Zitat von **********rTime:
„Uns interessiert, was genau Ihr darunter versteht und wann Ihr jemanden "benutzt".
Ich habe noch nie irgendwen "benutzt" und ich werde das auch nicht tun. Tatsächlich ist das gar nicht zulässig. Man
darf Menschen gar nicht benutzen.
Was ich darunter verstehe wäre, ganz im kantischen Sinne: Einen Menschen zum Mittel meines Zwecks zu machen.
Das ist schlicht nicht möglich. Menschen sind sich immer selbst Zweck und dürfen niemals nur Mittel eines fremden Zwecks werden.
In einem stark eingeschränkten Maße kann man die besonderen Fähigkeiten von Menschen dazu "benutzen" ein eigenes Ziel zu erreichen. Ich habe z. B. kürzlich die Arbeitsleistung und Expertise eines Installateurs "benutzt", um meine Klospülung austauschen zu lassen.
Da ist in diesem Fall dann aber kein echtes Untwerfen seines Zweck zu meinem Mittel, denn er ist ja Installateur und tauscht die ganze Zeit Klospülungen aus. Sprich: Es ist ja sein persönlicher Zweck, der gleichzeitig mein Mittel wird.
Worauf will ich damit hinaus?
In den hier zahlreich erwähnten "BDSM-Konstellationen" wird niemals irgendwer "benutzt". Das reden die sich einfach nur ein, bzw. nennen es so, weil sie selbst nicht wissen, wovon sie eigentlich reden.
Eigentlich hat die eine Seite den Zweck sich selbst zum Mittel einer fremden Befriedigung zu machen und zieht daraus wiederum selbst Befriedigung. Diese Rekursion (siehe dort) führt dazu, dass eben niemand nur zum Mittel eines fremden Zwecks wird und damit alle wiederum ihre eigenen Zwecke verfolgen.
Zu kompliziert? Ok, ich versuch's einfach mit einem kleinen Fallbeispiel:
Sie sagt "Benutz mich!" und meint damit, dass jede im Vorfeld als "Ok" eingestufte sexuelle Handlung vorgenommen werden soll, die mir gerade einfällt und zwar in genau den Rahmenbedingungen, die im Voraus geklärt worden sind. Ist im Vorfeld geklärt worden, dass sie (selbstverständlich spielerisch) die Klamotten vom Leib gerissen, an den Haaren zu Boden gezogen und den Schwanz hart in den Mund gerammt bekommen und danach einfach nur noch so lange und so hart wie möglich gefickt werden, aber auf keinen Fall Analverkehr will, dann sind eben genau das die Praktiken, die "ihr Selbstzweck" sind, als das was sie sich in diesem Fall explizit wünscht.
Ich mache dann genau das - in beliebige Reihenfolge und so lange und oft ich Lust habe, bis sie dann nach vier Stunden und neun Orgasmen erschöpft, verschwitzt, überglücklich und und an mich gekuschelt liegen bleibt.
(Ähnlichkeiten mir wahren Begebenheiten sind selbstverständlich rein zufällig. 😇)
In diesem Fall hatten alle Beteiligten ihren Spaß, jeder hat dem anderen gegeben, was gewollt war und alle Beteiligten hatten ja auch genau diesen Selbstzweck des Spaßhabens im Sinn.
Ergo: Niemand ist benutzt worden.