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Mutig genug für die Liebe?

********lara Frau
6.516 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ****na2:
Jemanden zu lieben - woher kommt der Mut, es immer wieder aufs Neue zu versuchen?
Oder kann man sich willentlich entscheiden, nicht mehr zu lieben?

Wieder blutet mein Herz. Und doch habe ich jede Sekunde davor genossen in der vollen Überzeugung - das ist es!
Die Sehnsucht nach Liebe und Gegenseitigkeit ist nicht totzukriegen.
Aber ich denke mittlerweile, dass ich das hier nicht finden werde. Hier geht es ja schließlich nur um das eine, und wenn ich mir einbilde, ein Mann wolle mehr, bin ich selbst Schuld.
Ist es wirklich so anders in der Mugglewelt?
Ich kann es mir nicht vorstellen.

Jetzt bin ich wieder da, wo alles an mir abprallt. Lieber den Seelenfrieden als Single und gelegentlich das Kätzchen verwöhnen lassen.
Oder auch das nicht? Doch. Ich bin viel zu berührungsaffin, als dass mich Vib und Co. glücklich machen könnten.
****54 Mann
3.849 Beiträge
*troest*
****a77 Frau
2.922 Beiträge
*snief2*
*****vor Mann
7.644 Beiträge
Ent-Täuschung: was weh tut ist doch, dass wir uns so gerne täuschen ( lassen), weil es doch so gut tut (während die Täuschung läuft).
Aber dann ist es wie im Kino: der Film endet! Und das Licht geht wieder an …
Fingerfertig
****ody Mann
13.300 Beiträge
Das Leben soll doch ein tägliches Fest sein, wird vermittelt, wir verdienen es, wir sind etwas Besonderes, Hausmannskost war gestern. Lade dazu nur die schönsten und sinnlichsten Gäste ein, umgib dich mit Positivmenschen, die wie du selbst auch den guten Prosecco einem Mineralwasser vorziehen. Genuss ohne Reue heißt die Überschrift.

Für manche funktioniert das auch, andere entdecken auf dem Wege, dass Hausmannskost vielleicht den höheren Nährwert hat und auch anders sättigt und dass das ständige Festefeiern Abnutzungserscheinungen mit sich bringt.

Woher kommt der Inhalt?
*******uld Mann
2.174 Beiträge
Zitat von ****na2:
Zitat von ****na2:
Jemanden zu lieben - woher kommt der Mut, es immer wieder aufs Neue zu versuchen?
Oder kann man sich willentlich entscheiden, nicht mehr zu lieben?

Wieder blutet mein Herz. Und doch habe ich jede Sekunde davor genossen in der vollen Überzeugung - das ist es!
Die Sehnsucht nach Liebe und Gegenseitigkeit ist nicht totzukriegen.
Aber ich denke mittlerweile, dass ich das hier nicht finden werde. Hier geht es ja schließlich nur um das eine, und wenn ich mir einbilde, ein Mann wolle mehr, bin ich selbst Schuld.
Ist es wirklich so anders in der Mugglewelt?
Ich kann es mir nicht vorstellen.

Jetzt bin ich wieder da, wo alles an mir abprallt. Lieber den Seelenfrieden als Single und gelegentlich das Kätzchen verwöhnen lassen.
Oder auch das nicht? Doch. Ich bin viel zu berührungsaffin, als dass mich Vib und Co. glücklich machen könnten.
Wenn es hier nur um das Eine gehen würde, wäre ich nicht hier. Weil ich das für mich hier im Promille-Bereich sehe und auch entsprechend einordne. (Wenn dahingehend nichts "passiert", stört mich das schlicht nicht.)

Wenn immer wieder Beziehungsversuche oder auch Kontaktversuche fehlschlagen, sehe ich es schon als richtig an, bei der Betrachtung des Ganzen einen großen Schritt zurück zu gehen. Eher eine Pause zu machen, sich (noch) mehr Zeit zu lassen, weniger auf einen Erfolg aus zu sein, ist in Bezug auf Beziehungen auch meine derzeitige Lebensweise. Wenn es mal passt, hat sich das ergeben und wenn es nicht so ist, genieße ich mein derzeitiges Leben.
Mir ist natürlich bekannt, dass nicht jeder bzw. jede diese scheinbar endlose Geduld und Ruhe hat.
****oha Mann
957 Beiträge
Bin grade auch wieder an dem Punkt wo es kritisch is ,aber positiver Weise lerne ich auch gerade. Ich denke die Enttäuschung is nur eine Enttäuschung,wenn man nix anders gemacht hat als zuvor.
Ich weiß,dass ich nicht nochmal so tief abstürzen werde wie zuvor und das ist schonmal eine Sicherheit,ich konnt aber au den Blick weit genug stellen um wieder mehr positives und neue Kraft zu finden. Irgendwo is es nur blöd wenn man weniger gelebt hat und sich mehr zurechtbiegen wollte als zu machen.
Vlt. sind es au nicht die richtigen Menschen,aber gerade in der Verzweiflung findet man doch irgendwo das beste im Leben. Leide und lebe,dann bist du lebendig. Sei lebendig und der Moment is dein. Wenn du den Moment lebst,liebst du das Leben und was soll daran nicht schön sein?
*******uld Mann
2.174 Beiträge
Zitat von ****oha:
...
Vlt. sind es au nicht die richtigen Menschen,aber gerade in der Verzweiflung findet man doch irgendwo das beste im Leben.
...
Mein Eindruck ist eher, das viele Menschen bei Verzweiflung öfters zu "Schnellschüssen", "Notnagel"-Aktionen, Besser-Als-Nichts-Versuchen usw. neigen. Sich hier wieder einzufangen, die Ruhe zu bekommen und zu behalten, ist da oft leichter gesagt, als getan. Gar nicht erst in Verzweiflung zu kommen oder die Gründe dafür zu verarbeiten, sehe ich dagegen als erfolgversprechend an.
****oha Mann
957 Beiträge
wobei man halt nie mals alles verhindern kann, nir Risikominimierung und Notpläne haben ist funktionell sinnhaft.
man wiederholt leider immer irgendwann Schema F,auch wenn man es schon einmal an der Wurzel gepackt hatte und lange nicht mehr gesehn hat.
*********hein Mann
135 Beiträge
Ich stelle mir als > Single <, jetzt knapp 3 Jahre, die Frage:
Je älter man wird, wie sehr kann man sich noch "öffnen" und quasi das Gefühl zu leben/erleben, dass man um die 20 hatte..?

Oder verlangt es das Leben von einem, dass man sich (mit zunehmendem Alter) immer weiter von seinem Selbst entfernt (zu dem man wurde), um völlig NEU lieben zu können?

LIEBE bedeutet für mich nämlich "Weiterentwicklung" (nach Vorne) und nicht in Endlosschleife "Abdriften in Vergangenheit" (1 Schritt nach Vorne und 2 Schritte zurück), was (leider) immer mehr Einzug hält.
********2016 Mann
2.578 Beiträge
@*********hein ganz einfach: machen …

Und vorher sollte man sich seiner selbst sicher sein…
*******uld Mann
2.174 Beiträge
Zitat von *********hein:
Ich stelle mir als > Single <, jetzt knapp 3 Jahre, die Frage:
Je älter man wird, wie sehr kann man sich noch "öffnen" und quasi das Gefühl zu leben/erleben, dass man um die 20 hatte..?
...
Das hängt meiner Meinung nach von verschiedenen "Dingen" ab. U.a.:
• Wird man wegen Verletzungen immer verschlossener?
• Verdrängt man unverarbeitete Erlebnisse einfach nur - oder geht man ihnen nach?
• Schafft man es, offen zu bleiben?
• Nutzt man neu gewonnene Erkenntnisse dazu, sich und das (mögliche) Miteinander zu verbessern und zu vertiefen?
• Lässt man sich die notwendige Zeit dazu?
Zitat von *********hein:
...
Oder verlangt es das Leben von einem, dass man sich (mit zunehmendem Alter) immer weiter von seinem Selbst entfernt (zu dem man wurde), um völlig NEU lieben zu können?
...
Warum denn entfernen - besser am eigenen Leben dran bleiben. An der eigenen Entwicklung. Sich vielleicht auch mal neu / anders betrachten. Wer sich von sich selbst entfernt, hat es meiner Meinung nach entsprechend schwieriger, liebevolle Beziehungen aufzubauen und zu erhalten.
********ss13 Frau
246 Beiträge
Ich war 18 Jahre Single!!!

Ich hatte hin und wieder eine Affäre, hatte für einen Mann auch sehr freundschaftliche Gefühle und das über viele Jahre.

Verliebt, also mit Schmetterlingen im Bauch, totaler Sehnsucht und Herzklopfen, sowas kannte ich nicht und schob es immer weiter von mir. Konnte mir sowas für mich überhaupt nicht mehr vorstellen.

Und dann schlug der Blitz ein, von einer Sekunde auf die andere!

Ich hatte ihn mit 14 Jahren kennen gelernt, er war mein erster Freund.
Wir waren 3 Jahre zusammen und haben uns danach nie wieder gesehen.

Durch einen Zufall sind wir uns wieder über den Weg gelaufen und bei uns beiden hat es total gefunkt!
Nichts ist mehr wie vorher, wir sind in einem Liebesrausch und können nicht mehr voneinander lassen.
Wir verbringen jede freie Minute gemeinsam, haben ein Urvertrauen, das sofort da war, trotz all der schlechten Erfahrungen, die wir beide in den letzten 45 Jahre gemacht haben.

Es ist für uns beide unglaublich was da mit uns passiert, es könnte jedoch gar nicht schöner sein.

Soetwas ist nicht planbar, keine Entscheidung, sondern Schicksal und passiert von einem auf den anderen Augenblick, ohne Vorwarnung!

Liebe ist!❤️
********2016 Mann
2.578 Beiträge
Es ist nichts planbar, was Gefühle betrifft.

Man kann sich aber vorbereiten. Vorbereiten darauf, diese dankbar, respektvoll und ohne große Erwartungen an den anderen als Geschenk anzunehmen.

Ich habe ansonsten immer dann gefunden, wenn ich gar nicht gesucht habe.
Fingerfertig
****ody Mann
13.300 Beiträge
Es rennen viel zu viele mit der selbsterfüllenden Prophezeiung im Kopf herum, dass Liebe nicht haltbar ist und dass nur Pragmatismus Paare lange zusammen bleiben lässt. Den aber würden sie erst im hohen Alter zulassen. Bis dahin negieren sie die Chance auf Liebe und verteufeln das selbstlose Einlassen und Zugehen als verfrühten Pragmatismus mit dem Kunstcredo "Me first, me only". Die erkennen die Liebe nicht, weil sie nicht sein kann. Sie wüssten auch überhaupt nicht, woran sie sie erkennen sollten.
****oha Mann
957 Beiträge
ich finde es gerade sehr intressant, wie sehr man abwägen kann. Also Dating finde ich so problematisch, weil man viel zu kurzlebig drann geht, aber ne langfristige Sache ist halt was ganz andres und dementsprechend muss ich ja auch andre Fragen stellen. Ala “ bin ich noch neugierig auf diese Person?”, “ist das Schmerz der mich wachsen lässt oder einer den ich nicht tragen kann?”, “bringt mir diese Person etwas positives/neues in mein Leben”. im Vergleich zu “ macht mich diese Person glücklich?””kann ich was besseres finden?”,”ist das alles,was ich haben kann?”. Der Fokus und die weitergeführte Maxime schaffen auch gänzlich andere Ansprüche und somit andere Erwartungshaltungen.
Manchmal ist es nicht negativ,auch wenns negativ klingt, manchmal ist es wesentlich neutraler/grauer als man denken mag und auch darin ist eine zerbrechlich,schöne Grazie und vlt. ist das auch schon alles, was es brauch. Ist nicht die Definition von Verletzlichkeit nicht unwesentlich anders, also das was eine Beziehung brauch?
Ergo sich auf etwas ein zu lassen kann einem durchaus fremder erscheinen als man denken mag, solange man gewisse Grenzen setzen kann und einhalten tut, dann ists doch gut, im Großen und Ganzen.

Ich denke es gehört einfach Mut dazu, sich immer wieder neu zu entscheiden ,aus immer wieder neuen Gründen, bis es einfach sitzt / nicht mehr so oft verhandelt werden muss.
********lack Frau
19.360 Beiträge
@****ody

"Me first, me only".
Also wer so denkt, der wird in keiner Lebensform glücklich.
Die erkennen die Liebe nicht, weil sie nicht sein kann. Sie wüssten auch überhaupt nicht, woran sie sie erkennen sollten.
Das ist ja auch nicht auf Anhieb zu erkennen.
Mit der Menge an Erfahrungen die man gemacht hat , wird man eben auch vorsichtiger. Besser wie das große Elend, wenn die rosarote Brille weg ist oder noch schlimmer die Hoffnung auf Anpassung wenn was von vorneherein wirklich gar nicht paßt.
WiB
Nachtrag
Besonders wichtig für einige Menschen ist die Frage " ist das am Ende ein Sandalenträger?
*ironie*
********lara Frau
6.516 Beiträge
Themenersteller 
Ist es denn dann nicht so, dass man gar keine rosarote Brille aufhat, sondern ein Lupe, mit der man nach dem Haken sucht?
Es kann ja schließlich nicht so perfekt sein. Fehler und Störfaktoren sind normal. Dahingegen jagt es uns Angst ein, wenn es perfekt passt?
********lara Frau
6.516 Beiträge
Themenersteller 
Zitat von ********lack:
Nachtrag
Besonders wichtig für einige Menschen ist die Frage " ist das am Ende ein Sandalenträger?
*ironie*

*haumichwech* Sandalenträger landen am Kreuz, oder wie war das?
********lack Frau
19.360 Beiträge
@****na2

Das kommt wohl auf die Person an. Manche sieben so lange bis das Sieb immer leer ist.
Manche müßten sich den Partner eh backen.
Wenn nicht am Kreuz dann zumindest im Abseits.
WiB
Fingerfertig
****ody Mann
13.300 Beiträge
Zitat von ****na2:
Ist es denn dann nicht so, dass man gar keine rosarote Brille aufhat, sondern ein Lupe, mit der man nach dem Haken sucht?
Es kann ja schließlich nicht so perfekt sein. Fehler und Störfaktoren sind normal. Dahingegen jagt es uns Angst ein, wenn es perfekt passt?

Ich sag mal so, manche Menschen leben ins Leben hinein und es ergeben sich automatisch Wegmarken, an denen sich das Vertiefen als Zweierding (Liebe und Beziehung) lohnt. Sie lassen sich darauf ein. Der Weg geht gemeinsam und intuitiv in eine andere Richtung.

Und andere verfolgen ein fast mathematisches Schnittmuster aus vorformulierten Zielen. Kommt ein anderer Mensch dazu, wird das Schnittmuster zeitweise beiseite gelegt. Blöderweise läuft nur ein steter Abgleich des erlebten Status Quo und der persönlichen "Fortschritte", die man durch die Gesellschaft des anderen und Intimität hat, mit dem Schnittmuster, das letztlich ihre Zielvereinbarung mit sich selbst ist. Ich verrate nur so viel, Schnittmuster sind mächtig. Sie werden durchaus ausgetauscht, aber immer nur gegen andere Schnittmuster, weil es frei Hand nicht geht. Liebe aber ist kein Schnittmuster.

Deine Lupe, @****na2 , könnte auch eine Lesebrille zum Erkennen der feinen Zeichnungen eines Schnittmusters sein. Beide Instrumente aber sind etwas für Krämerseelen.
********lara Frau
6.516 Beiträge
Themenersteller 
Ja, da hast du Recht, @****ody . Man glaubt sich selber frei bei der Findung. Lässt sich überraschen und Unbekanntes zu.
Insofern ist es immer eine Bereicherung, ob man dann zu zweit oder alleine bleibt.
Auch negative Erfahrungen in diesem Zusammenhang als Bereicherung zu sehen, ist aber nicht so offensichtlich bzw. nicht für jedermann logisch.
*******uld Mann
2.174 Beiträge
Zitat von ****oha:
ich finde es gerade sehr intressant, wie sehr man abwägen kann. Also Dating finde ich so problematisch, weil man viel zu kurzlebig drann geht, aber ne langfristige Sache ist halt was ganz andres und dementsprechend muss ich ja auch andre Fragen stellen. Ala “ bin ich noch neugierig auf diese Person?”, “ist das Schmerz der mich wachsen lässt oder einer den ich nicht tragen kann?”, “bringt mir diese Person etwas positives/neues in mein Leben”. im Vergleich zu “ macht mich diese Person glücklich?””kann ich was besseres finden?”,”ist das alles,was ich haben kann?”. Der Fokus und die weitergeführte Maxime schaffen auch gänzlich andere Ansprüche und somit andere Erwartungshaltungen.
...
Für mich ist das Problem am (gezielten) Suchen, dass da zu schnell, zu oft eine stärkere Fokussierung auf selbst gesteckte Ziele mit dabei ist. Das engt den Blick ein. Man will. Man versucht. Man sieht es als ausreichend passend und sich-entwickelbar an. Nach dem Schema: Es könnte passen, versuchen wir es mal.
Dagegen ist Finden ein sich ergeben lassen, ohne da gleich oder vordergründig mit konkreten Zielen zu agieren.
Die Chance, da den "Blick" nicht (so) zu verengen, sehe ich hierbei als größer an.
Zitat von ****oha:

...
Ergo sich auf etwas ein zu lassen kann einem durchaus fremder erscheinen als man denken mag, solange man gewisse Grenzen setzen kann und einhalten tut, dann ists doch gut, im Großen und Ganzen.
...
Ein Finden ist mehr ein Es-Sich-Ergeben lassen, was ein Sich-Einlassen dann mit einschließt.
Zitat von ****oha:
...
Ich denke es gehört einfach Mut dazu, sich immer wieder neu zu entscheiden ,aus immer wieder neuen Gründen, bis es einfach sitzt / nicht mehr so oft verhandelt werden muss.
Ich würde nicht davon ausgehen, dass man sich immer wieder neu entscheiden muss, aber dass man immer wieder offen für neue Entscheidungen bleiben muss und damit rechnen muss, dass diese Entscheidungen immer mal wieder notwendig werden.
Also nicht Entscheidungen herbeiführen bzw. verhandeln um des Verhandelns und Entscheidens Willen, sondern weil es mal wieder notwendig geworden ist.

Zitat von ****ody:
Zitat von ****na2:
Ist es denn dann nicht so, dass man gar keine rosarote Brille aufhat, sondern ein Lupe, mit der man nach dem Haken sucht?
Es kann ja schließlich nicht so perfekt sein. Fehler und Störfaktoren sind normal. Dahingegen jagt es uns Angst ein, wenn es perfekt passt?
Ich sag mal so, manche Menschen leben ins Leben hinein und es ergeben sich automatisch Wegmarken, an denen sich das Vertiefen als Zweierding (Liebe und Beziehung) lohnt. Sie lassen sich darauf ein. Der Weg geht gemeinsam und intuitiv in eine andere Richtung.
...
Es gibt auch noch die Variante, dass man zwar nicht "ins Leben hinein" lebt, aber trotzdem das Leben ein Stück weit geschehen lässt. Es also nicht zu stark versucht, selbst zu steuern. Nicht versucht, alles (irgendwie) passend zu machen, sondern mit dem, was sich ergibt, ein gutes Leben zu gestalten.
Wer viel sucht und ändert und festlegt und umgestaltet, der kommt meiner Meinung nach schnell dahin, auch kritischer die erwarteten Erfolge seines Handelns zu überprüfen und mit seinen Zielen (a la "Schnittmuster") abzugleichen. Der verstärkte Abgleich mit den eigenen - ggf. auch egoistischen - Zielen liegt da nahe. Der verstärkte Blick auf die eigenen Ziele, Wünsche, das eigene Ich rückt da schneller und direkter in den Mittelpunkt.
Viel agieren führt da (meiner Meinung nach) schnell zu viel Abgleich - also Kontrolle (sinnbildlich: die "Lupe").
Zitat von ****ody:
...
Und andere verfolgen ein fast mathematisches Schnittmuster aus vorformulierten Zielen. Kommt ein anderer Mensch dazu, wird das Schnittmuster zeitweise beiseite gelegt. Blöderweise läuft nur ein steter Abgleich des erlebten Status Quo und der persönlichen "Fortschritte", die man durch die Gesellschaft des anderen und Intimität hat, mit dem Schnittmuster, das letztlich ihre Zielvereinbarung mit sich selbst ist. Ich verrate nur so viel, Schnittmuster sind mächtig. Sie werden durchaus ausgetauscht, aber immer nur gegen andere Schnittmuster, weil es frei Hand nicht geht. Liebe aber ist kein Schnittmuster.
...
Wer mit einem recht stark fokussierten Blick aus seine Ziele und Wünsche unterwegs ist - und damit meiner Meinung an weniger offen für das, was passiert - wird auch schnell wieder in diese Lebensweise zurückfallen. Auch wenn es dann - möglicherweise - eben etwas an die neue Lage angepasst worden ist.
Zitat von ****ody:
...
Deine Lupe, @****na2 , könnte auch eine Lesebrille zum Erkennen der feinen Zeichnungen eines Schnittmusters sein. Beide Instrumente aber sind etwas für Krämerseelen.
Ab und zu genauer hinzusehen, ist meiner Meinung nach nicht falsch. Entscheidend ist für mich, was man mit den gewonnenen Erkenntnissen macht. Verwendet man "Schnittmuster" und "Brille/Lupe" um Einzuengen oder dafür, eine Struktur und Ausgangslage zu haben, aus der heraus man auf andere - und das Leben - zugeht.
Fingerfertig
****ody Mann
13.300 Beiträge
Gute Gedanken, @*******uld .
Suchen geht m.E. mit Pragmatismus einher. Für eine gewisse Zeit lässt sich fast alles passend machen. Pro/Kontra-Abgleich, Soll und Haben wird berechnet und evaluiert.

Lässt man dieses Denken zu, glaubt man vermutlich, dass Liebe aus Investition und Gewinnabschöpfung besteht. Mich macht es manchmal sprachlos, denn dieses Muster ist mir schon begegnet.
*******uld Mann
2.174 Beiträge
Zitat von ****ody:
Gute Gedanken, @*******uld .
Suchen geht m.E. mit Pragmatismus einher. Für eine gewisse Zeit lässt sich fast alles passend machen. Pro/Kontra-Abgleich, Soll und Haben wird berechnet und evaluiert.
Lässt man dieses Denken zu, glaubt man vermutlich, dass Liebe aus Investition und Gewinnabschöpfung besteht. Mich macht es manchmal sprachlos, denn dieses Muster ist mir schon begegnet.
Ich würde es - stellenweise - dahingehend zuspitzen, dass manche Menschen meinem Gefühl nach andauernd einen regelrechten Einsatz-Gewinn-Abgleich machen und da auch entsprechend reagieren. Speziell, wenn dieser Abgleich weniger "gute" Ergebnisse liefert. Du bist das Investitionsobjekt und sollst entsprechende Ergebnisse "liefern".
Allerdings unterstelle ich das nicht jedem Menschen, der sucht. Es ist eine für mich zugespitzte Version davon.
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