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Mutig genug für die Liebe?

****ody Mann
13.080 Beiträge
@*********miede Ich glaube, das Argument "Desinteresse an Liebe" verlangt nach einer fast übermenschlichen Selbstkontrolle. Liebe bekommt man vielleicht weg, wie man auch Ängste wegbekommt. Ist m.E. ein schwieriger Prozess, so man nicht schon die Anlagen zum Abspalten hat. Meiner Meinung nach schützt Desinteresse so gut vor Liebe wie Sonnencreme vor Regen.
*********ebell Mann
2.720 Beiträge
Zitat von ****na2:
Auf der einen Seite die Leichtigkeit und Freiheit des Singledaseins. Man ist niemandem Rechenschaft schuldig, kann spontan sein. Sex gibt es möglicherweise auch - gegenseitige Befriedigung ohne Abstumpfungserscheinungen. Keine Enttäuschung und kein Herzeleid. Genug Zeit für Hobbys und Freunde. Alleinherrschaft über die Fernbedienung.

Auf der anderen Seite ist es so schön, Schmetterlinge im Bauch zu spüren, sich auf die eine Person zu freuen, alles an ihr zu mögen, sie zu begehren. Mit ihr schmusen, rumalbern, Geheimnisse teilen - und am Abend nicht allein auf der Couch zu liegen. Wärme in sich zu spüren, wenn man an sie denkt. Sehnsucht, wenn sie nicht da ist.

Vielleicht habe ich was falsch verstanden, aber: Warum genau schließt sich das aus?

Zitat von ****na2:
Jemanden zu lieben - woher kommt der Mut, es immer wieder aufs Neue zu versuchen?

Ich hab' nicht die geringste Idee.

Zitat von ****na2:
Oder kann man sich willentlich entscheiden, nicht mehr zu lieben?

Ich hab mich mal willentlich dazu entschlossen, es zumindest nicht mehr zu versuchen. Hat mir bisher nämlich auf lange Sicht nur Schmerz und Kummer eingebracht. Klappt bisher so semi-gut. Verlieben passiert halt einfach. BÄM - passiert. Ist ja auch ganz schön, gehört halt einfach irgendwie dazu. Tut irgendwann immer noch ein bisschen weh, aber ich sag ja: Gehört halt irgendwie einfach dazu. Aber - über mehr als "ein bisschen Verliebt sein" und "ein bisschen Schmerz", wenn's vielleicht mal vorbei geht, will ich gar nicht hinaus gehen.
**********erfly Frau
4.111 Beiträge
... manche Wunden heilen sehr langsam und manche gar nicht oder brechen immer wieder auf
****oha Mann
957 Beiträge
Bezüglich Singles die sich hier äußern, ich persönlich diskuttiere gerne und tausche mich gern aus. Bin ich in Gesellschaft ist meine ganze Aufmerksamkeit auf den Personen,bin ich online unterwegs und hab Zeit ,schreib ich auch gerne mehr. Das ist ja dann ok so. Man hat halt als Paar mehr Personen die auch Aufmerksamkeit von einem wollen.

Wegen Angst als Grundsymptom,zu nem gewissen Grad kann man sagen,dass es durchaus andere Dinge gibt und das Ganze Interpretationssache ist,aber bei tieferer Analyse sind es nunmal immer Grundängste,die durch verschiedene Bewältigungs- oder Kompensationsstrategien gehandhabt werden. Hier geht es weniger um Bewertung als um eine Einteilung/Kategorisierung.

Zu sagen man bestimmt keine Emotionen ohne Worte wäre ja,wie zu sagen,dass alle Emotionen gleich sind, was fehlende Akzeptanz von Emotionen wäre. Manche Dinge müssen halt auch eingeteilt werden.

Ich denke durchaus, dass man nach Vorlieben und Präferenzen anders liebt. Lieben ist ja genauso ein Ausdruck wie andere Tätigkeiten auch (#Sprachen der Liebe). Ich denke nichts im Leben hällt es aus/findet keine Vollendung ohne die persönliche Varianz/den persönlichen Touch.
********lara Frau
6.444 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *********ebell:
Vielleicht habe ich was falsch verstanden, aber: Warum genau schließt sich das aus?

Umso schöner, wenn es das nicht tut.
*******ant Frau
31.160 Beiträge
@****ody
Wie meinst du "Anlage zum Abspalten"?
Pathologisiert du hier durch die Hintertür?

Außerdem schrieb ich ja explizit von Beziehungs- Liebe. Also partnerschaftlicher.

Was " übermenschliche Selbstkontrolle " betrifft, muss diese mE gar nicht vorhanden sein. Es reicht, steuern zu können, ob man sich verliebt. Dann stellt sich das "Problem" mit einer neuen Liebe gar nicht.

Ich z. B. würde jemandem, der liebt, auch nicht unterstellen, ein hilfloser Spielball seiner Hormone zu sein.
****ody Mann
13.080 Beiträge
Ich schon. *gg*

Abspalten ist ein interdisziplinärer Begriff. Ich sag's mal so, wenn ich eine Eisfläche betrete, besteht ein schwer einzuschätzendes Risiko, dass das Eis bricht und ich nass werde. Wenn ich Sex mit jemandem habe und mich auch noch näher befasse, könnte es passieren, dass ich mich verliebe. Dem vorzubeugen würde bedeuten, es überhaupt zu lassen.
*******ant Frau
31.160 Beiträge
Mach ich doch, *ggg*
****ody Mann
13.080 Beiträge
Aber auf's Eis zu gehen, ist auch schön.
****oha Mann
957 Beiträge
Was @****ody meint nennt man auch disassozieren .
Laut Statistik sind Männer eher dazu veranlagt,weswegen sie oft auch als "kopflastig" beschrieben werden. Ebenso ist genau dieser Unterschied gemeint,wenn man jemanden als emotionaler bezeichnet wird.

Es geht ja auch um den Aspekt des "Selbst herausnehmens" ,des "von außen Betrachtens".

Aber auch das kann ins pathologische umgelagert werden. So besonders positiv ist das auch nicht.

Besonders nicht ,um sich auf Dinge einzulassen^^
*****vor Mann
7.606 Beiträge
Wenn ich alle diese Beiträge lese, werde ich an die Überlegungen erinnert, die wir vor 50 Jahren (ungefähr) angestellt haben zum Thema „Kinder in die Welt setzen“.
Als Vater von vier sage ich heute dazu „just do it“. Es ist nicht immer leicht, aber wir haben ja nur das eine Leben. Und vor lauter Fragen „Soll ich oder soll ich nicht?“ läuft uns am Ende die Zeit weg - und wir haben die Schmetterlinge in Bauch verpasst. Und ob sich irgendwann eine(r) von zwei Beteiligten „aus dem Staub“ macht und man dann (völlig eingestaubt und ohne Orientierung“ alleine da steht - wer weiß das schon. Das Leben ist halt nicht ohne Risiko ...
@*****vor

Genauso ist es.

Ich habe nahezu mein ganzes Leben allein verbracht. Anfangs unfreiwillig, später weil ich es so gewohnt war und mir einredete ich brauche den ganzen Spieserkram nicht. Ich lag so falsch!

Jetzt wünschte ich, ich könnte die Uhr wieder um ein paar Jahre zurückdrehen … aber das geht halt nicht. Viele vergeudete Lebensjahre die ich nicht mehr zurückbekomme.
****ity Paar
16.585 Beiträge
Das ist klar, aber jetzt ist es dir bewusst, dass du es kannst und auch willst.
****80 Mann
648 Beiträge
Hin und wieder muss man einfach den Dingen ihren Lauf lassen, Augen zu und durch ;-).

Ich habe nie großartig über Kinder nachgedacht, aber heute bin ich froh das ich die kleinen Schlingel in meinem Leben habe!

Das Leben, die Beziehung, Kinder und auch das Sexualleben, dass alles ist kein selbstläufer. Man muss schon aktiv daran Arbeiten. Hört sich einfach an, ist es aber nicht. Viel zu schnell läst man sich vom Alltag gängeln und kommt in einen gewissen trott, aus dem man nur schwer wieder ausbrechen kann.

Trotzdem, ich würde es wieder so machen!

Also nur Mut, es gibt keine Garantie, für gar nichts;-).

Die Zukunft kann eh niemand voraussehen.
****54 Mann
3.816 Beiträge
Ich bin etwas verwundert, dass sich der thread quasi in eine Gleichsetzung von 'Mut zuf Liebe' mit 'Mut zu Kindern' entwickelt hat, zu 'Mut zur Familie'. Mir ist klar, dass beim arbeitsreichen und sehr befriedigenden und erlebnisreichen Alltag mit Kindern die Paarbeziehung gerne über den Rand fällt, weil die Zeit und vielleicht auch die emotionale Kapazität einfach nicht reicht und irgend etwas auf der Strecke bleibt. Ein sehr berechtigte Aspekt von Bingungsangst und ich wünschte, wir hätten das von Anfang an gesehen und bewusst gegengesteuert. Denn schneller als man denkt sind die Kids auch wieder weg.
Mut zur Liebe bedeutet in diesem Zusammenhang eigentlich den Mut, eine Liebe den An- und Überforderungen des Alltags auszusetzen. Ich hoffe sehr, dass die Generation meiner Kinder darum weiß, dass Arbeitskräfte knapp werden und dass sie die Macht haben, familienfreundliche Lebensverhältnisse einzufordern. Selbst die Krise der Liebe ist keine individuelle Krise.
********lara Frau
6.444 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von *****vor:
Und vor lauter Fragen „Soll ich oder soll ich nicht?“ läuft uns am Ende die Zeit weg - und wir haben die Schmetterlinge in Bauch verpasst.

Genau deshalb waren wir schon so oft zusammen Kaffee trinken ...😇
@****54

Ich finde den Ausflug zum Thema „Kinder“ nicht so abwegig.

Es geht ja letztlich darum ob man sich auf eine Sache einlässt die das Leben entscheidend verändern kann.

Dazu gab es ja auch mal einen eigenen Thread und wenn ich mich richtig erinnere haben unterm Strich die wenigsten bereut, Kinder in die Welt gesetzt zu haben … auch wenn es nicht gewollt war und so mancher Weg schwer und steinig.

Bei dieser ganzen Diskussion ist glaube ich wichtig dass sich jeder im Klaren darüber ist, dass es einen Unterschied zwischen „verliebt sein“ und „lieben“ gibt.

Das Eine möchte jeder, weil es sich toll anfühlt … das Andere geht nicht ohne auch mal Kompromisse und Zugeständnisse machen zu können.

Die Liebe fängt ja immer erst dann an wenn die Verliebtheit geht, d.h. ab da fängt es an schwierig(er) zu werden.
****54 Mann
3.816 Beiträge
Nun ja, wenn man in seinem Lebensplan stehen hat, dass einem Enkel auf die Hose pinkeln mögen, dann muss man durch die Phase mit eigenen Kinder natürlich durch *zwinker* Das hat aber nur dann mit der Liebe zu tun, wenn die Liebe in der Lebensgemeinschaft wohnt, wenn man es in diesem Rahmen umsetzen kann.
****ody Mann
13.080 Beiträge
Ich bin sicher nicht der einzige, der zwischen Liebe und Verliebtheit unterscheidet. Verliebtheit war der Grund, Beziehungen einzugehen, sogar eine Ehe, in der es aber über Verliebtheit nicht hinaus gegangen war. Hier möchte ich auch einmal auf den Spruch einer lieben Freundin zugreifen. "Alles nur Chemie", meint sie dazu. Stimmt vielleicht. Das erledigt sich irgendwann, dann ist die Verliebtheit weg und es gibt im günstigsten Fall Freundschaft und pragmatische Gründe zusammenzubleiben.

Nur wenn es sich zu fetter Liebe auswächst, hält eine Geschichte auch ohne die Abwägung von Für und Wider. Dann passt es, so gut oder schlecht alles ineinander greift. Zu Liebe braucht es keinen Plan B und Mut m.E. auch nicht, weil man da irgendwie hineinwächst und die Umstände es zulassen. Man weiß ja nicht, wann es plötzlich Liebe ist.

Kürzlich las ich, dass Liebe eher nicht über die sexuelle Attraktion initiiert wird, sie spielt auf einer anderen Frequenz. Männer könnten dieses Gefühl oftmals nicht einordnen, sie würden zumeist erst zum Schluss merken, dass da etwas Tiefgehendes war. Und Frauen können viel leichter Gefühle zuordnen und sie auch benennen. Wenn ich darüber nachdenke, wie oft ich das "I love you" gehört habe und wie schwer ich mich mit der Erwiderung meistens getan habe, müsste ich dem eigentlich zustimmen.

Ich las auch, dass Männer nur zweimal in ihrem Leben die Liebe zu einer Frau empfinden würden. Es war eine längere Abhandlung, die ich mir nicht in Gänze angetan habe. Liebe sieht für Männer oftmals nach Schwäche aus, das kann ich bestätigen, hat etwas mit Kontrolle abgeben zu tun. Die Angst, mit diesem Kontrollverlust auf die Schnauze zu fallen, ist m.E. aber nur vorhanden, wenn das schon einmal passiert ist. Es ist dann vielleicht eher die Angst, einen Menschen oder eine Situation nicht gut genug einschätzen zu können. Das fehlende Vertrauen ins eigene Einschätzungsvermögen. Liebe ist bis auf die drei L-Worte häufig ein Kommunikationsdesaster, vorzugsweise für Männer.
********lack Frau
19.314 Beiträge
@****ody

Die Angst, mit diesem Kontrollverlust auf die Schnauze zu fallen, ist m.E. aber nur vorhanden, wenn das schon einmal passiert ist. Es ist dann vielleicht eher die Angst, einen Menschen oder eine Situation nicht gut genug einschätzen zu können. Das fehlende Vertrauen ins eigene Einschätzungsvermögen.

Das Problem dabei ist, das man das nur so gut einschätzen kann, wie der/die Andere sich in die Karten schauen läßt. Und wenn da Aussagen mit Handeln nicht (mehr) überein stimmen, dann wird es schwer mit seiner Einschätzung richtig zu liegen.
WiB
****ody Mann
13.080 Beiträge
@********lack Das ist das Kapitel "Deuten, Auslegen, Interpretieren". Um das zu können, bräuchte ich drei Leben. *zwinker*
Himmel und Hölle, aber immer für die Liebe
Ich habe vor kurzen wieder die Erfahrung von verliebt sein machen dürfen. Wie schön, belflügelnd, mit was für einer Leichtigkeit ich den Stress im Alltag und die Sorgen begegnen konnte. Wie schön es ist zu wissen, da ist eine Frau, die so empfindet und so fühlt wie ich selbst. Wie schön es ist gefragt zu werden, wie der Tag war, wie ich geschlafen habe. Wie schön, wenn sie mir gesagt hat, dass sie gern bei mir wäre.

Leider konnte sie sich nicht von Ihrer vorherigen Beziehung lösen und steckte Gedanklich und wohl auch mit dem Herzen noch bei Ihm. Was das für eine Hölle ist, auf eine Antwort zu warten, weil sie diese herauszöget, wie zerreißt es mir das Herz, wenn sie die Antworten nur sehr knapp gehalten am mich richtet und ich das Gefühl habe sie blockiert mich oder mach zu. Wie hilflos ich mich führe, nicht zu wissen, warum auf einmal dieser Sinneswandel kommt; liegt es an mir, was habe ich falsch gemacht?

Gleichwohl werde ich immer Mut für die Liebe aufbringen. Mit der Hoffnung auf eine Liebe die beide erfasst.
********lack Frau
19.314 Beiträge
@****ui

Also hat Dein Mut Dir nichs gebracht, weil sie sich voreilig wieder auf die Suche begeben hat und die alte Beziehung noch gar nicht verarbeitet war.
Mut ist immer noch kein Garant dafür, das dieser auch auf der anderen Seite vorhanden ist.
WiB
****54 Mann
3.816 Beiträge
Das ist eben der Trick beim Mut: Sich einlassen auf die Gefahr versetzt, verletzt und enttäuscht zu werden. Sonst bräuchte es keinen Mut.
Ein feines Gefühl für Bereitschaft beim Gegenüber ist hilfreich. Tatsächlich Unentschieden kann man erspüren. Aber bei Wankelmütigen ist man aufgeschmissen.
Andererseits muss man jedem zugestehen auch wieder einen Schritt zurück zu tun, wer sich zu weit vor getraut hat. Wer sich das selbst zugesteht, kann sich eher trauen den ersten Schritt vorwärts zu tun.
*******iron Mann
9.094 Beiträge
JOY-Angels 
Ich Las gerade das liebe wie schwäche aus sieht.
Das sehe ich meiner Meinung nach anders.
Wenn ich daran denke was es manchen Menschen an Mut kostet zu lieben
und es dennoch tut dann ist das überwinden innere Stärke.
Welcher Mensch aber diesen Mut nicht findet dem würde ich niemals
etwas vorwerfen. Den Angst vor Verletzungen sind tragisch aber keine Schwäche.
Sich zu verlieben ist aber auch ein Ereignis was mir aber auch einer anderen Frau,
jeder Zeit passieren kann.
Es dann zu zu lassen das daraus echte Liebe erwächst braucht es von Beiden
ein mutiges Ja.
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