Eure Erwartungshaltung im Partnertausch an pot. Partner?

Ich denke nicht, dass ich schlecht im Bett bin.
Ich mache mir eher Sorgen, dass meine Vorlieben, Abneigungen und Erwartungen die Sache für mich kompliziert machen.
Ich hatte mir erhofft, dass aus meinen Voraussetzungen, die ich als gegeben sehe, klare Aussagen kommen, ob es klappen kann oder nicht.
Ich bringe gerne mal ein Beispiel: ich bin technisch sehr versiert, wenn mich ein Bekannter fragt "ich würde gerne 3 Jahre alten Audi A6 kaufen, habe dieses Budget aber hätte gerne XY an Ausstattung" kann ich ihm auch direkt sagen: da brauchst du nicht suchen, aus meiner Erfahrung über die letzten 10 Jahre wird das ziemlich unmöglich sein.

Je nachdem ob ich hier desillusioniert oder bestärkt worden wäre, hätte ich auch meine Vorentscheidung angepasst.
Mag sein, dass ich zu viel zerdenke, ich habe aber auch schon im jungen Alter zu viele Entscheidungen ohne genug Reflektion zu blauäugig getroffen.

Mag auch gut sein, dass ich das faktisch betrachte.


Was dabei raus kam: ja wir haben immer über unsere Vorstellungen davon und die Wünsche gesprochen, was der Gegenüber davon hält.
Da kamen, dann schon so Sachen heraus wie: wir möchten beide nicht, dass der jeweils andere in unserem gemeinsamen Bett Sex in Abwesenheit des anderen hat. Oder dass es niemand sein sollte, mit dem der andere eine negative Vergangenheit hat.
Wir sind Beispielsweise auch den Bekanntenkreis durchgegangen, wer für wen attraktiv wäre.
Was für uns beide auch immer ein Punkt war, den wir als potentielle Gefahr für unsere Beziehung sehen: durch keine richtige Vergleichbarkeit sehen wir oft in anderen Menschen aufgrund rein äußerlichen oder charakterlichen Merkmalen idealisierte Sexualpartner. Und natürlich haben wir beide irgendwo Sehensüchte, die eine monogame Beziehung auf Langzeit schon theoretisch nicht geben kann.

Bleib dir auf alle Fälle selber treu. Deine Vorlieben sind wichtig um jemand passenden zu finden. Hier gilt Qualität vor Quantität.
Deine Erwartungen kannst du schon haben, dir sollte aber klar sein, dass es auch völlig anders kommen kann. Das kann man ja lernen.

Eine offene Partnerschaft ist aber kein Gebrauchtwagenkauf. Wobei du auch hier sagen kannst: den Audi gibt es extrem selten mit der Ausstattung, mach dir keine Hoffnungen... und 3 Tage später siehst du ihn zufällig beim Händler deines Vertrauens für 2000€ unter deinem Budget. Gibt's alles. Und so auch bei Beziehungen. Wenn du etwas im Bett nicht willst, dann ist das eben so. Niemand zwingt dich. Wenn jemand etwas anderes will passt es halt nicht. Dann wirst du kein hardcore swinger sondern wirst eben ab und zu intensive einzelne Bekanntschaften haben. Es geht nicht darum wer am meisten Partner hat, sondern wer am meisten Spaß dabei hat 😉
Klar kommt bei dir dazu, dass eben noch nicht viel andere Erfahrung da ist so wie du das erzählt hast. Es kann aber trotzdem klappen! Nur bitte mach dir nicht zu viele Erwartungen. Klar wünscht man sich am Ende guten Sex mit lieben Menschen. Aber im schlimmsten Fall hattet ihr einen witzigen Abend ohne dass etwas gelaufen ist. Und selbst wenn mal etwas blöd läuft kann man am Ende drüber lachen. Wenn ihr die Beziehung öffnet und dann merkt es klappt nicht, schließt sie wieder. Solange ihr alle Entscheidungen gemeinsam trefft kann euch nichts passieren.

Zu deinem letzten Absatz: da hast du deine Antwort! Wenn ihr beide Sehnsüchte habt, dann lebt sie aus. Manchmal reicht es, mal zu probieren um zu merken dass es daheim doch am schönsten ist. Und manchmal merkt man wie es eine Beziehung bereichert wenn mehrere Leute beteiligt sind. Eure Regeln klingen doch super, auch als hättet ihr da beide gleiche Vorstellungen. Überlegt euch doch mal, ob ihr das alleine oder zu zweit beim ersten Mal ausprobieren wollt. Lasst euch Zeit. Und wenn etwas nicht passt sagt es ehrlich. Ihr seid so lang zusammen, das hält eure Beziehung schon aus. Alles worum ich dich bitte ist, nicht an deinen Erwartungen festzuhalten. Ein Wunsch ist schön, aber glaub mir, es ist jedes mal eine (positive) Überraschung die euch als Paar näher zusammen bringt.

Ich stimme @*******que zu. Menschen, und vor allem ihr Verhalten, sind nicht immer rational und berechenbar. Deswegen kann man es mit einem faktischen Autokauf nicht vergleichen.

Sicher du kannst dich Statistiken bemühen, (nicht geprüft) 50% aller offenen Beziehungen gehen in die Brüche, wer Analyst ist wird eher nicht Swinger, ...

Gibt es ja zu hauf auch mit den Kategorien "Analytiker, Antreiber, Beliebt sein will, Ausdrucksstarke". Aber es sind eben nur Modelle und jeder hat alle Punkte stärker oder weniger stark ausgeprägt abhängig von der Situation.

Ein Auto hat halt eine Marktpreisspanne. Das ist etwas einfacher zu schätzen.

Ihr zwei kennt euch und eure Situation am besten. Wenn ihr weitere Bedenken habt, denkt darüber nach, wie ihr diese möglichst vermeiden könnt. Du gehst hier gleich von den Vollen aus. Ich würde erstmal vom Kleinstmöglichen ausgehen (was wahrscheinlicher ist).

Anderen beim Sex zuschauen, vor anderen Sex haben. Sich mit anderen in sexy Kleidung über Sex unterhalten. Das ist schon Mal Aufregung für den Anfang.

Und eure Regeln müssen ja nicht in Stein gemeißelt bleiben. Was für euch jetzt wichtig und richtig ist, relativiert sich vllt in ein paar Monaten und Jahren. Wichtig für uns war immer ein Gespräch nach einem Erlebnis (egal ob zusammen oder getrennt), um sicher zu gehen, wie es uns beiden geht. Stimmen die Vereinbarungen noch? Was wollen wir anders machen?

Das stärkt auch das Team im Paar. Und dann wird es meiner Meinung nach schwer für externe dazwischen zu grätschen. Bumsen kann jeder mehr oder weniger gut. Das Vertrauen in unsere funktionierende Kommunikation und in uns, kann keine externe Person so einfach toppen. Deshalb schließen wir derzeit z.B. Langzeiteinzelaffären aus, weil wir uns das noch nicht trauen (aber wir wissen, dass wir es vllt irgendwann Mal wollen).

Le Sybarite

Danke für die vielen so ausführlichen und netten Antworten!
Ich denke, das hilft mir und uns deutlich weiter.
Es gibt vieles was wir noch anpacken, bereden und überdenken müssen.

Ich wollte euch nochmal eine Rückmeldung geben, da ich doch relativ viel privates in diesem und anderen Theards gelassen habe.
Ich poste diesen Beitrag in allen 3 Beiträgen, die sich mit meiner Beziehung befasst haben, da die Essenz nur die Eine ist.

Wir haben uns getrennt. Ich bin aktuell beruflich unterwegs und es ist bzw war wie es sehr oft die letzten Jahre war: ich habe andere Frauen als idealisiertere Geschelchtsverkehrspartnerinnen gesehen, habe sie nicht vermisst und als ich mit Kollegen abends weg war und manche in gewisse Lokalitäten zu späterer Stunde sind, habe ich wie immer nur mit meiner Beherrschung und dem Gewissen gekämpft.
So wie fast immer, wenn ich oder wir Zeit mit attraktiven Frauen verbracht haben.
Das war nie etwas was täglich prägnant war aber doch regelmäßig und immer wieder seit etwa ein paar Monaten nachdem wir zusammen gekommen sind über all die Jahre.
Was mich die letzten Wochen zu Nachdenken gebracht hat, war auch dir Frage, die besonders hier mehrere gestellt haben: Liebe ich sie wirklich?
Ich konnte sie nur mit "ja ich denke schon" beantworten aber im Grunde ist auch die letzten Jahren nicht mehr mehr als Freundschaft da. Sehr gut funktionierende aber auch nicht mehr.
Wenn ich komplett ehrlich bin, ist schon lange nur noch wenig sexuelles Verlangen zu ihr da gewesen. Allgemein aber schon.
Sie wohnt noch eine Weile bei mir, aber wir sind nur noch Freunde. Da ich beruflich gerade sehr eingespannt bin, bin ich sowieso wenig zuhause oder komme nur zum Schlafen heim.
Mich hat es, so traurig es klingt, kein bisschen traurig gemacht, dass ich Schluss gemacht habe.
Wie und ob ich in nächster Zeit sexuelle Kontakte haben möchte oder werde ist ein anderes Thema, aktuell nicht relevant und wenn dann ein größeres Thema. Eine richtige Beziehung möchte ich so schnell auf alle Fälle sicher nicht mehr zum Wohle aller Beteiligten.

Danke und Grüße

Danke für deine Offenheit. Schade dass es nicht geklappt hat, aber klingt jetzt auch so als wäre es für dich ok.

Das sexuelle Interesse an anderen heißt nicht zwangsläufig, dass du sie nicht liebst oder kein Interesse hast (wobei das natürlich mit rein spielen kann).
Sex und Liebe lässt sich auch trennen

Das stimmt. Es war auch noch vieles weiteres.
Ich hatte beispielsweise auch einfach keine Lust mehr, mich ihren Problemen anzunehmen, war froh, wenn ich allein Fernsehen konnte, da ich dann nicht das sehen musste was mir nicht gefällt und bei der Fragestellung nach Liebe genauso schon lange unsicher. Auch wenn man so etwas nicht unbedingt wahr haben will, wenn man schon seit Jahren ein gutes Team ist

Mein Mann hat hier schon.... . Aber weil wir beide sehr gern Partnertausch praktizieren möchte ich sagen , ich liebe meinen Partner sehr und wir betrachten den Partnertausch als einesexuelle Freizeitgestalltung. Ga wir zumeist auch zusammen es treiben ist es kein Versteckspiel oder eine Machtfrage.
Wir lieben das Gefühl der Befriedigung unserer Lust und leben das Schweinchen in uns aus.

Vielleicht beim nächsten Mal, dass müssen durch können, wollen und dürfen ersetzen?

@*******bene ja da muss das Wollen auch vorhanden sein.
Ich habe seit einer längeren Zeit und besonders jetzt keine Lust Kraft dahingehend zu investieren.
Also entweder Müssen oder gar nicht.
Für mich war es dann ziemlich plötzlich ziemlich klar, dass es für mich keinen Sinn mehr macht, da es nicht wirklich will.
Und wenn ich nichts in eine Beziehung investieren will, tue ich weder mir noch einer Partnerin einen Gefallen.

Sie fragt; du machst dir Gedanken über deine sexuellen Qualitäten gegenüber fremden Frauen oder Tauschpartnern im Vergleich zu Frauen, die es leichter hätten, laut deines Schreiben.

Machst du dir vor und beim Sex mit deiner eigenen Freundin die gleichen Gedanken?

@******978
Nachdem ich mir Sex mit anderen Frauen als mit meiner Exfreundin eigentlich immer besser vorgestellt habe, waren die Gedanken bei ihr nicht da.
Zumindest jetzt nicht mehr, früher als wir frosch zusammen waren vor einigen Jahren schon. Die letzte Zeit dachte ich auch immer zu wissen, dass es ihr gefällt aber im Grunde war es mir auch etwas egal, da ich uns nicht als ideale Sexpartner gesehen habe.
Hätte sie bei einem Partnertausch deutlich besseren Sex gehabt als mir, wäre das für mich in Ordnung gewesen, da die Sache zu wenig emphatisch sehen würde und eher auf meine Kosten fokussiert wäre.
Aber das Thema hat sich ja nun erledigt.

Sorry, aber warum bringst du eine EX ins Spiel, wenn es um eine aktuelle Beziehung und deren Öffnung geht? 🤔

Aber im Grunde hast du mir meine Frage bereits beantwortet; ich lese aus deinen Texten Unsicherheit, die du NUR aus dir begründen kannst. Denn bei deiner Freundin hast du dies nicht, sicher weil es läuft, wie es halt läuft.

Ich sehe hier eine deutliche Gefahr, dass eure Beziehung nicht auf stabilen Beinen steht und ihr statt Beziehungsarbeit zu leisten, euer Seelenheil im Außen sucht.

Für mich verständlich wäre, wenn ein Part zB BDSM praktizieren möchte und der Andere nicht. Dann kann man dies outsourcen.

Außerdem lese ich in deinem 1. Post was von "ihr seid eure Ersten" und jetzt schreibst du von EX, recht verwirrend und schwierig zu verstehen.

@******978
Ich habe heute zur Auflösung des Beitrages geschrieben, dass ich mich in diesen Tagen von meiner Freundin getrennt habe und sich die Frage nach einer offenen Beziehung nicht mehr stellt. Sie war meine erste Freundin.
Ich hoffe das klärt das Missverständnis auf.

Sorry, das hatte ich dann überlesen, belegt aber meine o.g. Vermutung. Hab noch viel Freude und versuch dir nicht ganz so viele Gedanken zu machen. Was nicht passt, kann auch nicht passend gemacht werden. Das Eckige passt nicht ins Runde.

Alles gut. Ich bin jetzt deutlich weniger angespannt.
Ich nicht ob noch mal eine schwierige Phase nach dem Ende der Beziehung kommt, es ja noch recht frisch. Ich habe aber natürlich vieles auch nicht so sehr geschätzt.

Die nächste Zeit werde ich mir eine verdiente Pause vom Beziehungsleben, Singlemarkt, Balzspielchen und allem anderen gönnen und erst wieder einsteigen, wenn ich wirklich Lust habe mir die Zeit zu nehmen jemanden kennenzulernen und auch Mühe zu investieren.