@*******s80
Auch wenn manche von dem Thema genervt zu sein scheinen; mich hat es zum Nachdenken angeregt. Danke dafür.
Wenn ich mich aber menschenverachtende Worte und Symbole bediene (Sklave, Sklavin, Fotze, Hure uvm.) bin ich dann menschenverachtend, auch wenn es kossensuell abläuft und beide Spaß haben? Ich denken schon.
Ich erinnere mich gerade an die Sprachphilosophie; weiß aber nicht mehr von wem es kam, Moore oder Searle.
Ein Wort hat zwei Bedeutungen: N1 - die offizielle Bedeutung, die man auch im Lexikon finden würde; da sind oben genannte Beispiele zweifelsohne Schimpfwörter und in ihrer Natur denunzierend.
N2 - Sprecherabsicht; was MEINT der Sprecher in einer bestimmten Absicht und einem bestimmten Kontext. Es wurden ja schon Beispiele aus dem BDSM Bereich oder Dirty-Talk Bereich genannt, dass dann kontextual solche Bezeichnungen einerseits vom
Sprecher nicht wirklich böse und denunzierend gemeint sind; und andererseits der Adressat das durchaus mag. Ich kann daran nichts schlechtes oder verwerfliches finden, wenn es zwischen zwei Menschen stattfindet.
Ich verlange nicht, dass wir sofort zum Beispiel das Wort Sklav*in verbieten, aber gehört es uns überhaupt?
Eine interessante Frage. Was würden jetzt Menschen, die von echter Sklaverei betroffen waren oder sind davon halten, dass andere Sklave “spielen”? Befremdlich ist das schon. Ich nutze das Wort SklavIn nicht wegen des historischen Kontexts.
Es hört sich vielleicht unfair an, für mich reicht das Argument aber irgendwie nicht aus, dass man es ja nur "spielt" und nicht so "meint". Sind wir nicht mit dazu verantwortlich, für die Symbolik die wir erzeugen? Es fällt uns meiner Meinung nach schwer, ausserhalb uns bekannter Formen zu agieren. Und auch wenn Gefühle und Lust zunächst formlos sind, gießen wir sie nicht dennoch in dem Moment in ein Bild?
Indem wir mit Worten und Bezeichnungen spielen, nehmen wir den Begriffen und tatsächlichen Bedeutungen zum Teil ihre Ernsthaftigkeit. Das kann und darf man moralisch in Frage stellen.
Ich würde da aber auch zwischen verschiedenen Wörtern unterscheiden…
z.B. haben Hure oder Schlampe oder eine Feminisierung für mich nicht die gleiche Dimension wie Sklave bzw. der historische Hintergrund der Sklaverei.
Daher stelle ich mir gerade die Frage:
Auch wenn man für sich subjektiv das Gefühl hat im Spiel und Einvernehmen ist jegliches Wording erlaubt… gibt es Grenzen?
Wo habt/seht ihr persönlich moralische Grenzen?
Ich glaube, ich würde bei anderen vermutlich alles tolerieren, was mir konsensual und gewollt erscheint.
Ich selbst habe aber auch “Rollenspiele” oder Bezeichnungen, die ich persönlich aufgrund realer Hintergründe ablehne.
Die Beispiele, die ich im Kopf habe erscheinen aber willkürlich und nicht konsequent.
Daher, danke für den Denkanstoß… aber ich bin noch im Prozess… und lese mal weiter mit.