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Mutig genug für die Liebe?

"Krönchen richten weitermachen" Ich verstehe den Satz, was er uns sagen will - das Leben geht weiter - so finde ich ihn aber auch falsch in der Situation. Er vermittelt meiner Meinung nach "Reiß dich mal zusammen".

Auch wenn man kaum im Leben vor Schmerz geschützt werden kann, finde ich es nicht okay, von dem oder derjenigen dann abzuverlangen, das man sich schnell wieder aufrappeln müsste, weil das Leben nunmal so ist.

Warum gestehen wir den Menschen nicht Ruhepausen zu, Zeit sich neu darauf einzustellen, den Schmerz und die Trauer nicht einfach abzuschütteln, nach ihrem/seinem Tempo wieder neu anzufangen.

Warum muss alles schnell wieder weitergehen, wo bleibt mit dem Spruch die eigentlich Zuwendung, die Hinwendung zum anderen. Das klingt für mich immer so abfertigend.
In erster Linie braucht es einfach Glück, Glück und nochmals Glück dem/der Richtigen zu begegnen… und das nicht zu knapp weil so viele Faktoren zusammenpassen müssen.

Und dann braucht es noch die Bereitschaft das auch wirklich zusammen leben zu wollen. Wie flexibel bin ich (noch)? Kann ich mich wirklich noch auf Neues einlassen oder suche ich den passenden Baustein den ich in mein bestehendes Leben einbaue?

Vermutlich tendiert es mehr und mehr in Richtung Baustein je älter man wird.
****ody Mann
13.240 Beiträge
@****na2 Den Wunsch zu lieben, zu einem Mantra zu machen, habe ich erlebt. Wenn Menschen dann Angst vor den eigenen Gefühlen bekommen, stürzt die Sache in den Abgrund. Da stehen sich Sehnsüchte und tiefe Ängste unversöhnlich gegenüber. Liebe heilt da mal gar nichts.
Zitat von *******s80:

Warum gestehen wir den Menschen nicht Ruhepausen zu, Zeit sich neu darauf einzustellen, den Schmerz und die Trauer nicht einfach abzuschütteln, nach ihrem/seinem Tempo wieder neu anzufangen.

Das FB Profil will regelmäßig mit Grinsekatze-Selfies und Bildern vom Cocktail -den man grad unter Palmen genießt- gefüttert werden.

Wer hat denn schon Zeit für so einen Deprischeiss.
********lack Frau
19.351 Beiträge
@*******erry

Es ist wie so oft eine Frage welche Erfahrungen man gemacht.
Die Zeit mit Alzheimer Patienten hat mich da sehr weit gebracht.
Wer leichtfertig sagt "sie müssen keine Angst haben", lehnt sich weit aus dem Fenster, denn die Angst ist bei demjenigen da und nicht einfach "klein zu reden".
Spiegeln
heißt eben auch zu sehen was da gerade für ein Gefühl da ist und darauf ein zu gehen. Das diese Krankheit Dinge mit sich bringt, denen man erst langsam auf den Grund kommt.
Wieso fragen viele Menschen mit dieser Erkrankung nach der Uhrzeit? Und wieso reagieren so viele falsch, wenn sie die dann sagen nur um es 10 Minuten später wieder beantworten zu müssen usw? Weil sie die Uhrzeit alle gar nicht wissen wollen, sondern dem Gefühl nach geben, das da irgendwas wichtiges ist was sie nicht greifen können.
Und wieso ist Mut finden schon so negativ besetzt.
Wer mutig ist, ist der Held oder die Heldin, wer aus Angst vorsichtig ist, der ist der/die Verlierer/in?
Ich meine das ist etwas vorschnell ab geurteilt.
Es ist immer noch eine Rechnung mit einer Unbekannten.
WiB
********lack Frau
19.351 Beiträge
@****ody
Richtig, besonders da der Spruch "Liebe überdauert alles", eigentlich auf Religion zurück zu führen ist.
Aber Religion ist in erster Linie eine Glaubensfrage und glauben heißt nicht wissen.
Wäre das so, würden der Kirche nicht so viele Gläubige weg laufen oder den Glauben zur heiligen Sache machen.
Und der Fluchtreflex ist mit der Älteste, den wir haben. Genauso wieder Überlebenstrieb der Stärkste ist und nicht der Sextrieb, wie viele meinen.
Da immer das richtige Maß finden, ist eben nicht einfach, wenn es um das aktive Lieben geht und nicht nur um den Begriff Liebe.
WiB
@********lack

Mit Ängsten kenne ich mich gut aus … hatte im Zuge meines Burnouts irgendwann Panikattacken beim Autofahren entwickelt. Jeder Stau und jede rote Ampel trieb meinen Puls in die Höhe.

Ich bin trotzdem immer weiter gefahren.

Und heute bin ich im Patientenfahrdienst tätig … Ängste kann man überwinden. Ab und an blitzt mal wieder was in mir auf, aber ich kann damit umgehen.
********lack Frau
19.351 Beiträge
@*******erry

Ich bin mit einem Aufzug ab gestürzt und in die Tiefe gefallen.
Ich glaube damit hatten nur wenige zu tun, denn meist gibt es Sperren, die so etwas verhindern, aber das war ein Selbstbau und damit war es so.
Ich hatte die Wahl mich zu entscheiden ob ich für immer Treppen laufen oder mit der Angst umzugehen lernen mußte.
Ich habe mich für Letzteres entschieden.
Was nicht heißt, das ich es mal schaffe und mal nicht. Das ich immer Herzrasen habe und in Scheiß gebadet bin, zittrig und fertig. Vor Terminen kommt das nicht gut.
Angst hat also auch eine Schutzfunktion...

WiB

Nachtrag
wenn DU in dem Zustand weiter gefahren bist, dann hast Du Dein Leben und andere in Gefahr gebracht.
Bei meiner Entscheidung betraf es nur mich!

Und Ängste sind sehr unterschiedlich
****ody Mann
13.240 Beiträge
Es gibt Expertinnen und Experten, die sich erfolgreich mit der Bewältigung von Ängsten befassen. Bei manchen ist nur die Kausalität nicht so leicht zu erkennen. Manche Menschen hegen und pflegen aber auch ihre Ängste. Die Angst, sich zu verlieben, rührt auch nicht immer von Verletzungen, die einem ein Liebhaber zugefügt hat.
Ich glaube, dass es gerne verwechselt wird, dass man nicht Angst hat zu Lieben, sondern das daraus resultierende "geliebt zu werden". Meine Liebe, die habe ich in der Hand, die könnte ich vergleichen mit "immer weiter fahren", doch der Gegenverkehr, den kann ich nicht steuern.

Geliebt zu werden, ist nicht greifbar, es ist nicht kontrollierbar, wir sind auf den anderen "angewiesen", dass er oder sie gut zu uns ist. Ich kann noch so lang weiterfahren wie ich möchte, dennoch werde ich es nicht greifen können. Ich kann nur darauf vertrauen, dass der oder die andere nicht in den Gegenverkehr rast, nicht falsch abbiegt sondern neben mir fährt, unsichtbar. Es nicht sehen können, das macht einem vermutlich auch Angst.
********lack Frau
19.351 Beiträge
@****ody

Ich stimme Dir zu, das alles zutreffen kann.
Aber generell ist das nicht so einfach ein zu ordnen.
Und manche Dinge überwindet man einfach nicht.
Das ist auch mit Alzheimer zu vergleichen, denn das wird ja auch nicht aus Boshaftigkeit gemacht, sondern weil sie selbst es nicht mehr zuordnen können und das schon eine große Angst mit sich bringt.
WiB
********lack Frau
19.351 Beiträge
@*******s80

Genau, denn es bleibt immer die unbekannte Größe Partner/in.
Selbst wenn man sich vorichtig vor wagt....
WiB
****ity Paar
16.583 Beiträge
Ihr kommt jetzt aber weg vom Thema…
****ody Mann
13.240 Beiträge
Warum weg vom Thema? Wenn man mutig sein muss, um zu lieben, muss es doch eine angstmachende Komponente geben. Liebesphobiker bspw. sehnen sich nach Liebe und haben Angst davor, was dieses Gefühl an Kontrollverlust in ihnen auslöst. Sie geraten in einen emotionalen Strudel, den sie nicht beherrschen können. Da geht es bis hin zu Panik und körperlichen Erscheinungen.
****ity Paar
16.583 Beiträge
Alzheimer finde ich aber unangebracht.
********lara Frau
6.497 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****ity:
Alzheimer finde ich aber unangebracht.

Warum? @********lack ist zu neuen Erkenntnissen gekommen, die zum Thema beitragen.
****ity Paar
16.583 Beiträge
Ich hab noch nie Mut dazu gebraucht, um mich zu verlieben. Das Gefühl ist entweder da, oder nicht. Warum dann nicht zugreifen, es ist doch spannend.
********lack Frau
19.351 Beiträge
@****na2

Das Wichtigste was ich für mich gelernt habe ist,
das man Andere (und da besonders hilfebedürftige Menschen) so behandelt wie man es gerne für sich selbst hätte.
D.h. auch auf Augenhöhe (und das im wahrsten Sinne des Wortes, das man bei Rollstuhl kniet) um auf gleicher Höhe zu sein.
Das es wichtig ist Situationen immer aus deren Sicht versucht zu begegnen. Das ändert die allgemeine Sichtweise extrem, läßt sich aber überall anwenden.
WiB
********lack Frau
19.351 Beiträge
@****ity

Alzheimer finde ich aber unangebracht.

Das denken sich Betroffene sicher auch, denn ausgesucht hat sich das niemand.
Und ja, für mich ist das auch ein Lernprozeß gewesen.
Verbunden mit der Erkenntnis das das Umfeld schnell weg schaut und Partner/innen schnell an Grenzen stoßen, die ggf. auch selbst zutreffen können. Die Zahl der Erkrankungen steigt unaufhörlich, es aber keine Schande ist jede Hilfe an zu nehmen, die man bekommen kann.
WiB
****ity Paar
16.583 Beiträge
Ok, dann hab ich den EP falsch interpretiert.
********lack Frau
19.351 Beiträge
@****ity

Ich gehe eher davon aus, das es eben ein Thema ist, was viele verschieden Punkte zusammen führt.
Und da gehören ja wohl auch Krankheiten dazu, wenn man sich auf einen Menschen ein läßt, entweder weil man selbst oder der Andere Betroffen ist.
WiB
Als Lektüre zum Thema empfehle ich das Buch "Grundformen der Angst" von Fritz Riemann.

Zitat des Autors:

Hinter den vier Grundformen der Angst stehen allgemein-menschliche Probleme, mit denen wir alle uns auseinandersetzen müssen. Jedem von uns begegnet die Angst vor der Hingabe in einer ihrer verschiedenen Formen, die als Gemeinsames das Gefühl der Bedrohtheit unserer Existenz, unseres persönlichen Lebensraumes, oder der Integrität unserer Persönlichkeit haben. Denn jedes vertrauende sich Öffnen, jede Zuneigung und Liebe, kann uns gefährden, weil wir dann ungeschützter und verwundbarer sind, etwas von uns selbst aufgeben müssen, uns einem anderen ein Stück ausliefern. Daher ist alle Angst vor der Hingabe verbunden mit der Angst vor einem möglichen Ich-Verlust.

Jedem begegnet auch die Angst vor der Ich-Werdung, vor der Individuation, die den verschiedenen Formen ihres Auftretens als Gemeinsames die Angst vor der Einsamkeit hat. Denn jede Individuation bedeutet ein sich Herausheben aus bergenden Gemeinsamkeiten. Je mehr wir wir selbst werden, umso einsamer werden wir, weil wir dann immer mehr die Isoliertheit des Individuums erfahren.

Jedem begegnet auch die Angst vor der Vergänglichkeit auf seine Weise; unvermeidlich erleben wir immer wieder, daß etwas zu Ende geht, aufhört, plötzlich nicht mehr da ist. Je fester wir etwas halten, beibehalten wollen, umso mehr erliegen wir dieser Angst, deren verschiedene Formen als Gemeinsames die Angst vor der Wandlung erkennen lassen.

Und jeder begegnet schließlich auch der Angst vor der Notwendigkeit, vor der Härte und Strenge des Endgültigen, bei deren verschiedenen Ausformungen das Gemeinsame die Angst vor dem unausweichlichen Festgelegtwerden ist. Je mehr wir eine unverbindliche Freiheit und Willkür anstreben, desto mehr müssen wir die Konsequenz und die Grenzen der Realität fürchten.

*********acht Frau
8.058 Beiträge
Ich lese immer Angst Angst Angst. Ich würde gerne mal etwas von Vertrauen lesen - in sich selbst und in die Welt.
****ity Paar
16.583 Beiträge
Dankeschön @*********acht , ich bin da auch echt irritiert. *nixweiss*
*******tia Frau
3.094 Beiträge
Ja aber ist das nicht genau das Problem?
Wenn man geliebt hat und enttäuscht wurde, verliert man doch genau dieses Vertrauen. Sowohl in sich, als auch in die andere Person. Und wenn es ganz blöd läuft, auch noch in andere Menschen.
Das wieder aufzubauen dauert.
Und dann stehst du irgendwann da und überlegst, wenn die Liebe oft genug schief gegangen ist, ob es das wert ist. Ob man den Schmerz wieder erleben will, ob man dieses Risiko eingeht.
Die Angst ist dann präsent und überwiegt vielleicht alles andere. Natürlich sollte das nicht so sein, aber wenn es oft genug "Fehlschläge" gab, so kann man doch verstehen, dass manch einer es nicht mehr wagt....
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