Meiner Ansicht nach funktioniert Kontaktaufnahme im Internet prima, so lange man sich dabei "wie im richtigen Leben" verhält.
Jedem dürfte klar sein, dass es einfach nicht funktioniert, wenn man im Brauhaus eine Frau anspricht und im gleichen Moment die Hose öffnet. Und es wundern sich sicher die wenigsten darüber, dass in den allermeisten Fällen wohl auch keine positive Reaktion kommt, wenn ein Mann die Frau nur angrinst und fragt: "Ficken?"
Muss man sich dann wundern, dass das auch im Internet nicht klappt? Wohl kaum.
Es ist gesellschaftlich immer noch üblich, dass erst einmal der Mann aktiv wird. Auch das ist im Internet grundsätzlich nicht viel anders als in der Kneipe. Wie man hier sieht, mit gutem Grund: Eine Frau, die aktiv wird, wird schnell mal als notgeil abgestempelt. Dass viele Frauen im Netz trotzdem schon mal den ersten Schritt tun, liegt daran, dass sie sich da nicht so schnell den Ruf verderben, bzw. dass es, wenn es doch passieren sollte, kein wirkliches Problem darstellt - neuer Nick, neues virtuelles Leben.
Als Frau habe ich aber nur gute Erfahrungen damit gemacht, auch mal einen Mann anzuschreiben. Das hat nichts mit Notgeilheit zu tun, sondern damit, dass ich nichts dagegen habe zu wählen,
dass ich gar nicht einsehe, einen interessanten Mann, der mich von alleine vielleicht nie entdeckt, einfach so zu "übersehen" und dann immer zu denken, ach, der wäre bestimmt was für mich... Wäre so ein Verhalten intelligent? Na ja, zumindest wäre es nicht pragmatisch. Außerdem bin ich vom Typ her eher aktiv als passiv. Wer als Mann damit ein Problem hat, passt sowieso nicht zu mir, also insofern ist es kein Problem, wenn das sofort klar wird.
Viele Grüße
Mary