Hallo ihr Lieben...
Wieso sind Rückzug und Verweigerung für viele Frauen die einzigen Möglichkeiten, damit umzugehen? Warum nicht offensiv einfach alles ansprechen und auf den Tisch? (Sonst quatschen sie doch auch allzu gerne stundenlang über alles Mögliche ...)
Wovor haben sie Angst? Was könnte denn Schlimmeres passieren als hier bereits - bei beiden - passiert ist?
Hast Du da noch ein paar Gedanken dazu?
Wovor haben sie Angst? Was könnte denn Schlimmeres passieren als hier bereits - bei beiden - passiert ist?
Hast Du da noch ein paar Gedanken dazu?
Oh, ich hatte heute früh jede Menge Gedanken, mal sehen ob ich sie noch zusammen bekomme
Aber danke erstmal für´s Feedback !
Erstmal generell ist Kommunikation in Beziehungen, wo Gefühle eine Rolle spielen, äusserst schwer. Zumindestens sehe ich das so.
Es fällt MIR zb tausendmal leichter, einen - auch schwerwiegenden- Konflikt zu lösen, wenn das Menschen sind, die mich nicht weiter berühren, Fremde also. Da bin ich sachlich, freundlich, ruhig und beherrscht. Höre genau zu, kann gut argumentieren...
Sobald man sich näher steht, ist das viel schwieriger.
Kommt natürlich auch immer auf die Partner an und - man kennt ja denjenigen - und weiss, welche Stellung man selbst in der Beziehung innehat ( ist man eher der , der weniger zu sagen hat oder ist man der Tonangebende).
Also möglicherweise traut man sich nicht was zu sagen, weil derjenige dann gleich ausrastet... oder man sagt es vielleicht sehr emotional und aufgewühlt und der andere fühlt sich verprellt, verletzt...
Also der Typus entscheidet, wie offensiv jemand damit umgehen kann... ein Alpha- Männchen oder Weibchen wird das eher tun , als ein Beta oder Gamma.
Wenn die Kommunikation nun falsch geführt wird und NICHT VORBEREITET wird, kommt sicher vieles auf der "Beziehungsebene " an und nicht auf der Sachebene oder auf der Informationsebene.
Dann versteht der Empfangende der Botschaft eben :
DU BIST SCHLECHT UND BÖSE...
Und nicht:
DU BIST WIRKLICH TOLL UND ICH SCHÄTZE DICH ALS PERSON UND MENSCH UND PARTNER SEHR, ABER WAS DA UND DA PASSIERT IST ODER JETZT GERADE PASSIERT; DAS KANN ICH NICHT VERSTEHEN UND DAS TUT MIR/UNS NICHT GUT
Das kann zum Rückzug führen beim Nachrichtenempfänger.
Natürlich kann sich der Offensive, der sich redlich bemüht um Klärung und Kommunikation, auch nach und nach zurückziehen, weil die Botschaften zwar gehört werden, scheinbar auch verstanden werden, aber der Nachrichtenempfänger/Partner reflektiert nicht, dass es wirklich wichtig ist oder ignoriert das Ganze, weil es IHM SELBST gar nicht so gravierend erscheint, weil er nicht gewillt ist, das zu ändern ( sich zu ändern), weil er die BEDEUTUNG , die es für den anderen hat, nicht real einschätzt. (Dazu gab es auch ein paar hervorragende Beiträge schon in diesem Thread)
Derjenige, der also ein Problem gesagt bekommt, macht einfach so weiter oder ändert sein Verhalten nur für kurze Zeit, weil es einfach nicht sein Problem zu sein scheint oder er in dieser Hinsicht vielleicht anders tickt und empfindet...
Und der es gesagt hat wird immer frustrierter, zieht sich auch immer mehr zurück.
Alles schleichende Prozesse, man verliert sich Stück für Stück...
Fakt ist doch eins:
Wenn mal "alles wunderbar war" zwischen zwei Menschen...
dann sollte einem
*Jede Verhaltensänderung, die sich manifestiert
*Jede Äusserung die irgendwo "Kritik" enthält
*Jeder "Wink mit dem Zaunpfahl" oder "durch die Blume gesagt"
unbedingt aufhorchen und SOFORT NACHFRAGEN lassen ... denn das ist der Anfang des Übels.
Und immer, bitte , egal was für ein "Hammer" aufgefahren wird,nicht gleich ausrasten, sondern sich selbst und sein eigenes Verhalten mal kritisch hinterfragen!!!
WO IST MEIN TEIL DER SCHULD, DASS DAS SO IST? Hat mein Partner vielleicht Recht?
An einer Beziehung sind immer ZWEI beteiligt und am Gelingen und Scheitern auch.
Was kann passieren?
Im glücklichsten Fall, wenn sie es sich wert sind und sich imstande sehen, was zu ändern, ziehen sie den Karren gemeinsam nochmal aus dem Matsch
JA, das funktioniert, wenn man liebt, geht das.
Im unglücklichsten Fall müssen sich beide eingestehen, dass sie nicht zusammen passen und trennen sich - oder einer der Partner entscheidet das dann so für sich und trennt sich.
Das kann schnell gehen oder eben über einen langen Zeitraum sich hinziehen, ganz abhängig davon, wieviel Leidensdruck jemand hat und wieviel Kraft zum Kämpfen oder bis zur endlichen Einsicht, dass es nicht geht.
Mir persönlich ist es ganz wichtig, zu erfahren, WARUM eine Beziehung nicht funktioniert hat und was ich falsch gemacht habe, oder dem anderen eben mitzuteilen, was MEINE Gründe waren für einen Abbruch...
Und dazu ist meiner Meinung nach unbedingt das Gespräch erforderlich, denn wie soll ich oder mein Partner sonst etwas für die Zukunft und für weitere Beziehungen ändern können...
Man kann auch aus solchen gescheiterten Beziehungen nur lernen.
Also: mal schnell feststellen: nee, das geht aber gar nicht und den anderen auch im Regen stehen lassen, das hinterlässt immer ein schales Gefühl.Auch bei einem selbst.
Und auch wenn es einem eben schwer fällt, Konfliktlösung durch ein Gespräch zu führen, und auch wenn man etwas Schlimmes gesagt bekommt in so einem Gespräch...
Bitte NIE gleich mit Aggression reagieren, sondern sich dann nach dem Gespräch lieber eine Denkpause erbitten, wo man reflektieren kann, sacken lassen kann und sich selbst hinterfragen kann.
ES MUSS DEM PARTNER DER SICH TRAUT , UNBEDINGT ZUGESTANDEN WERDEN, DASS ER ALLES SAGEN DARF WAS IHN BELASTET.
Und zwar klar und deutlich ,sonst macht es keinen Sinn und ist nur halbherzig.
Zu MERCURE und HARZBOY und ihren Freundinnen hab ich noch einige Gedanken.
Nicht alle sexuellen Phantasien, die man mit dem Partner bespricht und die einen heiss machen, möchte man auch real umsetzen!
ZBsp. ist die theoretische Vorstellung, von einem Dreier durchaus stimulierend, das muss aber noch lange nicht heissen, dass ich diese Übungen auch real haben muss!
Ja, auch gestiegenes Körpergewicht lässt manchmal zum Rückzug antreten, manchmal reicht schon eine kleine Frozzelei ( nicht mal immer vom Partner selbst), um ein falsches Bild von sich zu entwickeln. Da hilft nur Aufbauarbeit und Einfühlsamkeit.
Männer sind sexuell zumeist offensiver, was die Äusserung ihrer Wünsche und Fantasien betrifft. Ja, auch eine sexuell aufgeschlossene Frau kann Hemmschwellen haben (wodurch sie auch immer begründet sind), über Sex und ihre Wünsche zu reden !
Sie sind da, aber da ist eine Hemmschwelle, sie direkt auszusprechen oder sie zu zeigen... eine SMS ist da viel unverfänglicher und "stellt einen in diesem Moment nicht bloß"...
Ist komisch und paradox, ist aber so.
Und ich für meinen Teil kann nur sagen, dass ich genussvollen Sex und Begehren eben nur empfinde, wenn meine Beziehung ok ist. Und dass ich allen "Druck" und Drängelei, die dann auf mich ausgeübt wurden, als sehr belastend empfand und ich mich immer mehr verweigert habe.
So genug geschwätzt...
Liebe Grüsse Euch allen und danke auch für die vielen tollen Beiträge bisher!