Kein einfaches Thema, demzufolge ...
... gibt es auch sehr verschiedene Antworten.
Als Einleitung mal eine kleine Anekdote. Als ich zwanzig war, hatte ich eine Affäre mit einer verheirateten Frau, die doppelt so alt war wie ich. Ich war anscheinend so etwas wie ihre sexuelle Offenbarung. Ich konnte es selbst kaum glauben, weil sie doch mit einem Mann in ihrem Alter verheiratet war. Was ich damit sagen will: Das Alter
kann eine Rolle spielen, es muss es aber nicht.
Es gibt ein paar Sachen, die legen sich automatisch, wenn man älter wird: Die Nervosität, die leichte Erregbarkeit (leider), die Hypersensibilität und die Angst, zu jung zu sein.
Kommen wir nun zu den beiden Redewendungen: »Einem alten Hund kann man keine neuen Tricks beibringen« und »Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr«.
Wer im höheren Alter lern
willig ist, ist auch lern
fähig. Es ist Quatsch, zu behaupten, ab einem bestimmten Alter sei Hopfen und Malz verloren; wenn man nur will, kann man immer dazulernen.
Bei der zweiten sieht es ein bisschen besser aus, wenn man es umdreht. Dinge, die wir schon frühzeitig lernen, die sind viel tiefer in uns verankert. Es ist viel einfacher, einem ganz kleinen Jungen zärtliches und sanftes Streicheln beizubringen (mit einem Tier zum Beispiel) als einem Halbwüchsigen oder gar einem Erwachsenen. Hat er es einmal gelernt, wird es es nie vergessen und immer beherzigen, dieses Verhalten ist ihm immanent geworden. Klar kann ein Mann das auch noch lernen, aber es ist mühsam(er) und wesentlich langwieriger.
Jetzt sprichst du in deinem Eröffnungsposting von »sexuellem Können«. Dazu kann ich dir sagen, es gibt da nur ein einziges. Wenn man
das kann, kann man alles. Das nennt sich Empathie. Ein komplexer Begriff, der mehrere Sachen zusammenfasst. Sexuelle Empathie beschränkt sich eben nicht darauf, eine einmal erlernte Technik anzuwenden und beizubehalten, sondern in jeder Situation (nicht nur in jeder neuen Situation) zu spüren: Wie kommt das an, was ich tue? Wie reagiert meine Partnerin darauf? Kann ich was tun, damit sie noch stärker reagiert? Was kann ich tun, damit das passiert? Warum reagiert sie nicht, wie erwartet?
Wenn du
das kannst, steht dir die (sexuelle) Welt offen wie nie und die Frauen liegen dir zu Füßen. Mehr braucht es nicht, mehr gibt es nicht. Und an all, die denken, das sei nur wieder Weicheigehabe und Frauenversteherquatsch: Ihr habt
nichts begriffen, A B S O L U T nichts. Empathie hat eben nicht nur was mit Zartheit und Weichheit zu tun. Empathie ist Einfühlungsvermögen.
Das Vermögen (ich vermag etwas, also ich
kann etwas) sich in jemanden einzufühlen. Zu verstehen, was er/sie fühlt und gerade will oder braucht. Die meisten Menschen (nicht alle) haben so viel Empathie, dass sie begreifen, dass ein Verdurstender in der Wüste vermutlich mit Wasser am besten bedient wäre. Die Empathie vieler Männer hat sich damit bereits leider erschöpft. Dass eine sexuell bereitwillige Frau sich vielleicht andere Dinge wünscht, als er ihr gerade gibt, fällt ihm nicht ein. Das sind jene, die immer wieder ein einmal gelerntes Programm abspulen, sich für tolle Stecher halten, weil sie zwei Stunden rammeln können, und unterdessen gar nicht merken, dass ihrer Partnerin das grad keinen Spaß macht, weil ihr schon die Möse qualmt. Hornochsen, die zuviele Pornos gesehen haben und hier jeden Fred zuspammen, indem sie mit ihren sexuellen »Künsten« angeben.
Viele jener Frauen, die eigentlich nicht bisexuell sind, aber ab und zu trotzdem gerne Sex mit einer Frau haben möchten gehören zur Kategorie jener, denen genau das bei einem/ihrem Mann fehlt. Den lieben sie zwar und finden auch den (männlichen) Sex mit ihm toll, sehen aber keine Möglichkeit bestimmte Dinge mit ihm zusammen auszuleben. Dort geht es in den meisten Fällen um nicht-zielorientierte Zärtlichkeit. Zärtlichkeit als Selbstzweck, die eben nicht die Penetration als zwingenden Abschluss vorsieht. Männern ist das in der Regel völlig fremd. (Hä? Und wo bleibt der Sex?)
Aber das ist natürlich nur ein Aspekt der Empathie. Man muss genauso das Einfühlungsvermögen haben, dass es Situationen gibt, in denen der Frau stundenlanges zärtliches Lecken und Streicheln auf den Zeiger geht, Situationen, in denen sie es hart und schnell braucht. Die Emathie ist (neben dem Fragen, was hier immer propagiert wird) der einzige Weg, herauszubekommen, was die Parterin gerne möchte, was sie jetzt braucht.
Kommen wir nun zu dem Punkt, wo zwei Wünsche miteinander kollidieren. Da ist zum einen der nach einem einfühlsamen Liebhaber und zum anderen der nach einem richtigen Mann. Junge Männer wie du, die nach erwachseneren Frauen suchen, sind denen prinzipiell zu servil und devot (sieh dein Profil: »netter Typ ... kerngesund ... darf mich gerne«). In deren Augen sind sie noch keine richtigen Männer, die gibt es erst ab 35 aufwärts. Wenn du jetzt den Spagat hinbekommst, nach außen zu wirken, wie ein echter™ Mann, dann aber beim Sex nicht nur selbstsüchtige Attitüden hast (die freilich auch) sondern es verstehst, die Frau zu »lesen«, dann hast du gewonnen.
Lässt du den Frauenversteher von Beginn an raushängen, hagelt es Absagen noch und nöcher. Den muss man schön unter der Decke halten, den darf man benutzen aber
niemals zeigen! Es gibt ca. ein Dutzend unter den männlichen Forenschreibern, die genau das wissen, beherzigen, verinnerlicht haben und einsetzen und von denen hat noch nicht ein einziger einen Jammerfred (mir antwortet keine, mich schreibt keine an, ich krieg nur Absagen) eröffnet, jene ziehen hier die Frauen im Dutzend raus, ziehen ihren Nutzen draus, genießen und schweigen.