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Es sich verdienen müssen ...

Es sich verdienen müssen ...
Ich lese des Öfteren unter anderem im Forum: Meine Liebe, meinen Respekt, mein Vertrauen und meine Anerkennung muss man sich erst verdienen.

Und umgekehrt auch. Die Liebe, den Respekt, das Vertrauen und die Anerkennung des anderen muss man sich erst verdienen.

Womit eigentlich?

Reibt man sich im Grunde bei dem Versuch das herauszufinden nicht auf? Gibt es denn dafür überhaupt ein Maß? Nicht jeder Mensch ist gleich gestrickt und die Erwartungen teilweise sehr hoch und unterschiedlich. Was der eine braucht um sich geliebt oder gewertschätzt zu fühlen, ist dem anderen viel unwichtiger.

Man soll sein, wie man ist, aber kann man es dann? Wenn andere Bestimmen, wann ich etwas von Ihnen verdient habe, kann dann sein wie ich bin?

Sollte man sich vom Verdienen nicht verabschieden und einfach Sein? So gut wie möglich, das authentische Ich?
Das ist eine sehr berechtigte Frage. Bei Respekt und Anerkennung müsste es eigentlich umgekehrt sein und ich versuche das auch so zu leben. Jeder verdient meinen Respekt und meine Anerkennung und das muss nicht erst verdient werden.
*******xty Frau
1.387 Beiträge
Das Problem hab ich nicht. Wer mich nicht mag soll es halt lassen.
**C Mann
12.731 Beiträge
...dieses "verdienen" hat ja nichts mit Fleißbildchen oder dem Erreichen einer bestimmten Punktezahl zu tun.

Zitat von **br:
Jeder verdient meinen Respekt und meine Anerkennung und das muss nicht erst verdient werden.

...das sehe ich etwas differenzierter. Es gibt Menschen, deren Verhalten ich gegenüber nicht eine Bohne von Respekt bieten kann, weil sie sich mir und Anderen völlig respektlos benehmen. Jemand, der sein Leben trotz Schwierigkeiten auf die Reihe bekommt, verdient meinen Respekt und Anerkennung. Jemand der eine Leistung erbringt, die von dem abweicht, was man als selbstverständlich erwartet, verdient meinen Respekt. Es muss nichts Großartiges sein, um Anerkennung zu finden. Aber für Respekt und Anerkennung gibt es keinen Automatismus.
****ter Mann
252 Beiträge
Zitat von *******s80:
Es sich verdienen müssen....Ich lese des Öfteren unter anderem im Forum: Meine Liebe, meinen Respekt, mein Vertrauen und meine Anerkennung muss man sich erst verdienen.

Und umgekehrt auch. Die Liebe, den Respekt, das Vertrauen und die Anerkennung des anderen muss man sich erst verdienen.

Da ticke ich genau andersrum. Das ist für mich Grundvoraussetzung und deshalb gebe ich es meinem Gegenüber direkt.
Wenn ich die Idee hätte, dass jemand sich das erst bei mir verdienen muss, hieße das für mich, dass ich ihn erstmal generell gering schätze denn er ist es ja nicht wert.
Dementsprechend halte ich mich von Leuten mit der Attitüde, dass ich mir Respekt, Vertrauen und Anerkennung erst verdienen müsste grundsätzlich fern.
*********efin Frau
342 Beiträge
Reine Wortklauberei.

Aus meiner Sicht beschreibt diese oftmals sehr pathetisch proklamierte Aussage lediglich die Tatsache, dass man nicht jeden Menschen einfach mal so "reinlässt" (im übertragenen Sinne, nicht sexuell), that's it. Das ist menschlich und total normal, denn jede neue Person, die man kennenlernt ist zunächst einmal ein unbeschriebenes Blatt. Manche sind offener und umarmen die ganzen Welt, andere brauchen länger bis sie warm werden, und manche habens halt gern kompliziert.

Ums Verstellen geht es dabei eher nicht. Wenn man nicht harmoniert und nicht auf einer Wellenlänge liegt kann man sich das nicht "erarbeiten".

Respekt ist meiner Meinung nach übrigens etwas, was man jedem Menschen unvoreingenommen entgegenbringen sollte.
******_wi Paar
8.305 Beiträge
Ich verwende das bei der Frage, wer mich im Beruf duzen darf. Gerade, weil man das nun forciert jedem überstülpen will.

Ein neuer Vorstandsvorsitzender ist an Bord, der damit um die Ecke kam, er sei der xxx und jeder dürfe ihn duzen. Seitdem ist Vornamen lernen Pflichtprogramm, weil man sonst nicht weiß, von wem er redet.

Psychologisch eine Falle, denn er will so als einer unter uns wirken, obwohl seine erste Amtshandlung war, zu verkünden, dass 25% der Angestellten zuviel an Bord sind. Und natürlich ist er eher Brutus mit dem Dolch hinter dem Rücken als ein Freund, der sich das "Du" durch berechtigte Vertrautheit verdient hat. Es lässt sich ja auch schwer rückgängig machen.

Das gleiche gilt natürlich auch für andere, die Vertrauen missbrauchen.

Hier im JC oder im SC wird selbstverständlich jeder geduzt. Dort begegnet man sich auch nackt und ist "gleichgesinnt". Da wäre alles andere unpassend. Wie bei Loriot in der Wanne.
*******ssa Frau
5.658 Beiträge
wenn man schlechte Erfahrungen macht wächst das Misstrauen - von sich verdienen zu reden klingt so nach Schema, ich würds eher 'nicht zu schnell jemandem vertrauen' nennen, sich nicht zu schnell auf etwas einlassen.
****oha Mann
957 Beiträge
Wenn jemand grundsympathisch ist, bekommt er erstmal genug Respekt und Vertrauen, sind mir Leute semi ok, bekommen sie trotzdem Respekt. Sofern jemand etwas tut,was nicht ok ist, verliert er beides stückchenweise und bekommt mich nur noch im sehr unpersönlichen Kontakt.

Liebe muss sich erst entwickeln können, sofern sich das aber einmal entwickelt hat, ändert sich nichts daran. Ich könnte mich lediglich entscheiden, dass mir diese Person nicht gut tut und deswegen trotz des Gefühls einen andren Handlungsweg einschlagen.
Zitat von *******ssa:
wenn man schlechte Erfahrungen macht wächst das Misstrauen - von sich verdienen zu reden klingt so nach Schema, ich würds eher 'nicht zu schnell jemandem vertrauen' nennen, sich nicht zu schnell auf etwas einlassen.


Darauf lassen in den betreffenden Profilen regelmäßig auch andere Inhalte schließen. Hinweise darauf, dass die Person wohl dazu neigt, die schlechten Erfahrungen auf die Zukunft zu projizieren. Wer sollte dem in welcher Form gerecht werden können? Warum also die "Bewährungsauflagen" irgendwelcher verkorksten Vorgänger erfüllen?
****3or Frau
4.852 Beiträge
In die gleiche Kategorie gehören für mich:

Eine Beziehung ist harte Arbeit.

Oder aktuell:

Liebe erfordert Mut.

Dieses heroische dahinter ist nicht meine Welt.

Mich muss mann sich weder verdienen noch mich erobern. Er muss mir gefallen und ich ihm. Äußerlich sowie innerlich. Das mag sehr oft schwierig sein, aber trotzdem bleibt ‚verdienen müssen‘ im Zusammenhang für mich falsch.
*********ebell Mann
2.726 Beiträge
Seh gutes Thema! Danke dafür! *g*

Zitat von *******s80:
Sollte man sich vom Verdienen nicht verabschieden und einfach Sein? So gut wie möglich, das authentische Ich?

Davon gehe ich aus. "Verdienen" hat was mit Arbeit zu tun. Eine verrückte Idee der Leistungsgesellschaft, vor allem, wenn man sich überlegt, was eigentlich tatsächlich gemeint ist:

Zitat von *******s80:
Meine Liebe, meinen Respekt, mein Vertrauen und meine Anerkennung muss man sich erst verdienen.

"Sich verdienen" hat so einen Leistungscharakter. Das würde bedeuten, dass soziale Grundeigenschaften durch eine bestimmte Arbeitsleistung errungen werden könnten. Das macht das im Grunde völlig beliebig, weil dann jeder eine bestimmte Arbeitsleistung erbringen könnte, um sich "Liebe, Respekt, Vertrauen und Anerkennung" verdienen, ja geradezu erarbeiten zu können.

Ich halte das für eine unzulässige Ökonomisierung sozialer Grundwerte und will mich mit Menschen, die von sich sagen, gar nicht erst abgeben.
*******581 Frau
1.125 Beiträge
Ich würde das eher so verstehen, dass in der Kennenlernphase entstandenes Vertrauen nicht enttäuscht wird. Dass das Band, was man knüpft von beiden Seiten bearbeitet wird und etwas tragfähiges entsteht.

Ich für meinen Teil kann sagen, dass man sich meine Liebe, Wertschätzung und Achtung nicht verdienen muss. Ich versuche sie jedem Menschen entgegen zu bringen, auch wenn es bei einer bestimmten Sorte Mensch schwer fällt.
Wenn ich jemanden kennen lerne bekommt dieser sogar einen Vertrauensvorschuss. Ich enge nicht ein, ich klammere nicht im Vertrauen darauf, dass daraus etwas wunderbares entstehen kann. Bisher bin ich damit gut gefahren, bin mir aber auch bewusst, dass das voll in die Hose gehen kann. Das gehört dann für mich aber zur Liebe dazu. Dass sie wehtun kann. Ich bin in diesem Sinne ein Stück weit „unbelehrbar“. Für mich zählt der Spruch nicht: gebranntes Kind scheut das Feuer.
*****ron Mann
1.402 Beiträge
Wenn ich (auf welcher Plattform auch immer) "verdienen" lese, bin ich raus. In meiner Wahrnehmung steckt da eine verletzte Seele dahinter, bei welcher ich mich beweisen muss, dass ich nicht in dieselbe Kerbe schlagen werde, wie der oder die "Holzer" vor mir.
Ich denke öfters darüber nach

Wenn man etwas haben will, dann muss man auch was dafür tun.

Im Grunde gibt es doch aber keine Messstäbe. Außer vielleicht im Job, wenn ich A die Positionen erreicht habe dann kann ich mir B das Auto leisten.

Auf Beziehungebene finde ich das schwieriger.
Ich persönlich sträube mich gegen die Bezeichnung, es sich verdienen zu müssen, weil ich zunächst den Menschen annehmen möchte, wie er oder sie ist.

Die Wahrnehmung kann sich verändern, was auch mein Verhalten wieder spiegeln würde, in dem ich mit bestimmten Menschen dann einfach nichts zu tun haben möchte.
Aus meiner Sicht, pseudo Macho- Dominanz Gelaber…
Zitat von ******eet:
Aus meiner Sicht, pseudo Macho- Dominanz Gelaber…

Was jetzt genau?
******963 Frau
1.902 Beiträge
Tja die Frage ist gut und die Aufforderung noch besser. Denn tatsächlich habe ich meine ganze Liebe des Öfteren schon Personen geschenkt, die dieser Liebe nicht im Geringsten wert gewesen wären.
Da wird gelogen, betrogen. Da werden einem Märchen aufgetischt, wahrscheinlich um sich meine Gefühle und einiges mehr zu erschleichen.
Ich wünschte, ich könnte das so steuern, dass ich mich wirklich erst dann öffne, wenn ein Mann authentisch und ehrlich ist. Wenn ich weiß, ja der ist echt und alles was er mir erzählt stimmt so auch.
Aber ich kann es nicht, so bald einer mir das erzählt, was ich hören will, bin ich fast schon hoffnungslos verloren und beginne mich ihm zu öffnen.
Jedes Mal wieder, wenn mir sowas passiert, nehme ich mir vor, so nun muss er sich aber wirklich erstmal bemühen und beweisen, dass er wirklich der ist, den er vorgibt zu sein. Ist aber leichter gesagt, als getan.
******963 Frau
1.902 Beiträge
Zitat von *****ron:
Wenn ich (auf welcher Plattform auch immer) "verdienen" lese, bin ich raus. In meiner Wahrnehmung steckt da eine verletzte Seele dahinter, bei welcher ich mich beweisen muss, dass ich nicht in dieselbe Kerbe schlagen werde, wie der oder die "Holzer" vor mir.

Und? Meinst du die Person die dein Objekt deiner Begierde ist, wäre es nicht wert, dass du ihr das beweist?
Nun sind viele hier schon jenseits der 20, haben ihre Erfahrungen gemacht, oft auch schlechte. Da ist es doch ganz normal, dass man sich erstmal bemühen muss. Es liegt doch auch an Dir, wie Du das handhabst und wie authentisch du rüber kommst.
Aber klar, die meisten hier suchen unkompliziert und schnell ihren sexuellen Spaß, so bald Frau Fragen stellt, macht Mann dicht. Dann wirds zu kompliziert....
****Joe Mann
412 Beiträge
Ich bin der Meinung... ich gestehe jedem Höflichkeit zu.
Aber ob ich jemanden respektiere, kommt auf die Tat oder Situation und der jeweiligen Person an.
Aber das hat nichts mit verdienen tun.
Entweder die Person ist respektabel oder nicht.
Das hängt von meiner Ansicht ab ,was das ist.
**********ede56 Mann
6.312 Beiträge
Ver-Dienen, schon im Wort ist für mich der Widerspruch. Dienen hat nichts mit Augenhöhe zu tun, auf der Partnerschaft für mich gelebt wird.
Zitat von ******963:
Zitat von *****ron:
Wenn ich (auf welcher Plattform auch immer) "verdienen" lese, bin ich raus. In meiner Wahrnehmung steckt da eine verletzte Seele dahinter, bei welcher ich mich beweisen muss, dass ich nicht in dieselbe Kerbe schlagen werde, wie der oder die "Holzer" vor mir.

Und? Meinst du die Person die dein Objekt deiner Begierde ist, wäre es nicht wert, dass du ihr das beweist?
Nun sind viele hier schon jenseits der 20, haben ihre Erfahrungen gemacht, oft auch schlechte. Da ist es doch ganz normal, dass man sich erstmal bemühen muss. Es liegt doch auch an Dir, wie Du das handhabst und wie authentisch du rüber kommst.
Aber klar, die meisten hier suchen unkompliziert und schnell ihren sexuellen Spaß, so bald Frau Fragen stellt, macht Mann dicht. Dann wirds zu kompliziert....


Also wenn ich dich richtig verstehe, stellst du Fragen, ich mache nicht dicht, sondern beantworte deine Fragen (wobei mir persönlich das als Kommunikation nicht ausreichen würde) und belüge und betrüge dich dabei nicht. Was genau hat das damit zu tun, sich etwas zu verdienen? Das ist doch einfach der normale Umgang miteinander unter erwachsenen Menschen, und zwar unabhängig davon ob es um unkomplizierten Sex oder eine feste Beziehung geht.
******963 Frau
1.902 Beiträge
Zitat von ****ir:
Das ist doch einfach der normale Umgang miteinander unter erwachsenen Menschen, und zwar unabhängig davon ob es um unkomplizierten Sex oder eine feste Beziehung geht.

Das meinst Du vielleicht, aber manch anderer nicht, glaub mir *zwinker*
Zitat von ******963:
Zitat von ****ir:
Das ist doch einfach der normale Umgang miteinander unter erwachsenen Menschen, und zwar unabhängig davon ob es um unkomplizierten Sex oder eine feste Beziehung geht.

Das meinst Du vielleicht, aber manch anderer nicht, glaub mir ;-)

Was meine Frage nicht beantwortet.
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