„Ich brauche mir das nicht vorstellen
„
Meine Frage nun: Wie stellt ihr Euch euren Lebensabend vor? Ich selbst würde mit meinem Mann gern später einmal in einer Art Altenwohngemeinschaft leben in der jeder von uns Bewohnern soweit es geht selbst über seinen Tagesablauf bestimmen kann.
Ich hoffe das es in den nächsten Jahren noch viele Alternativen zum Seniorenheim geben wird denn das Leben dort ist für mich nur noch das Wartezimmer zum Beerdigungsinstitut
Ich lebe das - allerdings würde ich es noch nicht als Abend meines Lebens bezeichnen
Ich bin mit 58 Jahren aus meinem Hauptberuf für ein Jahr „ausgestiegen“, weil ich die Nase voll hatte von der Tretmühle und einen ungepflegten mehr oder weniger burn out.
Danach wollte mich der ÖD nicht wieder haben und gönnte mir für 32 Jahre Maloche 58 Prozent meines bis dahin Einkommens.
In den folgenden Jahren habe ich konsequent meine Unkosten reduziert, um damit auskommen zu können:
Neue Stadt, neue Wohnung, neuer MiniJob.
Die neue Stadt ist aber ohne
nicht Corona-tüchtig, da es im Gegensatz zu meinem vorherigen Wohnort kaum funktionierenden ÖPNV gibt
Der Minijob für die Struktur im Tagesablauf fiel wegen lock down mehrere Monate aus, ist mies bezahlt und frisst trotzdem wöchentlich dreißig Stunden meiner kostbaren Freizeit - er macht mir aber Spaß, da ich mit beeinträchtigten Kindern arbeite.
Die Wohnung dagegen ist die „Hölle auf Rädern“.
Ich dachte ähnlich wie du, ich könnte doch schon mal fürs Alter planen und bin in eine Anlage gezogen, in der nur Menschen ü60 oder mit 50 GdB zugelassen sind.
Während ich meinen Alltag vorher mit denen verbracht habe, die zehn oder zwanzig oder dreißig Jahre jünger sind, saß ich nun im lockdown mit welchen fest, die 10, 20 oder 30 Jahre älter sind.
Folge:
Nicht alle aber ein großer Teil ist alt, einsam und verbittert.
Gesprächsthema sind Krankheiten und wer gestorben ist.
Monatlich wird mindestens einer mit den Füßen zuerst rausgetragen. Trotz vorgeblicher Betreuung werden die oftmals erst nach ner Woche Verwesung gefunden. Die Betreuer:innen kommunizieren ungeachtet des Geisteszustandes der jeweiligen Person mit allen so, als befände man sich im letzten Stadium einer Demenzerkrankung.
Die wenigen älteren Leute, die miteinander reden, lästern und zerreißen sich das Maul über die Nachbarn, wie es in „Lasse reden“ mit VorTrefflichkeit beschrieben wurde.
Ich bin sowieso die bunte Hündin, die bespitzelt wird, über die getratscht wird und über die bösartige Gerüchte kursieren.
Der Gipfel: Seit drei Monaten habe ich eine neue Nachbarin, der die Gestaltung meiner Terrasse plus Gartenanteil aus ästhetischen Gründen und mein Aufenthalt dort nicht gefällt.
Daher beschüttet sie mich konsequent, wenn ich dort sitze, mit Wasser „ganz zufällig aus der Gießkanne“ oder wirft passiv aggressiv mit ihrem Balkonmobiliar um sich, sobald meine Gespräche mit Besuchern sie stören.
Da ich nicht abwarten will, bis sie mir in ihrem verblendeten Hass heißes Frittierfett auf den Kopf schüttet, arbeite ich nun am
aus dieser Situation.
Mein Fazit:
Senior:innen sind größtenteils nicht gutaussehend, fit und freundlich wie in der Werbung für best ager, sondern mutieren in Zweifelsfällen zu wahren Monstern wie retrograde Gremlins.
Zieht in eine mehrGenerationenGemeinschaft oder bleibt beim Partner, dessen Macken ihr kennt oder sucht ne einsame Hütte im Wald.
Die alten amerikanischen, weisen Ureinwohner:innen der USA wussten wahrscheinlich, warum sie in die
gingen, wenn das Ende sich anbahnte.
Mit freundlichen Grüßen
Bjutifool
Ogott. Und wohin dann. Horror, Ich bin auch schon bald soweit. Und dann?