Für meinen Geschmack sind im Eingangspost auch Dinge in einem Atemzug (mit dem "sich verdienen müssen") genannt, die für mich sehr unterschiedlich sind.
Liebe ... die ist für mich einfach. Ich kann meine nicht beeinflussen. Keine Bedingungen stellen. Ich kann sie nicht "machen". Weder an- noch ausknipsen.
Respekt ... da gibt es für mich unterschiedliche Ebenen. Ich respektiere Menschen einmal grundsätzlich als Individuen. Ich respektiere die unveräußerlichen Rechte, die jeder Mensch hat. Über diesen Grundrespekt allen gegenüber hinaus gibt es aber durchaus Respekt, den ich jemandem für individuelle Fähigkeiten, Verhaltensweisen oder Haltungen zolle ... und das kann freilich erst dann stattfinden, wenn ich diese kenne. Das könnte man durchaus "verdienen" nennen in dem Sinne, dass jemand diese erst zeigen muss um im Gegenzug besonderen Respekt dafür zu bekommen.
Vertrauen ... auch das ist für mich ein eher breites Feld. Ich bringe Menschen einmal ein Grundvertrauen entgegen, sonst könnte man miteinander ja gar nicht umgehen. Also ich vertraue anfänglich einmal darauf, dass jemand sich an die gesellschaftlich vereinbarten Grundregeln hält. Erweitertes Vertrauen wächst für mich, indem ich über die Zeit mehr und mehr Gelegenheiten habe einzuschätzen, welches Wertesystem jemand hat und wie er oder sie sich in Situationen verhält. Das ist jedoch kein Tauschgeschäft, sondern ein Einschätzen meinerseits, wie "gefährlich" oder "sicher" (wie hoch ist die Gefahr, dass ich verletzt werde) jemand in Bezug auf mich ist.
Anerkennung ... ist für mich ganz klar bezogen auf eine bestimmte Handlung. Jemand bekommt von mir Anerkennung für etwas Bestimmtes. Insofern ist das schon etwas, was verdient (im Sinne, dass etwas dafür getan werden muss) werden muss.