mit mehreren Antigenen zeitgleich und insgesamt mit einer recht geringen Menge, die im Pandemieimpfstoff (der nur ein Antigen enthält) nochmal drastisch reduziert wurde. Stattdessen soll das Adjuvans die Immunantwort verstärken. Kein Wunder also, daß Autoimmunerkrankungen wie GBS zu den "Nebenwirkungen" solcher Impfstoffe zählen.