@*******794
Du schreibst, das zwischen Dir und Deinen Eltern ist schwierig.
Beantworte es mal für Dich alleine..
was ist da schwierig? Von welcher Seite?
Das kommt da bei Dir hoch, wenn Du an gewisse Altersstufen denkst?
Also ich hatte ein sehr inniges Verhältnis zu meinem Vater, zu meiner Mutter war es schwierig weil ich weiß, das sie mich nicht (mehr) haben wollte.
Ich war ein Nachzügler und ein schrecklich anstrengendes Kind, eine rebellische Jugendliche. Mir war kein Baum zu hoch und ich bin an Fassaden hoch geklettert um den Stuck zu rennen, wenn das Haus abgerissen werden sollte...ich tat mich mit still sitzen extrem schwer, weil ich es eher mit viel Bewegung hatte. Aber ich bin Beiden dankbar, weil sie mich auch ließen, wo ich meine Möglichkeiten austesten wollte. Mein Vater hat mir immer gesagt, "spring bloß nicht in den Rhein nur weil alle das machen!"
Und beide, versuche egal was erst um zu sehen ob es was für Dich ist und wenn es drei mal schief geht, dann ist es am Ende nix für dich...das hat mich selbsständig gemacht und "blinder" Gehorsam war gar nichts für mich....Meine Mutter meinte einmal wie sie wütend auf mich war "ich wünsche dir Kinder die genauso sind wie du es bist!"
Nun damit habe ich mit viel mehr gerechnet wie dann letztendlich kam....mein Sohn hat was mehr Bewegungsdrang als Kind und Jugendlicher, die Mädchen eher nicht. Streiche wie ich, haben sie nicht gemacht oder sie sind nicht damit aufgefallen oder angeeckt.
Aber ausprobieren durften sie sich genauso wie ich, und so manchen Rat habe ich auch so weiter gegeben nicht nur in Bezug auf den Rhein.
Ich habe es nicht als Verpflichtung angesehen, mich dann auch um sie zu kümmern, wo sie selbst es nicht mehr konnten. Genauso wie sie sich kümmerten und damals waren noch etwas andere Zeiten.
Da gab es nur eins, was ich nie annehmen konnte, das sie nicht einsehen konnten (später wollten) das ihre Töchter so unterschiedlich waren wie es nur geht, sie aber gerne gehabt hätten das wir gleich sind. Aber das läßt sich einfach nicht erzwingen.Ich habe von beiden Elternteilen eine Menge mit bekommen, was mir unendlich geholfen hat in meinem Leben, weil ich dadurch selbstständiger war und mir immer zu helfen weiß. Und genauso habe ich es an alle Kinder weiter gegeben, sie kommen wirklich klar und wissen sich immer zu helfen.
Der Unterschied Baby/Kleinkind zu später ist extrem besonders da die Anforderungen erheblich sind, denn diese Kind braucht einen, weil es selbst hilflos ist.
Gleichzeitig ist es ein Wunder, das so was Kleines überhaupt möglich ist, so schnell lernt und diese Zeit so schnell rennt, das man oft nicht das Gefühl hat da mithalten zu können.
Später, wenn sie selbst gerade in der Zeit sind wo sie nicht wissen ob sie Fisch oder Fleisch sind, da ist alles anders, da wollen sie gar nicht mehr an die Hand genommen werden, sie wollen selbst machen, auch Fehler und man hat einen guten Job gemacht, wenn sie immer wieder auf stehen und an den Fehlern gelernt haben.
Also mir geht es darum nichts zu machen, wo ich nicht vollkommen dahinter stehe.
Das wäre Luxus PUR, denn nicht derjenige der macht was er will, ist reich, sondern der, der nicht machen muß was er nicht will.
Aber da man nicht alleine auf einer einsamen Insel lebt....
Du hast Dich für Dich ein gerichtet und das gefällt Dir. Und Du kannst die Richtung ändern, wenn es Dir gefällt. Aber das ist nicht mehr so, wenn man mit jemandem zusammen wohnt und lebt oder bei Kindern, weil man da Kompromisse eingehen muß und wer dann für sich noch daraus lernt, der hat schon was geschafft.
Das Leben wird auch schnell fad, wenn nix passiert und es keine Herausforderungen gibt.
WiB