Brustkrebs und @Nihal
Vor 12 Jahren lautete mein Diagnose: Brustkrebs.
Vor der OP war nicht klar, ob ganz amputiert werden muss. Mal abgesehen davon, mit welchen Problemen man bei der Diagnose zu kämpfen hat, drohte quasi das Aus für unsere Leidenschaft, unsere liebsten Unternehmungen: FemDom im öffentlichen Rahmen. (Mit einer Brustprothese herumlaufen wollte ich auf gar keinen Fall!)
Noch kurz vor der OP beschloss ich: Wenn amputiert, werde ich ab sofort
mein Outfit auf Amazone umstellen. Freier Oberkörper und immer einen Bogen tragend.
Ich wurde von einem Chirurgen, der sein Handwerk wirklich versteht, Brust erhaltend operiert: Heute ist eine Brust kleiner, inzwischen auf anderer "Höhe"
, die Brustwarzen sind unterschiedlich in der Form und ich habe auf ihr eine sichelförmige Narbe. Heute ist mir auch klar, dass ich mit meinem Amazonen-Widerstand den Kampf gegen den Krebs aufgenommen hatte. Heute - 12 Jahre später - lebe ich noch. Heute gehen wir immer noch auf FemDom- und erotische Veranstaltungen.
Aber es hat 11 Jahre gedauert, bis ich völlig nackt, mit hoch erhobenem Kopf, aufgeregt und mit Rauschen in den Ohren durch einen großen Raum mit viel Partyvolk in ihrer durchgestylten Fetish-Kleidung gegangen bin. Damit hat meine persönliche Odyssee Ihren Abschluss gefunden.
Alles hat seine Zeit und das Leben ist vielfältig! Nicht mein Körper mit seinen Narben, sondern meine Seele (Ausstrahlung) machen mich aus. Wenn mich jemand wegen meiner Narben, meines Aussehens, meiner Falten oder auch nur meiner Kleidung ablehnt, hält er nur die Konfrontation damit nicht aus. Einem solchen Menschen wünsche ich ein langes Leben und dass er sich selbst niemals mit ernsthaften Problemen auseinander setzen muss.