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Es sich verdienen müssen ...

*********ebell Mann
2.726 Beiträge
Zitat von *****ron:
Wenn ich (auf welcher Plattform auch immer) "verdienen" lese, bin ich raus. In meiner Wahrnehmung steckt da eine verletzte Seele dahinter, bei welcher ich mich beweisen muss, dass ich nicht in dieselbe Kerbe schlagen werde, wie der oder die "Holzer" vor mir.

Ja, genau. 👍
**C Mann
12.742 Beiträge
In meiner Wahrnehmung steckt da eine verletzte Seele dahinter, bei welcher ich mich beweisen muss, dass ich nicht in dieselbe Kerbe schlagen werde, wie der oder die "Holzer" vor mir.

...wenn Du in Deinem bisherigen Leben noch nie verletzt wurdest, hast Du sehr viel Glück gehabt. Schlechte Erfahrungen bleiben immer im Hinterkopf stecken und selbst wenn Du dem neuen Menschen volles Vertrauen vorschießt, wird er, auch unbewusst, zumindest anfangs "unter Beobachtung" gestellt, ob es nicht doch irgendwelche "Déjà-vus" gibt und ob das Vertrauen gerechtfertigt ist..
*******elle Frau
35.892 Beiträge
"Vertrauen verdienen",
könnte man ja auch mit "Vertrauen aufbauen, entwickeln" , bezeichnen.
Und schon hört sich das nicht mehr so strikt, fordernd, absolut an.

Das ist für mich eine Redewendung, ich kann mir nicht helfen.
*********ebell Mann
2.726 Beiträge
Zitat von **C:
Schlechte Erfahrungen bleiben immer im Hinterkopf stecken und selbst wenn Du dem neuen Menschen volles Vertrauen vorschießt, wird er, auch unbewusst, zumindest anfangs "unter Beobachtung" gestellt, ob es nicht doch irgendwelche "Déjà-vus" gibt und ob das Vertrauen gerechtfertigt ist..

Joa. Vor 10 Jahren habe ich das auch mal so gemacht. Mittlerweile habe ich dazugelernt und weiß, dass jeder Mensch anders ist und es einfach ein würdeloser Umgang wäre, schon im Vorfeld mit Angst und Unterstellung an sie heran zu gehen. Das ist einfach nicht gerecht dem Menschen gegenüber und auf der anderen Seite ist Angst ein schlechter Ratgeber. *g*
*****y87 Frau
9.909 Beiträge
Aber gegen gesundes Misstrauen spricht doch nix dagegen?

Ich kann mich nicht davon freisprechen, dass ich meine gemachten Erfahrungen in neue Begegnungen mit rein nehme. Ich versuche zwar dies nicht zu tun, aber es gelingt nicht immer. Soll nicht heißen, dass ich misstrauisch bin, aber bei gewissen Dinge doch eher schon die Alarmglocken läuten höre. Es geht ja nicht darum, jemanden sofort was zu unterstellen, sondern eher abwartend zu sein, ob das Vertrauen was ich bereits habe, bestehen bleiben kann oder sich bewährt oder halt nicht. Kein neuer Mensch im Leben kann was für die bereits gemachten Erfahrungen. Aber gewisse Dinge lassen einen bzw mich einfach vorsichtiger werden. Das ist keine Unterstellung an mein Gegenüber, sondern mein abwägen und profan gesagt mein Problem.
Menschen kommen und gehen. Die Erfahrungen gibt's inklusive.

Ich halte mich von toxischen, negativen, bipolares Personen fern.
Es bringt einfach nichts.
Es sind Vampire die einen aufsaugen.
****o9 Mann
4.541 Beiträge
@*******lia

Ein Vampir spürt ob Du es verdient hast oder nicht dann saugt er dich aus😂

Er kann dir ewiges Leben schenken oder dich direkt sterben lassen.

Wenn du es nicht verdient hast, was würdest du tun um das zu verhindern?
@****o9

Den Allerwertesten zeigen *lol*
*******ias Frau
4.423 Beiträge
Zitat von *******s80:
Meine Liebe, meinen Respekt, mein Vertrauen und meine Anerkennung muss man sich erst verdienen.

Das sind vier verschiedene Dinge.

Nur zur Liebe: Ich glaube nicht, dass man sich Liebe verdienen kann. Sie ist oder sie ist nicht.

Und wenn einer so tat, als ob er etwas wäre, was ich liebe, dann liebte ich die Rolle, die dieser Mensch spielte. Dann liebte ich "sein Image". Aber ich liebte immernoch nicht diesen Menschen. - Auch wenn ich das noch nicht wusste. Das Gefühl der Liebe - meine Liebe - war immer echt. Nur der Bezug war falsch.
Früher oder später kam die Wahrheit ans Licht.

Eines Tages forderte mein Gegenüber von mir Liebesbeweise. *skeptisch* Vermutlich, da er sich von mir nicht geliebt fühlte.
Ich müsse mir seine Liebe verdienen und solle XY für ihn tun.

Als ich mich weigerte, rasselte es Vorwürfe. Was er nicht alles "aus Liebe" und "nur für mich" getan hätte. Wie bescheuert die Dinge, die ich liebe doch seien und wie sehr er diese hassen würde. Ich wäre seine Liebe nicht wert. Die müsse ich mir erst verdienen.

Darauf kann ich im Grunde genommen doch bloß antworten:
"Stimmt, Du hast Recht. Ich liebe die Dinge (Eigenarten), die du gespielt hast.
Ich liebe diese Dinge immernoch.
Doch ich liebe dich nicht.
Nüchtern betrachtet, habe ich dich nie geliebt. Und ich will Deine Liebe gar nicht haben!
DEINE "Liebe" will ich noch nicht einmal geschenkt haben. SOWAS habe ich echt nicht verdient!
Du wurdest Opfer deines eigenen Manipulationsversuchs.
Und du tust mir Leid! *gr2*
Geh mir aus den Augen."

Nicht, dass ich das in einer Auseinandersetzung jemals so auf den Punkt gebracht hätte.
Dazu war ich in dem Moment zu verletzt.
Aber Teile davon, Teile davon habe ich Menschen bereits an den Kopf geworfen.

Ich denke, dass Menschen, die mit der Einstellung "Liebe könne/ müsse man sich sich verdienen" durchs Leben laufen, in einem Teufelskreislauf stecken. Und wenn man nicht aufpasst, reißen die einen mit in den Abgrund.
****o9 Mann
4.541 Beiträge
@*******lia

Das wird dir das nicht verdienen *smile*
*********ebell Mann
2.726 Beiträge
Zitat von *******kull:
Aber gewisse Dinge lassen einen bzw mich einfach vorsichtiger werden. Das ist keine Unterstellung an mein Gegenüber,

Das sagt nichts anderes als "Ich habe mal folgende schlechte Erfahrung gemacht und ich glaube, du musst mir erstmal beweisen, dass ich die mit dir nicht machen werde..."

Ich würde mir dann denken: "Nö, zu Hohe Einstiegshürde, ich muss gar nichts beweisen, ich muss zu allererst sein gelassen werden, wie ich bin, so wie ich andere auch sein lasse, wie sie sind." 🤷‍♂️
*******ias Frau
4.423 Beiträge
Zitat von *******elle:
"Vertrauen verdienen",
könnte man ja auch mit "Vertrauen aufbauen, entwickeln" , bezeichnen.
Und schon hört sich das nicht mehr so strikt, fordernd, absolut an.

Das sehe ich auch so. Aber was Sprachgebrauch anbelangt, bin ich etwas pingelig.

Für mich kommt Vertrauen von Vertrautheit.
In Gegenwart eines Fremden kann urplötzlich das Gefühl von Vertrautheit aufkommen. Irgendwas ist mir da vertraut, kommt mir sehr bekannt vor. Aber was genau? *nixweiss*
Ich fühle was, aber ich weiß, dass ich nichts weiß.
Um sich wirklich miteinander vertraut zu machen, braucht es Zeit. Vertrauen wird nach und nach aufgebaut.

Ein "Vertrauen verdienen müssen" lasse ich nicht unbeantwortet im Raum stehen. Da hake ich nach, was gemeint ist. Ich kann Rücksicht darauf nehmen, wenn mein Gegenüber voller Misstrauen ist, dieses gerne abbauen möchte und dafür Zeit braucht. Doch ich fühle mich nicht dafür verantwortlich, das Misstrauen anderer abzubauen. Das ist sein/ ihr Job. - Diesen Schuh will ich mir nicht anziehen.
****3or Frau
4.861 Beiträge
Na ja, lernen durch Misserfolg ist schon auch legitim.

Man muss nur aufpassen, dass man nicht verbittert oder einfach nicht offen ist. Für neue Dinge ebenso wie für neue Menschen.
*****y87 Frau
9.909 Beiträge
Zitat von *********ebell:
Zitat von *******kull:
Aber gewisse Dinge lassen einen bzw mich einfach vorsichtiger werden. Das ist keine Unterstellung an mein Gegenüber,

Das sagt nichts anderes als "Ich habe mal folgende schlechte Erfahrung gemacht und ich glaube, du musst mir erstmal beweisen, dass ich die mit dir nicht machen werde..."

Ich würde mir dann denken: "Nö, zu Hohe Einstiegshürde, ich muss gar nichts beweisen, ich muss zu allererst sein gelassen werden, wie ich bin, so wie ich andere auch sein lasse, wie sie sind." 🤷‍♂️

Aber das tue ich doch. Ich nehme die Menschen so an wie sie sind. Und ich teile nicht beim kennen lernen mit: Du, ich habe dies und das erlebt, also tu was dagegen bzw "verdiene" dir das oder jenes. Mitnichten. Es geht doch einfach darum, dass man bzw ich ab und an etwas vorsichtiger ist. Aber es sagt nicht, dass ich es jedem aufs Butterbrot schmiere oder irgendwas verlange. Deswegen schrieb ich ja, dass es mein "Problem" ist und nicht vom Gegenüber. Ergo muss mein Gegenüber auch keine Lösung finden oder irgendwelche Hürden überwinden. Nein, ich muss es, sofern ich will. Es sind ja meine Blockaden/mein Misstrauen.
**C Mann
12.742 Beiträge
Zitat von *********ebell:
Ich würde mir dann denken: "Nö, zu Hohe Einstiegshürde, ich muss gar nichts beweisen, ich muss zu allererst sein gelassen werden, wie ich bin, so wie ich andere auch sein lasse, wie sie sind." 🤷‍♂

...interessant. Wenn umgekehrt jemand Dein Vertrauen enttäuscht und Dir dann sagt: "Ich bin halt so wie ich bin", dann ist das ok für Dich? Ich würde mir das vielleicht eine Weile anschauen und dann beschließen, dass dieser Mensch mein Vertrauen nicht verdient, oder ich in ihn kein Vertrauen mehr habe. Ist zwar anders formuliert, im Endeffekt aber das Gleiche...
**n7 Mann
630 Beiträge
Zitat von *******kull:
Aber gegen gesundes Misstrauen spricht doch nix dagegen?

Gibt es „gesundes Misstrauen“ überhaupt, wenn man jemand neuen kennenlernt?
Misstrauen basiert ja auf gemachten Erfahrungen (mit Leuten, die man bereits kennt), ansonsten ist es nichts als eine Sammlung von Vorurteilen (gegenüber fremden Menschen).
*********ebell Mann
2.726 Beiträge
Zitat von **C:
...interessant. Wenn umgekehrt jemand Dein Vertrauen enttäuscht und Dir dann sagt: "Ich bin halt so wie ich bin", dann ist das ok für Dich?

Nein, ganz und gar nicht. Das habe ich aber auch gar nicht gesagt. *g*

Ich sagte (oder viel mehr meinte), dass ich nicht die Verantwortung für das übernehme, was andere verbockt haben. Schön und gut, dass man bei mir vielleicht Eigenschaften sieht, die irgendein anderer auch hatte. Aber ich bin das nicht. Ich bin ganz anders. Ich will nicht nach den Taten anderer bewertet werden.

Ganz einfach eigentlich, oder?
**C Mann
12.742 Beiträge
Zitat von **n7:
Misstrauen basiert ja auf gemachten Erfahrungen (mit Leuten, die man bereits kennt), ansonsten ist es nichts als eine Sammlung von Vorurteilen (gegenüber fremden Menschen).

...ja und? Wenn Du Dir als Kleinkind auf der heißen Herdplatte die Finger verbrennst,
dann wirst Du in Zukunft Dein Leben lang ein gesundes Misstrauen gegen Herdplatten haben. Ist das dann ein Vorurteil...?
*****y87 Frau
9.909 Beiträge
Zitat von **n7:
Zitat von *******kull:
Aber gegen gesundes Misstrauen spricht doch nix dagegen?

Gibt es „gesundes Misstrauen“ überhaupt, wenn man jemand neuen kennenlernt?
Misstrauen basiert ja auf gemachten Erfahrungen (mit Leuten, die man bereits kennt), ansonsten ist es nichts als eine Sammlung von Vorurteilen (gegenüber fremden Menschen).


Ich formuliere es mal anders. Das man eventuell vorsichtiger in neue Begegnungen geht. Das meinte ich mit gesunden Misstrauen. Nicht sich sofort seelisch nackig macht, sondern abwartet.

Hier wurde doch schon davon geschrieben, dass man sich von toxischen Menschen fernhält. Ich gehe jetzt mal davon aus, weil man damit schon Erfahrungen gesammelt hat. Also hilft mir doch meine Vorsicht und/oder Skepsis/Misstrauen (nennt es gerade wie ihr wollt) dabei, solche Menschen zu erkennen und/oder zu entlarven.


Und jetzt mal was allgemeines. Ich finde die ganze Diskussionen wirklich sehr spannend und sehr lehrreich. Danke dafür.
**C Mann
12.742 Beiträge
Zitat von *********ebell:
Aber ich bin das nicht. Ich bin ganz anders. Ich will nicht nach den Taten anderer bewertet werden.

...aber das muss der Andere ja erst einmal mitkriegen, oder? *zwinker*
*******ias Frau
4.423 Beiträge
Zitat von **n7:
Gibt es „gesundes Misstrauen“ überhaupt, wenn man jemand neuen kennenlernt?

Ja, ich glaube an gesundes Misstrauen.

Es gibt Dinge, die tue ich ausschließlich mit Menschen, die mir nahe stehen.
Wenn mir ein Fremder so etwas vorschlägt, schrillen bei mir die Alarmsirenen.

Zitat von **n7:
Misstrauen basiert ja auf gemachten Erfahrungen (mit Leuten, die man bereits kennt)

Eine entsprechende negative Vorerfahrung braucht es dazu gar nicht.

Mit wäre es suspekt, fremde und nahe stehenden Menschen in allen möglichen Dingen gleich zu behandeln. Das schürt mein Misstrauen.
Zitat von *******en67:
Zitat von *******s80:
Ich kann verstehen, wenn jemand belogen und betrogen wurde, dass zunächst das Vertrauen weg ist. Aber der oder die neue Partner*in kann doch in erster Linie nichts dafür, aber hier kommt teilweise das "verdienen" ins Spiel.
Ich kenne das und bin sehr vorsichtig geworden. Ich will es nicht "verdienen" nennen, aber Vertrauen meinerseits gibt es nicht als Vorschuss.

Durchaus verständlich, wenn der andere es weiß, erklärt das dann sicherlich die eine oder andere Reaktion von dir (nicht im negativen Sinne gemeint).
*****y87 Frau
9.909 Beiträge
Vielleicht kann man Misstrauen mit Selbstschutz erklären. Nur so als Gedanke.


Ich brauche lange, um jemanden wirklich tief zu vertrauen. Da geht es darum, wirklich mein Inneres zu zeigen. Seiten von mir, die nicht für Alle zugänglich sein sollen. Ist das jetzt Misstrauen oder Selbstschutz?

Klar, es funktioniert nicht immer, aber ich möchte es mir selber Wert sein bzw selber die Entscheidung treffen, wem ich mich wirklich offenbare. Aber diese Entscheidung kann das Gegenüber nicht beeinflussen. Das ist ein Prozess, der in mir stattfindet.
*********ebell Mann
2.726 Beiträge
Zitat von **C:
Wenn Du Dir als Kleinkind auf der heißen Herdplatte die Finger verbrennst,
dann wirst Du in Zukunft Dein Leben lang ein gesundes Misstrauen gegen Herdplatten haben.

Heiße Herdplatten sind physikalische Fakten in der Welt. So eine heiße Herdplatte lässt sich überall auf der Welt unter immer den gleichen Bedingungen auf ihre Faktizität überprüfen. Das Verbrennen an einer heißen Herdplatte ist also eine kausale Beziehung. *zwinker*

Menschen sind da irgendwie ganz anders als heiße Herdplatten oder? Die sind irgendwie nie gleich, sondern immer anders, auch wenn sie ab und an ähnliche Verhaltensweisen haben. Man kann sie in Gruppen stecken und Muster bilden, sogar Vorhersagen über ihr Verhalten in der Zukunft machen, wenn man genug Daten über sie hat - aber trozdem macht jeder ganz invididuelle Erfahrungen und legt individiduelle Verhaltensweisen an den Tag.

Und entsprechend sehe ich Menschen eben: Ich habe nicht genug Daten über sie. Ich kann einfach nicht die aus einem akkumulierten Erfahrungsschatz aus Millionen von Menschen Schlussfolgerungen auf mein Gegenüber treffen.

Was ich vielleicht sagen kann, ist: "Ich kenne drei andere, die ein ähnliches Problem hatten und weiß, dass ich mich damit nicht beschäftigen möchte, weil mir das bei den drei anderen so nicht gefallen hat, wie's lief." Ich bin dann aber nicht weniger "vertrauensvoll" oder "vorsichtiger". Ich kommuniziere nur ganz klar, was ich in dieser ganz inidividuellen Sozialbeziehung machen werde und was nicht. *g*
*********ebell Mann
2.726 Beiträge
Zitat von **C:
Zitat von *********ebell:
Aber ich bin das nicht. Ich bin ganz anders. Ich will nicht nach den Taten anderer bewertet werden.

...aber das muss der Andere ja erst einmal mitkriegen, oder? ;-)

Joa. Das passiert aber nicht, wenn man mit einem Vorurteil aus Grundmisstrauen an die Sache herangeht. *g*
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