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Heinz Erhardt Gedächtnis-Thread

Heinz Erhardt Gedächtnis-Thread
Beim Wandern durch´s Forum stieß ich gerade auf einige Zitate von Heinz Erhardt und dachte mir: Thomas Sie könnten - ach Thomas DU könntest (ich dutze mich ja neuerdings) doch mal einen Thread eröffnen, wo man einige lustige Dinge von ihm hineinstellt.

Für mich ein absoluter Virtuose der Sprache!
Und ich lese ihn immer wieder gerne, obwohl er ja eigentlich für mich gestorben ist *zwinker*

DER KÖNIG ERL

Wer reitet so spät durch Wind und Nacht?
Es ist der Vater, es ist gleich Sieben ... Acht.
Im Arm den Knaben er wohl hält,
Er hält ihn warm, denn er ist erkält'.
Halb drei, halb fünf, es wird schon hell,
Noch immer reitet der Vater schnell.
Erreicht den Hof mit Müh und Not,
Der Knabe lebt, das Pferd ist tot.

Eigentlich war ich heute am Hin ... am Kommen verhindert, und das war so: es war übergestern, vorheute, da saß ich hier drüben in dem Café, ich bestellte mir zwei Goetheglatzen - nee, zwei Schillerlocken - eigentlich wollte ich 'nen Sturmsack essen - Windbeutel - aber auf dem saß schon einer. Ich sitze, unten sitz' ich, oben eß' ich - oder umgekehrt, mit einmal guck' ich da zur Tür, und was seh ich da? - Gar nichts, die Tür war auf der Seite - stürzt, wie von der Tante Ella gestochen - Tarantella gestochen, ein Vollbart auf mich los, mit 'nem Herrn dran. Der hat so'n Schirm, der Knirps, und nimmt den, haut immer auf meinen Kopf, das machte mich stutzig. Nachdem ich ein- bis viermal gestutzt hatte, sprach ich zu mir: "Also". "Herr Erhardt", sprach ich - nee: "Heinz", sag ich, Heinz - ich sag ja DU zu mir. "Heinz", sage ich, "was soll das da oben bloß sein?" Und nachher, viel nachherer, da kam ich dahinter: der hatte mich verwechselt! Das gönn' ich dem. ...

• Beifall -

Ich danke Ihnen für dieses Geräusch

Bei nassen Straßen müssen Sie 16 – geben...
...also doppelt Acht!!!

Alles auf der Welt geht natürlich zu...
nur meine Hose geht natürlich nicht zu!
*haumichwech*
********le77 Frau
270 Beiträge
ich hab auch was
ein kleiner dicker regenwurm geriet in einen wirbelsturm
nun dient der droben, nein wie fein ,
den allerliebsten engellein,
als klöppel einer bimmel... *g* *g*
Einen hab´ ich auch noch
ZEUS

Im Himmel machte er die Blitze,
Auf Erden aber lieber Witze,
So hatte er, als Tier verwandelt,
Sehr oft mit Damen angebandelt.
Einst näherte er sich als Stier
Europa und sprach keck zu ihr:
Ich bin der Zeus, macht keine Zicken,
Und setzt euch hier auf meinen Rücken.
Halt euch am Horne fest und flieht
Mit mir dorthin, wo's keiner sieht.
Erst zierte sich das Mädchen sehr,
Dann weniger, dann wieder mehr,
Da wurde es selbst Zeus ganz klar,
Wie uneinig Europa war.
Und es ist gar nicht übertrieben
Zu sagen, es sei so geblieben.

Durch alte Schriften ist belegt,
Daß Vater Zeus fast unentwegt
Nach unten kam, sich abzulenken,
Statt oben an's Regieren zu denken.
Bis seine Frau, die Hera hieß,
Ihn einfach nicht mehr runterließ.
Im Himmel aber, da verlor
Er jeden Sinn für den Humor.
Drum hört man auch vom alten Zeus
Nichts Neus.
********le77 Frau
270 Beiträge
noch eins
Ein mytho-unlogisches Gespräch

A. Ich habe bei mir zu Hause ein Aktfoto hängen. Es heißt "Die Ledige mit dem Schwein". Kennen Sie das?

B. Sie meinen sicher "Die Leda mit dem Schwan"?

A. Ach ja, richtig! Ein Schwan kommt auch darauf vor! Und wer ist diese "Leda"?

B. Leda war die Mutter der "schönen Helena".

A. Wieso "war"? Ist sie tot?

B. Aber natürlich!

A. Erzählen Sie mir doch mal was von der Familie!

B. Also das war so: Eines Tages schiffte sich Menelaus, der Gatte der Helena, nach Kreta ein.

A. Und Helena blieb zu Hause?

B. Ja, in ihrem Schlafgemach. In der Mitte stand ein großes Ruhebett und links der Armleuchter.

A. Ich denke, Menelaus war weg?

B. Nein, ein wirklicher Armleuchter stand da. - Und plötzlich wurde ihr Páris gemeldet!

A. Ach, der mit dem Apfel?

B. Bravo, woher wissen Sie denn das?

A. Na, Páris war doch der, der auf dem Berge Aida der Schönsten mit der Armbrust einen Apfel vom Kopf schoß!

B. Das verwechseln Sie leider mit Wilhelm Tell - aber immerhin! Außerdem hieß der Berg Ida! - Na schön! Páris beschloß, Helena mit List zu erobern.

A. Ach, Klavierspielen konnte er auch?

B. Das weiß ich nicht! Jedenfalls aber nahm er sie mit nach Troja.

A. Ach so ja.

B. Und wissen Sie wodurch Troja berühmt geworden ist?

A. Durch die Trojabohnen!

B. Sie meinen Sojabohnen?! - Nein, durch den Trojanischen Krieg! Die einstmals so stolze Stadt wurde völlig zerstört - und heute ist die Fläche, auf der sie stand, eben!

A. Eben!
*******g_nw Mann
660 Beiträge
Es war einmal ein großes Schloß
Und Kunibert, das war der Boss
Er hatte Mägde, hatte Knechte
Und auch ne Frau - das war das schlechte

Ihr Mund war breit, ihr Hals war lang
Und es klang furchtbar, wenn sie sang
So zielt er denn mit Korn und Kimme
Und auch mit Wut - das war das Schlimme

Es machte Bumm, natürlich lauter
Ergriffen hoch zum Himmel schaut er
Und spricht, das Auge voll Gewässer
"Vielleicht singt sie da oben besser"

Aus den Kopf getippt, daher u.U. nicht ganz fehlerfrei
********le77 Frau
270 Beiträge
irgendwie heut auch noch passend*g*
********le77 Frau
270 Beiträge
mein lieblingsgedicht
mit vorgeschichte...
ich lernte das in der fünften klasse und zu der zeit befanden sich dachdecker in bzw. auf unsere schule...
naja wärend des deutschunterrichts beim abhören von dem gedicht knallte es ganz laut... zufalligerweise als wir gerad bei dem satz waren"... und fiel vom blatte"
deswegen werd ich die situation nie vergessen...*g*

Die Made

Hinter eines Baumes Rinde
wohnt die Made mit dem Kinde.
Sie ist Witwe, denn der Gatte,
den sie hatte, fiel vom Blatte.
Diente so auf diese Weise
einer Ameise als Speise.

Eines Morgens sprach die Made:
»Liebes Kind, ich sehe grade,
drüben gibt es frischen Kohl,
den ich hol'. So leb denn wohl.
Halt! Noch eins, denk, was geschah,
geh nicht aus, denk an Papa!«

Also sprach sie und entwich. —
Made junior jedoch schlich
hinterdrein, und das war schlecht,
denn schon kam ein bunter Specht
und verschlang die kleine fade
Made ohne Gnade. — Schade.

Hinter eines Baumes Rinde
ruft die Made nach dem Kinde




haben wir gelacht... *g* *g* *g* *g*
...
ein Nasshorn und ein Trockenhorn
spazierten durch die Wüste,
da stolperte das Trockenhorn,
das Nasshorn sagte...siehste

hahahaha *lol* *lol* *lol*
*********87_nw Frau
5 Beiträge
Mein Lieblingsgedicht^^
Ritter Fips und sein anderes Ende

Es stand an seines Schlosses Brüstung
der Ritter Fips in voller Rüstung

Da hörte er von untern Krach
und sprach zu sich: "Ich schau mal nach!"
und lehnte sich in voller Rüstung
weit über die erwähnte Brüstung.

Hierbei verlor er alsobald
zuerst den Helm und dann den Halt
wonach -verfolgend stur sein Ziel-
er pausenlos bis unten fiel.
Und hier verlor er durch sein Streben
als drittes nun auch noch das Leben,
an dem er ganz besonders hing- - -!

Der Blechschaden war nur gering...

Schlussfolgerung:
Falls fallend du vom Dach verschwandest,
so brems, bevor du unten landest.


Habe in der Grundschule für ein Mini-referat mehrere Gedichte auswendig gelernt. Ich kann sie immernoch. *ggg*
*******g_nw Mann
660 Beiträge
*lach* stimmt, der Ritter Fips *ggg*

Kurzer Einwurf: Auch wenn Erhardt im Vergleich zu den "Brachialkomödianten" heutiger Zeit wie Ingo Appelt, Michael Mittermaier usw. wesentlich harmloser rüberkommt - ich finde, sein feinsinniger Witz und die Spitzfindigkeit zwischen den Zeilen sind bis heute eine Klasse für sich, ganz abgesehen davon, daß er zu der immer kleiner werdenden Gruppe gehört, die unsere Sprache so gut beherrschen, daß sie überhaupt derartige Wortkompositionen erfinden können.

Darki

In nur vier Zeilen was zu sagen
erscheint zwar leicht; doch es ist schwer!
Man braucht ja nur mal nachzuschlagen:
die meisten Dichter brauchen mehr ...
*********87_nw Frau
5 Beiträge
Sehr sehr richtig!

Heinz Erhardt verzichtet auf so manche plumpe und direkte(leider auch geschmacklose) Anspielung, die die heutigen Comedians manchmal so bringen.
Sein Stil ist wohl weitgehend einzigartig, wer sonst wäre heute noch fähig dieses herrlich alberne G-Theaterstück zu schreiben. Er hat es irgendwie geschafft, das Wesen einiger Gesellschaftsschichten abzubilden, und fährt nicht ausschließlich auf der heute so beliebten Mann-Frau-Problematik.

Man wundert sich vielleicht, weil ich so jung bin, und mich dafür interessiere, aber auch mein Vater war eingefleischter Fan. *ggg*

blackrose87

Das Leben kommt auf alle Fälle
aus einer Zelle.
Doch manchmal endets auch, bei Strolchen
in einer solchen.

Die alten Zähne wurden schlecht
und man begann sie auszureißen.
Die Neuen kamen gerade recht
um mit ihnen ins Gras zu beißen.
ich ergötze mich immer noch an seinen witzen und filmen.
der mann war ein fach *spitze*
lg
All diese Beiräge zu lesen, hat mir wirklich Spaß gemacht, einfach so. Kein teutonischer Ernst, der mir ständig auflauert! Wie entspannend! Wie erholsam! Einfach mal schön....

Gäbe es nur mehr solche hervorragenden Beiträge...unprätentiös, unverkünstelt. Diese Website läuft ja eigentlich unter dem Namen "http://www.joyclub.de", und tatsächlich - diesmal gilt: Nomem est Omen! Gott sei Dank!
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