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Wie wichtig ist Augenhöhe in einer Beziehung?

Zitat von *******bene:
Zitat von ********iebe:
Ohne Augenhöhe, keine Beziehung….

Bei psychisch gesunden Personen die das suchen, sollte der Punkt auch kein Problem sein.

Ich verstehe das mit den psychisch gesunden Personen nicht.

Ich könnte mir vorstellen, was damit gemeint ist.
Keine Depressionen, bipolares Verhalten, Schizophrenie oder andere Persönlichkeitsstörungen.
******ane Frau
758 Beiträge
Für uns ist es wichtig, dass wir beide souverän, eigenständig, erwachsen sind, im Alltag auf Augenhöhe.

Da diese Basis besteht, gelingt es uns beiden wunderbar, auch mal schwach zu sein und ihm gelingt es ganz hervorragend, mich sexuell zu dominieren.

Einfach weil die Basis passt und ihm Gott sei Dank kein Zacken aus der dominanten Krone bricht, wenn er Gefühle anspricht oder zeigt

Finde ich eine tolle Mischung

*wink* Masakhane
********deUp Mann
2.506 Beiträge
Zitat von *******lia:
Zitat von *******bene:
Zitat von ********iebe:
Ohne Augenhöhe, keine Beziehung….

Bei psychisch gesunden Personen die das suchen, sollte der Punkt auch kein Problem sein.

Ich verstehe das mit den psychisch gesunden Personen nicht.

Ich könnte mir vorstellen, was damit gemeint ist.
Keine Depressionen, bipolares Verhalten, Schizophrenie oder andere Persönlichkeitsstörungen.

Vielleicht meint sie auch die "Naturdominanten"...

also diejenigen die glauben, als sie noch bei Papa im Rückenmark Aufzug gefahren sind hat sich das bereits in ihren Genen verankert.

*g*
****sum Mann
4.732 Beiträge
Ich kann mir genaugenommen echte Augenhöhe in einer Beziehung gar nicht vorstellen.

Warum kann man oftmals privaten Umgang miteinander (Augenhöhe ) und sexuelle Neigung (Machtgefälle) nicht von einander trennen?

Nun ist es so, dass mir ein rein sexuelles Machtgefälle in einer Beziehung die über Sex hinausgeht nicht reicht.

Vielleicht ist das mit ein Grund, siehe Foto.

Was den Ton angeht, ist mir schon wichtig, dass er die Realität widerspiegelt. Also z.B. kein "Bitte", wenn es keine ist. Aber trotzdem ist mir ein liebevoller Ton wichtig. Wenn alles passt, wissen ja beide was ist.

Davon trenne ich auch rein sachliche Diskussionen, da ist die Augenhöhe sozusagen durch den Maßstab (Evidenz und Logik) gegeben.
****54 Mann
3.802 Beiträge
Hier ist so oft die Rede davon, dass es gelingt oder nicht gelingt Liebe von Sex zu trennen.
Genauso kann man innerhalb einer bestehenden Lebensgemeinschaft fragen, ob es gelingt über den beziehungsstabilisierenden Ehesex auch noch den wilden Sex zu leben. Auch wenn das heist, mal für Stunden die Augenhöhe aus dem Auge zu verlieren und sich ungewohntes trauen zu können ohne regelmäßig vor einen Prellbock zu laufen.
Ich denke auch das ist nichts für jede Persönlichkeit und nichts für jede Beziehung.
Wem im Alltag eine Beziehung auf Augenhöhe nicht zusagt, der sehe besser zu, das er genug Geld ranschafft für wirtschaftliche Abhängigkeit. Das war über Jahrhunderte die sicherste Methode, sich Allragsunterwürfigkeit zu erkaufen.
Meines Erachtens ist die Augenhöhe in einer zwischenmenschen Bindung sehr wichtig. Dazu gehört für mich definitiv das aktive zuhöhren und das wahrnehmen meines gegenübers. Genau so ,wie ihm den Freiraum zu gewähren. Den er oder sie braucht.

Die Empathie ist diesbezüglich auch eine Eigenschaft die dazu beiträgt es nicht toxisch werden zu lassen.
****sum Mann
4.732 Beiträge
Wem im Alltag eine Beziehung auf Augenhöhe nicht zusagt, der sehe besser zu, das er genug Geld ranschafft für wirtschaftliche Abhängigkeit. Das war über Jahrhunderte die sicherste Methode, sich Allragsunterwürfigkeit zu erkaufen.

Es geht auch billiger und zukunftssicherer.
****54 Mann
3.802 Beiträge
.. aber es ist unwürdig - in meinen Augen.
Zitat von ****54:
Hier ist so oft die Rede davon, dass es gelingt oder nicht gelingt Liebe von Sex zu trennen.
Genauso kann man innerhalb einer bestehenden Lebensgemeinschaft fragen, ob es gelingt über den beziehungsstabilisierenden Ehesex auch noch den wilden Sex zu leben. Auch wenn das heist, mal für Stunden die Augenhöhe aus dem Auge zu verlieren und sich ungewohntes trauen zu können ohne regelmäßig vor einen Prellbock zu laufen.
Ich denke auch das ist nichts für jede Persönlichkeit und nichts für jede Beziehung.
Wem im Alltag eine Beziehung auf Augenhöhe nicht zusagt, der sehe besser zu, das er genug Geld ranschafft für wirtschaftliche Abhängigkeit. Das war über Jahrhunderte die sicherste Methode, sich Allragsunterwürfigkeit zu erkaufen.

Da Frauen keine Wahl hatten, weil der Mann mit ihnen tun und lassen konnte was er wollte, brauchte er sich nichts erkaufen.
******ane Frau
758 Beiträge
Es ist halt immer die Frage, wie man Augenhöhe definiert. Permanent ist das nicht möglich, es sei denn man lässt sich ausstopfen. Einer ist doch immer gerade schlauer, weiter, gesünder, wohlhabender, besserwissender *taetschel*

Die Frage ist, ist diese Dynamik für Beide in Ordnung, können sie auch mal nebenan oder drunter stehen, ohne dass sie sich klein fühlen...denn daraus entsteht dann das Drama...

Just *my2cents*
Zitat von ******ane:
Es ist halt immer die Frage, wie man Augenhöhe definiert. Permanent ist das nicht möglich, es sei denn man lässt sich ausstopfen. Einer ist doch immer gerade schlauer, weiter, gesünder, wohlhabender, besserwissender *taetschel*

Just *my2cents*

Ist dann die Augenhöhe verschwunden? Das sehe ich persönlich nicht so.
******ane Frau
758 Beiträge
Das ist das, was ich meine. Für mich verschwindet da garnichts, im Gegenteil, es schafft eine Dynamik und eine Leichtigkeit.

Je nachdem, wie psychisch stabil man ist, gibt es aber durchaus Menschen, die auch temporär nicht "unterliegen" wollen
*******iron Mann
9.026 Beiträge
JOY-Angels 
Für mich ist Augenhöhe sehr wichtig.
Egal wo man ist, und mit wem man es zu tun hat.
Die perspektive kann sich im Bett oder der Matte auch mal Ändern.
Da muss Mann auf die Andeutungen achten und entsprächen reagieren. *fiesgrins*
Muss Mann aber nicht *pueh* *zwinker*
Denn man Kann nämlich auch sein Liebe und Wertschätzung zum Ausdruck bringen *kuschel*
Vor allem wenn man souverän sein will.
*******s66 Mann
1.120 Beiträge
Meine Beziehung sollte auf Augenhöhe stattfinden.
Ich mag in meine Beziehung kein Über- und Unterordnen.
Hat schlie0lich auch was mit Gleichberechtigung zu tun.
****na Frau
1.268 Beiträge
Die gleiche Herzhöhe finde ich viel wichtiger, dann gibt es auch keine Probleme im Umgang miteinander.
*******iron Mann
9.026 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von *******iron:
Für mich ist Augenhöhe sehr wichtig.
Egal wo man ist, und mit wem man es zu tun hat.
Die perspektive kann sich im Bett oder der Matte auch mal Ändern.
Da muss Mann auf die Andeutungen achten und entsprächen reagieren. *fiesgrins*
Muss Mann aber nicht *pueh* *zwinker*
Denn man Kann nämlich auch sein Liebe und Wertschätzung zum Ausdruck bringen *kuschel*
Vor allem wenn man souverän sein will.

Auman da hatte ich einen Anfall von geistiger Umnachtung.

Respekt gegenüber der Dame muss ich immer haben! Auch wenn ich die Führung übernehme, heißt das ja nicht das die Wertschätzung auf der strecke Bleiben darf.
*****666 Mann
6.423 Beiträge
Ich denke dass es in sämtlichen Beziehungen ( und natürlich vorallem in liebesbezhungen) keine wirkliche Augenhöhe gibt. Es existiert immer in irgendeine Richtung ein machtgefälle. Wobei dies hoffentlich in der Regel hinundher wechselt. Damit man im Durchschnitt wieder von Augenhöhe reden kann.

Augenhöhe sollte demnach in jeder Beziehung als gemeinsames Ziel natürlich oben auf der Agenda stehen. Und wenn man sich dessen bewusst ist, aubewusst ist das es immer wieder zu machtgefällen kommen kann, dann dürfen meiner Meinung nach auch verantwortungsvolle Erwachsene auch mit machtgefällen spielen.

Absolut toxisch finde ich wenn sich Erwachsene aufgrund ihrer sexuellen Neigung einreden dass es am Ende Super genial ist wenn man auf Augenhöhe verzichtet.

Aber grundsätzlich kann man auch mit dieser Haltung glücklich werden. Wenn zwei Partner sich darauf einigen warum nicht?
Gibt bestimmt auch christlichfundamentalistische Paare oder muslimischorthodoxe Paare die sich mit dem gelebten Patriachat sehr glücklich sind.

Aber jetzt mal unter uns? Wer wünscht sich schon dass sein Sohn oder seine Tochter eine Beziehung auf nichtaugenhöhe führt und dabei die Rolle des nichtdominanten parts innehat?

Kirk ende
*****201 Mann
63 Beiträge
Wir sind uns bei der Frage ob wir eine Beziehung auf Augenhöhe führen sicher das dem so ist.
Keiner von uns beiden hat das Gefühl von dem Anderen dominiert zu werden oder sich sicherheitshalber selbst zu unterwerfen oder das Gefühl sich zurück nehmen zu müssen.
Kann natürlich sein das das für manche Leute langweilig klingt, was uns aber allein schon aus dem Grund komplett am Popo vorbei geht, weil wir noch nie vorher so unglaublich glücklich in einer Partnerschaft gewesen sind.
Was uns auch ständig von außen bestätigt wird.
Von dem her scheint das doch gut zu sein auf Augenhöhe miteinander umzugehen! Oder seh ich da was falsch?
******ane Frau
758 Beiträge
Zitat von *******irk:
Ich denke dass es in sämtlichen Beziehungen ( und natürlich vorallem in liebesbezhungen) keine wirkliche Augenhöhe gibt. Es existiert immer in irgendeine Richtung ein machtgefälle. Wobei dies hoffentlich in der Regel hinundher wechselt. Damit man im Durchschnitt wieder von Augenhöhe reden kann.

Augenhöhe sollte demnach in jeder Beziehung als gemeinsames Ziel natürlich oben auf der Agenda stehen. Und wenn man sich dessen bewusst ist, aubewusst ist das es immer wieder zu machtgefällen kommen kann, dann dürfen meiner Meinung nach auch verantwortungsvolle Erwachsene auch mit machtgefällen spielen.

Absolut toxisch finde ich wenn sich Erwachsene aufgrund ihrer sexuellen Neigung einreden dass es am Ende Super genial ist wenn man auf Augenhöhe verzichtet.

Aber grundsätzlich kann man auch mit dieser Haltung glücklich werden. Wenn zwei Partner sich darauf einigen warum nicht?
Gibt bestimmt auch christlichfundamentalistische Paare oder muslimischorthodoxe Paare die sich mit dem gelebten Patriachat sehr glücklich sind.

Aber jetzt mal unter uns? Wer wünscht sich schon dass sein Sohn oder seine Tochter eine Beziehung auf nichtaugenhöhe führt und dabei die Rolle des nichtdominanten parts innehat?

Kirk ende

Danke für diesen Gedanken.

Ich würde meinem Sohn auch keine Beziehung wünschen, in der er dominant über eine Frau herrscht, die permanent unter ihm steht, zu ihm aufsehen muss und langfristig auf ihre eigene Meinung verzichtet.

Überleg mal, welche Verantwortung man(n) dadurch auf sich lädt. Und wenn die Beziehung mal endet, schaltet sie dann ihre Selbstbestimmung einfach wieder an?

Es gibt sicher Konstrukte, die gut funktionieren. Aber meinem Sohn wünsche ich eine Partnerin, die stark neben ihm steht
*****666 Mann
6.423 Beiträge
Wobei die wirklichen sogenannten "Herrscher " zu ihrer Herrschaft nicht wirklich gezwungen werden. D.h. sie suchen sich den/die Partner/in schon selbst.

Insofern würde ich da natürlich auch erschrecken. Und wenn keine ernsthafte Erkrankung beim Sohn vorliegt würde ich mich als Vater oder Mutter dann doch hinterfragen.


Kirk ende
****sac Mann
1.162 Beiträge
Ein Thema bei dem ich, wenn ich von Augenhöhe lese, die Augen verdrehe und mir oft die Nackenhaare zu Berge steigen.

Es gibt immer wieder Begriffe, die sehr sehr viele verwenden – ohne sie aber wirklich zu verstehen. Daher bin ich mir nicht sicher, ob hier alle das Gleiche meinen mit "Augenhöhe".

Hier eine kleine Anekdote warum ich glaube das viele das Wort „Augenhöhe“ gerne benutzen, ohne sie jedoch wirklich zu verstehen oder wirklich zu leben.

Vor gar nicht so langer Zeit führte ich ein Gespräch über irgendein juristisches Thema. Der Rechtsgrund wie auch der genaue Wortlaut ist hier nicht relevant, weil irrelevant.

Vorausgegangen waren einige zahlreiche Hinweise das ich in meinem Leben, ob nun im Beruf – oder im Privatleben, schon auf so einigen Kriegsschauplätzen der Gerichte stand und diese ausgefochten habe, daher gewiss von mir behaupten kann, nicht ganz unwissend zu sein, wenn es um juristische Auseinandersetzungen geht.

Meine Erklärung war einfach der Hinweis, dass es oft ratsam sei sich eine zweite oder gar dritte unabhängige Meinung einzuholen, um hieraus eventuell eine für sich annehmbare Entscheidung treffen zu können. Also völlig wertfrei teilte ich meine Erfahrungen mit.

Meine Hilfestellung wurde jedoch abrupt mit dem Tenor beendet, dass ich keine Ahnung hätte. Augenhöhe? Never ever! Auch wenn ich der Meinung war, dass mein Gegenüber im Unklaren war und einfach falsch informiert sei, habe ich sodann das Thema auch nicht weiter angesprochen. Soweit so gut dachte ich und habe es sodann auch im Außen so belassen.

Im inneren schlich sich jedoch ein ungutes Gefühl ein und ich stellte mir zwangsläufig die Frage nach dem „wieso“ und „weshalb“ der Mensch so reagiert hat?
Aus der vorausgegangenen Kommunikation und deren Inhalte hatte ich schließlich oft das Gefühl, dem Menschen sei „Augenhöhe“ wichtig und lebe es auch so. Weit gefehlt wie sich dann rausstellte.

Und je mehr ich mich mit der Frage auseinandersetzte, fiel mir auch bei weiteren Gesprächen mit diesem und anderen Menschen auf, dass hier ein wiederkehrendes Muster aufliegt, welches jenseits von Augenhöhe liegt. Nämlich der intoleranten Toleranz.

Ich habe mich also in meiner Wahrnehmung geirrt und hieraus die Erkenntnis gezogen, dass für mich der Hinweis auf ein vehementes pochen auf "Augenhöhe" ein Indikator dafür ist, dass der Mensch entweder noch nicht so weit ist – b.z.w. gar nicht gewillt ist- eine auf Augenhöhe geführte Beziehung einzugehen. Dies ist Geschlechter unabhängig, denn Beziehungen führe ich nicht nur mit einem Menschen den ich Liebe, sondern mit anderen auch.

Auf Augenhöhe – was ist das denn nun aber eigentlich?

Wie @*******s80 schon schrieb „„Auf Augenhöhe“, das heißt, das Gespräch ernsthaft zu betreiben, ernst zu nehmen, den Partner oder die Partnerin zu nehmen, wie er oder sie ist: gewichtig und gleichbedeutend!“ *hm*

„Den Partner oder die Partnerin zu nehmen, wie er oder sie ist: gewichtig und gleichbedeutend“!!?? *gruebel*

Aber schaffen wir das denn immer? Ich glaube *nein* , das gelingt in der Tat nur den ganz ganz wenigen.

Augenhöhe wird immer wieder verlangt, um eine ordentliche Konversation in Gang zu bringen. Es ist jedoch eben überhaupt nicht leicht, Konversation mit jenen zu treiben, denen man nicht abnimmt, ebenbürtig zu sein.

Ebenbürtig heißt für mich nämlich gleichbedeutend, heißt aber auch, dem anderen nicht unterlegen zu sein und schon gar nicht überlegen.

Sich nicht schwächer zu fühlen und auch nicht stärker. Der, mit dem wir in solchen Fällen sprechen, ist in jeder Hinsicht ebenbürtig. Das ist die allgemeine Vorstellung, wenn von Augenhöhe in Beziehungen die Rede ist.

Heute ist das Wort aber oft nichts anderes als der Versuch eines Beweises, dass man mit der Zeit geht, aber null Ahnung hat, was es eigentlich im Kontext zu Beziehungen bedeutet.

Früher hat man nicht gewusst, was darunter zu verstehen sei. Heute kann man „auf Augenhöhe“ immer wieder Konversation betreiben, ohne genau zu wissen, was darunter zu verstehen ist. „Die Kommunikation auf Augenhöhe ist die Abbildung von Gleichstellung“, lese ich. Das kann für die Intelligenz, für Bildung, wie auch in vielen anderen Bereichen gelten.

Andererseits könnte man auch an die intellektuelle Augenhöhe denken. So muss ich mich also mit meinem Gegenüber nicht nur umfassend unterhalten, sondern auch diskutieren und philosophieren können. Oder gibt es eventuell ein Intelligenz- oder Bildungsgefälle, ein Kulturelles gar Glaubensgefälle.

Sollte man daher nach meine dafür, schon bei diesen Persönlichkeitsmerkmalen nicht wertfrei interagieren können, sind häufig Konflikte oder Beziehungsdifferenzen vorprogrammiert.

Wenn die „Augenhöhe“ nicht stimmt, gleicht es aus meiner Sicht die Konsequenz einer Respektlosigkeit. Damit entstehen aber Machtspielchen und verdeckte Kommunikation, diese schadet der Beziehung und der Gesundheit.

Die Frage, ob der Begriff „auf Augenhöhe“, der jetzt so häufig verwendet wird, daher all solchen Definitionen standhält, ist kaum jemandem klar, der ihn gebraucht.

Die meisten, die ihn verwenden, haben ihn gehört und nehmen an, dass er richtig ist. Mehr aber auch nicht.

Dass es auf den Zusammenhang ankommt, ist egal. Hauptsache, es klingt gut. Aber die meisten verstehen ihn auch nicht.

Für mich ist daher Augenhöhe unabdingbar mit der Thematik Toleranz verknüpft. Wohl wissentlich das auch bei der Thematik Toleranz, viele absolut tolerant intolerant in ihrem Charakter sind, aber von sich behaupten, tolerant zu sein. Aus meiner Sicht kann daher ohne Toleranz keine Augenhöhe und ohne Augenhöhe keine Toleranz stattfinden.

Daher hört sich „Augenhöhe“- schön und gut an, aber…… die Realität sieht häufig anders aus.

Denn es gibt ganz unterschiedliche Gründe, wieso Menschen nicht auf Augenhöhe miteinander interagieren. Klar, wenn wir es gut miteinander haben, geht das ohne Probleme. Aber wehe, es tauchen Probleme auf. So entstehen schnell Spannungen und Konflikte vor denen die Meisten einfach nur weg rennen. Tolle Art von Augenhöhe und Toleranz. In den meisten Fällen ist das Thema Augenhöhe dann eben schnell vom Tisch. Und das beginnt eben nicht erst im großem, sondern schon im kleinem.

Irgendjemand spricht z.B. im falschen Moment etwas an und zack – ist man auf 180 und bricht im dümmsten Fall einen handfesten Streit vom Zaun – konstruktiv geht halt anders.

Vermutlich hat jeder von uns seine eigenen, persönlichen Trigger-Punkte. Und das ist normal. Denn was in solchen Momenten geschieht, kann man vereinfacht als „Auto-Pilot-Modus“ bezeichnen. Der Auto-Pilot kann in solchen Momenten auch als Affekt-Logik bezeichnet werden.

Die Gründe, die Augenhöhe verhindern, sind daher auch sehr unterschiedlich.
Das kann z.B. einfach aus der Unbewusstheit darüber geschehen, dass mein Gegenüber anders ist als ich, was ja im Kern schon paradox ist, denn wir sind alle anders.
Aber oft deshalb, weil es vielen auch egal ist – ihre Welt ist ja die einzig wahre und richtige.

Paul Watzlawick brachte es eigentlich auf den Punkt: „Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel.“ Also eigentlich den Nagel auf den Kopf getroffen. Anders ausgedrückt: Wenn ich es nicht besser weiß, nutze ich einfach das, was ich kenne in allen Situationen. Persönlichkeitsentwicklung sieht jedoch anders aus.

Aber, den universellen Weg Augenhöhe zu erreichen, gibt es meiner Meinung nach nicht. Ich bin davon inzwischen überzeugt, dass es einige Grundvoraussetzungen dafür gibt, die aber nicht jeder Mensch inne hat.

Seine Spannungen mit sich selbst klären zu können, ist dabei entscheidend. Klarheit und Bewusstheit über mich selbst ist der erste Schritt. In vielen Situationen ermöglicht dies auch auf Augenhöhe mit einer anderen Person zu kommen.

Bewusst werden – Selbstkenntnis (ICH):

Ist es mir gerade möglich, mit einem anderen Menschen auf Augenhöhe zu gehen, was behindert mich dabei? Was macht mein Autopilot? Welche Programme laufen in mir?
Kann ich wirklich präsent sein?

Meiner Meinung nach birgt dieser Schritt der Erfahrung die größten Herausforderungen und gleichzeitig die meisten Möglichkeiten. Auf Augenhöhe mit einer anderen Person sein, geht nämlich nicht als Strategie. Es bedeutet eine echte und nachhaltige Veränderung der eigenen Persönlichkeit.

Und genau hier liegt meiner Meinung nach der Krux. Viele reden immer zu von Persönlichkeitsveränderungen, schaffen es jedoch nicht sich selbst kritisch zu hinterfragen, was nötig ist, Veränderungen herbeizuführen. Sie verfallen immerzu den gleichen Mustern.

Wer sich dies bewusst ist, kann darüber nachdenken, den Blick nach außen zu legen.

Gegenüber einschätzen – Menschenkenntnis (DU): Was könnte den anderen Menschen beschäftigen? Was könnte ihm wichtig sein?

Bewusste Interaktion – Sozialkompetenz (WIR): Wie kann ich das, was mir wichtig ist und das, was meinem Gegenüber wichtig sein könnte, berücksichtigen?


Ganz nebenbei – was nutzt es mir?

Das ist – für mich – die zentralste aller Fragen, da es den Schlüssel zu meiner eigenen Motivation darstellt. Denn ohne intrinsische Motivation ist echte Veränderung nicht möglich.
Und so mag es nicht verwundern, dass die Motive auf persönlichen Level sehr vielfältig sein können. Aus persönlicher Sicht: Persönlicher Frieden, mehr (eigene) Freiheit, stabilere Beziehungen, einfachere Zielerreichung uvm..

Also an sich Arbeiten auf Augenhöhe und alles ist gut?

Ganz so einfach ist es dann doch nicht. Denn dort wo Menschen zusammentreffen und sich zu einem WIR formieren wollen, gibt es neben der menschlichen Seite, immer Strukturen, Prozesse, Abläufe, Organisation etc. die miteinander interagieren müssen.

Wächst man z.B. überwiegend auf der Seite der Zusammenarbeit ohne die Rahmenbedingungen auf Seiten der Beziehungen zu verändern, so kann das schnell zu Frust und mehr führen und eine Negativ-Spirale auslösen.

Wächst man dahingehend überwiegend durch agile Strukturen, ohne die Seite des Gegenübers zu berücksichtigen, kann dies z.B. zu Überforderung in der Beziehung führen.

Ich bin daher überzeugt, dass es Wachstum auf beiden Seiten benötigt – Mensch UND Augenhöhe, und bin mir sicher, dass es nicht DIE richtige Vorstellung davon gibt, was Augenhöhe ist.


Aber ohne Toleranz wird es keine Augenhöhe geben.
*****666 Mann
6.423 Beiträge
Wie ich schon sagte. Tatsächliche Augenhöhe wird es nicht geben können. Dazu sind wir Menschen und die Situationen zu unterschiedlich.

Nur wir reden hier von einer Liebesbeziehung.
Und da strebe ich als Ideal die Augenhöhe Tatsächlich doch an. Obwohl sie auch da nicht funktioniert.

Es geht nicht nur um die Frage: wie definierst du den Begriff Augenhöhe.
Da bin ich ja letztlich bei Dir fronsac.
Sondern es schwingt ja bei diesem thread der bdsm Kontext mit. Zumindest habe ich die Frage so verstanden.
Also ob einem Augenhöhe ( gleichberechtigung?) Wichtig ist in einer Liebesbeziehung. Oder ob man aus einer Veranlagung heraus gerne auch ganz bewusst darauf verzichtet überhaupt auf Augenhöhe zu agieren.


Kirk ende
*******nist Mann
554 Beiträge
"Augenhöhe" beschreibt wohl jeder Mensch unterschiedlich, wie dieser Thread nahe legt.

Für mich persönlich ist diese in einer liebevollen Beziehung vorhanden, wenn sie auf Vertrauen, Respekt und Zuneigung basiert. Was die beiden Beteiligten untereinander unter diesen Aspekten vereinbaren, wird immer auf Augenhöhe geschehen - selbst wenn sexuelle Begegnungen mit "Macht" spielen. Gerade gut funktionierende "BDSM" Verbindungen setzen sogar ausdrücklich auf respektvollen Umgang mit der (oft temporären) gewollten Machtverschiebung, die ja in diesem Fall den besonderen Reiz ausmacht.

Was andere hier für unmöglich halten, ist für mich persönlich die Voraussetzung für eine Beziehung, denn nur so kann die für mich wichtige Intimität entstehen. Dass es auch funktionieren kann, habe ich selbst in langjährigen Beziehungen erlebt, auch wenn diese ein Ende gefunden haben - was so manchen überraschen mag: auf Augenhöhe lässt es sich auch besser trennen, es muss keinen Rosenkrieg geben.
********deUp Mann
2.506 Beiträge
Wirkliche "Augenhöhe" hat bislang noch keine geschafft...

habe immer auf Sie runtergeschaut. *grins*

Ob sie mir im Alltag ebenbürtig ist, muss Sie entscheiden nicht ich.

Ich lasse es auf jeden Fall zu. *zwinker*
******ane Frau
758 Beiträge
Zitat von **********round:
Wirkliche "Augenhöhe" hat bislang noch keine geschafft...

habe immer auf Sie runtergeschaut. *grins*

Ob sie mir im Alltag ebenbürtig ist, muss Sie entscheiden nicht ich.

Ich lasse es auf jeden Fall zu. *zwinker*

Ist auch schwer bei deiner Größe 😉

Nee, im Ernst, wir sollten uns klar machen, dass Beziehungen dynamisch sind. Menschen streiten, diskutieren, ringen eben. Gerade in Liebesbeziehungen. Ich kann mir keine Beziehung vorstellen, in der das nicht stattfindet, auch nicht im BDSM. Gerade da nicht. Aber helft mir, gibt es das, statische Beziehungen ohne Auseinandersetzung? In denen einer entscheidet und der Andere schluckt? Ohne resultierende Gegen-Energie?

Das Fundament muss passen, mit Anstand und Respekt. Dann stellt auch die Dynamik kein Problem dar
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