„nicht da wo Außenstehende es festlegen
Du bist hier aber auch aussenstehend.
„Auch was den “Täter” angeht; denke ich schon etwas mehr als ihr, dass er WISSEN muss (durch klare Kommunikation), dass die Partnerin sich mit etwas schlecht fühlt.
Natürlich. Das kann er ohne Kommunikation auch nicht wissen. Aber du bist beim falschen Zeitpunkt! Der Übergriff findet nicht statt, wenn sich das Opfer schon schlecht fühlt. Der Übergriff findet statt, wenn der Täter etwas tut, wodurch sich das Opfer schlecht fühlt!
„Das mit den vorher Fragen und Absprechen, kann ich nachvollziehen, wenn es manche so handhaben. Aber bitte setzt das nicht als Standard oder moralische Verpflichtung.
Standard ist es nicht, moralische Verpflichtung in meinen Augen aber schon. Das heißt aber nicht, dass du das so machen musst!
Es ist doch so: vielen Menschen geht es wie dir. Die finden das vermutlich nicht schlimm, wenn mal versehentlich irgendwas unangenehmes passiert. Die brauchen die Fragen nicht.
Aber: Manchen Menschen geht es anders. Sei es durch vorangegangenen Missbrauch, oder auch einfach, weil sie so sind. DIese Menschen leiden extrem darunter, wenn man sie nicht vorher fragt.
Wenn man dich einmal zu viel fragt, ist das dann schlimm? Du sagst dann einfach "musste nicht fragen, mach einfach" und die Sache ist geklärt.
Wenn man aber die Menschen, die dort ein höheres Schutzbedürfnis haben, NICHT fragt, kann das zu Traumata und ähnlichem führen.
DAHER die Forderung, lieber einmal zu oft zu fragen, als einmal zu wenig.
Seblstverstädnlich kann jede Person sagen: "ich muss nicht gefragt werden". Ich fordere nicht, gefragt werden zu wollen. ABer während man sagen kann "du musst mich nicht fragen", kann man NICHT sagen "ICH muss DICH nicht fragen!". Denn das weiß man ja nicht, bevor man sein Gegenüber nicht genau kennt.
„Es gibt genug sexuelle Begegnungen zwischen zwei erwachsenen, wo so etwas nicht nötig ist.
Klar gibt es die. Das dürften sogar die meisten sein. Aber weißt du das bei einer Person, mit der du da noch nie darüber gesprochen hast, denn vorher?
Hier ist die Sache ja ganz klar: Die Themenerstellerin findet es eben SCHON Nötig, gefragt zu werden. ALso ist es doch total egal, was DU findest. Und in dem Moment, wo sie gefragt werden will, ist es übergriffig, das nicht zu tun.
Woher weiß man, dass sie gefragt werden will? Naja, weil sie nie etwas anderes gesagt hat.
Ob Sex oder nicht, die Maxime des Menschlichen Handelns sollte sein: Wenn ich eine Handlung an jemandem vornehme, sollte ich das nie tun, bevor ich nicht weiß, ob das diese Person ok findet.
Beispiel: Ich finde es in Ordnung, wenn Freunde, die zu besuch sind, und sich auskennen, einfach Essen oder Getränke oder sonst was nehmen und konsumieren.
Aber kann ich deshalb, wenn ich bei jemandem zu Besuch bin, einfach an den Kühlschrank gehen, irgendwas essen? Und wenn die sagen "ähm... sorry, aber das war unser Essen für morgen! Kannst du nicht vorher fragen?" dann antworte ich einfach mit "Woher soll ich das denn wissen!"?