@ Er_Win
Es ging ja um Evolutionsbiologie - und dieser würde ich zuordnen, dass Sex Lust macht und dass wir eine "Nase" dafür haben, ob "die Chemie" paßt.
Ja, und wo ist jetzt der Widerspruch zu meiner Aussage, dass Frauen auch instinktiv wählerischer sind, weil sie sonst evtl. neun Monate ein Kind vom falschen Kerl austragen müssten (wenn da nicht moderne Verhütungsmittel wären, die aber diesen Instinkt nicht so schnell ausschalten, weil es eben ein Instinkt ist und keine rationale Entscheidung)?
Vielleicht haben Frauen aus diesem Grund einfach ein feineres Gespür dafür, ob "die Chemie passt".
Manche Männer haben das natürlich auch, aber bei Frauen ist es wohl etwas verbreiteter.
Und ich persönlich sehe keinen Grund, mir einen Instinkt abzugewöhnen, der mich heute vor schlechtem Sex schützt - obwohl ich weiß, dass das ursprünglich nicht der Hauptgrund war, warum Mutter Natur mich mit diesem Instinkt ausgestattet hat.
So klischeehaft finde ich das übrigens gar nicht - ich kenne nur das Klischee von der triebgesteuerten Frau, die sich mit jedem einlassen würde, wenn die Gesellschaft und ihre Normen sie nicht vor sich selbst schützen würden, während der Mann für das Rationale steht. Daran glaube ich nicht.
naja - und was ist es, wenn nicht lernen, dass du dich in unserer heutigen sozialen Umwelt erotisch eben "freier" bewegen kannst ?
Diese Freiheit schreibt mir aber zum Glück nicht vor, WAS ich daraus lernen soll. Ich muss die Freiheit nicht in dem Maße nutzen, wie ich das theoretisch könnte, wenn es mir entsprechen würde. Ich nutze sie so, wie es mir entspricht.
Bzw. würdest du mit deiner ganzen evolutionsbiologischen "Ausstattung" in einem völlig anderen sozialen Kontext leben (großgeworden sein), dann kannst du dir sicher sein, dass dein Sexualverhalten als auch das, was du als "instinktiv" bei der Partnerwahl empfindest, etwas ziemlich Anderes wäre.
Nein, ich glaube nur, dass ich dann bestimmte Phasen nicht durchlebt hätte.
Verbote und Vorschriften in der Pubertät führen häufig dazu, dass man unter freien Vorzeichen erst mal das andere Extrem ausprobiert und "es krachen lässt", was aber auch nicht unbedingt 1:1 natürliche Veranlagung ist, sondern einer angestauten Protesthaltung entspringt, die man unter freien Vorzeichen gar nicht entwickelt hätte.
Im Laufe des Lebens pendelt es sich aber ein, zumindest bei mir - ich weiß heute, was mir gut tut und was nicht.
So lernt man sich eben kennen.