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Latex Fetisch entdecken und ausleben

*****a_S Mann
8.121 Beiträge
JOY-Angels 
Naja @********ight er und viele in ähnlicher Situation haben natürlich ihre Beziehung zu verlieren.
Die Situation ist fast immer ähnlich: Man geht eine klassische Beziehung ein, sexuell treu und vanilla, zieht zusammen, bekommt ein Kind und rückt erst dann damit raus, dass man eigentlich Latexfetischist (oder devoter BDSMer oder beides) ist. Und klar, wenn man mit einer sexpostiven sehr offenen Frau zusammen ist, probiert die das aus und wenn sie merkt, es ist nicht so recht was für sie, schlägt sie eine Öffnung der Beziehung vor. Das Problem ist: Ein Mann, der seiner Frau nicht am Anfang der Beziehung von seinem Latexfetisch erzählt hat, ist üblicherweise nicht mit einer sexpostiven sehr offenen Frau zusammen, sondern mit einer, die einfach nur eine treue Vanilla-Beziehung führen will, und die fühlt sich bedroht, wenn der Mann dann mit dem Latexfetisch (oder BDSM) rausrückt und auch noch sagt, dass das für ihn ein "must have" ist. Im Grunde ist dann die Beziehung in Gefahr bzw. in Frage gestellt. Die Entscheidung ist dann meist: Trennen, Fremdgehen oder Unterdrücken. Und meine Erfahrung auch von ähnlichen Geschichten von Bekannten ist: Fremdgehen führt meist zu einem bösen Trennungskrieg und Unterdrücken zu psychischer Krankheit.
******rca Paar
90 Beiträge
Eine Beziehnung, in der eine der beiden Personen dem Partner oder der Partnerin nicht nur das Eingehen auf einen dringenden Wunsch (egal, ob einen erotischen Wunsch oder irgendetwas anderes) kategorisch ablehnt, sondern auch obendrein die Suche nach möglichen Kompromissen verweigert, ist nie und nimmer "toll", sondern steht auch ohne das konkrete Problem auf einem sehr unsicheren Fundament. Damit soll nicht gesagt sein, dass das Problem primär auf der Seite der Frau oder des Mannes liegt, die / der "Nein!" sagt - es kann natürlich auch daran liegen, dass quasi unerfüllbare Maximalforderungen im Raum stehen oder ganz einfach ungeschickt kommuniziert wird.

Wenn man wirklich an den Punkt gekommen ist, nur die Optionen Trennen, Fremdgehen oder Unterdrücken zu sehen, ist schon viel schiefgelaufen. Die "Lösung", von der mir mal ein anderer Mann erzählt hat, erschien mir jedenfalls nicht nachahmenswert: Latexfetisch jahrelang heimlich bei einer Domina ausleben, dann irgendwann die völlig ahnungslose Frau verlassen und ihr dabei noch Vorwürfe machen, sie sei an seinem Doppelleben quasi schuld. Kein Wunder, dass dann ein Trennungskrieg folgte - mein Mitleid mirt diesem freundlichen Latexfetischisten hielt sich in Grenzen.
********ight Paar
1.392 Beiträge
@*****a_S : ja, Menschen können sich ändern, auch innerhalb einer Beziehung. Das nennt sich Leben.

Deine Optionen zeigen ja nur ganz wenige Möglichkeiten auf. Es gibt noch so viel dazwischen, was möglich ist.

Basis davon ist, dass alle lernen sich auszudrücken und offen zu zeigen, was in einem ist.
*****a_S Mann
8.121 Beiträge
JOY-Angels 
@******cra und @********ight Ich hab auch schon ein paar Jahre auf dem Puckel und habe ein wenig mitbekommen, wie das Leben so spielt und wie die Leute so drauf sind und sich ändern - oder auch nicht. Hier aber habe ich den Eindruck, dass Leute aus einer Joy/Swinger/Hedonisten/Kinky-Bubble heraus Optionen sehen, die das Normalo-Pärchen üblicherweise nicht hat.

Mir ist klar, dass ein Paar, was total offen über Sex redet, gemeinsam Swingerclubs besucht, Partnertausch macht etc. damit locker ist, wenn einer von beiden nach 5 Ehejahren auf einmal seine Bisexualität, Devotion oder Latexfetisch entdeckt. So ein Paar braucht dann nicht über Trennung nachdenken, sondern überlegt, wie es diese Veränderung, diese neue Neigung in ihr ohnehin offenes und experimentelles Sexleben einfügen kann, ob man also jetzt andere Arten von Paaren datet, ob einer allein in der Szene datet, whatever.

Bei @**li und @********esch scheint aber ein ganz anderer Paar-Fall vorzuliegen, nämlich eine Frau, die eine ganz klassische sexuell treue und nicht offene oder experimentelle Beziehung führen möchte und sich nach einigen Beziehungsjahren auf einmal dem Gamechanger Fetisch/Kink gegenübersieht. Und denen vorzuwerfen, sie würden die Basics nicht hinbekommen ist nicht wirklich hilfreich. Denn ja, es war ein großer Fehler, dass der Mann seinen Fetisch nicht direkt am Anfang in seiner vollen Tragweite erklärt hat, denn wenn er es hätte, wäre die Beziehung wahrscheinlich nicht zu Stande gekommen. Aber hätte hätte Fahrradkette, so war's halt nicht und die beiden stehen jetzt da und müssen mit der Situation klar kommen. Und wenn die Frauen so locker wären, dann wären beide mit einem Paarprofil hier und die Frau würde hier im Forum mitschreiben. In der Realität dieser Paare außerhalb unserer sexpositiven Bubble aber, versucht die Frau oft, das Problem auszusitzen und der Mann denkt über Fremdgehen nach. Das ist leider der klassische Weg. Wenn die so locker wären, über echte Kompromisse oder Öffnungen zu reden, wären sie nicht in einer solchen Situation.

Deshalb ja: Ich bin total für Offenheit, Reden, Versuchen, ggf. Paartherapie, um über einen Mediator mit einander zu reden. Aber wenn das nix nützt, bin ich für eine saubere, ehrliche, freundschaftliche Trennung, denn die anderen Alternativen sind dann eben nur noch Aushalten oder Fremdgehen. "Das nennt sich Leben."
********ight Paar
1.392 Beiträge
@*****a_S ich finde der Prozess ist wichtig, nicht das Ergebnis. Nur dadurch verändern wir uns und wachsen.

Also ja es kann so enden. Muss es aber nicht.

Ich habe es selbst erlebt und erlebe es tagtäglich mit Klienten. Alles ist möglich.
******rca Paar
90 Beiträge
Zitat von *****a_S:
Hier aber habe ich den Eindruck, dass Leute aus einer Joy/Swinger/Hedonisten/Kinky-Bubble heraus Optionen sehen, die das Normalo-Pärchen üblicherweise nicht hat. [...] Bei @**li und @********esch scheint aber ein ganz anderer Paar-Fall vorzuliegen, nämlich eine Frau, die eine ganz klassische sexuell treue und nicht offene oder experimentelle Beziehung führen möchte und sich nach einigen Beziehungsjahren auf einmal dem Gamechanger Fetisch/Kink gegenübersieht. Und denen vorzuwerfen, sie würden die Basics nicht hinbekommen ist nicht wirklich hilfreich. Denn ja, es war ein großer Fehler, dass der Mann seinen Fetisch nicht direkt am Anfang in seiner vollen Tragweite erklärt hat, denn wenn er es hätte, wäre die Beziehung wahrscheinlich nicht zu Stande gekommen.

Meine Frau und ich hätten in den ersten knapp zehn gemeinsamen Jahren zu 100% in die Kategorie "Normalo-Pärchen" gepasst - sexuell treu, mit Kindern, "normalen" Freunden, ohne Swinger-, Kinky- oder sonstige "experimentelle" Elemente in der Ehe. Nicht nur am Anfang, sondern für ca. acht bis neun Jahre gab es in Bezug auf Latex nichts zu erklären, schon gar nicht in "voller Tragweite": Eine deutliche Neigung in Richtung Latex u.ä. Materialien war bei mir zwar schon immer vorhanden, aber in den ersten Jahren als Familienvater war keinerlei Bedürnis da, etwas davon "auszuleben".

Das kam dafür später und dann mit großer Wucht. Wir haben seit 20 Jahren immer wieder Kompromisse gesucht und gefunden, wobei ich die Optionen "offene Beziehung in irgendeiner Form", Trennung oder totaler Verzicht nie ernsthaft in Betracht gezogen habe. Wir wollten beide zwei Dinge unbedingt: Als Paar und Familie zusammen durchs Leben gehen und uns gegenseitig glücklich oder wenigstens zufrieden sehen. Meine Frau hat sich also so weit bewegt, wie sie das ohne eigene Fetische konnte, ich habe akzeptiert, was gemeinsam möglich war (und ist) und was nicht.

Der Vollblut-Fetischist würde vielleicht sagen: "Ein halb volles Glas reicht mir nicht", die meisten verheirateten Latexliebhaber mit "normalen" Frauen würden mich vermutlich glühend beneiden - wie das halt so ist mit Kompromissen.
*****a_S Mann
8.121 Beiträge
JOY-Angels 
@******rca Ja, ich glaube, mir würde es nicht genügen, wenn ich wüsste, dass meine Partnerin das nur für mich macht und selbst keine Freude oder Erregung daraus zieht. Zumal ich befürchten würde, dass es dann in Beziehungsphasen, wo man eh selten Sex hat, mit dem Latex sehr selten werden würde, weil das von der Partnerin dann als Zusatzmühe empfunden werden würde.
Aber ansonsten ja, wenn man eine Partnerin hat, die zumindest so weit einen Kompromiss mitgeht, ist das eine Möglichkeit, die (wie das bei Kompromissen ja so sein soll) besser ist als nix. Allerdings habe ich auch von vielen gehört, wo die Frau bei einem (zu spät erzählten) Fetisch richtig komplett dicht gemacht hat. Auf Stammtischen hört man da so einiges:
Ein Mann hat mir mal erzählt, dass er ein Bahnhofs-Schließfach hat, was er wöchentlich neu bezahlt, und darin ist eine Tasche mit Latexkleidung. Und hin und wieder nimmt er sich ein Stundenhotel-Zimmer, um nach der Arbeit mal in Latex zu onanieren. Und er hat darüber nachgedacht, ob er seiner Frau erzählt, bei einem Freund zu sein, wenn er auch mal zu einer Fetischparty will. Ich muss sagen, die Schilderung dieses Doppellebens (in dem der Mann ja nicht einmal fremdgeht) hat mich echt traurig gemacht.
********ight Paar
1.392 Beiträge
Ich finde da eine Sache interessant. Warum ist es nicht "genug" wenn der Partner es für den anderen macht.?
*****a_S Mann
8.121 Beiträge
JOY-Angels 
@********ight Es mag viele Menschen geben, denen es genügt, wenn der Partner die Art Sex, auf die man selbst steht, einem "als Geschenk" macht, und nicht weil er selbst auch darauf steht. Aber ich gehöre zu den Menschen, für die Erotik und Sexualität dialogisch, also im Wechselspiel, gefühlt werden. Ich würde nicht so weit gehen, mich als "Reaktionsfetischist" zu bezeichnen (so, wie sich manche hier nennen, die hauptsächlich durch die Reaktionen des Partners erregt werden), aber zumindest gehört die Erregung der Partnerin für mich klar dazu und ist Teilursache meiner Erregung und Befriedigung.

Geht mir zB auch bei Blowjobs so. Es gibt Frauen, die stehen darauf, andere eher nicht. Und mir haben Blowjobs nie wirklich gefallen, wenn ich gemerkt oder gewusst habe, dass die Frau sie nur für mich macht, also im Grunde doof findet und nur macht, weil sie weiß, dass Männer nunmal drauf stehen oder so. Ich weiß aber auch, dass das vielen Männern total latte ist und sie einen Blowjob immer genießen, egal ob die Frau darauf steht oder das als Pflichtprogramm abliefert. Solche Art Fetischisten kommen wahrscheinlich gut damit klar, wenn die Frau Latex nur für ihn trägt - hauptsache sie macht das regelmäßig.
*****a_S Mann
8.121 Beiträge
JOY-Angels 
Und ich bin noch aus einem weiteren Grund skeptisch, wenn der Partner eine einem sehr wichtige sexuelle Sache nur "für einen" macht: Meiner Erfahrung nach und auch der von Freund*innen und Bekannten nach, machen diese Menschen das immer nur eine gewisse Zeitlang, also zB in der ersten Verliebtheitsphase, weil sie eine Trennung abwenden wollen oder gar, weil sie auf Heirat/Zusammenziehen/Kind hoffen.

Ich selbst habe das mehrfach erlebt mit Frauen, die selbst nicht wirklich auf Fetisch und BDSM standen, dass die das eine Zeitlang für mich gemacht haben, aber irgendwann eben nicht mehr, weil der Antrieb nicht aus ihnen selbst kam. Und ich habe zB auch von devoten Frauen gehört, dass ihr Mann eine Zeitlang für sie dominant war, weil er Angst hatte, sie sonst zu verlieren, aber das eben nach ein paar Monaten wieder eingestellt hat.

Und da zu unterstellen, dass es immer nur "Berechnung" ist, also um den Partner zu halten, muss gar nicht sein. Die Motivation fehlt halt. Ist da wegen Verliebtheit oder Verlustangst, aber sowas hält eben oft nicht so lang. Eine echte Neigung hingegen bleibt und überdauert auch Beziehungsphasen, wo es mal nicht so sexy ist.
*****a_S Mann
8.121 Beiträge
JOY-Angels 
@********ight Noch eine kleine Ergänzung: Ich denke, dass diese "ich mach das für dich"-Geschichte mit Fetisch dann gut klappen kann, wenn es kein ganz doller Fetisch ist sondern nur eine Art Zusatz-Vorliebe. Also wenn der Mann zB hauptsächlich auf normalen Sex steht und zusätzlich glänzende Kleidung ganz geil findet. Dann kann eine offene Frau ja denken: OK, wenns ihm gefällt, zieh ich zum Sex etwas glänzendes an und er ist im Gegenzug besonders zärtlich und verwöhnt meinen Körper besonders lang. Win-Win-Situation.

Aber bei vielen Fetischisten geht es schon um mehr als nur darum, was die Partnerin beim Sex trägt. Also wenn ein Stiefelfetischist zB gern ihre Stiefel küssen will, hängt da ja auch ein DS-Spiel mit zusammen, was einer Frau, die da keine Antennen für hat, vielleicht gar nichts gibt. Oder Latexcatsuits sind durchaus aufwändig beim Anziehen und in der Pflege. Oder viele Fetischisten wünschen sich auch den Besuch von Fetischpartys. In all diesen Fällen ist das "Ich mach das für dich" etwas mehr als nur ein sexueller Gefallen wie "Ich leck dich, du leckst mich".
Zitat von **li:
ich entdecke an mir immer mehr einen Hang zu Latex.

Hallo Coli.

Ich bin gerade auf diesen ziemlich alten Thread gestoßen, kann deine Situation aber total gut nachvollziehen. Mich würde sehr interessieren, wie es bei euch weitergegangen ist. Vielleicht hast du ja Lust, etwas davon preiszugeben?

Liebe Grüße,
Patrick
*****dus Mann
26 Beiträge
Mein erster Versuch
Habe mein ersten Versuch in Latex Kleidung herstellen abgeschlossen. Ist nicht perfekt aber für den Anfang bin ich ganz zu Frieden und es ist nicht ganz einfach Latex Material 0,8 mm zu verarbeiten.
******on2 Mann
2 Beiträge
@**li

Ich bin auch sehr am Anfang. Sozusagen beim Ausloten und mit der Partnerin drüber reden, warum wieso etc.

Eine Anfängliche Ablehnung ihrerseits konnte ich zwar noch nicht ganz auflösen, aber ich habe sie zum Nachdenken angeregt, indem ich so argumentiert habe:

Bei Latex geht es ja u.a. um das Gefühl auf der Haut, vielleicht gibt die Enge ja Geborgenheit etc.
Für mich ist das Thema Latex viel näher, wie es meine Partnerin vermutet hat. Gar nicht so abwegig es mal einfach auszuprobieren, ich stecke schließlich mein bestes Stück schon seit Jahren in ein Kondom *kondom*, wieso also nicht mit dem Gefühl auf der Haut auch woanders / mit anderen Körperteilen spielen und ausprobieren...

Darauf meinte sie nur, "stimmt, daran hat sie noch nie gedacht"

Und so "fetisch" ist das ganze dann auf einmal nichtmehr, sondern ziemlich alltäglich/normal.
*******kus Paar
1.483 Beiträge
Schwieriges Thema. Kommt auch darauf an was Du so an Latex tragen willst.
Vielleicht überrascht Du sie am Anfang einfach mal nur in einem Latex Höschen.
Entweder findet sie den Anblick geil, gefällt ja auch Frauen oder sie lehnt es generell ab. Dann wirst Du das akzeptieren müssen. Vielleicht findet ihr einen Mittelweg statt Ganzkörperlatex mal Höschen und Shirt.
Viel Erfolg.
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