Das Leben im Alter
Grade sitze ich in einem Haus am Meer und dann gibt es in Bayern noch eines zur Abwechslung. Daher finde ich es aus meiner Erfahrung heraus recht interessant, was ich an Vorstellungen für diese Lebensphase hier lese.
Ich kann nur sagen: toll ist es im Süden - wenn es nicht zu heiss ist, wie nun eine Woche 40 - 42 Grad, da machen div. Kreisläufe nicht mehr mit, selbst bei viel Jüngeren. Vor/nach der Touristen-Saison tote Hose. Kultur Fehlanzeige. Vieles viel teurer als in Deutschland. Und das nächste Krankenhaus? Zwei Stunden weg, d. h. die Ambulanz (die kommt eh erst spät) dreht auf dem Weg oft wieder um, denn der Patient braucht keinen Arzt mehr. In der Klinik herrschen - wie fast überall im tieferen Süden - eher afrikanische Zustände. Aus diesen Gründen ist es höchst angebracht, die Brücke in die Heimat nicht abzubrennen, zum Rückzug ist sie erforderlich. Diesen Ansatz haben nicht alle potentiellen Südlichter auf ihrer Rechnung.
Und Partnerschaft? Zu den obigen Aspekten zusätzliche Belastungen: weit weg, lange Anfahrt, andere Sprache, anderes Essen, andere Mentalität, keine Freunde, isoliertes Leben, null zu shoppen und dergleichen mehr. Erstaunlich viel Aufwand, teils mehrfache Kosten... Es scheint, als ob die jugendliche Idee an der Realität schon ganz gern mal scheitert, da man sich in seiner fortgeschritteneren Jugend nicht mehr so leicht in ganz andere Verhältnisse einfügen kann.
Dann die finanzielle Seite. Wenn man beobachtet, was die Leute bereit sind alles auszugeben, nur um unbehelligt allein zu leben, immer länger, bis es zu spät ist, wäre ein rechtzeitiges Zusammentun ganz gut. Aber dazu müsste man in der Lage sein, beid- oder mehrseitig Toleranz zu üben und ein behagliches, eher asketisches, also stressfreies Leben leben zu wollen. Fast wie im Kloster, ist oben angesprochen worden. In einem gemischten allerdings. Einen gepflegten Keller haben die ja meist.
Wer mehr über solche Erfahrungen wissen möchte, darf sich gerne melden. Es könnte vorteilhaft sein, sie zu berücksichtigen.