Unverbindliche Maßangaben.....
Zu meinen Lieblingswörtern gehören die, gerade in Wien so gepflegten,
unverbindlichen Maßeinheiten. Das Vage und Dehnbare wurde dem
Wiener scheinbar geradezu in die Wiege gelegt.
Wann wird aus einem sperrigen Ding wirklich
a Trumm, wann ist
es so groß, dass es
a Mordstrumm ist? Wie weit muss man gehen,
wenn einem gesagt wurde, es sei
a brader Weg bis dorthin?
A bisserl blöd zu sein, lässt einem zumindest die Hoffnung, dass man
es noch nicht ganz ist und wenn man bei jemanden nur auf
an Hupfer
vorbeischaut, wird das selten missverstanden und auch nach Ablauf
von zwei Stunden noch nicht als störend empfunden.
Beliebt, aber völlig undefinierbar, sind auch die durch Verniedlichungen
neu entstandenen Maßeinheiten. Wann mutiert ein Tropfen zu
an Tröpferl,
ein Stück zu
an Stückerl? Wann ist ein Schluck nur mehr
a Schluckerl
und das Glas nur mehr
a Glaserl. Auch muss man sich daran gewöhnen,
dass
a Flascherl Wein hierzulande zumeist ein Doppelliter ist.
Dass man angesichts dieser Menge noch
a Wengerl beisammen sitzen
bleibt erscheint da nur logisch.
Wie klein muss aber etwas sein um als
a Eckerl durchzugehen und wie
verschwindend ist dann erst ein
Fuzerl?
Wie ist es zu werten, wenn jemand um
a Euzerl daneben liegt. Kann
man zum Beispiel auch um zwei Euzerln daneben liegen? Waren in
grauer Vorzeit einmal 10 Euzerln 1 Euz? Und wenn etwas um 100 Euz
nicht stimmt, kann man dann schon sagen: "Na den Unterschied möcht'
ich Klavier spielen können"?
Und niemand kann wohl auch nur ansatzweise erklären, um welche
Maßeinheit es sich handelt, wenn jemand, nach der Frage ob er seinen
Zug erreicht hat, antwortet:
"Ums Orschlecken ned!"
lg
a raiderl