Ich kann verstehen, dass du Angst hast in dem Moment als Niete dazustehen, weil du nicht weißt, ob dein erlangtes sexuelles Wissen mit deiner Freundin für andere Frauen ausreichend ist.
Diesen Nervenkitzel hatte und habe ich bei jeder neuen Frau, aber das macht für mich erst das Salz in der Suppe. Gleichzeitig verspürt man einen Erwartungshaltungsdruck, dass das erste Mal gut werden muss, dass alle auf ihre Kosten kommen usw.
Das möchte ich dir mitgeben:
Wir haben uns als Paar erst einmal Regeln gesetzt. Was geht und was geht nicht. Das hat uns beiden vor allem beim ersten Mal Sicherheit gegeben. Dafür haben wir nämlich GV mit anderen ausgeschlossen. Zusätzlich haben wir ein Codewort ausgemacht, dass nur wir verstehen konnten. Sagt man dieses, weil einem die Situation doch nicht behagt, ist es das Zeichen für den anderen jetzt zu akzeptieren ohne Nachfrage zu gehen. Für uns kommen wir als Paar zuerst.
Außerdem erwarten wir keinen PT. Wenn wir uns mit einem anderen Paar verstehen, dann wird schon rumgemacht. Also, dass eine*r vom anderen Paar uns gar nicht zusagt, ist dann schon ein Ausschlusskriterium. Sollte es aber zwischen uns Vieren passen, was nicht so einfach ist, dann gilt immer noch: wer mit dem wem dann wie weit geht (auch im bisexuellen Sinne), ist immer Sache der zwei miteinander Interagierenden.
So kam es schon bei uns vor, dass eine*r mit dem*r anderen was hatte und die anderen zwei nur kuschelnd daneben lagen. Oder es wurde ein Dreier und Person 4 hat zugesehen.
Von dem "du hattest meine*n, deswegen krieg ich jetzt deine*n" halten wir nichts. Natürlich sollten sich die 4 zumindest sympathisch sein, aber was im Detail passiert, ist ja auch von der Tagesform und dem Moment abhängig.
Wir akzeptieren, wenn jemand aus dem anderen Paar weniger machen möchte, deshalb erwarten wir die gleiche Akzeptanz für uns. Klar darf man enttäuscht sein, vor allem wenn man die andere Person attraktiv fand und geil in dem Moment war. Aber in unseren Augen wird das nicht geil, wenn die andere Person nur widerwillig mitmacht. Das merken wir.
Wer am Ende mit wem gut harmoniert, das ist dann eh von ganz vielen Faktoren abhängig. Für die eine ist es zu schnell, zu hart, zu wild <> für die andere zu langsam, zu weich und zu kuschelig.
Ein Beispiel: ich hatte einmal was mit einer Freundin, es hat überhaupt nicht geklappt. Wir waren beide zu sehr im Kopf beschäftigt, was das jetzt mit unserer Freundschaft macht und dass das von Anfang an gut werden muss.
Später hatte sie mit einem Freund von uns wochenlang super viel Spaß. Und ich ebenso mit meiner Frau. Also sind wir beide keine Nieten im Bett, sondern es hat zwischen uns in diesem Moment nicht sollen sein. Dadurch blieb halt eine Wiederholung aus, aber damit muss man leben können (oder es lernen zu können).
Für mich hat bis jetzt immer gut funktioniert:
- empathisch und höflich sein
- auf die Reaktionen meines Gegenübers achten (die Person wird dir schon zu verstehen geben, was ihr gefällt oder auch nicht)
- neugierig sein und den anderen Körper erkunden
- Meine Lust und Befriedigung etwas hinten anstellen
Und wenn das meiner*m Spielpartner nicht gefällt, dann ist sie*er einfach nicht die*der richtige für mich. Ich bin z.B. nicht dominant. Braucht eine Frau dies, dann wird das mit mir eher weniger was werden.
Le Sybarite